| Titel: | Maschine zum Spalten des Hornes für Kamm- und Laternen-Verfertiger, Messerschmiede etc. Von Hrn. J. James. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. LXXX., S. 282 | 
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                        LXXX.
                        Maschine zum Spalten des Hornes fuͤr
                           Kamm- und Laternen-Verfertiger, Messerschmiede etc. Von Hrn. J. James.
                        Aus dem XLV. Bd. der Transactions of the Society for the
                                 Encouragement of Arts, etc. in Gill's technical Repository.
                              Maͤrz. 1828. S. 155.Hr. James erhielt fuͤr diese Mittheilung die silberne
                                 Vulcan-Medaille und 5 Guineen. A. d. O.
                           
                        James's Maschine zum Spalten des Hornes.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich wird das Horn von den Kamm- und
                              Laternen-Verfertigern, Messerschmieden etc. in Blaͤtter von
                              verschiedener Dike nach den verschiedenen Zweken gespalten und geschnitten. Die der
                              Laͤnge nach gespaltenen Stuͤke werden einzeln uͤber
                              Flammen-Feuer gehalten, und so lange erhizt, bis das Horn weich wird; hierauf
                              klopft man sie mit dem Hammer flach, und bringt sie unter eine starke Presse, in
                              welcher man sie kalt werden laßt.
                           Hr. James, der selbst ein
                              Hornarbeiter ist, tadelt dieses Abstammen oder Erweichen des Hornes an einem
                              Flammen-Feuer gar sehr, indem es dadurch haͤufig angebrannt und
                              versengt wird, was vorzuͤglich bei altem Horne der Fall ist, wo man die Flamme in die
                              Hoͤhlung eindringen lassen muß, damit das Horn innenwendig so weich wird, wie
                              außen.
                           Die Maschine, deren Hr. James
                              sich bedient, ist ein Blok aus Gußeisen mit einer kegelfoͤrmigen Oeffnung,
                              die durch denselben durchlaͤuft, und ein Pfropfen aus demselben Metalle, der
                              ungefaͤhr ein Achtel Zoll im Durchmesser kleiner ist, als die
                              obenerwaͤhnte Oeffnung. Dieser Blok und der Pfropfen werden beide in
                              gewoͤhnlichem Feuer oder in einem Ofen bis zur Schmelzhize des Bleies gehizt,
                              wo dann der Blok herausgenommen, auf eine feste Unterlage gestellt, und ein
                              Stuͤk Horn, das vorlaͤufig gespalten wurde, in dieses Loch gestekt
                              wird. Der erhizte Pfropfen wird dann in das Loch eingelassen, und das Horn, das auf
                              diese Weise von innen und von außen erhizt wird, wird dadurch weich. Der Pfropfen
                              wird behutsam und allmaͤhlich mit einem Hammer nach und nach fester
                              eingetrieben, wodurch das Horn vollkommen gestrekt und geebnet wird. Nach
                              ungefaͤhr einer Minute wird der Blok umgekehrt, der Pfropfen ausgeschlagen,
                              und das Horn herausgenommen, wo man dasselbe dann weich genug finden wird, um es
                              unter die Presse legen zu koͤnnen. Man erspart auf diese Weise an Zeit, und
                              alle Gefahr des Anbrennens des Hornes ist beseitigt.