| Titel: | Prospectus eines Planes zur Benüzung der Wellen, als eines Mittels, das die Schiffe auf der See vorwärts treiben soll; von General-Major Sir William Congreve, Baronet etc. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XXIII., S. 122 | 
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                        XXIII.
                        Prospectus eines Planes zur Benuͤzung der
                           Wellen, als eines Mittels, das die Schiffe auf der See vorwaͤrts treiben soll;
                           von General-Major Sir William
                              Congreve, Baronet etc.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, N. 232. 2. Februar. 1828.
                              S. 1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Congreve, uͤber Mittel, die Schiffe auf der See
                           vorwaͤrts zu treiben.
                        
                     
                        
                           Nie gab es einen in den Annalen der Schiffbaukunst wichtigeren
                              Augenblik, als den gegenwaͤrtigen. Die Einfuͤhrung der
                              Dampfschifffahrt hat die Aussicht geoͤffnet, daß man in der Schifffahrt
                              uͤberhaupt Kraͤfte anwenden kann, die bisher noch gar nicht in
                              Betrachtung gezogen wurden. Es ist indessen einleuchtend, daß die großen Auslagen,
                              die man bei Bewegung großer Schiffe mittelst der Dampfmaschine hat; der Verlust, den
                              man an Fracht wegen der Maschine und des Feuer-Materiales erleidet, der
                              Benuͤzung dieser Quelle allgemeinen Wohles enge Schranken sezen muß. Diese
                              Betrachtungen fuͤhrten mich auf die Idee einer Triebkraft an Schiffen, die
                              eben so wohlfeil waͤre, wie der Wind, und die zugleich sich eben so leicht
                              benuͤzen ließe, wie der Dampf. Die Untersuchungen und Versuche, welche ich
                              angestellt habe, veranlassen mich zu der Erwartung, daß alle diese Zweke erreichbar
                              sind, und zwar mit einem Umfange von Kraft, den man mittelst des Dampfes nicht
                              erreichen kann. Die Quelle, aus welcher ich diese Kraft ableiten will, ist das
                              Steigen und Fallen der Wogen, mit welchen der Ocean sich bei dem leichtesten Winde
                              bedekt. Es ist in der That sonderbar, daß man keine Spur eines Versuches findet, von
                              der Wogenbewegung des Meeres Kraft zu gewinnen, waͤhrend doch die Gewalt des
                              Wogenschlages an das Schiff und der Druk des Windes in die Segel bestaͤndig
                              dem Seemanne vor Augen schwebt, und jeder weiß, daß der Unterschied in den Momenten
                              dieser beiden Elemente sich wie Tausend zu Eins verhaͤlt. Wenn ein Seemann
                              sich hieran erinnern will, so wird er sich nicht wundern, wenn man in einer kleinen
                              Woge eine bedeutende Kraft findet, sobald dieselbe gehoͤrig mechanisch
                              benuͤzt wird. Das Both, in welchem er sich einschifft, steigt und
                              faͤllt, laͤngs dem Schiffe mit einer Kraft, die weder er noch zwanzig
                              Menschen zu baͤndigen, oder auch nur aufzuhalten vermoͤgen. Ein
                              deutlicher Beweis fuͤr die Kraft, die ich hier zur Anwendung vorschlage.
                           Um eine Idee von der Art zu geben, wie ich diese Kraft sammle, will ich zuerst
                              bemerken, daß dieß durch eine Reihe uͤberschlaͤchtiger Raͤder
                              geschehen kann, die horizontal laͤngs der Wasserlinie angebracht sind, wie
                              man in Fig.
                                 23. sieht, und die so untereinander verbunden sind, daß sie sich alle nach
                              einer Richtung drehen, und mit Ruderraͤdern in Verbindung stehen, die ganz so
                              gebaut sind, wie an den gewoͤhnlichen Dampfschiffen. Diese Raͤder, die
                              ich Wagen- oder Wellen-Raͤder (wave-wheels) nenne, haben, nach der verschiedenen Groͤße des
                              Schiffes, verschiedenen Durchmesser, und befinden sich in verschiedener Anzahl an
                              demselben. Ich werde alsogleich zeigen, wie diese Raͤder wirken, und wie ihre
                              Kraft berechnet werden muß, und man wird finden, daß eine Reihe von 16 solchen
                              Raͤdern, deren jedes 6 Fuß im Durchmesser haͤlt und 6 Fuß breit ist,
                              von den Wogen, wenn diese nicht hoͤher als 3 Fuß uͤber die
                              Meeresflaͤche steigen, eine Kraft von mehr als 400 Pferden zu sammeln im
                              Stande ist. Diese Kraft kostet nicht mehr, als die zur Aufsammlung derselben
                              noͤthigen Raͤder: denn sie kommt lediglich von den Wogen selbst
                              her.
                           Das Wogenrad in Fig.
                                 24 und 25. ist ein uͤberschlaͤchtiges Rad, welches in mehrere
                              Faͤcher getheilt ist, so daß das Wasser, welches oben auf dasselbe eindringt,
                              auf einer Seite in demselben behalten wird, waͤhrend das Rad niedersteigt,
                              und auf der anderen aufsteigenden Seite waͤhrend des Aufsteigens das Rad frei
                              laͤßt. Wenn nun ein solches Rad mit seinem Mittelpuncte auf die Wasserlinie
                              eines Schiffes gestellt wird, so ist es offenbar, daß, wenn eine Woge drei Fuß hoch
                              steigt, dieses Rad durch die aufsteigende Woge, wie in Fig. 24. gaͤnzlich
                              in Wasser versenkt wird, und, wenn die Woge wieder drei Fuß unter die Wasserlinie
                              sinkt, wieder gaͤnzlich von Wasser frei wird, wie Fig. 25. zeigt. In diesem
                              lezteren Falle wird die Wasserlast, die in die niedersteigenden Schaufeln oder Eimer
                              waͤhrend des Ueberschlagens der Wellen uͤber das Rad gelangte, mit der
                              ganzen Kraft eines uͤberschlaͤchtigen Rades wirken, und dasselbe
                              noͤthigen eine halbe Umdrehung zu machen, waͤhrend das Wasser sich aus
                              demselben entleert. Dann wird aber eine nachfolgende Welle das Rad neuerdings
                              bedeken, und in dieser Lage werden, waͤhrend das Wasser in die
                              niedersteigenden Eimer faͤllt, die aufsteigenden umgekehrt und voll Luft, und
                              dadurch leichter, und das Rad wird dadurch, im Verhaͤltnisse mit der Last des
                              Wassers, im Wasser selbst sich eben so drehen, wie es sich in freier Luft drehen
                              wuͤrde. Das Rad wird also, es mag im Wasser versenkt oder außer dem Wasser
                              seyn, sich bestaͤndig und gleichfoͤrmig mit der Kraft eines
                              uͤberschlaͤchtigen Rades drehen, auf welches bestaͤndig Wasser
                              auffaͤllt.
                           Nun ist die Kraft eines solchen Rades, wie die Last des Wassers multiplicirt mit der
                              Geschwindigkeit des Mittelpunctes der Schwere desselben; und diese Last ist, in
                              einem Rade von 5 Fuß Durchmesser, und 5 Fuß Breite, ungefaͤhr 3000 Pfund.
                              Nimmt man an, daß in
                              Einer Minute, zwanzig Wellen auf einander folgen, so wird die Geschwindigkeit des
                              Mittelpunctes der Schwere in diesem Zeitraume 200 Fuß betragen. Und da die Kraft
                              einer Dampfmaschine von 10 Pferden, die 200 Fuß weit in einer Minute treibt, auch
                              3000 Pfd. ist, so wuͤrde eines dieser Raͤder die Kraft von 10 Pferden
                              aͤußern. Nach einer aͤhnlichen Berechnung wuͤrden, da die Kraft
                              oder die Ladung dieser Raͤder sich wie die Wuͤrfel ihrer Durchmesser
                              verhaͤlt, waͤhrend die Geschwindigkeiten der Mittelpuncte der Schwere
                              dieselben bleiben, und die Zahl der in einer gegebenen Zeit auf einander folgenden
                              Wellen sich vermindert, wie ihre Hoͤhe zunimmt, ein zehnfuͤßiges Rad
                              mit zehn Wogen in Einer Minute, bei der halben Zahl der Umdrehungen eines
                              fuͤnffuͤßigen Rades, eine Kraft von 80 Pferden bei einer
                              fuͤnffuͤßigen Woge erzeugen, u.s.f. nach der Groͤße der
                              Durchmesser. Es haͤlt schwer, die zwekmaͤßigste Groͤße eines
                              Rades zu diesem Zweke im Allgemeinen zu bestimmen; es ist jedoch wahrscheinlich, daß
                              der Durchmesser so groß seyn muß, als es die Staͤrke und Leichtigkeit der
                              Anwendung nur immer gestattet, nicht bloß weil groͤßere Raͤder eine
                              groͤßere Kraft von den groͤßeren Wogen erhalten, sondern weil sie auch
                              von kleineren Wogen eine verhaͤltnißmaͤßig groͤßere Kraft
                              sammeln. So ist die Kraft eines fuͤnffuͤßigen Rades, das mit einer
                              Einen Fuß hohen Welle arbeitet, gleich der Kraft von 4 Pferden, waͤhrend,
                              unter aͤhnlichen Umstaͤnden, die Kraft eines zehnfuͤßigen Rades
                              gleich der Kraft von 16 Pferden, und die eines zwanzigfuͤßigen Rades gleich
                              der Kraft von 64 Pferden seyn wuͤrde; so daß also die Kraft eines
                              zehnfuͤßigen Rades mit einer Welle von 2 1/2 Fuß gleich der Kraft von 40
                              Pferden, und die eines zwanzigfuͤßigen Rades mit einer solchen Welle gleich
                              der Kraft von 160 Pferden seyn wuͤrde, waͤhrend ein
                              fuͤnffuͤßiges Rad mit einer Welle von 2 1/2 Fuß, wie oben, nur die
                              Kraft von 10 Pferden hat.
                           Abgesehen also, von der ungeheuern Kraft, die man durch groͤßere Durchmesser
                              erhaͤlt, ist es offenbar, daß, unter allen Umstaͤnden, die Kraft zu
                              Gunsten groͤßerer Raͤder spricht, selbst bei kleineren Wellen. Es ist
                              wahrscheinlich, daß das beste Verhaͤltniß im Allgemeinen zwischen
                              fuͤnf und zehn Fuß ist, obschon, bei sehr großen Schiffen, wenn keine
                              Hindernisse in der Ausfuͤhrung eintraͤten, ein Verhaͤltniß
                              zwischen 15 bis 20 Fuß sehr wuͤnschenswerth waͤre. Wenn man ein
                              solches Rad so anwenden koͤnnte, daß es bei einem starken Winde seine volle
                              Kraft zu aͤußern vermoͤchte, so wuͤrde dadurch nicht bloß die
                              Reise nach Indien sehr verkuͤrzt werden, sondern die Gefahr der hohen Wogen,
                              mit welchen man auf dieser Fahrt zu kaͤmpfen hat, wuͤrde auch sehr
                              vermindert werden. Man wuͤrde sich uͤberzeugen, daß nicht ein Tag im
                              Jahre vorkommt, in welchem man sich nicht des groͤßten dieser Raͤder mit Vortheil
                              bedienen koͤnnte, indem mit einer Welle von nur Einem Fuße Hoͤhe, mit
                              einem sogenannten Rupfer (ripple, wie die Seeleute
                              es nennen), ohne welchen die See nur selten ist, ein Schiff mit zwei Raͤdern
                              von 20 Fuß im Durchmesser eine Kraft von 120 Pferden erhalten wuͤrde. Ich
                              habe, auf der anderen Seite, auch dafuͤr gesorgt, bei der kleinsten
                              Oberflaͤche Kraft zu erhalten, und muß in dieser Hinsicht wiederholen, daß
                              fuͤnfzehn sechsfuͤßige Raͤder auf Einer Seite eine Kraft von
                              300 Pferden gewaͤhren, und daß zwanzig solche Raͤder an Einer Seite
                              eben so viel Kraft aͤußern, als 180 Pferde, wenn die Wellen nur Einen Fuß
                              hoch ziehen. Unter diesen Umstaͤnden wuͤrde es also, wahrscheinlich
                              nicht schwer seyn, die Raͤder außen so anzubringen, daß, unter verschiedenen
                              Umstaͤnden, Raͤder von verschiedenem Durchmesser in Thaͤtigkeit
                              sind. Man koͤnnte diese Raͤder auf Schiffen, die eigens dazu gebaut
                              waͤren, leicht unterbringen, oder an Schiffen, die nicht dazu eingerichtet
                              sind, Raͤder anwenden, die sich leicht vergroͤßern und verkleinern
                              lassen. Die einfachste Art, Wellenraͤder anzubringen, scheint diese, daß man
                              sich starker, beweglicher, eiserner Achsen bedient, die man in eiserne Stiefel an
                              der Seite des Schiffes einschraubt, welche durch eigene Buͤgel an ihren Enden
                              gehalten wird.
                           Im Kleinen laͤßt die Wirkung dieser Raͤder sich leicht praktisch
                              darstellen. Man lasse sich ein Modell eines solchen Rades von ungefaͤhr 8
                              Zoll im Durchmesser und 8 Zoll Breite mit hervorstehenden Achsen verfertigen, und
                              halte sie zwischen Daumen und Zeigefinger einer jeden Hand. Man tauche dann dieses
                              Rad in dieser Lage in eine Cisterne mit Wasser, so daß es vollkommen von Wasser
                              bedekt wird, und man wird finden, daß es sich in Folge der, durch die in denselben
                              enthaltenen Luft leichter gewordenen, aufsteigenden Eimer oder Schaufeln so lange
                              schnell drehen wird, bis alle darin enthaltene Luft entwichen, und das Wasser an die
                              Stelle derselben getreten ist. Wenn man dann das Rad aus dem Wasser hebt, so daß es
                              von demselben ganz unbedekt bleibt, wird es sich auf dieselbe Weise mit derselben
                              Kraft und so lange fortbewegen, bis alles Wasser, welches davon bei der Eintauchung
                              aufgenommen wurde, ausgeflossen ist, so daß man, durch abwechselndes Eintauchen und
                              Heben des Rades, eine ununterbrochene umdrehende Bewegung hervorbringen kann. Es ist
                              also offenbar, daß dasselbe Statt haben muß, wenn das Rad fest steht, und das
                              Wasser, wie bei den Wellen des Meeres, uͤber dasselbe steigt und unter
                              dasselbe faͤllt. Es koͤnnte bei dem ersten Anblike scheinen, daß, wenn
                              man in den Wellen Kraft sucht, die Kraft von dem Momente derselben hergenommen
                              werden koͤnnte; dieß ist aber nicht dasjenige, was man hier wollte. Denn, so
                              groß auch diese Kraft
                              seyn mag, so ist doch diejenige, die man von ihr auf eine andere gewissere, obschon
                              weniger allgemein beachtete Weise, naͤmlich durch ihre Schwere auf einer
                              Seite des Rades, und durch die der anderen Seite des Rades gegebene Leichtigkeit
                              erhaͤlt, groͤßer und nur eine merkwuͤrdige Verbindung dieser
                              Kraft mit einer anderen. Diese leztere Kraft ist weit sicherer in ihrem Resultate,
                              als der Stoß der Welle nie seyn kann, in so fern sie bloß von der Last des Wassers
                              abhaͤngt, welche das Rad aufnimmt: ein Grundsaz, der bei allen
                              Wasserraͤdern befolgt wird, und der, auf die Schifffahrt angewendet, so groß
                              auch der Sprung von der Theorie zur Praxis seyn mag, doch immer die wohlfeilste und
                              maͤchtigste Kraft gibt. Mit 26fuͤßigen Raͤdern wuͤrde
                              man die ungeheure unerhoͤrte Kraft von 4800 Pferden erhalten, deren Unterhalt
                              nichts kostet, die keinen Raum im Schiffe wegnehmen und wohlfeiler seyn
                              wuͤrden, als Segel, vor welchen sie noch den Vortheil gewaͤhren, daß
                              sie nach allen Richtungen zu brauchen sind, selbst gegen den Wind. Es ist also keine
                              Frage, daß dieses Schifffahrts-System Aufmerksamkeit verdient. Fuͤr
                              Handlungs-Schiffe wird dadurch der Gebrauch des Dampfes ganz
                              uͤberfluͤßig, indem dort, wo man Segel brauchen kann, auch die
                              Wellenraͤder anwendbar sind; bei Kriegsschiffen hingegen wird die
                              Dampfmaschine, in so fern sie das Schiff auch in der groͤßten Windstille zu
                              treiben vermag, vor dem Wellenrade immer den Vorzug besizen. Wir haben gesehen, daß
                              die kleinsten Wellen alle Kraft, die man von dem Dampfe gewinnt, zu ertheilen
                              vermoͤgen, und man kann auf diese Weise den Dampf unter 10 Tagen wenigstens
                              neun Tage lang entbehren; ein Vortheil, der, in Hinsicht auf Ersparung des Raumes,
                              welchen das Feuer-Material am Schiffe wegnimmt, und der weit wichtiger ist,
                              als der Werth des Feuer-Materiales selbst, beinahe der gaͤnzlichen
                              Ersparung desselben gleich kommt. Nach diesem Systeme wird also der hohe Vortheil,
                              den der Dampf gewaͤhrt, gaͤnzlich auf den Wind uͤbertragen, und
                              von diesem noch weit mehr Kraft gewonnen, als von dem Dampfe, und diese Kraft kommt
                              zugleich wohlfeiler, als jene, die durch das Segel-System erhalten wird.
                           Ich wollte hier bloß im Allgemeinen eine Idee von diesem Systeme geben, ohne mich in
                              das Detail desselben einzulassen. Das Resultat der Anwendung dieser ungeheuren
                              Kraͤfte auf Schiffe verschiedener Art laͤßt sich noch nicht berechnen.
                              Es scheint indessen nicht zu weit gegangen, wenn man, bei der Leichtigkeit, mit
                              welcher man nach demselben eine Kraft von 1000, 2000, ja sogar 4000 Pferden
                              erhaͤlt, annimmt, daß unsere Schiffe fortan mit verdoppelter Schnelligkeit
                              den Ocean durchschneiden werden. Es wird endlich nicht uͤberfluͤßig
                              seyn, hier noch beizufuͤgen, daß obige Angabe uͤber die Kraft der Raͤder von
                              verschiedener Groͤße, nach der verschiedenen Capacitaͤt derselben,
                              d.h., nach der Wasserlast, die sie aufzunehmen vermoͤgen, durch oben
                              erwaͤhnte Versuche praktisch bestaͤtigt wurde. Ein kleines Wellenrad
                              hat ein Gewicht von einem Pfunde gehoben. Wenn man hiernach annimmt, daß die
                              Groͤße der Wasserlast, die ein Rad auszunehmen vermag, sich verhaͤlt
                              wie der Kubus des Durchmessers des Rades, und daß die Geschwindigkeit gleichfalls
                              mit dem Durchmesser zunimmt; daß Wogen von 2 1/2 Fuß in einer Minute zwanzig Mahl,
                              Wogen von 5 Fuß in einer Minute zehn Mahl, und Wogen von 10 Fuß fuͤnf Mahl in
                              einer Minute anschlagen, so erhaͤlt ein zwanzigfuͤßiges Rad eine Kraft
                              von mehr als 500 Pferden, ein zehnfuͤßiges Rad eine Kraft von mehr als 62
                              Pferden, und ein sechsfuͤßiges Rad eine Kraft von 13 Pferden: dieß ist das
                              Resultat eines Versuches mit einem sehr unvollkommenen Modelle, der hinreichend ist,
                              alles dasjenige zu verbuͤrgen, was hier angegeben wurde. Es lassen sich
                              verschiedene Abaͤnderungen an diesem Systeme anbringen. So wuͤrde man
                              z.B. eine große Kraft von den Wellen erhalten koͤnnen, wenn man wasserdichte
                              Gefaͤße oder sogenannte Bojen am Ende von Hebel, die laͤngs dem
                              Schiffe oder an jedem Ende desselben angebracht sind, befestigte, und mit Rudern in
                              Verbindung braͤchte; es ist aber offenbar besser, Schwere und Schwimmkraft
                              zugleich mit einander zu verbinden, wie dieß bei obigem Wellenrade der Fall ist,
                              dessen innerer Bau durch spiralfoͤrmige Kammern, oder auf irgend eine andere
                              Weise noch in's Unendliche abgeaͤndert werden kann, so daß dadurch noch mehr
                              an Geschwindigkeit und Kraft gewonnen wird. Man kann auch Behaͤlter zwischen
                              den Raͤdern anbringen, und dadurch die Kraft derselben vermehren, und das
                              Hervorstehen derselben vermindern. Eben diese Kraft kann auch zum Treiben der Krahne
                              auf Schiffwerften verwendet werden, wo Raum genug hierzu vorhanden ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
