| Titel: | Ueber Gewinnung und Behandlung des Schwefel-Spießglanzes (rohen Spießglanz) zu Malbose, Dptt. de L'ardêche. Von Hrn. Jabin. | 
| Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. LXXII., S. 274 | 
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                        LXXII.
                        Ueber Gewinnung und Behandlung des
                           Schwefel-Spießglanzes (rohen Spießglanz) zu Malbose, Dptt.
                              de L'ardêche. Von Hrn. Jabin.
                        Aus den Annales des Mines. II. S. T. 1. p. 3.
                           im Bulletin des Sciences
                                 technol. November. S. 299.
                        Jabin, uͤber Gewinnung und Behandlung des
                           Schwefel-Spießglanzes.
                        
                     
                        
                           Die Schwefel-Spießglanz-Gaͤnge zu Malbose
                              streichen in Glimmer-Schiefer, der auf dem Granite der la Lozére aufliegt, und von dem Kohlenlager in Alais bedekt ist. Es
                              werden zwei verschiedene Baue darauf in Stollen getrieben. Das ausgebeutete Erz wird
                              mit der Hand ausgepocht, ausgelesen und gesiebt.
                           Man schmilzt auf zwei verschiedene Weisen. Die eine derselben ist die alte
                              gewoͤhnliche Methode, naͤmlich in freier Luft und in Toͤpfen,
                              die unten mit einem Loche versehen sind, durch welches der geschmolzene
                              Schwefel-Spießglanz in einen untergesezten Topf ausfließt. Zu einem Gange von
                              20 Toͤpfen, den man waͤhrend 24 Stunden macht, d.h., um 496 Kilogramm
                              Schwefel-Spießglanz zu erhalten, braucht man 1487 Kilogr. Steinkohlen, und
                              200 Kilogr. Reisholz, 20 Toͤpfe und 8 Tagloͤhner. Die Gesammtkosten
                              betragen 53 Franken 44 Cent., oder 10 Fr. 77 C. auf 100 Kilogr.
                              Schwefel-Spießglanz. Das Erz liefert 0,41 desselben, oder sogenannten rohen
                              Spießglanz, welcher im Jahre 1825 im Ztr. (44 Kilogr. 4/10) 30 Franken galt.
                           Nach der anderen Methode scheidet man den Schwefel-Spießglanz von seiner
                              Gangart in einem Ofen von der Erfindung des Hrn. Panserat aus, den ein saͤchsischer
                              Bergmeister, Hr. Puff, erbaute
                              und vervollkommnete. Wir uͤbergehen die Beschreibung dieses Ofens, der sich
                              in den Annales des Mines abgebildet findet, und ohne
                              Abbildung nicht verstanden werden kann, und bemerken bloß, daß man auf demselben in
                              40 Tagen mit 15,000 Kilogramm Steinkohlen und 240 Taglohnen 23,471 Kilogramm rohen Spießglanz erhielt.
                              Die Gesammtkosten waren 720 Franken, oder 3 Franken, 0,6 Cent. per Kilogramm
                              Spießglanz.
                           Nach dieser neuen Methode wird nicht bloß an Feuerungs-Material und
                              Arbeitslohn erspart, sondern es kann zugleich auch in derselben Zeit mehr erzeugt
                              werden.
                           Diese leztere Methode hat auch Vorzuͤge vor jener zu Licoulne (beschrieben von
                              Berthier im Jour. d. Min.
                              T. III.) und vor jener zu La Ramée in der
                              Vendée.