| Titel: | Verbesserung im Baue der Stämpel an Pumpen, worauf Joh. White sich am 1. Febr. 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XLIV., S. 186 | 
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                        XLIV.
                        Verbesserung im Baue der Staͤmpel an
                           Pumpen, worauf Joh.
                              White sich am 1. Febr. 1826 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent Inventions. Maͤrz
                              1828. S. 176.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        White's Verbesserung im Baue der Staͤmpel an
                           Pumpen.
                        
                     
                        
                           Der Zwek des Hrn. White ist, die
                              Staͤmpel so einzurichten, daß das Wasser freien Durchgang durch dieselben
                              hat, und Reibung vermieden wird.
                           Diese Staͤmpel koͤnnen nur in Pumpen gebraucht werden, deren
                              Querdurchschnitt rechtwinkelig vierekig ist. Sie bestehen aus einem Theile, welcher
                              bleibend unter einem rechten Winkel an der Pumpenstange befestigt ist, und aus 2
                              Klappen, welche ihre einen Winkel gegen die Stange bildende Lage veraͤndern,
                              je nachdem sie sich oͤffnen oder schließen. Der feststehende Theil, oder die
                              Basis des Staͤmpels, ist drei Mahl so breit, als eine Klappe dik ist, und so
                              lang, als die Hoͤhlung der Roͤhre der Pumpe weit ist. Der obere Theil
                              desselben ist, zu jeder Seite der Staͤmpelstange, in eine
                              halbwalzenfoͤrmige Furche ausgehoͤhlt, in welcher die unteren Kanten
                              der Klappen liegen, die so cylindrisch zugeformt sind, daß sie in dieselben passen,
                              und vor dem Aufsteigen durch ein kleines Metallstuͤk geschuͤzt werden,
                              welches quer daruͤber laͤuft, und unten in hohle walzenfoͤrmige
                              Stuͤke ausgeschnitten ist, die gegen die oberen Theile der
                              walzenfoͤrmigen Kanten der Klappen druͤken. Dieses
                              lezterwaͤhnte kleine Stuͤk wird durch das untere Ende der
                              Staͤmpelstange in seiner Lage erhalten, welches auf seinem Wege zur Basis des
                              Staͤmpels durch dasselbe laͤuft. Zu diesem Ende ist es
                              schraubenfoͤrmig gebildet, und eine Schraubenmutter in der Basis angebracht,
                              in welche es nur fest eingeschraubt werden darf, um das Ganze gehoͤrig zu
                              vereinigen. Zur groͤßeren Sicherheit empfiehlt der Patenttraͤger
                              jedoch, daß an demjenigen Theile der Staͤmpelstange, der unter der Basis
                              vorragt, ein Schraubenniet angebracht wird.
                           Die Klappen sind lang genug, um mit den inneren Seiten der Pumpe in Beruͤhrung
                              zu kommen, sobald sie sich unter einem Winkel von ungefaͤhr 45° mit
                              der Staͤmpelstange oͤffnen; und damit sie nicht mit mehr Kraft, als
                              noͤthig ist, um das Zuruͤklaufen des Wassers zu hindern, gegen diese
                              Seiten druͤken, waͤhrend sie aufsteigen, ist zu jeder Seite ein
                              Vorsprung unter einem rechten Winkel an der Basis angebracht, dessen Ende
                              hinlaͤnglich weit aufsteigen, um mit den Schraubenkoͤpfen in
                              Beruͤhrung zu kommen, wovon einer beinahe in dem Mittelpuncte einer jeden
                              Klappe angebracht ist, welcher Vorsprung dann, je nachdem er mehr oder minder weit hervorragt, die
                              Weite regulirt, in welcher die Klappen sich von der Staͤmpelstange entfernen
                              koͤnnen. Diese Vorspruͤnge von der Basis dienen auch den
                              Staͤmpel in dem Mittelpunkte der Pumpe zu erhalten und die Klappen dadurch
                              sich gleichfoͤrmig oͤffnen zu lassen.
                           In Pumpen von kleinem Durchmesser, oder wenn sie fuͤr heiße
                              Maͤßigkeiten bestimmt sind, sind die Klappen ganz von Metall, ohne allen
                              Zusaz; wenn aber große Pumpen gebraucht werden, befestigt der Patenttraͤger
                              Stuͤke Sohlenleder, die etwas groͤßer sind, als ihre
                              Querdurchschnitte, an den Seiten derselben, und diese werden theils durch
                              schwalbenschweiffoͤrmige Einschnitte, die von den Seiten der Klappen
                              aufsteigen, und theils durch Stifte oder Schrauben, die durch dieselben in die
                              Substanz der Klappen selbst dringen, befestigt. Die Enden dieser Lederstuͤke
                              sind kreisfoͤrmig, und correspondiren mit Hoͤhlungen, die zu diesem
                              Ende in den obenerwaͤhnten halbwalzenfoͤrmigen Canaͤlen
                              angebracht sind.
                           Folgende Zeichnungen charakterisiren Hrn. White's
                              Erfindung.
                           Fig. 12. ist
                              ein Durchschnitt des rechtwinkeligen Theiles der Pumpe und des
                              Patentstaͤmpels.
                           R, ist die Pumpenstange. A,
                              eine Seitenansicht des metalischen Theiles der Klappe, bis zu ihrer hoͤchsten
                              Erhoͤhung gebracht. B, dieselbe mit darauf
                              befestigtem Leder niedergelassen, wie beim Aufheben des Wassers. D, D, D, D, die schwalbenschweiffoͤrmigen
                              Vorspruͤnge der metallischen Klappen, wodurch die Vorspruͤnge
                              gestuͤzt werden. L, das Leder auf der Klappe, B. K, die Basis. P, P, die
                              Seitenvorspruͤnge von, K. C, C, die Schrauben,
                              deren hervorragende Koͤpfe die weitere Oeffnung der Klappen hindern, indem
                              sie mit, P, P, in Beruͤhrung kommen. N, das Niet am Ende der Staͤmpelstange.
                           Fig. 13. Die
                              Basis der Klappen von oben gesehen. P, P, die
                              Seitenvorspruͤnge. H, H, die Hoͤhlungen,
                              in welche die cylindrischen Ende der Klappen kommen.
                           Fig. 14.
                              Durchschnitt des oberen Stuͤkes, welches die cylindrischen Gefuͤge der
                              Klappen vor dem Aufsteigen hindert. Die punctirten Linien zeigen die Stelle, wo es
                              durchbohrt ist, und wodurch der untere Theil in die Basis tritt.
                           Bemerkung. Der Patenttraͤger sagt, daß die
                              Schrauben, welche den Grab reguliren, bis auf welchen die Klappen sich
                              oͤffnen, so vorgerichtet sind, daß sie sich gleichzeitig mit denselben
                              abnuͤzen, und dadurch sich immer von selbst stellen. Hieran wird es uns
                              erlaubt seyn zu zweifeln, weil die Art nicht angegeben ist, wie dieß geschehen soll.
                              Was den freien Durchgang des Wassers betrifft, so scheint dieser Zwek des
                              Patenttraͤgers nach der Zeichnung allerdings erreicht; seine andere Absicht aber,
                              Verminderung der Reibung, scheint uns nicht so gelungen; denn die Klappen werden
                              sich an der inneren Wand der Pumpe eben so stark reiben, als ein
                              gewoͤhnliches Ventil, und vielleicht noch mehr, wenn man bedenkt, daß dieser
                              Patentstaͤmpel eine vierekige Hoͤhlung fordert, wodurch also die
                              Reibung um so viel staͤrker wird, als der Umfang des Rechtekes groͤßer
                              ist als der eines Kreises, welcher dem Rechteke gleich ist, und daß ferner die
                              reibende Flaͤche durch die Groͤße der Klappen, welche diese bei ihrer
                              schiefen Stellung haben muͤssen, noch vergroͤßert wird.
                           Da die oberen Kanten der Klappen nicht mit Leder besezt sind, werden sie sich nicht
                              so genau an die Seiten der Hoͤhlung der Pumpen anlegen, wie ein
                              gewoͤhnlicher Staͤmpel, und es wird mehr Wasser dazwischen
                              entweichen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
