| Titel: | Neuer Patent-Krahn, worauf Hr. T. Revis, zu Walworth, Surry, sich am 10. Julius 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXIV., S. 413 | 
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                        CXIV.
                        Neuer Patent-Krahn, worauf Hr. T. Revis, zu
                           Walworth, Surry, sich am 10. Julius 1828 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Register of Arts. N. 37. 30. Jaͤner.
                              1829. S. 129.
                        (Mit einer Abbildung auf Tab. VII.)
                        [Revis's neuer Patent-Krahn.]
                        
                     
                        
                           Der Redakteur des Registers bemerkt sehr richtig, daß,
                              ungeachtet der hohen Wichtigkeit eines Krahnes in einem Handels-Staate, die
                              meisten Abaͤnderungen des gewoͤhnlichen Krahnes nicht viel taugen,
                              indem der gewoͤhnliche Krahn keiner anderen Verbesserung faͤhig ist,
                              als einer Verminderung der Reibung und vortheilhafteren Anwendung der Kraft. (Wir
                              muͤssen hier auch noch die groͤßere Sicherheit der Arbeiter
                              beifuͤgen. Ueb.) Bei den meisten versuchten Verbesserungen findet sich bloß
                              unnuͤze Vervielfaͤltigung der Theile, und minder vorteilhafte
                              Anwendung der Kraft der Haͤnde.
                           Eben dieß gilt auch von diesem Krahne, obschon derselbe eine sehr sinnreiche und
                              achtbare Erfindung ist.
                           Statt daß hier eine Kurbel gedreht wird, wie bei dem gewoͤhnlichen Krahne,
                              nimmt Hr. Revis hier die
                              abwechselnde Wirkung eines einzelnen Hebels in Anspruch, welche durch einen
                              bekannten Mechanismus in eine umdrehende Bewegung verwandelt wird. Dieser Hebel ist
                              in der Figur
                                 12, als a, (wegen Mangels an Raum aber
                              gebrochen) dargestellt. Er hat sein Gegengewicht in x.
                              Er befindet sich an der entgegengesezten Seite der hier dargestellten Maschine, und
                              da sein Stuͤzpunkt die Achse eines Zahnrades, b,
                              ist, das in ein anderes Zahnrad, c, eingreift, so
                              bewegen beide Raͤder sich in entgegengesezter Richtung. Diese beiden
                              Raͤder sind hier bloß durch punktirte Kreise angedeutet, indem sie, ganz
                              gezeichnet, nur Undeutlichkeit veranlassen wuͤrden; man muß sich diese
                              Raͤder als an der Außenseite der Trommel in der weitesten Entfernung
                              angebracht denken. Auf den Achsen der Raͤder, b
                              und c, aber diesseits der Maschine, sind die
                              Raͤder, d und e,
                              jedoch nicht auf denselben befestigt, sondern los. Jedes dieser Raͤder fuͤhrt vier
                              Sperrkegel, die in die Zaͤhne der Sperr-Raͤder, f und g, einfallen, welche
                              auf jenen Achsen befestigt sind, auf welchen die
                              Raͤder, d und e, sich
                              los drehen. Die Wirkung des Hebels also, welche
                              macht, daß die beiden erst erwaͤhnten Raͤder, b und c, sich in entgegengesezter Richtung
                              drehen, bringt genau dieselbe Wirkung auf die Sperr-Raͤder, f und g, hervor. Man wird
                              nun bemerken, daß die Zaͤhne und Sperrkegel der beiden Raͤder in
                              Hinsicht auf einander gegen dieselbe Seite geneigt sind, und daß folglich, da diese
                              Raͤder in entgegengesezter Richtung gedreht werden, die Sperrkegel in dem
                              einen Rade auslassen und
                              in das andere eingreifen werden, und daß lezteres dadurch mit dem Zahnrade verbunden
                              wird, welches nun auf das Zahnrad, I, an der arbeitenden
                              Trommel wirkt, auf welcher das Seil oder die Kette, r,
                              aufgewunden wird. Waͤhrend dessen hat das andere Rad und sein
                              Sperr-Rad (hier d und l) gar keine Wirkung hervorgebracht, weil beide nicht unter einander
                              verbunden waren.
                           Wenn nun aber die Bewegung des Hebels umgekehrt wird, so werden diese lezteren beiden
                              Raͤder unter einander verbunden, waͤhrend die beiden anderen
                              gleichzeitig frei werden, und da das Rad, d, sich in
                              entgegengesezter Richtung von, e, dreht, wird das Rad,
                              l, in derselben Richtung, wie vorher, gedreht, und
                              das Seil oder die Kette windet sich in gleichfoͤrmigem Laufe auf.
                           Da wir nun gezeigt haben, daß die Bewegung des Hebels, a,
                              den Raͤdern b und c
                              mitgetheilt wird, und dadurch auch der uͤbrigen Maschine, so ist es offenbar,
                              daß, wenn man b nicht mehr in c eingreifen laͤßt, die Wirkung des Krahnes aufhoͤren muß.
                              Nun geschieht aber dieß mittelst des Hebels, h, der sich
                              horizontal auf einem Stuͤzungs-Stifte bei i dreht, und die Achse in ihre Lager schiebt, so daß die Raͤder b und c außer
                              Beruͤhrung mit einander kommen. Diese Bewegung laͤßt man dann
                              eintreten, wenn man das Seil oder die Kette herablassen will. Wenn aber Lasten,
                              (Guͤter), an der Kette haͤngen, laͤßt man das
                              Reibungs-Band, m, m, gegen die Peripherie des
                              Flug-Rades, k, druͤken, indem man den
                              Hebel, n, hebt, der seinen Stuͤzpunkt bei c hat, und so das Reibungs-Band dicht
                              uͤber das Flugrad zieht, wodurch die Guͤter mit aller Sicherheit und
                              Leichtigkeit niedergelassen werden koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
