| Titel: | Bericht über Hrn. Reynold's Repetitions-Hälter, als Zugabe zu den Sextanten. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXXII., S. 430 | 
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                        CXXII.
                        Bericht uͤber Hrn. Reynold's
                           Repetitions-Haͤlter, als Zugabe zu den Sextanten.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              Jaͤner 1829. S. 36.
                        Reynold's Repetitions-Haͤlter.
                        
                     
                        
                           Ein Hr. R. L. theilte diesen Bericht dem Herausgeber des Repertory of Patent-Inventions mit. Der Repetitions-Haͤlter
                              (Repeating-Stop) ist ein kleines Instrument,
                              dessen man sich als Beihuͤlfe bei Beobachtungen mit dem Sextanten bedienen
                              kann, die des Nachts
                              angestellt werden, und das den Beifall und Schuz der Admiralitaͤt und der
                              Ostindischen Compagnie erhielt. Es ist ein aͤußerst nuͤzliches kleines
                              Ding, und gehoͤrt zu jenen Vorrichtungen, die die Notwendigkeit so oft in die
                              Welt sezt, und die ihrem Erfinder Ehre bringen. Der Erfinder ist jezt Master auf einem Kauffahrdey-Schiffe, und war
                              ehevor Officier in der k. Flotte.
                           Das Instrument besteht aus einer Platte oder aus einem Raͤhmchen aus Messing
                              von ungefaͤhr 1 1/2 Zoll Laͤnge und 1 1/4 Zoll Breite mit einer
                              Schraube mit einem geraͤndelten Knopfe, mittelst welcher es auf dem Bogen des
                              Instrumentes in seiner Lage fest gehalten wird. In diesem Raͤhmchen sind drei
                              Bolzen, die ganz durch die Laͤnge desselben laufen, und deren jeder mit einer
                              Schraube versehen ist, um es an jener Stelle fest zu halten, welche der Zeiger des
                              Sextanten waͤhrend der Beobachtung demselben anweiset. Mittelst dieses
                              kleinen Instrumentes koͤnnen, nach einander, fuͤnf Hoͤhen oder
                              Entfernungen mit aller Genauigkeit gemessen werden, ohne daß
                                 es nothwendig waͤre, eine derselben abzulesen, ehe alle Beobachtungen
                                 gemacht sind. Dieß ist fuͤr den Schiffer aͤußerst wichtig,
                              indem er dabei viel an Zeit gewinnt, was bei naͤchtlichen Beobachtungen,
                              zumal unter hohen Breiten, wo der truͤbe Himmel oft nur fuͤr einige
                              Augenblike hell ist, und der Beobachter bei dem Ablesen der beobachteten Winkel in
                              seiner Eile oft zu Fehlern hingerissen wird, von hoher Erheblichkeit ist.
                           Abgesehen von dem Vortheile, den man dadurch erhaͤlt, daß man Eine Beobachtung
                              vier bis fuͤnf Mal ohne Unterbrechung wiederholen kann, folglich ohne jene
                              Veraͤnderung des Focus in dem Auge, die auf den Wechsel des Lichtes und der
                              Dunkelheit nothwendig folgt, gewaͤhrt dieses Instrument noch einen anderen
                              Nuzen. Jeder erfahrne Beobachter weiß, daß der Zeiger des Sextanten oft fortfahrt
                              sich in jener Richtung zu bewegen, die die Tangenten-Schraube ihm gegeben
                              hat, nachdem auch die Schraube bereits aufgehoͤrt hat auf denselben zu
                              wirken, und diese fortgesezte Bewegung wird, selbst wenn die Beobachtung in weniger
                              dann Einer halben Minute nach ihrer Vollendung abgelesen wird, einen Fehler im
                              Winkel erzeugen, waͤhrend dieser Repetitor den Zeiger feststellt und
                              augenbliklich den Winkel registrirt, der nun alsogleich, oder nach einem Monate,
                              abgelesen werden kann, und immer genau angegeben bleiben wird.
                           Dieses kleine Instrument reicht fuͤr sechs Grade hin, und dient also auch zur
                              Bestimmung des Ganges der Chronometer mittelst Queksilber-Reflexes etc., so
                              daß der Sextant zum Hoͤhen-Instrumente werden kann, was in jenen
                              Gegenden, wo kein Passagen-Instrument zu haben ist, fuͤr den Schiffer
                              von Wichtigkeit istEine Abbildung dieser kleinen Vorrichtung waͤre erwuͤnscht
                                    gewesen.A. d. U..