| Titel: | Vorrichtung um Wasser aus Bergwerken, Schächten, Brunnen in die Höhe zu fördern, worauf K. Seidler, Kaufmann in Crawford Street, Portman Square, Middlesex, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden am 20. Decbr. 1826 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. XLVII., S. 166 | 
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                        XLVII.
                        Vorrichtung um Wasser aus Bergwerken,
                           Schaͤchten, Brunnen in die Hoͤhe zu foͤrdern, worauf K. Seidler, Kaufmann in
                           Crawford Street, Portman Square, Middlesex, sich in Folge einer Mittheilung eines im
                           Auslande wohnenden Fremden am 20. Decbr. 1826
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. Octbr. 1828. S.
                              17.
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              III.
                        Seidler's Vorrichtung um Wasser aus Bergwerken etc. in die
                           Hoͤhe zu foͤrdern.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung zum Heben des Wassers aus großen Tiefen besteht in der Anwendung
                              verdichteter Luft, welche man auf die Oberflaͤche des in der Tiefe
                              befindlichen Wassers druͤken laͤßt, um dasselbe in der
                              Hauptroͤhre der Pumpe in die Hoͤhe steigen zu machen.
                           Fig. 5. ist
                              eine Skizze dieser Vorrichtung. Sie besteht aus einer oben am Brunnen oder am
                              Schachte angebrachten Luftpumpe und einem Kasten in der Tiefe desselben, der
                              mittelst Roͤhren oder Schlaͤuche mit jener verbunden ist. a, a, ist der Stiefel der Luftpumpe; b, der Staͤmpel; c,
                              eine Klappenbuͤchse mit einer Drehe-Klappe, die, wenn sie sich dreht,
                              die Verbindungen zwischen der Luftpumpe und dieser oder jener Roͤhre
                              wechselt. d, ist eine Luftroͤhre, die von der
                              Luftpumpe zu der Kammer, e, des unten befindlichen
                              Kastens leitet. f, ist eine aͤhnliche
                              Roͤhre, die von der Luftpumpe zu der anderen Kammer, g, des Kastens fuhrt, und h, ist die
                              aufsteigende Hauptroͤhre, durch welche das Wasser zu dem Auslauftroge hinauf
                              geleitet wird.
                           Man seze nun, der Staͤmpel, b, der Luftpumpe
                              befinde sich im Aufsteigen, so wird die ihm nachfolgende Luft in den unteren Theil
                              des Cylinders, a, durch die Klappe, c, aus
                              der Roͤhre, d, von der Kammer, e, des Kastens hinaufgelangen. Da nun die Luft aus der
                              Kammer, e, ausgepumpt wird, so wird das Wasser in die
                              Hoͤhe steigen, und dieselbe fuͤllen. Nun muß die Klappe, c, umgedreht werden, so daß eine Verbindung zwischen dem
                              oberen Theile des Cylinders, a, und der Kammer, g, durch, f, hergestellt
                              wird, wo dann durch das Niedersteigen des Staͤmpels, b, die Luft in dem unteren Theile des Cylinders verdichtet und durch die
                              Roͤhre, d, in die Kammer, e, des Kastens getrieben wird, aus welcher sie folglich das Wasser aus und
                              durch die Roͤhre, h, hinauftreibt,
                              waͤhrend gleichzeitig die Luft aus der Kammer, g,
                              in den oberen Theil des Cylinders hinaufgezogen, und folglich das Wasser in die
                              Kammer, g, nachfolgen, und dieselbe, so wie
                              fruͤher die Kammer, e, fuͤllen wird. Auf
                              diese Weise kommt durch die Thaͤtigkeit des Staͤmpels, b, und durch den Wechsel der Klappe, c, das Wasser nach und nach in der Hauptroͤhre,
                              h, hinauf.
                           Wirkung und Gegenwirkung hebt sich hier nicht wechselseitig auf, sondern die weit
                              groͤßere Menge Luft, die den Cylinder, a,
                              ausfuͤllt, und, verdichtet, in die kleine Kammer, e, oder g, getrieben wird, wird durch ihre
                              Elasticitaͤt das Wasser in der Hauptroͤhre der Pumpe in die
                              Hoͤhe treiben.
                           Ein Hauptvortheil bei dieser Vorrichtung ist dieser, daß die Roͤhren oder
                              Schlaͤuche durch alle Kruͤmmungen durchgefuͤhrt werden und von
                              unbestimmter Laͤnge seyn koͤnnen.Ist diese Vorrichtung auch wirklich irgendwo im Gange? A. d. U.
                              
                           
                        
                     
                  
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