| Titel: | Ueber die Oehlfarbekuchen des Herrn Georg Blackman und deren Bereitung. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. CVII., S. 415 | 
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                        CVII.
                        Ueber die Oehlfarbekuchen des Herrn Georg Blackman und deren
                           Bereitung.
                        Aus dem Franklin-Journal. Maͤrz 1828. S.
                              180.
                        Blackman, uͤber die Oehlfarbekuchen und deren
                           Bereitung.
                        
                     
                        
                           Man nimmt von dem hellsten Mastix-Gummi, fein
                              gepuͤlvert, acht Loch; Terpentingeist, eine Pinte; mengt beide in einer
                              Flasche, und raͤhrt sie fleißig um, bis der Mastix aufgeloͤst ist:
                              wenn man die Aufloͤsung schnell braucht, kann Hize angewendet werden; sie ist
                              aber besser, wenn sie kalt bereiter wird. Die Farbematerialien zu der Farbe, die man sich bereiten
                              will, muͤssen von der ersten Guͤte seyn, und durch wiederhohltes
                              Schlaͤmmen auf den moͤglich hoͤchsten Grad von Feinheit
                              gebracht werden. Nachdem die Farbe troken geworden ist, wird sie auf einem harten
                              festen Steine, am besten Porphyr, mit Terpentingeist abgerieben, wo man dann etwas
                              Mastix-Firniß zusezt. Die abgeriebene Farbe laͤßt man wieder troken
                              werden, und bereitet dann die Composition, um daraus Kuchen zu bilden, auf folgende
                              Weise. Man nimmt so reinen und weißen Wallrath, (Spermaceti) als man nur immer erhalten kann, schmilzt ihn uͤber
                              einem gelinden Feuer in einem reinen irdenen Gefaͤße, und gießt, wenn die
                              Masse fluͤssig geworden ist, ein Drittel reines Mohnoͤhl, dem Gewichte
                              nach, zu. Alles dieß wird gehoͤrig unter einander geruͤhrt, und, wenn
                              Alles bereit ist, wird der Stein, auf welchem die Farbe abgerieben werden soll, auf
                              ein Gestell gebracht, und mittelst eines unter demselben angebrachten Kohlenfeuers
                              erwaͤrmt. Auf diesem erwaͤrmten Steine wird nun die Farbe mit einem
                              Laͤufer abgerieben. Und, nachdem sie fein geworden ist, eine gehoͤrige
                              Menge des Gewichtes aus Mohnoͤhl und Wallrath zugesezt, und die ganze Masse
                              mittelst eines Laͤufers zur verlangten Consistenz gebracht. Man nimmt nun von
                              derselben ein so großes Stuͤk, als zu einem Kuchen oder einem
                              Staͤngelchen von der erforderlichen Groͤße nothwendig ist, rollt es zu
                              einer Kugel, bringt es in den Model und preßt es in demselben, und der Kuchen oder
                              das Staͤngelchen ist fertig.
                           Wenn man nun von dieser, in Kuchen- oder Stangenform gebrachten, Farbe
                              Gebrauch machen will, reibt man sie mit Mohnoͤhl oder mit anderem Oehle an,
                              oder mit einer Mischung von Terpentingeist und Oehl, wie es am besten zum Zweke
                              dient.
                           Herrn Blackmann's Farben, die
                              er in Blasen verkauft, sind mit Spermacet-Composition bereitet, und
                              unterscheiden sich von seinen Farben in Kuchen nur dadurch, daß sie mehr Oehl
                              halten.