| Titel: | Neues Verfahren, den Salpeteräther zu bereiten, von Gerolamo Ferrari. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CX., S. 385 | 
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                        CX.
                        Neues Verfahren, den Salpeteraͤther zu
                           bereiten, von Gerolamo
                              Ferrari.
                        Aus dem Giornale di Farmacia-Chimica Science
                                 accessoriel, Milano 1828.
                         N. 10. p. 214.
                        Ferrari's neues Verfahren, den Salpeteraͤther zu
                           bereiten.
                        
                     
                        
                           Man gießt allmaͤhlich zwei Unzen concentrirte Salpetersaͤure in sechs
                              Unzen Schwefelaͤther. Das Gemisch wird in einer kleinen Retorte bereitet, welche in einem
                              Sandbande befindlich seyn muß, unter welches man sodann Feuer macht. Wenn die
                              Fluͤssigkeiten durch Sieden auf einander einzuwirken scheinen, entfernt man
                              das Feuer, und bedekt den Ballon, worin sich die uͤberdestillirende
                              Fluͤssigkeit sammelt, mit Zeugstuͤken, welche man mit
                              moͤglichst kaltem Wasser traͤnkt. Der Proceß dauert so lange, bis
                              aller oder beinahe aller Schwefelaͤther sich in Salpeteraͤther
                              umgeaͤndert und in dem Ballon verdichtet hat. Die Fugen werden bloß mit Blase
                              verschlossen und der Ballon wird mit einer Sicherheitsroͤhre versehen, deren
                              Ende in Salzwasser taucht, welches in einem Recipienten enthalten ist, der
                              moͤglichst kalt erhalten werden muß. Bei diesem Verfahren entwikelt sich viel
                              weniger Gas als bei den anderen Verfahrungsarten.
                           Den erhaltenen Aether gießt man in Standglaͤser, welche gut verschlossen
                              werden koͤnnen, in welche man etwas frisch calcinirten und
                              gepuͤlverten Kalk oder Magnesia bringt, worauf man den Aether bei ganz
                              gelinder Waͤrme rectificirt.
                           Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß man bei der Rectification des
                              Salpeteraͤthers, er mag nach was immer fuͤr einem Verfahren
                              dargestellt seyn, zuvor den Kalk oder die Bittererde durch Filtriren oder Decantiren
                              entfernen muß, weil die Gegenwart der einen oder der anderen dieser Substanzen beim
                              Sieden den Aether zersezt.
                           Da mehrere neue Chemiker gefunden haben, daß verschiedene Aetherarten der zweiten und
                              dritten Gattung nach Hrn. Thénard aus Saͤure und Aether bestehen, so glaube ich,
                              daß man sie auch mit Schwefelaͤther an Statt mit Alkohol wird bereiten
                              koͤnnenDie von Dumas und Boullay verbesserte Methode Thénard's, den
                                    Salpeteraͤther zu bereiten, findet man im polytechn. Journ. Bd. XXVIII. S. 204.A. d. R..