| Titel: | Ueber einige Media, durch welche man die Richtung der Sonnenstrahlen beobachten kann. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXXI., S. 430 | 
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                        CXXI.
                        Ueber einige Media, durch welche man die Richtung
                           der Sonnenstrahlen beobachten kann.
                        Aus dem Giornale di Farmacia-Chimica e Science
                                 accessoire, Milano 1828. N. 4. p. 230.
                        [Ueber einige Media, durch welche man die Richtung der
                           Sonnenstrahlen beobachten kann.]
                        
                     
                        
                           Wenn man thierische Kohle in Alkohol kochen, dann erkalten laͤßt und hierauf
                              die Mischung, nachdem man sie zuvor geschuͤttelt hat, auf ein Filter gießt,
                              so wird zugleich mit der Fluͤssigkeit eine gewisse Quantitaͤt fester
                              Substanz hindurchgehen, welche so fein zertheilt ist, daß sie auch nach Verlauf
                              vieler Wochen noch suspendirt bleibt. Ihre Gegenwart kann man nicht durch eine
                              schwaͤrzliche Faͤrbung, wie man dieses vermuthen sollte, erkennen,
                              sondern bloß durch eine besondere Reflection des Lichtes, welche sich an den
                              Raͤndern des Glases zeigt, und besonders durch eine Opalisirung. Wenn man
                              durch die Fluͤssigkeit einen Lichtstrahl gehen laͤßt, so werden die
                              kleinen Theilchen außerordentlich stark erleuchtet; die staͤrksten und
                              wunderbarsten Wirkungen des Lichts bringt man dadurch hervor, daß man sich der
                              vermittelst einer Linse concentrirten oder von einem Prisma zersezten leuchtenden
                              Strahlen bedient.
                           Eine Aufloͤsung von Chinin in Alkohol, die man mit Wasser hat stehen lassen,
                              oder eine Aufloͤsung von schwefelsaurem Chinin, oder jedem anderen
                              Chininsalze, mit einem Alkali gefaͤllt, gibt eine Fluͤssigkeit, welche
                              eben so auf das Licht wirkt. Man braucht davon nur eine außerordentlich geringe
                              Menge, um einer sehr großen Quantitaͤt Wasser die Eigenschaften zu ertheilen,
                              wovon wir gesprochen haben. Diese so bereiteten Fluͤssigkeiten koͤnnen
                              von sehr großem Nuzen seyn, um die Richtung der Lichtstrahlen zu beobachten und zu
                              erkennen.