| Titel: | Neue Methode, Gasometer oder Apparate zur Aufbewahrung und Vertheilung des Gases zur Beleuchtung einzurichten, worauf Wilh. Nicholson, Mechaniker zu Manchester, und Karl Barwell Coles, ehevor in Duke-Street, Manchester Square, Middlesex, sich am 20. Febr. 1827 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. LXXVI., S. 270 | 
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                        LXXVI.
                        Neue Methode, Gasometer oder Apparate zur
                           Aufbewahrung und Vertheilung des Gases zur Beleuchtung einzurichten, worauf Wilh. Nicholson, Mechaniker zu
                           Manchester, und Karl Barwell
                              Coles, ehevor in Duke-Street, Manchester Square, Middlesex, sich
                           am 20. Febr. 1827 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              Maͤrz. 1828. S. 144.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Nicholson's neue Neue Methode, Gasometer oder Apparate zur
                           Aufbewahrung und Vertheilung des Gases zur Beleuchtung einzurichten.
                        
                     
                        
                           Fig. 1. zeigt
                              ein Gasometer nach unserer Bauart im Durchschnitte. Es haͤlt ungefaͤhr
                              1100 Kubikfuß Gas. Fig. 2. ist ein Grundriß, oder ein Durchschnitt unter einem rechten
                              Winkel auf dem vorigen. Fig. 3. zeigt ihn von oben
                              gesehen, und Fig.
                                 4. im horizontalen Durchschnitte: in allen diesen Figuren bezeichnen
                              dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde. a, a, a,
                                 a, Fig.
                                 1. ist ein wuͤrfelfoͤrmiges Gefaͤß von Eisenblech,
                              Holz oder von irgend einem luftdichten Materiale; und in dem besagten
                              Gefaͤße, a, a, a, a, sind an dem Boden des
                              kreisfoͤrmigen Loches, e, e, und an einer Seite
                              des Loches, i.Was dort ist, ist im Patente nicht gesagt. A. d. Ueb.
                              b, b, ist eine Scheidewand von Holz oder von leichtem
                              Eisenbleche, oder von irgend einem anderen schiklichen Materiale. Rings um die
                              Kanten der Scheidewand ist, wie man bei, c', c', sieht,
                              Tuch, Leder, oder anderes aͤhnliches biegsames Material angebracht, welches
                              durch irgend einen der bekannten Firnisse, oder durch eine Aufloͤsung von
                              Kautschuk gasdicht gemacht wird. Solches Tuch oder Material sieht man bei, c', c', und bei c, c. Dieses
                              Tuch bildet mit der besagten Scheidewand einen umgekehrten Sak, dessen untere Ende
                              bei c, c, Fig. 1 und 2. umgeschlagen, und
                              gasdicht an, a, a, a, a, befestigt sind. Bei 4,4, ist
                              außen an dem auf diese Weise gebildeten Sake ein vierekiger Ring, der bei, d, d, dargestellt ist. Von der Scheidewand ist die
                              haͤngende Klappe, g1, gleichfalls mittelst einer
                              Schnur befestigt.
                           Man seze nun die Scheidewand befinde sich in der Lage, b2,
                                 b2, und der Ring in der Lage, d2, d2, Fig. 2., und
                              Gas werde bei der Oeffnung, e, e, durch die
                              Roͤhre, h, h, herein getrieben, so wird durch den
                              auf diese Weise entstehenden Druk die Scheidewand nach und nach in die Lage, b, b, gehoben, und der Ring in die Lage, d, d, und der ganze Raum des Behaͤlters, a, a, a, a, wird beinahe ganz mit Gas gefuͤllt
                              seyn, und die Luft bei der Oeffnung, i, hinaus
                              getrieben. Und wenn ferner die Scheidewand in die Lage, b,
                                 b, gekommen ist, wird sie die aufgehaͤngte Klappe, g1, aus der Lage, g, in die
                              Lage, g2, bringen, und das Loch, e, e, schließen, so daß kein Gas mehr in das Gasometer getrieben, und
                              dieser nicht durch dasselbe beschaͤdigt werden kann.
                           Man seze ferner, der Gasbehaͤlter sey gefuͤllt, und von irgend einem
                              Theile des Behaͤlters, a, a, a, a, unter 4,4, wo
                              das Tuch an den Seiten angebracht, und eine Roͤhre zur Speisung der Gaslampen
                              vorgerichtet ist, druͤke das Gewicht der Scheidewand, das Tuch und den Ring
                              auf das Gas, so wird dieses nach und nach durch diese Roͤhre zur Speisung der
                              Gaslampen ausgetrieben, und die Scheidewand wird mit dem Ringe nach und nach in die
                              Lagen, b1, b1, d1, d1, Plan 2, gelangen, bis sie endlich
                              nach und nach auf den Boden in die Lage, b2, b2, d2, d2,
                              kommen, wo die Klappe, g, in die bei g, gezeichnete Lage treten, und die Oeffnung, e, e, offen seyn wird, um frisches Gas aufzunehmen. Der
                              gehoͤrige Druk um den Bedarf an Gas ununterbrochen nachzuliefern, wird also
                              dadurch erzeugt, daß man dem Ringe, d, d, die
                              gehoͤrige Schwere gibt. Die Speisungsroͤhre, h, wird auf die Straße oder in die freie Luft geleitet, wo der Speiser zu
                              derselben gelangen kann. Die Ausleitungs-Roͤhre, i, wird gleichfalls entweder in einen Schornstein, oder
                              in die offene Luft geleitet, immer aber so, daß sie uͤber dem oberen Theile
                              des Gasometers zu liegen kommt, wodurch, sollte ja das Tuch durch irgend einen
                              Zufall beschaͤdigt werden, und irgend eine Entweichung des Gases Statt haben,
                              dieses in die freie offene Luft gelangt, und alle Gefahr beseitigt wird.
                           Es kann in einigen Fallen noͤthig seyn, dem Ringe, d,
                                 d, eine groͤßere Tiefe zu geben, wie die punctirten Linien bei, k, k, Plan 2, zeigen, so daß er die ganze
                              Oberflaͤche des Tuches umfaßt, und das Tuch hindert sich aufzublaͤhen,
                              wenn das Gasometer aufgeblasen wird, wodurch es dem Ringe, d, unmoͤglich wuͤrde mit Leichtigkeit und
                              Regelmaͤßigkeit aufzusteigen.
                           In Fig. 4.
                              sieht man wie der Ring, d, in dem Tuche, c, c, liegt, und die Scheidewand, b, b, b, b, innerhalb auf- und niedersteigt. Fig. 5 und 6. zeigt eine Eke, die
                              anders gebildet ist, als in dem Gasbehaͤlter, von oben und von der Seite.
                              Fig. 5 und
                              6. bilden
                              naͤmlich einen Winkel, und haben eine Furche, noͤthigen Falles auch
                              eine Rolle, in welcher eine kleine Schnur laͤuft, an welcher das Tuch
                              befestigt ist.
                           
                           Wenn das Gewicht des Ringes auf diese Weise mittelst einer Schnur unterstuͤzt
                              ist, wird das Tuch nicht so sehr abgenuͤzt.
                           Fig. 7 und
                              8. zeigt
                              eine andere Form einer Eke mit zwei Winkeln, und Fig. 9. eine Weise, zwei
                              Walzen statt des Ringes zu gebrauchen.
                           Auf diese Weise erhaͤlt man, wie man sieht, einen Gasbehaͤlter, der
                              beinahe seinen ganzen kubischen Inhalt mit Gas fuͤllt, und denselben wieder
                              entleert, waͤhrend bei der gewoͤhnlichen Form derselben mit
                              Suͤmpfen nur weniger als die Haͤlfte des Inhaltes entleert wird.
                           Eine Abaͤnderung im Baue des Gasbehaͤlters zeigt Fig. 10. in senkrechtem
                              Durchschnitte. Fig.
                                 11. ist eine Ansicht von oben, und Fig. 12. ein horizontaler
                              Durchschnitt desselben. Die Theile an diesem Gasbehaͤlter oder Gasometer sind
                              in jeder Hinsicht dem bereits beschriebenen aͤhnlich, ausgenommen, daß das
                              Gas uͤber der Scheidewand bei h, und c, c, aufgenommen, und die
                              Ausleitungs-Roͤhre, i, unter der
                              Scheidewand, b, b, ist. Wenn dieses Gas zum Verbrauche
                              ausgetrieben werden soll, geschieht dieß durch die Gegengewichte, v, v, welche die Scheidewand mittelst der uͤber
                              die Rollen, r, r, laufenden Schnuͤre heben, wie
                              man bei, b1, b1, sieht, bis sie an die obere Seite des
                              Gehaͤuses, a, a, a, a, kommt, wo dann die
                              Gewichte in Beruͤhrung mit dem Boden, x, stehen.
                              Diese Gewichte, v, v, sind in den Gehaͤusen, z, z, z, z, eingeschlossen, die bloß mit dem Theile des
                              Gehaͤuses, a, a, uͤber der Scheidewand
                              mittelst eines kleinen Loches in Verbindung stehen, durch welches die Schnur, s, laͤuft, und welche Gehaͤuse, z, z etc. sich folglich mit Gas fuͤllen.
                           In der Ansicht von oben, Fig. 11. sind sie offen
                              dargestellt, damit man die Art sieht, in welcher die Gewichte, V, V, und die Rollen, v, v,
                              gestellt sind.
                           Eine andere Abaͤnderung eines Gasometers zeigen folgende Figuren. Hier lauft
                              das an der Scheidewand, b, b, angebrachte Tuch, c, c, unter den Walzen, v2,
                                 v2, bei o, o, und wird mittelst der
                              Schnuͤre oder Baͤnder gehoben, die in gleicher Entfernung unter den
                              Walzen laufen, wie man in dem Plane, Fig. 14. bei d, d, d, d etc. sieht. Die innere rothe LinieDiese ward im Repertory nicht angezeigt. A. d.
                                    Ueb. in den beiden Durchschnitten, Figur 13 und 15, und die
                              Ansicht von oben, Fig. 14. stellt das Tuch dar, und die aͤußere rothe Linie die
                              Schnuͤre, die es unter den Walzen, r2, r2, bei
                              o, o, aufziehen, welche Walzen blau gefaͤrbt
                              sind. Die Arme, welche diese Walzen stuͤzen, sind oben angebracht an dem
                              Gehaͤuse, a, a, a, a. x, der Untersaz oder die
                              Basis, ist aus einem fuͤr das Gas undurchdringlichen Materiale, und hat eine
                              Furche, die ganz rund
                              ist. Die bei o, o, dargestellten Kanten (die im
                              Durchschnitte Fig.
                                 13. dunkel gehalten sind), und in welchen der Cylinder oder die Walzen
                              liegen, mit dem unter denselben durchlaufenden Tuche, und die Furche, die
                              ungefaͤhr 4 Zoll tief und mit Queksilber gefuͤllt ist, hindert jede
                              Entweichung des Gases, ohne die Bewegung des Tuches zu erschweren.
                           Die schwarzen Zeichen bei 10,10, Fig. 13 und 14. stellen
                              die Puncte dar, an welchen die Gegengewichte der Scheidewand angebracht werden
                              koͤnnen. Das Gas kommt in die Gasometer dieser An durch das Loch, e, e, von h, her, und das
                              Loch, i, erlaubt der Luft, welche den Raum uͤber
                              der Scheidewand ausfuͤllt, frei zu entweichen. Fig. 15. ist ein
                              Durchschnitt desselben Gasometers nach einer Richtung, die die Flache der Basis
                              diagonal durchschneidet. In dieser Zeichnung wird man die Art sehen, wie die
                              Scheidewand hier regelmaͤßig und vollkommen horizontal niedersteigt. In der
                              Basis, x, sind in jeder Eke zwei Rollen, s, s, angebracht. Eine Schnur, t, ist an der Scheidewand befestigt, und laͤuft unter der Rolle,
                              S, rechts hin, und von da unter der Rolle, S, links, (eine derselben ist der Deutlichkeit wegen
                              groͤßer gezeichnet), von wo sie an die Baͤnder zieht, die durch die
                              aͤußeren rothen Linien angezeigt sind, und an diesen befestigt ist. Leztere
                              laufen uͤber die Rollen, r, r, und sind an der
                              oberen Seite der Scheidewand befestigt. Diese Vorrichtung ist rechts und links,
                              dieselbe. Durch diese wechselseitige Verbindung der oberen Seite der Scheidewand an
                              der einen Eke mit der unteren Seite derselben an der gegenuͤberstehenden Eke
                              wird es unmoͤglich, daß eine Eke schneller herunter steigt, als die andere:
                              denn, wenn die Eke rechts schneller herunter steigen wollte, so wuͤrde diese
                              beschleunigte Geschwindigkeit sich augenbliklich der anderen Eke links mittheilen,
                              indem die obere Oberflaͤche einer jeden Eke mit der unteren
                              Oberflaͤche der entgegengesezten Eke verbunden ist, folglich die Bewegung
                              augenbliklich derselben mitgetheilt wird. Fig. 16, 17, und 18, 19. sind Theile desselben
                              Apparates in natuͤrlicher Große („das Repertory reducirte dieselben in seiner Abbildung, wovon die
                                 gegenwaͤrtige eine treue Copie ist“), wie man sie in den zwei
                              senkrechten Durchschnitten, d2, d2, in Hinsicht auf die
                              Rahmen sieht, die die Walzen, r etc. halten. Die Rollen,
                              Fig. 15,
                              S, S, sind in das Holz eingelassen, und da eine
                              Verbindung zwischen der Furche und denselben durch den Durchgang Statt hat, wo die
                              Schnur unter denselben laͤuft (das Spiel dieser Art von Gasometer kann: auch
                              so abgeaͤndert werden, daß man das Fuͤllloch zur Aufnahme des Gases
                              bei, i, und die Ausleitungs-Roͤhre
                              fuͤr die atmosphaͤrische Luft bei, x,
                              anbringt), so bleibt unter diesen Umstaͤnden der Raum zwischen dem Tuche und
                              dem Gehaͤuse, a, immer voll Gas, und kein Gas kann
                              durch die Queksilber-Furche entweichen.
                           Fig. 20.
                              zeigt eine andere Weise ein Gasometer zu bauen. a, a, a,
                                 a, ist ein Recipient aus Holz, Eisen, oder aus einem anderen gasdichten
                              Stoffe, dessen innert Flaͤche mit Gyps oder mit einem Firnisse, oder irgend
                              einem anderen einer Politur faͤhigen Materiale uͤberzogen ist. b, b, ist eine Scheidewand, die innenwendig in den
                              Recipienten paßt. Um die Kanten dieser Scheidewand laͤuft eine
                              Fuͤtterung, die aus einer ledernen Roͤhre oder aus einer Roͤhre
                              von irgend einer elastischen Materie besteht, welche mit Queksilber gefuͤllt
                              ist, wie man in Fig. 22. im Großen sieht. Die rothe Farbe bezeichnet das Queksilber, die
                              gelbe das Leder oder den biegsamen Stoff, welcher die ununterbrochene Pakung bei,
                              d, bildet. Fig. 23. zeigt dieselbe
                              Verbindung von oben.
                           Fig. 24 und
                              25.
                              stellt einen Durchschnitt und eine Ansicht von oben von einer anderen Art gasdichter
                              Fuͤtterung rings um die Scheidewand dar: naͤmlich eine fortlaufende
                              Roͤhre von Leder mit Wolle ausgestopft, welche Roͤhre durch Federn,
                              c, c, c, c, in das Gefuͤge eingekruͤkt
                              ist. Dieselbe Art, nach welcher die Scheidewand in Figur 15. niedersteigt,
                              wird auch hier angewendet, und die Rollen unten, unter welchen die Schnur bei 3,8,
                              hinlaͤuft, sind in kleinen mit Queksilber gefuͤllten Buͤchsen,
                              so daß das Gas nicht der Schnur nach kann.
                           Fig. 26.
                              zeigt im Aufrisse von der Seite, Fig. 27. von vorne, und
                              Fig. 28.
                              von oben mit abgenommenem Obertheile ein Gasometer von der zuerst beschriebenen Art
                              auf Raͤdern, um Gas transportiren zu koͤnnen. a, a, a, a, Fig. 26 und 27. ist jener
                              Theil, der aus biegsamen Stoffe besteht, und, b, b, b,
                                 b, jener Theil, welcher aus verhaͤltnißmaͤßig unbiegsamen Stoffe
                              besteht. Die beiden oberen Buchstaben, a, a, oben an dem
                              biegsamen Theile, stellen jenen Theil dar, welchen die Scheidewand einnehmen
                              wuͤrde, wenn sie eingeschlossen waͤre. Wenn dieser Apparat mittelst
                              des Hahnes, G, und der Roͤhre, c3, an einem Gas-Destillir-Apparate
                              angebracht ist, so wird er mit Gas gefuͤllt, und wenn er dann durch Pferde
                              oder Menschen an seinen Bestimmungsort gelangt, kann der bleibende
                              Gasbehaͤlter aus demselben gefuͤllt werden, indem man das Gas mittelst
                              des Erhaustors, C, aus diesem beweglichen Gasometer bei
                              e, herauszieht, und durch h, in den stehenden Gasbehaͤlter treibt, mit welchem es mittelst
                              einer biegsamen oder anderen an der Muͤndung, h,
                              altgebrachten Roͤhre in Verbindung sieht. Die Figuren 29, 30, 31. zeigen
                              drei Durchschnitte der Buͤchse, o, o, am Boden
                              des Erhaustors, nebst einer Vorrichtung von Klappen, die zu diesem Zweke verwendet
                              werden kann. Die Oeffnung bei c, c, c, c, die in
                              Verbindung mit dem Erhaustor, C, steht, wenn dieser spielt, zieht das Gas
                              durch die Oeffnung, g indem er die Klappe, 2, hebt, und
                              treibt dasselbe durch die Oeffnung, g1, ein, indem er
                              die Klappe, 3, hebt, von welcher es bei h, h, wie oben
                              angegeben wurde, zu seiner Bestimmung gelangt.
                           Die Roͤhre, c, c, welche in ihrem ganzen Verlaufe
                              mit Loͤchern versehen ist, laͤuft laͤngs dem Boden dieses
                              Gasbehaͤlters, so daß, waͤre der obere Theil, a, a, ganz aus biegsamen Materiale, dieses nicht darauf liegen bleibt, und
                              das Loch des Erhaustors ganz verstopft. Die
                              Laͤngen-Verhaͤltnisse der Theile koͤnnen, wie es sich
                              von selbst versteht, nach den verschiedenen Dimensionen dieses Apparates verschieden
                              seyn, und jeder verstaͤndige und geschikte Mechaniker wird die einzelnen
                              kleineren Theile, die Gefuͤge, Baͤnder etc. nach Umstaͤnden
                              anzupassen wissen.
                           Was das Neue an diesem Gasometer betrifft, so besteht es 1) in elastischen
                              Materialien, die so vorgerichtet sind, daß, waͤhrend sie sich von innen nach
                              außen umkehren, sie beinahe alles Gas entleeren, welches in dem Recipienten
                              enthalten ist, was sich aus Beschauung der Figuren 1 bis 12. ergibt. 2)
                              In dem Baue der Gasbehaͤlter, wodurch das, was in denselben enthalten ist,
                              mittelst einer Scheidewand, die laͤngs der Oeffnung derselben hinzieht, wie
                              durch einen Staͤmpel ausgetrieben wird, und in der Fassung dieser
                              Scheidewand, die an ihren Kanten auf die in Fig. 20 bis 25. angegebene
                              Weise luftdicht erhalten wird. 3) In den beweglichen Recipienten, Fig. 26 bis 31., welche
                              folgende drei Eigenheiten besizen: 1) Die unter Nr. 1. angegebenen elastischen
                              Theile. 2) Die Raͤder zu ihrem Transporte. 3) Den noͤthigen Apparat
                              zur Ausfuͤhrung und Einleitung des Gases; wodurch man also ein bequemes
                              Mittel erhaͤlt, um Gas nach den oben erwaͤhnten Zweken von einem Orte
                              zu dem anderen zu bringen.
                           
                        
                           Bemerkungen.
                           Die oben gegebene Beschreibung dieser Gasometer scheint uns nicht recht klar,Es wird auch unseren Lesern eben so ergangen seyn, welche die Schuld hiervon
                                    nicht auf den Uebersezer werfen moͤgen. A. d. Ueb. sagt das Repertory; wir wollen daher versuchen
                              dieselbe zu erlaͤutern. Es scheint uns, daß man einen ziemlich klaren Begriff
                              von diesen Gasometern erhaͤlt, wenn man sich denkt, daß die Seiten der ersten
                              Art dieser Gasometer aus biegsamen Materiale sind, z.B. aus Canevaß oder Tuch,
                              welches mittelst eines elastischen Firnisses gasdicht gemacht wurde, oben mit Holz
                              oder Eisenblech, und unten am Boden mit einem Theile des gewoͤhnlichen
                              Gasometer-Eisenbleches versehen ist, nebst einigen Vorrichtungen, um alles
                              regelmaͤßig und gleichfoͤrmig in einen engeren Raum zusammen falten zu
                              koͤnnen, wenn das Gas ausgepreßt wird, und wieder mit derselben Genauigkeit auszudehnen, wenn
                              eine neue Fuͤllung aus den Gas-Retorten kommt.
                           Die Form, in welcher das Gasometer hier dargestellt ist, ist die kubische; es kann
                              aber offenbar auch eben so gut eine andere Form demselben ertheilt werden. Einer
                              dieser Gasometer hat seinen unteren Theil rings umher innenwendig bis in die Mitte
                              eines Eisenblech-Gasbehaͤlters befestigt, der doppelt so hoch und an
                              der Verbindung gasdicht ist. Ein vierekiger eiserner Rahmen von glattem Metalle und
                              beinahe von demselben Flaͤcheninhalte wird außen an den Seiten desselben
                              horizontal angebracht, so daß er dieselben einschließt, und durch sein Gewicht die
                              Seifen des biegsamen Gasometers eben an den Seiten des aͤußeren
                              Gasbehaͤlters anlegen laͤßt, so wie das Obertheil desselben
                              herabsteigt. In der Specification ist eine Abaͤnderung dieses Rahmens, oder
                              wie er daselbst heißt, Ringes beschrieben, welche darin besteht, daß er eigentlich
                              ein inneres bewegliches metallnes Gasometer bildet, das nur halb so hoch ist, als
                              das aͤußere, und durch Schnuͤre mit Gegengewichten, die uͤber
                              Rollen laufen, so emporgehalten wird, daß er nur wenig Druk auf die Falten des
                              biegsamen Gasbehaͤlters ausuͤbt. Der Nuzen dieser Abaͤnderung
                              ist, daß die Waͤnde des biegsamen Gasbehaͤlters nicht nach
                              einwaͤrts getrieben werden, wenn das Gas auf die in der Specification
                              erklaͤrte erste Weise an dem unteren Theile des feststehenden aͤußeren
                              Gasbehaͤlters eingelassen wird, und folglich druͤkt: in welchem Falle
                              eine Roͤhre von dem oberen Theile des aͤußeren Gasgefaͤßes nach
                              dem Schornsteine geht, um die Luft oder das entwichene Gas zwischen dem oberen
                              Theile des biegsamen Gasbehaͤlters und dem oberen Theile des aͤußeren
                              Gefaͤßes auszufuͤhren. Spaͤter heißt es, daß diese Vorrichtung
                              auch umgekehrt angewendet, und das Gas von oben eingelassen werden kann,
                              waͤhrend die Roͤhre, die zu dem Schornsteine fuͤhrt, von dem
                              unteren Theile des aͤußeren Gefaͤßes ausgeht.
                           Nach der ersten Art ist eine Klappe vor der Roͤhre, welche das Gas einlaßt, so
                              aufgehaͤngt, daß, wenn der obere Theil des biegsamen Gasbehaͤlters
                              beinahe bis in seine hoͤchste Lage tritt, erstere mittelst einer Schnur,
                              welche von lezterem, der dann hinaufgezogen wird, herabsteigt, geschlossen werden
                              kann. Wenn, im Gegentheile, der obere Theil des biegsamen Gasbehaͤlters
                              anfaͤngt niederzusteigen, oͤffnet sich die Klappe wieder, indem die
                              Schnur nachlaͤßt.
                           Schnuͤre laufen um die Rollen zwischen den Eken oben an dem biegsamen.
                              Gasbehaͤlter und dem Rahmen am Boden, so daß kein Theil der Deke vor dem
                              anderen sich heben kann, und dieser folglich horizontal aufsteigt. Ueber diese
                              Vorrichtung haben wir jedoch einige Zweifel. Der Vortheil, welchen dieser biegsame
                              Gasbehaͤlter vor den gewoͤhnlichen haben soll, besteht darin, daß er
                              beinahe seinen ganzen Inhalt an Gas aus sich auspreßt, waͤhrend bei dem
                              gewoͤhnlichen immer die Haͤlfte davon zuruͤk bleibt.
                           Es heißt ferner in der Patent-Erklaͤrung, daß Walzen zwischen dem
                              biegsamen Gasbehaͤlter und dem aͤußeren Gefaͤße so angebracht
                              werden koͤnnen, daß sie in den Falten desselben liegen, und eben so dienen,
                              wie der metallene Rahmen oder der Ring; ferner, daß die unteren Kanten des biegsamen
                              Gasbehaͤlters, statt in der Mitte des aͤußeren Gefaͤßes
                              befestigt zu seyn, unter den horizontalen Walzen hinlaufen koͤnnen, die in
                              seichten Queksilber-Troͤgen befestigt sind, welche alle rings um den
                              unteren Theil des aͤußeren Gefaͤßes außen unter einander verbunden
                              sind, und zwar in einer solchen Tiefe unter dem Queksilber, daß der Druk desselben
                              hinreicht, um jeder Entweichung des Gases zwischen demselben und den Seiten des
                              biegsamen Gasbehaͤlters vorzubeugen, wenn diese in umgekehrter Lage durch die
                              Baͤnder aufgezogen werden, die uͤber die Rollen oben an dem
                              aͤußeren Gefaͤße zu den Gegengewichten auf den entgegengesezten Seiten
                              hinlaufen.
                           Eine andere Abaͤnderung dieses Apparates wird hier noch beschrieben, die
                              wirklich eine von dem biegsamen Gasbehaͤlter ganz verschiedene Art ist. Sie
                              besteht bloß aus einem aͤußeren Gefaͤße und aus einer Art von
                              Staͤmpel, welcher innerhalb desselben steigt und faͤllt, so daß er das
                              Gas einzieht, wenn er steigt und austreibt, wenn er niedersinkt, oder umgekehrt. Die
                              Kanten dieses Staͤmpels muͤssen luftdicht gemacht werden, was auf zwei
                              oder drei verschiedene Arten geschehen kann. Eine derselben ist die sonderbare
                              Anwendung einer Art langer schmaler, lederner Roͤhren, wie Wuͤrste,
                              die mit Queksilber gefuͤllt sind, und' so angelegt werden, daß sie durch ihr
                              Gewicht gegen die Vereinigungs-Linien zwischen dem Staͤmpel und den
                              Seiten des Gefaͤßes druͤken. Auf eine andere Weise werden
                              aͤhnliche wurstfoͤrmige Roͤhren, mit Wolle gefuͤllt,
                              durch eine Reihe flacher uͤber denselben angefuͤllter Federn in den
                              Winkel zwischen den Kanten des Staͤmpels und den Seiten des aͤußeren
                              Gefaͤßes niedergedruͤkt. Die innere Seite des Gefaͤßes soll
                              vorlaͤufig sehr glatt gemacht werden, indem man es uͤberall glatt
                              uͤbergypst, ehe der Staͤmpel oder die Scheidewand an ihre Stelle
                              kommt. Die Roͤhren zum Einlassen des Gasts und Abfuͤhren der Luft aus
                              diesem Gasbehaͤlter sind den zuerst beschriebenen aͤhnlich, und
                              koͤnnen eben so abgeaͤndert werden.
                           Endlich wird noch ein fahrbares Gasometer aus biegsamen Materialien auf zwei
                              Raͤdern beschrieben, welches mit Roͤhren versehen ist, durch welche es
                              am Gaswerke eine Ladung Gas aufnehmen kann, die es dann, nachdem es an Ort und Stelle gebracht ist, in
                              einen feststehenden Gasbehaͤlter entleert. Die Roͤhre, durch welche
                              das Gas zugefuͤhrt wird, lauft ihrer ganzen Lange nach am Grunde des
                              biegsamen Gasbehaͤlters in der Mitte hin, und ist mit zahlreichen
                              Loͤchern durchbohrt, durch welche das Gas austritt. Dadurch wird es
                              unmoͤglich, daß irgend eine Falte des Gasbehaͤlters, die mit der
                              Roͤhre in Beruͤhrung kommt, die Communication unterbricht. Ein
                              Instrument, wie die zwei Blasebalge an den Orgeln, ist senkrecht vorne an den
                              Gasbehaͤltern, befestigt, und dadurch wird das Gas in eine mit zwei Klappen
                              versehene Buͤchse ausgezogen, und wieder durch die Buͤchse in den
                              bleibenden Gasbehaͤlter getrieben. Die beiden Klappen in der Buͤchse
                              oͤffnen sich auswaͤrts an entgegengesezten Enden des Durchganges in
                              das Einblas-Instrument, und hindern so das Gas aus dem Instrumente,
                              waͤhrend dieses in Thaͤtigkeit ist, in den biegsamen fahrbaren
                              Gasbehaͤlter zuruͤk zu treten, und die Luft von außen, oder das Gas in
                              den befestigten Gasbehaͤlter in das Instrument einzudringen.
                           Wir muͤssen uͤber diese Erfindung der HHrn. Nicholson und Coles
                              bemerken, daß gegen diese biegsamen Gasbehaͤlter sich der Einwurf von selbst
                              ergibt: daß die Materialien gebrechlich sind, und von dem eisernen Ringe, der die
                              Falten niederdruͤkt, leicht zerschnitten werden koͤnnen; daß die
                              Anwendung des Queksilbers in den Troͤgen und in den wurstfoͤrmigen
                              ledernen Roͤhren in doppelter Hinsicht nicht zu empfehlen ist, erstlich wegen
                              der Kosten des Queksilbers, und dann wegen der Gefahr des Speichelflusses
                              fuͤr die Arbeiter, zumahl bei heißer Witterung, wenn das Gasometer anders so
                              groß ist, als die gewoͤhnlichen, wo man eine sehr große Menge Queksilbers
                              noͤthig haben wuͤrde. Wir zweifeln auch gar sehr, daß diese
                              Queksilber-Wuͤrste, oder die mit Wolle ausgefuͤllten
                              Roͤhren die Fugen zwischen dem Staͤmpel oder zwischen der beweglichen
                              Scheidewand und den Seiten des Gasbehaͤlters gehoͤrig verstopfen, um
                              dem Gase allen Ausweg zu verschließen. Endlich muͤssen wir noch bemerken, daß
                              wir keine Schwierigkeit dabei finden, die gewoͤhnlichen Gasometer aus
                              Eisenblech so einzurichten, daß sie alles Gas ausdruͤken, welches sie
                              enthalten, wenn man an denselben eben die Vorrichtungen anbringen will, die man an
                              kleinen Gasometern bei chemischen Versuchen anzubringen pflegt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
