| Titel: | Drs. Arnott Destillation in luftleerem Raume. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXVII., S. 419 | 
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                        CXVII.
                         Drs. Arnott Destillation in luftleerem
                           Raume.
                        Aus dem Register of Arts. N. 57. 30. Jaͤner
                              1829. S. 133.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
                        [Arnott's Destillation in luftleerem Raume.]
                        
                     
                        
                           In Drs. Arnott trefflichen Elements of Physics ist ein Apparat zur Destillation im leeren Raume
                              beschrieben, der einfach und wohlfeil ist.
                           Die gewoͤhnlichen Apparate zum Verdampfen und Destilliren im leeren Raume
                              bestehen aus Gefaͤßen, die stark genug sind den Druk der Atmosphaͤre
                              auszuhalten, nachdem sie luftleer geworden sind, und der leere Raum wird mittelst
                              einer Luftpumpe hervorgebracht und unterhalten, oder die Luft wird durch
                              eingelassenen Dampf ausgetrieben, der dann verdichtet wird.
                           Um die Luftpumpe hier zu beseitigen, wird es, nach Dr.
                                 Arnott, bloß nothwendig seyn, eine Verbindung zwischen einem vollkommen
                              geschlossenen Kessel, wie a, Fig. 16, und dem leeren
                              Raume an dem oberen Ende eines Wasser-Barometers herzustellen, b. Das starke Gefaͤß, b, welches das obere Ende des Wasser-Barometers bildet, und eine
                              unten an demselben angebrachte Roͤhre von 36 Fuß Laͤnge, die bis d, hinabreicht, wird oben mittelst des Hahnes und
                              Trichters, c, mit Wasser gefuͤllt. Wenn beide
                              voll sind, wird der Hahn, c, geschlossen, und der Hahn,
                              d, unten geoͤffnet. Das Wasser wird aus dem
                              Gefaͤße, b, durch die Roͤhre
                              niedersteigen, bis die Wasser-Saͤule die Hoͤhe von 34 Fuß
                              erreicht haben wird, naͤmlich diejenige Hoͤhe, in welcher eine
                              Wasser-Saͤule durch den Druk der Atmosphaͤre erhalten wird.
                              Diese Hoͤhe sey bei f. Wenn nun eine Verbindung
                              zwischen dem Kessel, a, und dem leeren Raume, b, hergestellt wird, so wird die Destillation anfangen,
                              und der Dampf, der aus a, heruͤbersteigt, kann
                              durch einen kleinen Strahl kalten Wassers, den man von oben in den Behaͤlter
                              einfallen laͤßt, bestaͤndig verdichtet werden. Dieses Wasser wird in
                              die Saͤule hinabfallen, ohne den luftleeren Raum zu beeintraͤchtigen.
                              Wenn auf irgend eine Weise Luft eindringen sollte, kann der leere Raum, wie zuerst,
                              wieder hergestellt werden. (Statt dieses Wasserstrahles wurde hier ein
                              Kuͤhlgefaͤß um das Gefaͤß, b,
                              angebracht.) Dieses Kuͤhlgefaͤß ist g. f,
                              ist ein Hahn mit drei Gaͤngen, durch welche, je nachdem man ihn dreht, der
                              verdichtete Geist abgelassen und die Wassersaͤule von demselben abgeschieden
                              oder damit in Verbindung gebracht werden kann.
                           
                           Dr. Arnott hat diese Vorrichtung anfangs bloß zur
                              Bereitung von medizinischen Extracten verwendet, indem viele derselben ihre Kraft
                              verlieren, wenn sie einer hoͤheren Temperatur als 212° Fahrenheit
                              ausgesezt werden. Wenn daß Wasser in einem luftleeren Raume abgetrieben werden soll,
                              bedarf es nie einer hoͤheren Temperatur, als der Blutwaͤrme, so daß
                              alle Kraft des Pflanzensaftes in dem Extracte desselben bleibt. Der Herr Doctor
                              bemerkt, daß dieser Apparat uͤberall trefflich zu Statten kommt, wo man keine
                              Luftpumpen hat. In vielen Gegenden ist ein fließendes Wasser, wodurch das
                              Wasser-Barometer und Pumpen erspart werden kann. Die Roͤhre darf eben
                              nicht senkrecht seyn, wenn sie nur einen Fall von 34 Fuß hat. Sie kann auch sehr
                              klein seyn.
                           
                        
                     
                  
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