| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. LXII., S. 243 | 
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                        LXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der im Jahre 1827 im Koͤnigreiche Preußen
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Kaufmanne G. L.
                                    Hensel in Berlin, auf 5 Jahre, fuͤr die Provinz
                                 Brandenburg: auf eine Verbindung des Flammofens mit dem Cupoloofen, Behufs des
                                 gleichzeitigen Schmelzens in beiden, ohne jedoch Jemand in dem Betriebe des
                                 Cupoloofens durch einen Luftzug ohne Geblaͤse zu beschraͤnken. Dd. 10. Januar.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Sattler Hildewert
                                 in Breslau, auf 5 Jahre, fuͤr die ganze Monarchie: auf eine Mischung zur
                                 Anfertigung des von dem Erfinder sogenannten Metallpapiers, jedoch nur in so
                                 weit sie als neu und eigenthuͤmlich erkannt worden, und ohne Jemand in
                                 der Verfertigung des bekannten Steinpapiers zu behindern. Dd. 29. Jan. 1827.
                              
                           
                              Den Kaufleuten Roͤmer u. Comp. zu Aachen, auf 8 Jahre desgl.: auf die
                                 alleinige und ausschließliche Benuzung eines Maschinenstuhls fuͤr Tuch
                                 und andere breite und schmale Zeuge, jedoch nur in Hinsicht der angegebenen
                                 Einrichtung fuͤr die Bewegung der Lade, sowohl fuͤr einen Schlag,
                                 als auch fuͤr mehrere Schlaͤge gegen denselben Einschlagfaden,
                                 fuͤr die besonders angegebene Verstaͤrkung oder Verminderung der
                                 Schlaͤge und Abaͤnderungen derselben: fuͤr die Art der
                                 Festhaltung der Lade waͤhrend des Durchganges des Schuͤzen durch
                                 das Fach der Kette: fuͤr die Art der
                                 Anspannung der Kette in ihrem ganzen Zusammenhange durch doppelte Gewichte;
                                 fuͤr dieselben Einrichtungen bei der Vereinfachung des Stuhls und
                                 fuͤr die Stuͤze, welche; bei der Einrichtung zum Anhalten der Lade
                                 und des Stuhls, die Ausruͤkeklinke aufhebt, damit der Schuͤze ohne
                                 Kraftanwendung in den Kasten gelange. Dd. 27. Febr. 1827.
                              
                           
                              Dem Kaufmanne C. F.
                                    Lange zu Koͤnigsberg, i. d. Neum., auf 8 Jahre,
                                 fuͤr die westliche Monarchie: auf seine Methode, eine Dachbedekung
                                 dadurch auszufuͤhren, daß der Ueberzug einer erhaͤrtenden
                                 Steinmasse unmittelbar uͤber die Lattung des Dachs gemacht wird. Dd. 22.
                                    Maͤrz. 1827.
                              
                           
                              Dem Kaufmanne Harnack
                                 und Schlossermeister
                                    Theile in Berlin, auf 8 Jahre, fuͤr die ganze Monarchie:
                                 auf Holzschrauben-Schneidemaschinen, als:. 1) eine Maschine zum Abdrehen
                                 der Koͤpfe; 2) eine Maschine zum Einschneiden der Gewinde; 3) eine
                                 Maschine zum Einstreichen der Koͤpfe. Dd.
                                 5. Mai. 1827.
                              
                           
                              Dem Kaufmanne Sattler
                                 zu Schweinfurt, jezt zu Langensalze, auf 10 Jahre desgl.: auf die Fabrikation
                                 eines kuͤnstlichen Sagos nach dem ihm eigenthuͤmlichen in einem zu
                                 den Akten genommenen Aufsaze beschriebenen, Verfahren, Dd. 23. Mai. 1827.
                              
                           
                              Dem Kassirer Schneider in Berlin, auf 5 Jahre, desgl.: auf eine durch
                                 Zeichnung und Beschreibung erlaͤuterte Badevorrichtung, nach den
                                 bezeichneten daran vorkommenden eigenthuͤmlichen Theilen. Dd. 26. Juni.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Gutsbesizer Wimmel in Berlin, auf 15 Jahre, desgl.: auf Darstellung eines
                                 krystallinischen Zukers aus dem in allen Getreidearten enthaltenen Starkmehl,
                                 Dd. 1. Juli.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Bauinspektor Sachs in Berlin, auf 8 Jahre, desgl.: auf ein Fenster, in so
                                 fern die Konstruktion mit und ohne aufgehenden Pfosten als neu erkannt worden
                                 ist. Dd. 11. Juli.
                                    1827.
                              
                           
                              Dem Grafen v.
                                    Bethusy, Kammerherr auf Korton bei Gleiwitz, auf 8 Jahre, desgl.: auf
                                 eine eigenthuͤmliche Art Daͤcher mit einzelnen mit Zink
                                 uͤberzogenen Tafeln zu deken, dieselben auf dem Sparrenwerke zu
                                 befestigen, und unter einander zu verbinden. Dd.
                                 20. Juli. 1827.
                              
                           
                              Dem Sattlermeister Violet in Berlin, auf 6 Jahre, desgl.: auf eine
                                 eigenthuͤmliche Methode Wagenfedern zu haͤrten. Dd. 10. August.
                                    1827.
                              
                           
                              
                              Dem Mechanikus Dubler
                                 in Berlin, auf 6 Jahre, desgl.: auf einen zum Auftragen der Winkel und Linien
                                 eigenthuͤmlich zusammengesezten Transporteur. Dd. 12. August. 1827.
                              
                           
                              Dem Anton Bernhard in
                                 Berlin, auf 8 Jahre, desgl.: auf eine Vorrichtung, mittelst welcher, durch den
                                 atmosphaͤrischen Druk und Anwendung der Hize, tropfbare
                                 Fluͤßigkeiten, als Wasser, Queksilber etc. gehoben werden, und dann auch
                                 als Betriebskraft zu benuzen sind. Dd. 16. Oktbr. 1827. (Aus den Verhandlungen
                                 des Ber. z. Befoͤrd. des Gewerbfleißes in Preußen, 1828, erste Lieferung.
                                 S. 68.)
                              
                           
                        
                           Vortheile der Eisenbahnen.
                           Das Glasgow Chronicle enthaͤlt einen genauen
                              Bericht uͤber die Leistungen eines einzelnen Zugpferdes auf der Monkland und
                              Kirkintalloch Eisenbahn. Die Last war 50 Tonnen und der ganze zuruͤkgelegte
                              Weg betrug 6,8 Meilen in 101 Minuten. (Register of Arts and
                                 Patent-Inventions, 1828. S. 63.)
                           
                        
                           Applegath's und Cowper's Schnellpresse,
                           die in Einer Stunde 4000 Bogen auf einer Seite drukt; besteht
                              aus 4 Drukwalzen, die sich heben, um die Formen durchzulassen, und fallen, wenn sie
                              druken sollen. Vier Jungen legen die zu bedruͤkenden Bogen auf, und vier
                              andere Jungen nehmen die bedrukten Bogen ab. (Mechanics'
                                 Magazine. 241. S. 160.)
                           
                        
                           Erfindung des Mezzotinto.
                           Man schreibt die Erfindung des Mezzotinto gewoͤhnlich dem Herzoge Rupert von der Pfalz und folgendem Zufalle zu. Prinz Rupert sah einen Soldaten sein vom Thaue rostig
                              gewordenes Gewehr puzen, und fand bei genauerer Untersuchung, daß auf dem
                              Flintenlaufe eine Art von Figur eingeaͤzt war. Dadurch kam er auf die Idee,
                              eine Platte punctiren, und das, was weiß bleiben soll auf dem Papiere, aus derselben
                              ausschaben zu lassen. Er theilte seine Idee einem gewissen Wallerant Baillant mit, der sie in so fern ausfuͤhrte, als
                              er einen staͤhlernen Cylinder mit scharfen Zahnen verfertigen ließ, wie eine
                              Raspel ungefaͤhr, und die Platte damit punctirte. A. Heinnekin bemerkt dagegen (in seiner trefflichen Idée générale d'une collection compléte
                                 d'Estampes, Leipz. 1771.), daß nicht Prinz Rupert, sondern Oberst-Lieutenant von Siegen, in Hess. Diensten, es war, der zuerst auf diese Weise in Kupfer
                              stach, und daß das erste Blatt dieser Art das von ihm im Jahre 1643 gestochene
                              Portraͤt der Prinzessin Amalia Elisabeth von
                              Hessen ist. Prinz Rupert soll von diesem Obersten das
                              Scheimniß gelernt, und dasselbe bei der zweiten Ruͤkkehr Karls II. nach England gebracht haben. (Mech. Mag. N. 240. 22. Maͤrz.)
                           
                        
                           Lithographie im Maylaͤndischen.
                           Unter der Aufschrift, Litografia milanese, liefert die
                              Biblioteca italiana in ihrem neuesten Hefte (Gennajo 1828 publ. 28. Febr. S. 45.) eine Geschichte der Lithographie
                              uͤberhaupt, und eine Wuͤrdigung dieser Kunst insbesondere in
                              artistischer, nicht in technischer, Hinsicht.
                           Sie beweiset aus einer Stelle in. Bartoli, (Vol. 18, p. 7 ediz. di Torino 1825.), daß die Chinesen seit
                              undenklichen Zeiten sich des Steindrukes bedienen, aber mittelst desselben weiß auf schwarz druken,Die Stelle heißt im Originale: „uno de'loro
                                          letterali, sovrapposto alla medesima pietra uno o due di que' loro
                                          gran fogli, coll' arte dello stampare in pietra che colà
                                          é in uso, ne ricavò fedelmente la scrittura a
                                          carattere bianco in campo nero.“
                                     und daß folglich die Lithographie keine neue Erfindung ist. Er fragt sich
                              hierbei jedoch, ob die Chinesen sich auch der lithographischen Tinte bedienen.
                           Nachdem sie Hrn. Sennefelder's
                              und seines Vorgaͤngers, des Abbé Sim. Schmid, erwaͤhnte, so wie der Bemuͤhungen des Hrn. Baron Aretin und des Grafen Lasteyrie, erzaͤhlte sie die Geschichte der
                              Verbreitung dieser Kunst in Italien, (Hr. J. Dall Armi fuͤhrte sie im J. 1805 in Rom ein), in England,
                              Nordamerika,
                              Calcutta etc., und geht dann zur Wuͤrdigung derselben in artistischer
                              Hinsicht uͤber.
                           Diese Wuͤrdigung faͤllt nun, wie sich's von Italiaͤnern wohl
                              nicht anders erwarten laßt, die an ihre Morghen
                              gewoͤhnt sind, ganz und gar zum Nachtheile der Lithographie aus, deren
                              Anwendung sie bloß auf Skizzen, Handzeichnungen etc. in artistischer Hinsicht und in
                              industrieller fuͤr Zeichnungen gemeiner Dinge fuͤr aͤrmere
                              Classen beschraͤnkt. Und selbst in dieser lezteren Hinsicht findet sie
                              Kupferstiche wohlfeiler, indem mehr Abdruͤke von denselben gemacht werden.
                              Die Gefahr des Brechens des Steines bei einem auf denselben gezeichneten
                              Meisterwerke wird nicht vergessen.Vor wenigen Wochen brach zu Mayland der Stein, auf welchem Hr. Gallo Gallina die Vergine col Putto di Leonardo da Vinci
                                    gezeichnet hat: ein Meisterwerk, das dem Kuͤnstler volle fuͤnf
                                    Monate kostete. Dieser Unfall hatte gleich bei den ersten Abdruͤken
                                    Statt.
                           Nach der Biblioteca italiana kam die Lithographie erst im
                              J. 1807 nach Mayland, und zwar durch einen Tyroler: de
                                 Wertz, der aber die Kunst nicht verstand, und dem selbst Zeichnungen von
                              Kuͤnstlern, wie Appiani, Bossi, Corneo, Longhi
                              nicht aufzuhelfen vermochten. De
                                 Wertz's lithographisches Institut machte nicht nur kein Gluͤk,
                              sondern veranlaßte sogar das Ungluͤk der Lithographie in Italien, die man
                              erst dann zu Mayland zu beachten anfing, als die lithographischen Meisterwerke aus
                              Paris nach Mayland kamen, wohin Napoleon, der
                              Unsterbliche, bereits fruͤher lithographische Pressen fuͤr das
                              topographische Buͤreau kommen ließ. Den Kuͤnstlern Maylands standen
                              die lithographischen Pressen der Imperiale reale
                                 Stamperia zu Gebothe. Allein, die Lithographie machte dessen ungeachtet
                              keine Fortschritte, und selbst als Musiknoten-Drukerei (Hr. J. Ricordi errichtete im Jahre 1818
                              eine solche zu Mayland) ging sie zu Grunde.
                           Erst in den neueren Zeiten vergaß man die fruͤheren Unfaͤlle
                              lithographischer Unternehmungen. Ein verdienter Kunsthaͤndler, Hr. J. Vallardi, wollte mit seinem
                              chalkographischen Institute auch ein lithographisches verbinden, und besuchte die
                              lithographischen Institute zu Wien, Muͤnchen, und Paris, von wo er Hrn.
                              Brégeaut, den
                              Verfasser des Manuel lithographe, fuͤr sich zu
                              gewinnen wußte. Kuͤnstler der Akademien zu Mayland und Venedig beehren ihn
                              nun mit ihren Werken, und bei der Sorgfalt, die er zugleich auf Verbesserung der
                              Papierfabrikation in Italien wendet, um sich des Tributes an Frankreich fuͤr
                              Papier zu entledigen, wird sein Institut schwerlich
                              das Schiksal seiner Vorgaͤnger theilen. Hr. Ricordi gab seinem Institute einen neuen
                              Aufschwung durch mehrere Zeichnungen des beruͤhmten Hayez, und verdunkelte es durch Portraͤts von Musikern,
                              Saͤngern, Ballet-Taͤnzern und Theater-Gottheiten. Ein
                              eigenes und rein artistisches Institut errichtete seit Kurzem der verdiente
                              Kuͤnstler, Hr. Elena,
                              der gegenwaͤrtig in demselben eine mahlerische Reise
                                 durch das lombard. venez. Koͤnigreich (Viaggio pittorico nel regno Lombardo-Veneto) herausgibt. Die
                              Zeichnungen sind von Migliara und Bisi. Ein viertes, weniger bedeutendes, lithographisches Institut ist
                              jenes des Hrn. Cl. Lazzari,
                              von welchem die Biblioteca bisher nur einen Ecce homo von mittelmaͤßigem Werthe kennt. Ein
                              fuͤnftes groͤßeres ist jenes des Hrn. Vassali, der einen jungen Mann, J. Guioni bei Hrn. Engelmann in die Schule schikte. Aus diesem
                              Institute sind bisher sehr schoͤne Werke hervorgegangen. Die Signore
                              Bisi und andere verdiente Kuͤnstler beehren
                              es mit ihren Werken, und Hr. Hayez gibt in demselben seine soggetti tratti
                                 dall' Ivanhoe heraus, deren erste fuͤnf Tafeln die Biblioteca, ungeachtet ihrer Geringschaͤzung der
                              Lithographie, in jeder Hinsicht vollendet (sotto ogni
                                 riguardo perfette) erklaͤrt. Hr. Bisi gibt in eben dieser Anstalt seine Vedut della via mala nei Grigioni und die Vedute di Genova heraus. Dieses Institut, und jenes des
                              Hrn. Vallardi, erklaͤrt
                              die Biblioteca fuͤr die ersten, die Italien
                              bisher besizt.
                           
                        
                           Wo Gold und Silber hinkommt.
                           Nach dem Edinburgh New philos. Journal, N. 7. S. 402 wird
                              zu Birmingham allein jaͤhrlich fuͤr 50,000 Pf. Sterl. (600,000 fl.)
                              Gold und Silber zum Plattiren verwendet, und geht auf diese Weise fuͤr immer
                              verloren, indem es buchstaͤblich abgetragen wird.
                           
                        
                           
                           Analysen zeylanischer Eisenstein- und
                              Kalksteinarten.
                           Hr. G. Middleton, Apotheker bei
                              der Armee zu Colombo, analysirte den nierenfoͤrmigen
                                 braunen Thoneisenstein, der kugelig, derb, zuweilen hohl (eine solche hohle
                              Eisenkugel im Museum zu Colombo wiegt uͤber 21 Pf.) auf Zeylan in allen
                              Formen, in welchen man ihn in Europa findet, vorkommt. Seine specifische Schwere ist
                              zwischen 3,793 bis 4,06. Nach wiederholten Analysen besteht er aus:
                           
                              
                                 Kieselerde
                                 10
                                 
                              
                                 Thonerde
                                   3
                                 
                              
                                 Kalkerde
                                 32,5
                                 
                              
                                 Bittererde
                                   8,5
                                 
                              
                                 Eisenoxyd
                                   5,0
                                 
                              
                                 Wasser
                                   4
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 98.
                                 
                              
                           Koͤrnig blaͤtteriger Kalkstein. Weiß und
                              durchscheinend. Spec. Schwere = 2,853.
                           
                              
                                 Kalkerde
                                 50
                                 
                              
                                 Kohlensaͤure
                                 42
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                   2
                                 
                              
                                 Bittererde
                                   2
                                 
                              
                                 Wasser
                                   2
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 98.
                                 
                              
                           Gemeiner dichter Kalkstein. Graulich weiß. Spec. Schwere
                              = 2,578 bis 2,6.
                           
                              
                                 Kalkerde
                                 52
                                 
                              
                                 Kohlensaͤure
                                 42
                                 
                              
                                 Bittererde
                                   1,5
                                 
                              
                                 Wasser
                                   2,5
                                 
                              
                                 
                                 ––––
                                 
                              
                                 
                                 98.
                                 
                              
                           (Edinburgh philos. Journ. N. 7. S. 167.)
                           
                        
                           Kohlengruben-Explosion zu Newcastle und Davy's Sicherheitslampe.
                           Die Grube Jarrow-Colliery flog wegen boͤsen Wetters auf, und 8 Arbeiter
                              verloren ihr Leben. Der Tyne Mercury bemerkt bei dieser
                              Gelegenheit, daß Davy's
                              Sicherheitslampe mehr Unheil als Nuzen bringt, indem man sich mittelst derselben in
                              Stellen wagt, die ohne sie kein Bergmann betreten wuͤrde, und im
                              getaͤuschten Vertrauen auf ihre treulose Schuzkraft (?) zwekmaͤßigere
                              und sichere Schuzmittel, Luftreinigung durch Luftzuͤge,
                              vernachlaͤßigt. (Mechanic's Mag. N. 241. S.
                              160.)
                           
                        
                           Hrn. Fuller's Ehrenmuͤnze fuͤr Chemiker.
                           Hr. Fuͤller zu Rosehill
                              (seine Freunde nennen ihn den ehrlichen Jackl) schenkte
                              der k. Akademie zu London neulich 1000 Pfund. Vor Kurzem verehrte er den HHrn. Davy, Wollaston, Hatchett, Brande, Faraday, Daniel,
                                 Children u.a. goldene Medaillen (im Werthe 10 Guineen das Stuͤk).
                              Die Medaille ziert an der Vorderseite Bacon's Bildniß, an der Ruͤkseite: ein Lorberkranz mit der
                              Inschrift: For chemical discoveries; given by John
                              Fuller, Member of the Royal
                                 Institution. – „So wahr ist es, daß, waͤhrend kein
                                 Land fuͤr wahre Wissenschaft mehr thut als
                                 Preußen, keine Regierung auf Erden weniger dafuͤr sorgt, als England, wo
                                 alles Große, Schoͤne und Edle immer nur das Werk von Privaten
                                 ist.“ (Mech. Mag. N. 241.)
                           
                        
                           Naturwissenschaften verbreitet in Daͤnemark.
                           Die philosophische Gesellschaft haͤlt zu Kopenhagen Vorlesungen uͤber
                              Naturwissenschaften in Hinsicht auf Akerbau, Kuͤnste und Gewerbe, und sorgt
                              dafuͤr, daß in allen Staͤdten Daͤnemarks solche Vorlesungen
                              gehalten werden. Director dieser Bildungsanstalten ist der hochverdiente Oersted.
                           
                        
                           
                           Beitrag zur Kenntniß des Elendes der arbeitenden Classe in
                              England.
                           Wir haben neulich des edlen Menschenfreundes, Sir John Sinclair, Abhandlung uͤber
                              Erdapfelmehl mitgetheilt. Ein Hr. J. H. zu Exeter bittet und beschwoͤrt Hrn.
                              Sinclair und alle
                              Menschenfreunde, in England ja nicht mehr der Moͤglichkeit, mit wohlfeilerer
                              Nahrung leben zu koͤnnen, zu erwaͤhnen, indem sonst die
                              Fabrik-Inhaber das Taglohn noch tiefer stellen, und buchstaͤblich noch
                              mehr Menschen in England erhungern, und aus Mangel zu Grunde gehen muͤssen,
                              als gegenwaͤrtig. (Vergl. Mech. Mag. N. 241. 29.
                              M. S. 148.)
                           
                        
                           Oehlbaͤume in der Krimm.
                           Man fand in der suͤdlichen Krimm zwei Abarten von Oehlbaͤumen, die dort
                              nach und nach einheimisch geworden sind. Die eine ist pyramidenfoͤrmig, und
                              hat eyfoͤrmige Fruͤchte; die andere hat Hangende Aeste, und
                              traͤgt reichlich große herzfoͤrmige Fruͤchte. Biese
                              Baͤume widerstehen dort dem rauhen Klima seit Jahrhunderten. Man vermehrte
                              diese Baͤume durch Steklinge in dem kais. botanischen Garten zu Nikita im
                              Jahre 1812, und sie haben zeither allen harten Wintern widerstanden, obschon einige
                              aus Frankreich in denselben Garten verpflanzte Oehlbaͤume in dem Winter
                              1825–26 zu Grunde gingen. (Mech. Mag.
                              Ebendas.)
                           
                        
                           Ueber Wohlthaͤtigkeits-Anstalten. (Friendly Societies).
                           Das Edinburgh philos. Journ. liefert N. 7, S. 69 die Fortsezung des herrlichen Aufsazes des
                              Hrn. Fraser, uͤber Geschichte und Einrichtung der
                                 Wohlthaͤtigkeits-Anstalten. Wir wuͤrden unsere Leser
                              nicht auf diese lehrreiche Abhandlung aufmerksam gemacht haben, die zunaͤchst
                              nicht in das Gebieth eines polytechn. Journales, sondern in jene Journale
                              gehoͤrt, die sich als Waͤchter auf Sion uͤber die theils so
                              tief herabgesunkenen, theils so hoch hinauf geschraubten
                              Wohlthaͤtigkeits-Anstalten aller Art aufgestellt haben, wenn sie nicht
                              auch fuͤr jeden Fabrikanten, mag er seine Arbeiter als weiße Neger oder als
                              seine Hausgenossen betrachten, so aͤußerst lehrreich und wichtig
                              waͤre. Es ist hier die Dauer der menschlichen Kraͤfte unter allen
                              Verhaͤltnissen des Lebens mit einer solchen Genauigkeit nach Reihen von
                              Jahren berechnet, daß wir jedem, der Menschen bloß benuͤzen oder ihnen
                              nuͤzen will, nichts sehnlicher wuͤnschen, als daß er Fraser'n studiren moͤge. Die liebevollste
                              Wohlthaͤtigkeit eines Menschenfreundes und die selbstsuͤchtigste
                              Grausamkeit eines Maͤklers mit Menschenhirn und Menschenschweiß und Blut wird
                              sich verrechnen, wenn sie nicht nach Fraser rechnet. Wir
                              wuͤnschen dieser Abhandlung bald eine gute deutsche Uebersezung, und mehr
                              noch als diese, Leser, die die Grundsaͤze, die hier aufgestellt sind,
                              aufzufassen und anzuwenden wissen.
                           
                        
                           Litteratur.
                           
                              Englische.
                              
                                 Mathematical Repository, byLeyburn. 8. Lond. 1828, N.
                                       19. (Enthaͤlt Vieles fuͤr Techniker, die gute
                                    Mathematiker sind.)
                                 Observations on the Cruelty of employing
                                       Climbing-boys in sweeping Chimneys, and on the Practicability of
                                       effectually Cleansing Flues by mechanical means. 8. Lond.
                                       1828.
                                 Popular Lectures on the Steam-Engine, in which
                                       its Construction and Operation are familiarly explained. By the Rev.
                                       Dionys. Lardner.
                                       12. Lond. 1828.
                                 
                              
                           
                              Franzoͤsische. 
                              
                                 Traité théorique et pratique de l'art
                                       de batir, parRondelet2 ed. 4 Paris 1827.
                                 Essai sur les chaux a batir et sur les
                                       matiéres calcaires: par M. Fourmy. 8. Paris 1827. ch. Janet et
                                       Cotelle.
                                 Manuel d'Architecture, ou traité de l'art de
                                       bâtir, comprenant les principes généraux etc. par
                                       M. Toussaint. 18.
                                       Paris 1828. 2 vol. chez Roret.
                                 Manipulations chimiques, par Faraday: ouvrage traduit
                                       de l'anglais par M. Maiseau, et revu pour la partie technique par M. Bussy. 8. Paris 1827, ch.
                                       Sautelet. 2 vol. 14 Fr.
                                 Raffinage du sucre avec l'appareil d'Howard; par M. A.
                                       Léon. 8. Paris 1827, ch. Delaforest. 34 S 1/2 Fr.
                                 Manuel complet du Teinturier, ou l'art de teindre la
                                       lainie, le coton, la soie, le fil etc. suivi de l'art du Degraisseur:
                                       par M. Riffault.
                                       2 éd. revue par M. A. D. Veregnaud. 18. Paris 1827, ch. Roret. 3
                                       Fr.
                                 Notice sur l'utilité de l'emploi du Sulfate de
                                       Soude dans la fabrication du verre. 8. Strasbourg 1826. 1/2 Bog. ch.
                                       Levrault.
                                 Traité théorique et pratique de la
                                       Fabrication des feutres, suivi d'un Mémoire sur
                                       l'opération du secrétage des poils, avec l'indication d'un
                                       procédé nouveau. Par M. F. C. Morel-Beaujolin. 8. Paris. 1826,
                                       chez l'auteur rue de Berry N. 9 au Marais. 186 S. 4 Fr.
                                 Manuel du Poélier-Fumiste, ou
                                       traité, ou traité complet et simplifié de cet art,
                                       indiquant les moyens d'empécher les poéles de fumer, de
                                       chauffer économiquement et d'aérer les habitations, les
                                       Manufactures etc. Par M. Ph. Ardenni. 18. Paris 1828, ch. Roret.
                                       358 S. 3 Fr.
                                 Notice sur la Dépuration de la Gélatine
                                       extraite des os et rendue propre à la clarification des vins,
                                       caux de vie, liquers etc. par M. Appert. 18, Paris 1827, ch. Everart.
                                       42 S.
                                 Traité de Pneumatique ou des
                                       propriétés de l'air et des Gas: trad. de l'Anglais par M.
                                       Bouquillon. 18. Paris 1828, ch. Audet 2 vol. 2 Fr. (4te und 5te
                                    Lieser. d. Encyclopédie
                                       populaire.)
                                 Anémotrope: par M. Biard. 4. Paris 1826, ch/
                                       Bouniot. 1/2 Bog. (Wieder eine horizontale
                                    Windmuͤhle!)
                                 Histoire descriptive de la Filature et du Tissage du
                                       coton, ou description des divers procédés et machines
                                       employés jusqu' à ce jour pour égrener, battre,
                                       carder, étirer, filer et tisser le coton, ourdir et placer les
                                       châmes et faites en France: par M. Maiseau. 8. Paris 1827. ch. Malher et
                                       Comp. XVI, und 552 S. und Atlas. 15 Fr.
                                 Géométrie appliquée à
                                       l'Industrie: à l'usage des Artistes et des Ouvriers: par M. C.
                                       L. Bergery. 2
                                       édit. 8 Metz 1828: veuve Thiel. 2 vol. 12 Fr.
                                 Calculs faits à l'usage des industriels en
                                       général etc. par B. A. Lenoir. 12. Paris, 1827–28. ch.
                                       Malher. 4 Fr. 50 C.
                                 Exposition annuelle des produits des arts et de
                                       l'industrie, instituée p. l. Société philomatique
                                       de Bordeaux. 8. Bordeaux 1827.
                                 Auxiliaire de l'Industrie; Journal
                                       hébdomadaire. Prospectus. 40 Fr. p. an.
                                 Epreuves des ornemens divers typographiques,
                                       gravés sur bois et polytypes: de la collection de P. Durouchail, graveur en
                                       bois. Petit-Folio. Paris 1825, ch. l'auteur rue d. grands
                                       Augustins n. 27. 35 halbe Vogen. 25
                                    Franken.
                                 Almanac du Commerce de Paris et des
                                       départemens pour l'année, 1827 parBottin. 8. Paris
                                       1827.
                                 Notice sur les houblons des Vosges: par M. Mathieu. 8. Epinal.
                                       1827.
                                 Status de la Société des amis du
                                       travail parmi les Israélites. 8. Paris 1827.
                                 Rapport sur les travaux de la Société
                                       roy. et centrale d'Agriculture depuis 1826 à 1827. 4. Paris
                                       1827.
                                 Plan d'un Musée public de technologie:
                                       parBrard. 8. Paris
                                       1827.
                                 Essai sur la chaux à bâtir et sur les
                                       matiers calcaires: parFourmy. 8. Paris
                                       1827.
                                 Annales de la Société d'horticulture de
                                       Paris. 1–4 Cah. 8. Paris 1827.
                                 Rapport fait à la Société
                                       académique de Nantes, par M. deTollenare, sur un moyen
                                       d'éclairage par le gaz, proposé par M. Guilbaud. 8. Nantes
                                       1827.
                                 Sur le
                                       raffinage du sucre par la cuisson au bain de vapeur à basse
                                       pression et dans le vide: par Mr. Léou. 8. Paris
                                       1827.
                                 Description d'un colorimétre (im Bullet. de la Soc. d'Encour. N. 282, p. 457)
                                    et d'un moyen de reconnaitre la qualité
                                       relative des indigos: par M
                                    Houtton la Billardiére. (Dieses
                                    Instrument wird zu Rouen bereits mit Vortheil im
                                    Handel verkauft. Vgl. pol. Journ. B.
                                       XXVII. S. 53)
                                 L'Art de cultiver la mûrier: par M. le Comte
                                       CharlesVerri; traduit de
                                       l'Italien par M. deFontaneilles. 8. Paris
                                       1827.
                                 Mémoire sur la nécessité
                                       d'employer des corps gras pour adoucir les frottemens des pivots des
                                       axex des machines: par M. Laresche.
                                 Traité du mouvement des eaux dans les tuyaux
                                       de conduite à l'usage des ingénieurs et architectes: par
                                       Mr. d'Aubuisson de Voisins. 8.
                                       Paris 1827. 56 S. (Dieses Werk ist unerlaͤßliche Einleitung
                                    zur:)
                                 Note sur un projet de distribution
                                       générale d'eau dans l'interieur de Paris, par M. Genieys, Ingénieur
                                       etc. 8. Paris 1827. ch. Carillan. 1 Fr. 50 Cent.
                                 Description des ponts en chaines
                                       exécutés à St. Petersbourg, en 1824: par le colonel
                                       Traiteur. Petersbourg 1825.
                                 Le propriétaire architecte etc.; par UrcainVirty. Paris
                                       1826–27.
                                 Dictionaire d'architecture: par I. M. Vagnat. 8. Paris 1827.
                                       Carilian Goeury.
                                 Journal des voies de Communication. 8. Petersbourg.
                                       1826. 40 Rub. d. Jahrgang. (Dieses Journal erscheint in russischer
                                    und franzoͤsischer Sprache unter den Auspicien der Regierung, und
                                    sollte in keinem Lande fehlen, wo die Regierung auf Straßen- und
                                    Canalbau bedacht ist.)
                                 Rapport général sur les travaux du
                                       Conseil de Salubrité de Nantes pendant l'année 1826. 8.
                                       Nantes 1827, ch. Mellinet.
                                 
                              
                           
                              Vermischte.
                              
                                 Farmacopea generale sulle basi della chimica
                                       farmacologica, o Elementi di Farmacologia chimica, del Prof.
                                       Gioacch. Taddei.
                                       8. Firenze. 1826–27. p. L. Pezzati. 3 vol.
                                 Collezione degli atti delle solenni distribuzioni de'
                                       premj d'Industria fatte in Milano ed in Venezia dall' anno 1806 sino
                                       all' anno 1826. Milano 1827, imp. real. Stamperia. 4 vol.
                                 Overzigt der Ambachten en Kunsten aan welke de
                                       Meetkunde tot nut verstrekt, naarDupinvan van derJagt. S. Amsterdam
                                       1827.
                                 Journal foͤr Manufacturer och
                                       Hushallning. (II. Jahrgang.) Sockholm.
                                       1826.
                                 M. Vitruvii architectura textu et recensione codicum
                                       emendato cum exercitationibus notisque novissimis Joann. Poleniet commentariis variorum, additis nunc primum studiis
                                       SimonisStratico. 4. Utini.
                                       1825–27. ap. fratres Mattiuzzi. vol. I. P. 1. et 2. II. P. 1.
                                       2. (Die ganze Auflage dieses aͤltesten Meisterwerkes
                                    uͤber die Baukunst wird vier Quartbaͤnde bilden und auf 105
                                    Lire ital. kommen. Ein Bogen kostet 1/2 Lir. ital., und jede Tafel 1 Lir.
                                    Diese Ausgabe, die der vortressliche Graf Stratico besorgte,) ist unstreitig
                                    die beste, die wir bisher uͤber die unsterbliches Werke des alten
                                    Pollio besizen. Sie ist nicht bloß jedem Architekten, sondern auch jedem
                                    Philologen und jedem Freunde der classischen Litteratur uͤberhaupt
                                    unentbehrlich.
                                 Giornale agrari toscano etc. 8. Firenze 1827. p.
                                       Pezzati. 2 u. 3 B.
                                 Dell' insegnamento primitivo della matematica pura.
                                       Prodromo di Bern. Biondelli. 8. Venezia 1827, p. Alvisopoli. (Vielleicht
                                    eine der besten Abhandlungen uͤber diesen hochwichtigen
                                    Gegenstand)
                                 Instituzioni di architettura statica e idraulica. 4.
                                       Bologna. 1826–27, tipogr. Cardinali e Frulli.
                                 Memorie intorno alla costruzione dei ponti pensili a
                                       catene di ferro in cui si trovano esposte con precisione e
                                       semplicità ed in modo elementare i principj cui sono addogiate
                                       queste nuove ed utilissime etc. tratte dalle recenti opere francesi di
                                       Seguin, Navier Dufour, Lemayne etc. dall ingegnere X. 8. Milano 1827, p.
                                       Brabilla.
                                 Corso ristretto di navigazione teorico-pratica
                                       di Gasp. Tonelli,
                                       publ. Professore di Construzione navale e manovro nell J. S. Accademia
                                       di Nautica in Trieste. 8. Venezia 1827, p. Alvisopoli. 2
                                       vol.