| Titel: | Ueber das schwarze kohlensaure Kupfer, von Hrn. Gay-Lussac. | 
| Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. CXXV., S. 478 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CXXV.
                        Ueber das schwarze kohlensaure Kupfer, von Hrn.
                           Gay-Lussac.
                        Aus den Ann. de Chim. et de Phys. Maͤrz 1828,
                              S. 535.
                        Gay-Lussac, uͤber das schwarze kohlensaure
                           Kupfer.
                        
                     
                        
                           Die HHrn. Colin und Taillefert haben bemerkt (Ann. de Phys. XII. 62), daß wenn man das blaue oder
                              gruͤne kohlensaure Kupfer mit Wasser kocht, es das Wasser, womit es chemisch
                              verbunden war, abgibt, ohne Kohlensaͤure zu verlieren und schwarz wird. Als
                              ich mir nach dem Verfahren der HHrn. Colin und Taillefert schwarzes
                              kohlensaures Kupfer bereiten wollte, erhielt ich eine dunkel schwarzbraune Substanz:
                              nachdem ich diese jedoch mit Salpetersaͤure befeuchtete, zeigte sich keine
                              Kohlensaͤureentbindung, oder doch nur hoͤchst unbedeutend. Der Versuch
                              gab, als ich ihn mit mehreren Praͤparaten von kohlensaurem Kupfer und sogar
                              mit englischem (kuͤnstlichem) Bergblau (cendre
                                 bleue) wiederholte, jedesmal dasselbe Resultat. Wenn man die
                              Fluͤßigkeit nur bis zu dem Augenblike, wo das kohlensaure Kupfer schwarz
                              erscheint, sieden laͤßt, braußt es noch beim Uebergießen mit Saͤuren, aber viel weniger als
                              vor dem Sieden; wird hingegen die Einwirkung der Waͤrme einige Stunden lang
                              fortgesezt, so loͤst sich das schwarze Pulver in den Saͤuren ohne
                              Gasentbindung auf.
                           Das essigsaure Kupfer zersezt sich auch durch das Sieden, die Essigsaͤure
                              entbindet sich, und es bleibt ein braunes Pulver, welches nichts als Kupferoxyd ist,
                              zuruͤk.
                           Der Niederschlag, welcher durch kohlensaures Natron in uͤberschuͤßigem
                              schwefelsaurem Kupfer entsteht, ist ein basisches schwefelsaures Kupfer und durch
                              Sieden unveraͤnderlich. Wenn man eine Aufloͤsung von schwefelsaurem
                              Zink uͤber kohlensaurem Zink sieden laͤßt, bildet sich auch
                              einbasisches schwefelsaures Salz; ich werde jedoch in der Folge die Wirkung einiger
                              Salze auf die kohlensauren Verbindungen zum Gegenstaͤnde einer besonderen
                              Abhandlung machen.