| Titel: | Verbesserung an der Maschine zum Ziegelschlagen, worauf Wilh. Choice, Auctionär in Straham Terrace, und Rob. Gibson, Baumeister, White Conduit Terrace, St. Mary Islington, sich am 27. April 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. CXIX., S. 451 | 
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                        CXIX.
                        Verbesserung an der Maschine zum Ziegelschlagen,
                           worauf Wilh. Choice,
                           Auctionaͤr in Straham Terrace, und Rob. Gibson, Baumeister, White Conduit Terrace, St. Mary Islington, sich am 27. April 1826 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1828, S.
                              366.
                        Choice's und Gibson's Verbesserung an der Maschine zum
                           Ziegelschlagen.
                        
                     
                        
                           Die dem Patente beigefuͤgte Zeichnung, sagt das London Journal, ist so schlecht, daß wir nach derselben
                              nicht begreifen, wie die Patenttraͤger hiernach eine brauchbare Maschine
                              verfertigen koͤnnen, und uns begnuͤgen muͤssen, eine allgemeine
                              Idee von ihrer Idee zu geben.
                           Die Maschine besteht zuvoͤrderst aus einer senkrechten Welle, die von einem
                              Hebelarme, an welchem ein Pferd angespannt ist, wie an den gewoͤhnlichen
                              Roßmuͤhlen, getrieben wird. An dem oberen Ende dieser Achse ist ein großes
                              horizontales Zahnrad angebracht, welches in ein anderes horizontales Zahnrad
                              eingreift, das wieder an dem oberen Ende einer anderen senkrechten Achse, welche
                              einer Thonmuͤhle angehoͤrt, befestigt ist, so daß das Pferd diese
                              beiden Achsen zugleich treibt.
                           Die Thonmuͤhle ist, wie gewoͤhnlich, eine große cylindrische Kufe, die
                              auf ihrem Boden steht, und den Thon enthaͤlt, aus welchem die Ziegeln
                              verfertigt werden. Die Achse derselben ist mit den noͤthigen Messern
                              versehen, um den Thon zu zerschneiden und zu zerkleinen, so wie die Achse sich mit
                              denselben dreht, und der auf diese Weise zubereitete Thon faͤllt durch eine
                              Oeffnung unten in der Kufe auf eine kreisfoͤrmige Platte.
                           Die Ziegel werden in hohlen Moͤdeln oder Buͤchsen von ungefaͤhr
                              13 Zoll Laͤnge, 9 Zoll Breite und 2 1/2 Zoll Hoͤhe geformt. In diesen
                              Moͤdeln sind
                              zwei Scheidewaͤnde angebracht, so daß also jeder Model drei Ziegel gibt,
                              welche durch drei Stoͤßel, die in dem Model angebracht sind, herausgestoßen
                              werden, sobald sie fertig sind.
                           An dem unteren Ende der senkrecht stehenden Hauptwelle sind drei Hebel in der
                              Richtung dreier Halbmesser so angebracht, daß sie mittelst Angeln sich senkrecht
                              heben und wieder fallen koͤnnen. Diese Hebel stehen in gleicher Entfernung
                              von einander, und fuͤhren an ihren aͤußeren Enden die Moͤdel.
                              Ungefaͤhr in der Mitte eines jeden Hebels ist, an der unteren Seite
                              derselben, eine Rolle angebracht, auf welcher jeder Hebel mit dem Model an seinem
                              Ende umherlaͤuft, so wie die senkrechte Welle sich dreht. Waͤhrend die
                              Moͤdel herumlaufen, nehmen sie den Thon auf, und sezen ihn spaͤter in
                              der Form von Ziegeln auf ein Band ohne Ende ab, welches dieselben zum Troknen und
                              Brennen abfuͤhrt.
                           Die Moͤdel heben sich und fallen auf folgende Weise.
                           Auf dem Boden der Maschine, auf welchem die Hebel und Model umher laufen, sind drei
                              schiefe Flaͤchen angebracht, uͤber welche die Rollen bei ihrem
                              Umherlaufen hinsteigen. So wie nun eine solche Rolle auf der schiefen Flaͤche
                              hinansteigt, hebt sich der Hebel in seinem Gewinde in die Hoͤhe, und der
                              Model wird gleichfalls gehoben: so wie aber diese Rolle den hoͤchsten Punct
                              an der schiefen Flaͤche erreicht hat, faͤllt der Hebel alsogleich
                              nieder, und der Model schlaͤgt auf eine Schichte weichen Thones, die aus der
                              Thonmuͤhle heraus kam, und auf einer kreisfoͤrmigen Platte
                              ausgebreitet liegt.
                           Der auf diese Weise mit Thon gefuͤllte Model wird auf die Oberflaͤche
                              einer anderen flachen Platte geschoben, welche naß ist, und den unteren Theil der
                              Ziegel, so wie diese daruͤber gleiten, eben macht. Von Dieser lezten Platte
                              kommt der Model auf ein Laufband, auf welchem sich kleine Brettchen zur Aufnahme der
                              Ziegel befinden. Da nun in diesem Augenblike ein schwerer Bloͤk oben auf den
                              Model faͤllt (dieß geschieht mittelst eines Hebels, der von einem
                              Daͤumlinge an der unteren Seite des großen horizontalen Rades
                              niedergedruͤkt wird, so wie dieses Rad sich dreht), so werden die
                              hervorstehenden Koͤpfe der Stoͤßel in den Model getrieben, und die
                              Ziegel dadurch aus dem Model auf das Laufband geschafft, von welchem sie zum Troknen
                              gefuͤhrt werden.
                           Die Rolle oder Walze unter dem Hebel steigt nun auf die zweite schiefe Flaͤche
                              hinan, hebt den leeren Model, und wenn sie auf die aͤußerste Hoͤhe der
                              schiefen Flaͤche gekommen ist, faͤllt der Hebel, und taucht den Model
                              in ein darunter stehendes Gefaͤß mit Wasser, um denselben zu nezen.
                           Die dritte schiefe Flaͤche arbeitet ebenso, und laͤßt den Model in ein Gefaͤß mit
                              trokenem Sande fallen, der sich an den nassen Model anhaͤngt, und diesen so
                              zur Aufnahme neuen Thones zur Verfertigung neuer Ziegel vorbereitet.
                           Da an den drei Hebeln drei Model befestigt sind, so erzeugt jede Umdrehung der
                              Hauptwelle durch das Pferd neun Ziegel.