| Titel: | Ueber Bänder und Schließen zur Verstärkung der Balken in Gebäuden. Von Hrn. W. Gutteridge. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. III., S. 6 | 
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                        III.
                        Ueber Baͤnder und Schließen zur
                           Verstaͤrkung der Balken in Gebaͤuden. Von Hrn. W. Gutteridge.
                        Aus dem Register of Arts. N. 44. S.
                              309.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Gutteridge, uͤber Baͤnder und Schließen.
                        
                     
                        
                           Das Einstuͤrzen mehrerer Gebaͤude in England durch das Brechen der
                              Balken, die auf weit von einander entfernten Mauern auflagen und in der Mitte nicht
                              gestuͤzt werden konnten, veranlaßte Hrn. Gutteridge folgende Vorrichtung zu empfehlen. Die gewoͤhnliche ist
                              diese:
                           Es sey a, Fig. 23 der Balken, der
                              verstaͤrkt (gebunden oder aufgehaͤngt, wie unsere Bauleute sagen)
                              werden soll; h, h, die beyden Mauern, auf welchen er
                              liegt; b, g, b, eine Platte oder Schiene aus
                              geschlagenem EisensIn beiden Faͤllen wuͤrde es dann gut seyn, wenn sie auf ihrer
                                    Kante, und nicht auf der breiteren Flaͤche, ruhte.A. d. U., die auf dem hoͤlzernen Balken liegt, und mittelst Zapfen, b, an den eisernen Hebeln, b, c,
                                 d, befestigt ist. Diese Hebel sind an den Enden des Balkens mittelst
                              eiserner Platten, i, befestigt, die als
                              Stuͤzpunkte dienen: der Stuͤzpunkt liegt in c. An dem unteren Ende, d, der Hebel, c, d, ist eine andere Schiene, l, angebracht, die mittelst Zapfen, e, f, mit
                              einer aͤhnlichen Schiene, m, verbunden, und
                              zugleich mit dieser durch die Gußeisenbloͤke, k,
                                 k, unter dem Balken, a, festgehalten wird.
                           Wenn nun irgend eine Last, g, auf den Balken, a, gelegt wird, und diese Last den Balken a und die eiserne Schiene, b,
                                 b, biegt, so muͤssen die Punkte b, der
                              Arme c, b, sich einander naͤhern, oder die
                              Schiene muͤßte sich verlaͤngern: wenn aber das Eisen sich
                              verlaͤngert, außer durch seine Elasticitaͤt oder durch Aufnahme von
                              Waͤrmestoff, so nuͤzt es nichts und ist nicht stark genug. Wenn man
                              nun annimmt, daß die Schiene stark genug ist, d.h. daß, wenn sie sich biegt, die
                              Punkte, b, einander nahe kommen muͤssen, so
                              werden, in diesem Falle, die Punkte d, sich von einander
                              entfernen, und dann werden die Punkte f, und e, die Bloͤcke k, in
                              die Hoͤhe heben, und folglich auch den Balken a.
                              Nun ist es aber offenbar, daß dieß unmoͤglich ist, indem sonst der Balken
                              zugleich auf- und niedersteigen wuͤrde. Alles, was dadurch geschehen
                              kann, ist, daß der Balken durch die Last und durch die Bloͤke, k, etwas zusammengedruͤkt und dadurch verstaͤrkt
                              wird, so daß er den horizontalen Druk auf die Enden besser ertraͤgt: denn
                              offenbar faͤllt die Schwere auf die Zapfen c.
                              Wenn man die Arme, c, d, laͤnger macht, als die
                              Arme c, b, so darf die untere Schiene nicht so stark,
                              die obere muß aber staͤrker seyn, und zwar im Verhaͤltnisse des
                              Produktes der auf d, ausgeuͤbten Kraft
                              multiplicirt mit der Laͤnge des Armes, c, d, zu
                              dem Produkte der Last, g, multiplicirt mit der
                              Laͤnge des Armes, c, b, als Hebels der ersten
                              Art.
                           Er schlaͤgt daher vor zwei Reihen solcher Schienen zu haben, die unter
                              einander verbunden sind, und diese ungefaͤhr 2 oder 3 Zoll von jeder Kante
                              anzubringen, und beide mit einem Zapfen, c, am Ende zu
                              verbinden; die eisernen Hebel b, c, d, so breit zu
                              machen, als der Balken ist, und mit zwei Loͤchern zur Aufnahme der Enden der
                              beiden Reihen der Schienen zu versehen; den Blok, k,
                              gleichfalls so breit zu machen, als den Balken, und beide Reihen von Schienen auf
                              denselben wirken zu lassen, die Platten, i, aufzukappen
                              und mit starken eisernen Bolzen zu befestigen.
                           Nach den Versuchen des Lieut. Dephoe gibt es Eisen, das 80
                              Tonnen auf den □Zoll aufgehaͤngt zu tragen vermag, und anderes, das
                              nur 47 1/3 Tonne traͤgt: erstere Angabe scheint auf einem Irrthume zu beruhen
                              und muß gaͤnzlich beseitigt werden. Die HHrn. Telford und Brunton,
                              Kettentau-Fabrikanten fanden, daß Welsh- und
                              Staffordshire-Eisen uͤber 29 Tonnen 5 Ctr. auf den □ Zoll
                              traͤgt; Capt. Brown fand 25 Tonnen. Keine dieser
                              Angaben darf aber fuͤr Seitendruck angenommen werden, wo es sicherer seyn
                              wird, nur 8 oder 10 Tonnen auf den □ Zoll zu
                              rechnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
