| Titel: | J. Ford's verbessertes Verfahren bei Bearbeitung des harten Holzes, Gußeisens, Messinges in verschiedene Formen. | 
| Fundstelle: | Band 30, Jahrgang 1828, Nr. LXXXIII., S. 332 | 
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                        LXXXIII.
                        J. Ford's verbessertes Verfahren bei
                           Bearbeitung des harten Holzes, Gußeisens, Messinges in verschiedene Formen.
                        Aus Gill's technological Repository. Octbr. 1828.
                              S. 243.
                        Ford's Verfahren bei Bearbeitung des harten Holzes etc.
                        
                     
                        
                           Hr. Ford, der oͤfters
                              Model zum Gießen aus Mahagony- und anderem harten und weichen Holze zu
                              verfertigen hat, fand, daß er weit schneller seinen Model fertigen kann, wenn er
                              sich hierzu des breiteren Theiles einer grobzahnigen sogenannten
                              Schluͤssellochsaͤge von ungefaͤhr 6 Zoll Lange, die in einem
                              Griffe aufgezogen ist, bedient, als wenn er, wie gewoͤhnlich, die Raspel
                              hierzu braucht. So wie Er die Sage braucht, schneidet jeder Zahn derselben einen
                              Streifen Holzes weg, ungefaͤhr wie die gezaͤhnten oder gefurchten
                              Hobeleisen, die man bei hartem Holze braucht. Diese Saͤge verlegt sich auch
                              nicht mit Spaͤnen, wie die Raspel.
                           Wo er diese Saͤge braucht, legt er sie beinahe fisch auf das Holz, jedoch mit dem
                              Ruͤken etwas gehoben, so daß die Zaͤhne auf dem Holze ruhen; er faßt
                              dann das eine Ende der Sage mit dem Daumen und mit den Fingern der Linken, und
                              ergreift mit der Rechten den Griff, und faͤhrt damit schnell uͤber das
                              Holz von vorne nach ruͤkwaͤrts und wieder zuruͤk: zugleich
                              bewegt er aber auch die Schneide seitwaͤrts, oder schief von der Rechten zur
                              Linken, und kreuzt oͤfters die Schnitte, oder fuͤhrt die Saͤge
                              in verschiedenen Richtungen vorwaͤrts und ruͤkwaͤrts
                              uͤber die Flaͤche, die er bearbeitet. Es ist unglaublich, wie schnell
                              er auf diese sonderbare Weise arbeitet. Je hoͤher er den Ruͤken der
                              Saͤge hebt, desto groͤber und starker wird der Schnitt, und umgekehrt.
                              Bei seiner Uebung arbeitet er auf diese Weise aͤußerst genau.
                           Wir haben bereits bemerkt, daß er auf eine aͤhnliche Weise mittelst einer
                              groben Rundfeile, der sogenannten Rattenschwanzfeile, beinahe auf aͤhnliche
                              Weise, indem er die Feile immer auf eine neue Seite dreht, wenn sie anfaͤngt
                              von dem Sande und von dem harten Eisen stumpf zu werden, die harte Schale am
                              Gußeisen wegzuarbeiten pflegt. Er kommt auf diese Weise sehr bald auf das weiche
                              Eisen, das er dann nach gewoͤhnlicher Art bearbeitet, aber netter und reiner,
                              als es meistens nicht der Fall ist. Auf dieselbe Art beseitigt er auch die Schuppen
                              am geschlagenen Eisen und am Stahle.
                           Hr. Ford bedient sich zum
                              Planiren seiner Holzarbeiten eines sogenannten Schlagblokes (strike-block) oder Hobels aus Gußeisen, statt aus Holz, womit er
                              weit besser arbeitet, und hat an dem einen Ende desselben einen senkrechten
                              hoͤlzernen Griff, und einen zweiten Griff auf dem Keile des Hobeleisens
                              angebracht. Er versichert, daß er dadurch weit leichter arbeitet, vorzuͤglich
                              auf hartem Holze. Er bedient sich desselben auch auf Messing, Stuͤkgut und
                              Gußeisen mit großem Vortheile.
                           Um die Oberflaͤche seiner Arbeiten aus Gußeisen, Stahl und Messing
                              schoͤn zu poliren, bedient er sich folgender Schmergel und Crocusstaͤbe (Emery-sticks and Crocus-sticks).
                           Er mengt troknendes Leinoͤhl im Verhaͤltnisse von einem Achtel mit
                              seinem Leime, und uͤberzieht damit Stuͤke von weichem Holze
                              (Foͤhren-, Fichten- oder Tannenholz), in welchen weder Knorren
                              (Aeste) noch Harzfleke vorkommen. Diese Holzstuͤke oder Staͤbe macht
                              er ungefaͤhr 8 Zoll lang und gibt ihnen 5/8 Zoll im Gevierte: auf ihrer
                              Oberflaͤche hobelt er sie so glatt als moͤglich zu. Zuerst
                              traͤgt er eine duͤnne Schichte Leim auf dieselben auf, und nachdem
                              diese troken geworden ist, eine andere Schichte Leim, dem er Schmergel und Crocus
                              zusezte, und auf diese leztere laͤßt er alsogleich, noch waͤhrend sie
                              naß ist, gepuͤlverten Schmergel oder Crocus durch ein Sieb fallen. Er hat Schmergel
                              von verschiedener Feinheit, und uͤberzieht die Staͤbe mit diesen
                              verschiedenen Sorten, um sich derselben nach und nach, so wie die Oberflaͤche
                              immer feiner wird, bedienen zu koͤnnen. Zur lezten Politur nimmt er
                              Staͤbe, die bloß mit Leim und Crocus uͤberzogen sind.
                           Diese Schmergel und Crocusstaͤbe sind sehr dauerhaft, und dienen eben so gut
                              bei Arbeiten in der Drehebank, als auf ebenen Flaͤchen. Sie sind weit besser,
                              als das sogenannte Glas- oder Schmergelpapier, und ohne Vergleich besser als
                              Schmergel und Oehl, wenn diese wie gewoͤhnlich auf das Polirholz aufgetragen
                              werden. Er nimmt gewoͤhnlich die Eken an einem Ende des Stabes auf
                              ungefaͤhr drei Zoll weit rings um denselben weg, um dadurch einen Griff zu
                              erhalten, und uͤberzieht die anderen fuͤnf Zoll auf obige Weise mit
                              Schmergel und Crocus, und reibt sie, nachdem sie troken geworden sind, was nach acht
                              bis zehn Tagen geschieht, mit mildem Oehle. Er bedient sich auch des Oehles
                              waͤhrend des Arbeitens mit seinen Staͤben, so wie man sich desselben
                              bei der Glattfeile oder Feinfeile bedient. In einigen Faͤllen gibt er obigen
                              Staͤben eine groͤßere Breite.