| Titel: | Gibson's Arzenei-Löffel. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CIX., S. 384 | 
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                        CIX.
                        Gibson's Arzenei-Loͤffel.
                        Aus dem London Journal of Arts. November. 1828. S.
                              56.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        [Gibson's Arzenei-Loͤffel.]
                        
                     
                        
                           Dr. Gibson erhielt fuͤr diesen Loͤffel die
                              Isis-Medaille der Society of Arts. Der Stiel, g, des Loͤffels ist hohl, und hat bei N, eine weitere Oeffnung, die derjenige, der die Arzenei
                              dem Kranken gibt, mit dem Daumen nach Belieben schließen kann. Der Loͤffel
                              selbst ist an seinem Hinteren Ende, wo er am Stiele ansteht, oben ganz und
                              bestaͤndig, bei c aber mittelst eines Dekels, der
                              sich in Angeln oͤffnet, geschlossen. Man oͤffnet diesen Dekel, gießt
                              die Arzenei in den Loͤffel und schließt die Oeffnung bei N mit dem Daumen. Wenn man nun den Loͤffel dem
                              Kranken in den Mund bringt, und den Daumen von N
                              wegzieht, wird die Arzenei dem Kranken von selbst in den Mund fließen: er wird weder
                              von dem Geschmake noch von dem Geruche derselben sehr belaͤstigt werden, da
                              der Dekel auf dem Loͤffel den lezteren, und das schnelle Einfließen der
                              Arzenei den ersteren vermindert. Sollte der Kranke sich uͤberfangen, so darf
                              man nur den Daumen schnell auf N druͤken.
                           (Diesen Loͤffel nennt man, sehr hochgelehrt, „ein hydropneumatisches
                                 Instrument;“
                              „eine Erfindung, die nur jener der Magen-Pumpe
                                 nachsteht!“ Wir finden an diesem Instrumente nur zwei Nachtheile: 1)
                              Daß der Kranke, dem man die Arzenei mit demselben eingießt, in Gefahr ist, sich zu
                              uͤberfangen und zu erstiken. 2) Daß man den Loͤffel nicht
                              gehoͤrig reinigen kann, oder nur mit vieler Muͤhe. Wir theilen hier
                              diese Erfindung bloß deßwegen mit, damit unsere Zinngießer und
                              Silber-Arbeiter dieses „hydropneumatische Instrument“
                              kennen lernen, und der Arzt, der es anwenden will, nicht noͤthig hat,
                              dasselbe aus England kommen zu lassen.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
