| Titel: | Maschine, Fässer zu verfertigen, worauf Sam. Brown, Gentleman, Eagle-Lodge, Old Brompton, Middlesex, sich am 8. November ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XLVI., S. 190 | 
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                        XLVI.
                        Maschine, Faͤsser zu verfertigen, worauf
                           Sam. Brown, Gentleman,
                           Eagle-Lodge, Old Brompton, Middlesex, sich am 8. November ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Febr. 1828. S.
                              296.Diese Maschine scheint brauchbar, weil man keine Abbildung davon gab. A. d.
                                 Ueb.
                           
                        Brown's, Maschine, Faͤsser zu verfertigen.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine besteht 1) Aus einer kreisfoͤrmigen
                              Saͤge auf einer Bank mit einer schiebbaren Ruhe, auf welcher lezteren die zu
                              den Faßdauben bestimmten Stuͤke Holzes befestigt werden. Die Ruhe wird
                              mittelst eines stellbaren Leiters in einer gekruͤmmten Richtung
                              vorwaͤrts geschoben, und bringt das Stuͤk Holz gegen die Kante der
                              sich drehenden Sage, wodurch dasselbe nach der fuͤr die Daube
                              noͤthigen Kruͤmmung zugeschnitten wird. 2) Aus einer Vorrichtung mit
                              Messern auf einem senkrechten Pfeiler, die sich mit ihrem Laͤufer um einen
                              Mittelpunct drehen, und wodurch die oberen und unteren Kanten des Fasses rund
                              geschnitten, und zur Aufnahme der Boden gefurcht werden. 3) Aus einer dieser
                              aͤhnlichen Vorrichtung, wodurch die geraden zu den Bodenstuͤken
                              bestimmten Holzstuͤke zusammengehalten und kreisfoͤrmig zugeschnitten,
                              zugleich aber auch an den Kanten abgedacht werden. 4) Endlich aus einer Maschine, in
                              welcher das Faß sich um seine Achse dreht, und ein schneidendes Werkzeug
                              herumlaͤuft, welches das Faß außen abschabt, und zuebnet.
                           Die Holzstuͤke, welche die Faßdauben geben sollen, werden, nachdem sie in
                              gehoͤriger Lange und Breite zugeschnitten wurden, auf die schiebbare Ruhe
                              gelegt, und mittelst der Klammern und des Leiters festgehalten. Der Leiter ist eine
                              biegsame Leiste, welche vorher nach der verlangten Kruͤmmung der Daube
                              gebogen, und in derselben festgehalten wird. Die schiebbare Ruhe wird dann von dem
                              Arbeiter mit der Hand auf der Bank vorgeschoben, und bringt so, da sie sich immer in
                              der Richtung der Kruͤmmung bewegt, das Stuͤk Holz gegen die Kante der
                              Sage, von welcher lezteres in der verlangten Kruͤmmung geschnitten wird.
                           Der Leiter ist eine lange Stange, welche von einer Reihe Bloͤken, die mittelst
                              Schrauben auf der Bank befestigt werden, festgehalten wird. Durch Wechselung der
                              Schrauben laͤßt sie sich in jede beliebige Kruͤmmung beugen. Die Kante
                              der schiebbaren Ruhe, welche das zuzuschneidende Stuͤk Holz haͤlt,
                              laͤuft an der langen Leitungs-Stange hin, und wird folglich in einer
                              correspondirenden Kruͤmmung geleitet. Die kreisfoͤrmige Sage wird
                              mittelst eines Laufbandes und einer Trommel von irgend einer Triebkraft in Bewegung
                              gesezt, und das Stuͤk Holz kann mittelst Zahnstoͤke und
                              Triebstoͤke auf der Ruhe seitwaͤrts bewegt werden. Dieß ist zuweilen
                              noͤthig um das Stuͤk Holz der Sage naͤher zu bringen, oder
                              weiter von derselben zu entfernen, und kann durch das Drehen eines Griffes
                              geschehen.
                           Nachdem eine hinlaͤngliche Anzahl von Dauben zugeschnitten wurde, werden sie
                              innerhalb eines Reifes auf der Erde aufgestellt, nach der gewoͤhnlichen Weise
                              zu einem Fasse geformt, und einstweilen mit Reifen umzogen. Hierauf wird dieses Faß,
                              zum Einziehen der Boden, in ein Gestell auf einer Buͤhne gebracht, welche
                              mittelst eines Hebels, den man treten kann, so gehoben wird, daß das Faß mit seinem
                              oberen Ende an die Messer kommt, die sich daselbst in einer Art von Drehelade
                              zugleich mit dem Fasse drehen, und sich ausbreiten, so daß die Furche geschnitten
                              und der Rand schief abgedacht wird. Man kehrt nun das Faß um, und verfaͤhrt
                              an dem anderen Ende eben so.
                           In einer aͤhnlichen Maschine wird nun das Holz zu den Bodenstuͤken
                              mittelst der kreisfoͤrmigen Saͤge geschnitten, nur daß die Ruhe sich
                              hier in gerader Linie bewegt. Nachdem diese Stuͤke gerade geschnitten wurden,
                              werden sie mit ihren Seiten aneinander gelegt, wo dann ein zirkelfoͤrmiges
                              Messer auf denselben herumgefuͤhrt wird, und sie in die verlangte Kreisform
                              des Bodens schneidet.
                           Der Boden wird an beiden Enden mit der Hand auf die gewoͤhnliche Weise
                              eingesezt, und das Faß hierauf auf eine Achse gestellt, die mittelst Laufbandes und
                              Trommel gedreht wird, wo dann ein Messer, das auf einer Stange uͤber
                              demselben sich hin und her schiebt, dem Fasse sich abwechselnd naͤhert, und
                              von demselben entfernt, und auf diese Weise es an der Außenseite gehoͤrig
                              abschabt oder ebnet.Man scheint in England eben so wenig als in Frankreich, und Holland die
                                    sogenannte Fasset-Muͤhle zu kennen,
                                    die bereits uͤber ein Jahrhundert in dem oͤsterreichischen
                                    Salzkammergute trefflich arbeitet, und die Dr.
                                       Schultes in seinen Briefen uͤber das
                                       Salzkammergut, 8. Tuͤbingen 1809 bei Cotta, beschrieben hat, sonst wuͤrde man sich langst ein
                                    Patent auf diese herrliche Maschine haben ertheilen lassen. A. d. Ueb.