| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXL., S. 465 | 
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                        CXL.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der zu London im Jahre 1829 ertheilten
                              Patente.
                           
                              Dem John Hopper
                                    Caney, Goldschmid und Juwelier zu Aylesbury Street, in der Pfarrei
                                 St. John, Clerkenwell, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
                                 in der Einrichtung von Regen- und Sonnenschirmen. Dd.
                                 23. Jan. 1829.
                              
                           
                              Dem James Fraser,
                                 Mechaniker zu Limehouse, in der Grafschaft Middlesex: auf eine neue und
                                 verbesserte Anordnung eines Rauchfanges, so daß er mit den verschiedenen Theilen
                                 des Kuͤchenapparates, als Dampf-, Suppen- oder
                                 Wasserkesseln, Oefen, Hizplatten und Stubenoͤfen in Verbindung steht und
                                 sie dichter macht, so wie auch auf die theilweise Anwendung des genannten
                                 Apparates zu anderen nuͤzlichen Zweken. Dd.
                                 27. Jan. 1829.
                              
                           
                              Dem John Braithwaite
                                 und John Ericsson,
                                 Mechanikern in den New Road, Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 eine Methode, um Fluͤssigkeiten in Dampf zu verwandeln. Dd.
                                 31. Jan. 1829.
                              
                           
                              Dem Robert Parker,
                                 Lieutenant auf der koͤnigl. Marine, aus Hackney,
                                 in der Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Hemmapparat, der bei
                                 Landkutschen und anderen Raͤderfuhrwerken anwendbar ist und wodurch die
                                 Bewegung derselben nach Belieben verzoͤgert oder aufgehalten werden kann.
                                 Dd. 31. Jan.
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Joseph Rayner,
                                 Mechaniker zu King's Square, in der Pfarrei St. Luke, Old Street, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an dem Apparat und der
                                 Maschinerie, welche dazu dient, um Hize fortzuleiten, so wie auch zum Waschen,
                                 Reinigen, Walken, Faͤrben und Appretiren der wollenen Tuͤcher, und
                                 zum Reinigen, Glaͤtten und Appretiren der seidenen, baumwollenen,
                                 leinenen, wollenen und aller anderen Waaren, bei welchen Hize anwendbar ist. Dd.
                                 3. Febr. 1829.
                              
                           
                              Dem Julius Pumphrey,
                                 Handschuhmacher zu Tally Hill, in der Grafschaft Worcester: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen und dem damit verbundenen Apparate, um
                                 Dampfbothe und andere Fahrzeuge vorwaͤrts zu treiben, welche
                                 Verbesserungen theilweise auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 3. Febr.
                                    1829.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    Daninos, zu Leman Street, Goodman's Fields, in der Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Huͤte und Kappen, welche eine Nachahmung der
                                 Leghorn Strohhuͤte und Kappen sind. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 3. Febr.
                                    1828.
                              
                           
                              Dem John Burgis,
                                 Fabrikant gemalter Papiere, zu Maiden Lane, in der Pfarrei St. Paul, Covent Garden, in der Grafschaft Middlesex: auf Verfahrungsweisen, gewisse gewobene
                                 Fabrikate mit brunirtem und mattem Gold oder Silber zu vergolden oder zu
                                 versilbern, welche besagte Fabrikate als Gold oder Silber so wie auch zu Borten
                                 und zu anderen Zweken gebraucht werden koͤnnen. Dd.
                                 5. Febr. 1829.
                              
                           
                              Dem Richard Green,
                                 Schiffsbauer zu Blackwall, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Construction von zusammengesezten Masten. Dd.
                                 5. Febr. 1829.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Kitchen, Eisenkraͤmer zu High Street, in der Pfarrei St.
                                 Giles, Bloomsbury, in der Grafschaft Middlesex und Andrew Smith, Kaufmann zu York Terrace, in der Pfarrei St. Margaret, in der
                                 City von Westminster: auf gewisse Verbesserungen in der Construction von
                                 Fensterrahmen, Fluͤgelfenstern, Fensterladen und Thuͤren, sowohl
                                 um sich gegen Einbruch sicher zu stellen, als auch den Regen abzuhalten. Dd.
                                 7. Febr. 1829.
                              
                           
                              Dem Edward Heard,
                                 Chemiker in Devonshire Street, Vauxhall Road, in der Pfarrei Lambeth und Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Beleuchtung oder Erzeugung kuͤnstlichen Lichtes.
                                 Dd.
                                 12. Febr. 1829.
                              
                           
                              Dem Samuel Walker,
                                 Tuchfabrikant zu Beeston, in der Pfarrei Leeds, in der Grafschaft York: auf einen verbesserten Apparat,
                                 den er „operameter“ nennt und
                                 welcher bei der Maschinerie zum Dressiren wollener und anderer Tuͤcher
                                 anwendbar ist. Dd. 20. Febr. 1829. 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Maͤrz 1829, S. 190.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der erloschenen englischen Patente.
                           
                              Des John Wood,
                                 Uhrmachers zu Manchester, in der
                                 Grafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Zubereiten
                                 und Spinnen der Baumwolle, Wolle und verschiedener anderen Artikel. Dd. 4. Febr. 1815.
                              
                           
                              Des Joseph Taylor und
                                 Peter Taylor,
                                 beide Maschinenverfertiger zu Manchester, in der Grafschaft Lancaster: auf gewisse
                                 Verbesserungen an einem Weberstuhl, den man zum Weben der Baumwolle, des
                                 Worsted, der Seide oder anderer Zeuge braucht, die aus einem, zwei oder mehreren
                                 der genannten Materialien verfertigt werden. Dd.
                                 4. Febr. 1815.
                              
                           
                              Des James Thomson,
                                 Calicodrukers zu Primrose Hill, bei Clithero, in der Grafschaft Lancaster: auf
                                 gewisse Verbesserungen im Druken solcher Zeuge, die aus Baumwolle oder Leinen
                                 oder beiden zugleich Verfertigt sind. Dd.
                                 4. Febr. 1815. (Vergl. Repertory Bd. XXXIV. S.
                                 130.)
                              
                           
                              Des William Griffith,
                                 Eisenkraͤmers und Factors zu Guͤltspur Street, West Smithfield, in
                                 der City von London und
                                 Grafschaft Middlesex: auf ein verbessertes Gestell zum Roͤsten der
                                 Brotscheiben. Dd.
                                 7. Febr. 1815.
                              
                           
                              Des Richard Jones
                                    Tomlinson, Eisenmeisters zu Bristol, in der Grafschaft Somerset: auf gewisse Verbesserungen
                                 in dem Verfahren die Daͤcher von Gebaͤuden oder Theile derselben
                                 zu verfertigen, aufzurichten oder zusammenzusezen. Dd.
                                 9. Febr. 1815.
                              
                           
                              Des William Moult, zu
                                 Bedford Square in der Grafschaft Middlesex: auf eine Abrauch- und
                                 Sublimirmethode. Dd.
                                 13. Febr. 1815. (Vergl. Repertory Bd. XXVIII. S.
                                 134.)
                              
                           
                              Des Jonah Dyer,
                                 Mechanikers und Maschinenverfertigers zu Wotton-under-Edge, in der Grafschaft Gloucester: auf eine verbesserte Maschine zum Scheeren des wollenen
                                 Tuches. Dd.
                                 21. Febr. 1815.
                              
                           
                              Des Joseph Burrett,
                                 Schmids und Gießers zu Thetford, in der Grafschaft Norfolk: auf eine Erfindung,
                                 welche dazu dient, daß man in Chaisen und andere zweiraͤdrige Wagen
                                 sicher hinein- und aus denselben heraussteigen kann. Dd. 28. Febr.
                                    1815.
                              
                           
                              Des Robert Dodd und
                                 George
                                    Stephenson, Mechaniker zu Killingworth, in der Grafschaft Northumberland: auf mannigfaltige Verbesserungen in der Construction von
                                 Dampfwagen. Dd.
                                 28. Febr. 1815.
                              
                           
                              Des Samuel Brown,
                                 Commandant auf der koͤnigl. Marine: auf ein Ruder und gewisse damit
                                 verbundene Apparate, um Schiffe und Fahrzeuge aller Art mit viel
                                 groͤßerer Sicherheit und Erfolg zu regieren und um mannigfaltige, bisher
                                 nicht ausgefuͤhrte und bekannte Vortheile hervorzubringen. Dd.
                                 28. Febr. 1815. 
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                                 Maͤrz 1829, S. 189.)
                              
                           
                        
                           
                           Ueber Verdampfungs-Apparate, bei welchen der Dampf nur
                              als Waͤrmungs-Mittel dient, nebst Bemerkungen uͤber die
                              Gefaͤhrlichkeiten verschiedener Dampf-Apparate. Von Hrn. Th. Barrois.
                           Unter dieser Aufschrift liefert der Industriel im Januar-Hefte S. 437. eine lange Abhandlung, welche
                              den Bericht enthaͤlt, den Hr. Barrois vor der (Chambre de Commerce de
                                 lille auf die Anfrage des Ministers: „ob die Dampfkessel, die man
                                 zur Abdampfung braucht, denselben Gesezen unterliegen sollen, wie die
                                 Dampfkessel bei Dampf-Maschinen von hohem Druke?“
                              erstattete.
                           Hr. Barrois fuͤhrt in
                              seinem Berichte alle neueren Vorrichtungen, die man gegen das Bersten der
                              Dampfkessel empfahl, und alle Ansichten und Meinungen, die man uͤber die
                              naͤchste Ursache dieses Unfalles aufstellte, auf. Da sie alle aus den
                              fruͤheren Baͤnden unserer Zeitschrift bekannt sind, so finden wir es
                              uͤberfluͤssig, dieselben hier zu wiederholen, und beschraͤnken
                              uns bloß auf eine gedraͤngte Darstellung der Ansichten des Hrn.
                              Verfassers.
                           Er findet es nicht dringend und einer besonderen Gefahr wegen nothwendig, daß sich
                              die Regierung hier einmenge.
                           Die haͤufigste Ursache der Berstungen scheint ihm im Mangel an Wasser in dem
                              Kessel zu liegen. Dieser Umstand ist, nach seiner Ansicht, hier wo Dampfkessel bloß
                              zum Verdampfen angewendet werden, desto mehr zu befuͤrchten, als sie nicht
                              so, wie die Dampfkessel bei Dampf-Maschinen, immerdar gespeist werden. Er
                              schließt hieraus, daß diese Dampfkessel, die man zum Abrauchen braucht, eben so
                              gefaͤhrlich sind, als die Dampfkessel an Dampf-Maschinen, obschon sie
                              weniger aus dem Grunde springen, weil man zu starken Dampf von ihnen verlangt; daß
                              sie daher unter gleicher Aufsicht mit jenen stehen muͤssen; daß selbst die
                              Stellung ihrer Roͤhren besonders untersucht werden muß, indem sie so gestellt
                              seyn muͤssen, daß das Verdichtungs-Wasser leicht ausgeleert werden
                              kann.
                           Er hat gezeigt, daß der Unterschied, den man im Geseze zwischen Maschinen mit hohem
                              Druke und niedrigem Druke macht, nicht in der Natur der Gefahr gegruͤndet
                              ist; daß man, statt auf die Staͤrke des Dampfes Ruͤksicht zu nehmen,
                              diese Maschinen nach der Moͤglichkeit des Mangels des Wassers in denselben
                              classificiren sollte, und daß folglich alle Dampfkessel, die mit einer Drukpumpe
                              gespeist werden, unmittelbar unter Aufsicht gestellt werden sollten. Wenn aber die
                              Speisung, wie an den neueren englischen Maschinen, durch eine an beiden Seiten
                              offene Roͤhre geschieht, wo dann Mangel an Wasser beinahe unmoͤglich
                              ist, und die Dampfkraft immer sehr beschraͤnkt wird, so sollen sie ganz frei
                              und ohne alle Aufsicht gebraucht werden duͤrfen. Man kann auch diejenigen
                              Dampf-Apparate, die zum Abwinden der Seide dienen, ganz frei erlauben, wenn
                              die Roͤhren von großem Durchmesser sind, und unmittelbar mit dem Kessel in
                              Verbindung stehen.
                           Die Sicherungsmittel, die er bei einem Dampfkessel vorschlaͤgt, der mit einer
                              Pumpe gespeist wird, sind folgende:
                           1) Scheiben von leicht schmelzendem Metalle; aber in der Mitte des Koͤrpers
                              des Kessels.
                           2) Starke Befestigung des Kessels in Hinsicht auf seine Lage gegen die Siede
                              roͤhren mittelst einer starken Stuͤze aus Gußeisen, die an der
                              entgegengesezten Seite der Tubulirung angebracht ist, die die Roͤhren
                              verbindet.
                           3) Anwendung des Apparates des Hrn. Siebe (Polyt. Journ. Bd. XXVI. S.
                                 94.), wodurch der Mangel an Wasser verkuͤndet wird.
                           4) Queksilber-Barometer mit weitem Durchmesser, wie Hr. Koͤchlin zu Muͤhlhausen empfahl,
                              (Polyt. Journ. Bd. XXIX. S. 31.) statt des
                              Manometers.
                           5) Die neue Sicherheits-Klappe, deren Gewicht im Kessel angebracht, und die im
                              Industriel 1827. S. 104. beschrieben ist.
                           6) Schließung aller Gefuͤge des Kessels und der Siederoͤhren mittelst
                              Bolzen, nicht mit Eisenkitt allein, und noch weniger mit Messing, das durch die Hize
                              bruͤchig wird.
                           Bei Anwendung dieser Vorsichts-Maßregeln ist keine weitere
                              Polizei-Aufsicht nothwendig, und man kann mit Sicherheit uͤber solchen
                              Kesseln, wenn sie auf obige Weise ausgeruͤstet sind, wohnen.
                           
                        
                           
                           Rezept zu einer Schminke.
                           
                              
                                 Man nimmt
                                   8
                                 Unzen
                                 gepulverte bittere Mandeln,
                                 
                              
                                 
                                 12
                                     –
                                 Bittermandeloͤhl,
                                 
                              
                                 
                                   8
                                     –
                                 Seife,
                                 
                              
                                 
                                   4
                                     –
                                 gereinigten Wallrath,
                                 
                              
                                 
                                   4
                                     –
                                 Seifenpulver,
                                 
                              
                                 
                                   2
                                 Quentchen Zinober,
                                 
                              
                                 
                                   1
                                     –
                                 Rosenoͤhl.
                                 
                              
                           Die Seife und den Wallrath schmilzt man mit dem Oehl im Marienbade zusammen, worauf
                              man das Seifenpulver zusezt. Wenn dieses recht gut gemengt ist, bringt man es in
                              einen marmornen Moͤrser, und sezt waͤhrend des Stoßens
                              allmaͤhlig das Pulver der bittern Mandeln zu, bis alles innig gemengt ist;
                              erst dann sezt man das Rosenoͤhl und die zwei Quentchen Zinober zu. Leztere
                              Substanz muß vorher in einem Moͤrser mit einigen Tropfen
                              Bergamottenoͤhl angeruͤhrt worden seyn.
                           Hr. Bazin, Parfuͤmirer
                              zu Paris, welcher auf diese Schminke den 31. Dezember 1822 ein Patent erhielt, nennt
                              sie axérasine, weil sie lange aufbewahrt werden
                              kann, ohne daß sie austroknet oder gaͤhrt. (Aus der Description des Machines et Procédés 1828. T. XV. p. 196.)
                           
                        
                           Ueber die Faͤrbung des Brotes durch
                              Kuhweizensaamen.
                           In der Sizung der Pariser Académie royal de
                                 Medicine am 27sten Decbr. 1823 las Hr. Dizé die Versuche vor, welche er
                              uͤber die Faͤrbung des Brotes durch Kuhweizensaamen und uͤber
                              die Methode, dessen Gegenwart in dem Weizenmehl auszumitteln, in amtlichem Auftrage
                              angestellt hatte. Der Saame mehrerer Arten der Gattung Melampyrum (Fleischblume, Schwarzkoͤrner), besonders der Art arvense (Aker-Fleischblume, Kuhweizen), ertheilt
                              dem Brote eine roͤthlichblaue Farbe und einen unangenehmen Geschmak, welchen
                              man sogar fuͤr ungesund haͤlt. Wird dieser schwaͤrzliche und
                              harte Saamen zerstoßen, so ertheilt er dem Papiere oͤhlige Fleken. Die rothe
                              Farbe, welche die Huͤlse der Saamen besizt, konnte durch die
                              gewoͤhnlichen Verfahrungsweisen nicht isolirt werden; es gelang aber Hrn.
                              Dizé sie durch mit
                              Wasser verduͤnnte Essigsaͤure zu entwikeln. Er bemerkte, daß der Teig
                              des ungegohrenen Brotes diese Farbe nie annimmt, waͤhrend hingegen bei der
                              Brotgaͤhrung die sich bildende Essigsaͤure auf den Saamen wirkt und
                              dem Teige eine roͤthlich blaue Farbe ertheilt. Um daher die Gegenwart des
                              Kuhweizensaamens in irgend einem Mehle zu entdeken, verfaͤhrt man folgender
                              Maßen: man bereitet aus dem zu pruͤfenden Mehle mit einer hinreichenden Menge
                              Essigsaͤure, die mit zwei Drittel Wasser verduͤnnt ist, einen weichen
                              Teig und bakt dieses kleine Brot in einem kleinen Loͤffel, den man einer
                              hinreichenden Hize aussezt. Wenn das Mehl mit Kuhweizensaamen gemengt war, wird das
                              Innere des Brotes roͤthlichblau gefaͤrbt seyn. (Journal de Pharmacie, Febr. 1829, S. 71.)
                           
                        
                           Salzmenge uͤber dem Erdballe.
                           Im Mechanics' Magazine N. 287. 7. Febr. S. 448. findet sich folgende Berechnung uͤber die Salzmenge
                              uͤber dem Erdballe. „Die mittlere Tiefe des Ozeanes zu zehn
                                 (englischen) Meilen, und den Kochsalz-Gehalt des Meerwassers zu 1/30 des
                                 Gewichtes dieses Wassers angenommen, wuͤrde ein Salzlager von 700 Fuß
                                 Tiefe uͤber dem Meeresgrunde sich bilden muͤssen, wenn das
                                 Meerwasser verdampfte. Dieses Salz, gleichfoͤrmig uͤber das feste
                                 Land des Erdballes verbreitet, wuͤrde dasselbe mit einem 2000 Fuß tiefen
                                 Salzlager bedeken.“
                              
                           
                        
                           Gelingen der Cochenill-Plantagen in Spanien.
                           Im Jahre 1827 erhielt man in Spanien bei einem ersten Versuche im Großen 14 1/2 Pfd.
                              Cochenille. Im Jahre 1828 schon 28,123 Pfd.Darin liegt gar nichts Wunderbares; denn Cochenille vermehrt sich wie
                                    Blattlaͤuse. Das Wunderbare aber ist, daß Europa seit mehr denn einem
                                    Jahrhunderte jaͤhrlich an 10–12 Millionen
                                    Gulden nach Amerika fuͤr Cochenille sandte, ehe es auf die Idee kam,
                                    in seinen waͤrmeren Gegenden diese nuͤzlichen Thiere zu
                                    ziehen. Wenn Spanien seine amerikanischen Colonien nicht verloren
                                    haͤtte, so waͤre es eben so wenig auf die Idee gekommen,
                                    Cochenille zu Cadiz und Malaga zu ziehen, als Frankreich, das gleiches
                                    Schiksal hatte, auf die Idee gerathen waͤre, in seinen unwirthbaren
                                    noͤrdlichen Departements Runkelruͤben-Zuker zu bauen.
                                    Cochenille-Zucht wird in Sardinien, Neapel, Sicilien bald eine reiche
                                    Quelle des Einkommens dieser Laͤnder werden.A. d. U. (Galignani. N. 4348.
                           
                        
                           
                           Verbrauch der Baumwolle in England und Frankreich.
                           Man hat berechnet, daß 15 Millionen Einwohner Englands jaͤhrlich beinahe so
                              viel Baumwolle verbrauchen, als 32 Millionen Einwohner Frankreichs. Der Grund
                              scheint darin zu liegen, daß der protestantische Englaͤnder am Leibe sich
                              viel reinlicher haͤlt, als der papistische Franzose. Der englische Bettler
                              zeigt, um das hoͤchste Maß des Ungluͤkes eines Menschen
                              auszudruͤken, den Voruͤbergehenden sein schmuziges Hemd. „No clean linnen!“
                              „Keine weiße Waͤsche!“ ist
                              der Superlativ des Elendes eines Englaͤnders. Aus der Schlafmuͤze
                              mancher Pairs von Frankreich koͤnnte man Pair-Seife sieden. (Atlas. Galignani. N. 4345.)
                           
                        
                           Ueber Frankreichs Weinbau und Weinhandel
                           enthaͤlt das Foreign Quarterly
                                 Review, und aus diesem das Chronicle und Galignani N. 4371 folgende Notizen. Frankreich erzeugt
                              jaͤhrlich im Durchschnitte 40 Millionen Hektoliter oder 1,060 Millionen
                              Gallons (Gallon = 10 Pfund): ein Werth von 800–1000 Millionen Franken
                              (32–40 Millionen Pfund Sterling). Ungefaͤhr 3 Millionen Menschen
                              beschaͤftigen sich mit Weinbau in Frankreich. Im Departement de la Gironde, wo der koͤstliche Bordeaux
                              waͤchst, sind, von 432,839 Menschen, 226,000 lediglich Weinbauer. Frankreich
                              hat seine Tranksteuer erhoͤht; hat auslaͤndische rohe Materialien, die
                              seine Fabriken beduͤrfen, mit hohem Einfuhrs-Zoll belegt, und dadurch
                              seinem Weinhandel so geschadet, daß Bordeaux allein, welches vor der Revolution
                              jaͤhrlich uͤber 100,000 Faß ausfuͤhrte,
                           
                              
                                 im Jahr
                                 1820
                                 nur
                                 61,110
                                 Faß
                                 
                                 1824
                                 nur
                                 39,625
                                 Faß
                                 
                              
                                 
                                     21
                                  –
                                 62,244
                                   –
                                 
                                     25
                                  –
                                 46,344
                                   –
                                 
                              
                                 
                                     22
                                  –
                                 39,955
                                   –
                                 
                                     26
                                  –
                                 48,464
                                   –
                                 
                              
                                 
                                     23
                                  –
                                 51,529
                                   –
                                 
                                     27
                                  –
                                 54,492
                                   –
                                 
                              
                           ausgefuͤhrt hat.
                           
                              
                                 Nach
                                 Danzig, wohin sonst,
                                   6,000
                                 Faß gingen, gehen jezt
                                      400–500.
                                 
                              
                                   –
                                 Preußen
                                 15,000
                                 
                                   4,000
                                 
                              
                                   –
                                 Hamburg, Luͤbek, Bremen
                                 40,000
                                 
                                 15,000
                                 
                              
                                   –
                                 Schweden
                                   7,000
                                 
                                      100
                                 
                              
                                   –
                                 Daͤnemark und Norwegen
                                   5,000
                                 
                                   1,000
                                 
                              
                                   –
                                 Rußland
                                 12,000
                                 
                                   4,000
                                 
                              
                           Im April d. J. 1828 lagen uͤber 600,000 Faͤsser Wein zu Bordeaux ohne
                              Nachfrage. Frankreich ergriff feindselige Maßregeln gegen Holland, um den Bleichern
                              der bei Hofe beliebten Stadt Lille aufzuhelfen; die Hollaͤnder retorquirten
                              mit einem Schaden fuͤr Frankreich, der 50 Mal groͤßer ist, als der
                              Gewinn der Bleicher zu Lille.
                           
                        
                           Folgen der erlaubten Einfuhr franzoͤsischer
                              Seidenfabrikate in England, oder des pseudo-philanthropischen Huskisson'schen
                              Systemes.
                           „Wir sahen heute Morgens,“ sagt der englische Courier (Galignani N. 4340.)
                              „eine Prozession, dergleichen man in unserer Hauptstadt und in England
                                 nur selten sieht: einen langen traurigen Zug von ungefaͤhr 10,000
                                 Menschen, der die Straße von der St. Paulskirche an bis nach
                                 Charing-Cross fuͤllte, und langsam in stiller Ordnung einherzog.
                                 Es thut uns Leid sagen zu muͤssen, daß die Bittgaͤnger alle auf
                                 den tiefsten Grad des Elendes herabgekommen zu seyn schienen. Wir wuͤrden
                                 diejenigen bemitleiden, die sich aus Hunger und Noth einige Unregelmaͤßigkeiten
                                 erlauben; hier aber, wo eine ungeheure Masse menschlichen Elendes sich traurig
                                 fortwaͤlzte, wurde auch nicht ein ungebuͤhrlicher Laut gegen die
                                 Regierung gehoͤrt. Auf den Fahnen dieser Prozession standen die
                                 Aufschriften: „Opfer des freien
                                       Handels.“ – „Wir
                                       wollen nur von unserer Arbeit leben.“ –
                                 „Englische Handwerker zum Hungertode
                                       gebracht.“ – „Freier Handel und Armuth.“
                                 „Wir bitten um Wiederherstellung unseres
                                       Gewerbes.“ Menschen, die den Leichen glichen, trugen
                                 Weberstuͤhle und anderes Geraͤthe mit Flor umwunden. Der Zug, ging
                                 zum Herzoge von Wellington und uͤberreichte ihm eine kurze einfache
                                 Bittschrift um Abhuͤlfe des Elendes, das die unter Mauth erlaubte Einfuhr
                                 franzoͤsischer Seiden-Fabrikate uͤber sie brachte. Mehr als
                                 7000 Stuͤhle stehen still; auf den noch uͤbrigen wird nur die
                                 Haͤlfte der ehemaligen Arbeit verfertigt, der Arbeitslohn ist so tief
                                 gefallen, daß der Seidenweber auch nicht ein Mal mehr seinen Bedarf an Brot
                                 daran gewinnen kann.“
                              
                           Der Herzog bedeutete der Prozession, sie soll einen Ausschuß von 5 Maͤnnern in
                              die Schazkammer zu einer Sizung schiken. Was bei dieser Sizung, die Tages darauf
                              gehalten wurde, beschlossen worden ist, weiß man noch nicht.
                           
                        
                           Englische Ausfuhr aus Ostindien.
                           Ende Jaͤner versammelten sich mehrere Kaufleute und Fabrikanten zu Liverpool,
                              um sich uͤber die Maßregeln zu berathen, welche gegen das Monopol der
                              englischen ostindischen Compagnie zu nehmen sind, die einen Status in Statu bildet, durch dessen laͤngeren Fortbestand entweder
                              England oder die Compagnie, oder beide zu, gleich, zu Grund gehen muͤssen.
                              Man weiß auf dem festen Lande zu wenig, daß kein englischer Buͤrger, der
                              nicht zur Compagnie gehoͤrt, aus einer Stadt in Indien, die der Compagnie
                              gehoͤrt, auch nur einen Spaziergang machen darf. Weit groͤßeren
                              Despotismus, als jemals Spanien uͤber seine westindischen Colonien
                              uͤbte, veruͤbt die ostindische englische Compagnie uͤber
                              Ostindien. Die Resultate hiervon lassen sich berechnen. Im J. 1814, wo das erste Mal
                              dem englischen Unterthane, der nicht Mitglied der ostindischen Compagnie ist,
                              „ein beschraͤnkter und theilweiser
                                    Verkehr“ mit Ostindien erlaubt wurde, betrug die Ausfuhr an
                              gedrukten Calicots nach Ostindien 604,890 Yards (Ein Yard = 3 Fuß) und 213,408 Yards
                              an ungedrukten. Im Jahre 1827 aber 14,362,551 Yards gedrukte und 18,932,580 Yards
                              weiße Calicots. Im Jahre 1823 wurden 121,500 Pfd. Baumwollengarn nach Ostindien
                              ausgefuͤhrt; im Jahre 1827 aber 3,063,968 Pfd. Erst seit wenigen Jahren duldet die ostindische Compagnie den Indigo-Bau in
                              Ostindien durch europaͤische Haͤnde; und
                              jezt schon traͤgt er jaͤhrlich, 2,000,000 Pfd. Sterl! (Herald Galignani N. 4336.)
                           
                        
                           Foͤrderung der Industrie durch englische
                              Magistrate.
                           Der Fleken Queenborough ist durch seinen Maire (Mayor) so
                              herabgekommen, daß von seinen 700 Einwohnern 431 derselben ohne alle Unterkunft und
                              ohne alle Lebensmittel, buchstaͤblich dem Hungertode hingegeben sind. Dieser
                              Maire war, bis er zum Maire gewaͤhlt wurde, der groͤßte Volksfreund. Nach seiner Wahl wußte er die, fuͤr den
                              ihm anvertrauten Ort, bestehenden Geseze so zu drehen, daß er sich und seiner Frau
                              gesezlich einen Theil der Einkuͤnfte des Ortes
                              zuzuwenden wußte; so gesezlich, daß kein
                              Gerichts-Hof in England und der Staats-Secretaͤr Peel selbst nichts gegen ihn vermoͤgen. Um das
                              Ungluͤk der 431 dem Hungertode Preis gegebenen Individuen so gut wie
                              moͤglich zu lindern, wurde neulich in der London-Tavern eine Versammlung gehalten, und Menschenfreunde
                              unterzeichneten eine Rettungs-Summe von 12,300 fl. in ein paar Stunden. Das
                              von dem Fleken Queenborough in das Parlement gewaͤhlte Mitglied, Hr.
                              Capel, unterzeichnete
                              allein 1200 fl. (Sun. Galignani. 4328.)
                           
                        
                           Ueber die von Hrn. Hall bemerkte Eigenschaft der Zahlenreihen,
                           die wir im Polyt. Journ. B. XXXI. S. 238. aus dem Mech. Mag. anfuͤhrten, hat Hr. Prof. Rennhuber uns folgende
                              Erklaͤrung mitgetheilt.
                           
                              „Jede Zahl laͤßt sich durch a + 10 b + 100 c + 1000 d + 10000 e u.s.w.
                                 ausdruͤken, wenn a die Zahl der Einheiten,
                                 b die Zahl der Zehner, c die Zahl der Hunderte u.s.w. bezeichnet.“
                              
                           
                           
                              „Wenn daher eine Zahl aus fuͤnf Zifferstellen besteht, so ist ihr
                                 Werth durch
                              
                           
                              10000 e + 1000 d + 100
                                 c + 10 b + a ausgedruͤkt. Wenn nun diese Zahl versezt
                                 wird, so erhaͤlt man
                              
                           
                              10000 a + 1000 b + 100
                                 c + 10 d + e.
                              
                           
                              Die Differenz beider, nach dem Abziehen, ist 10000 e
                                    – 10000 a + 1000 d – 1000 b + 100
                                 c – 100 c +
                                 10 b – 10 d + a – e = 9999 e
                                    – 9999 a + 990 d – 990 b = 9
                                 (1111 e – 1111 a
                                    + 110 d – 110 b); ein Werth, der durch 9 theilbar ist, weil 9 als Factor derselben
                                 stehtAls wir diese richtige Erklaͤrung dieser sonderbaren Eigenschaft
                                       der Zahlenreihen in die Drukerei senden wollten, brachte das Mechanics' Magazine N. 287. S. 446. ganz und
                                       gar dieselbe Erklaͤrung von einem Hrn. O. C. F. Hr. O. C. F.
                                       bemerkt aber, daß diese Eigenschaft schon vor Hrn. Hall bekannt war, und in
                                       „Hutton's
                                          Mathematical and Philosophical
                                             Dictionary“ (Ausgabe von 1845) unter dem Artikel
                                       „Numbers“ angefuͤhrt ist, daß sie schon sogar vor 30 Jahren in einem
                                       Werke vorkommt, in welchem man sie kaum suchen wuͤrde; im
                                       „Lady's Diary“
                                       .“
                              
                           Der Saz, wovon ich hier den Beweis fuͤhrte, machte mich aufmerksam, ob nicht
                              auch bei den gebrochenen Zahlen, wenn Zaͤhler und Nenner nach bestimmten
                              Gesezen erscheinen, etwas aͤhnliches Statt finde. Ich untersuchte daher
                              solche Bruͤche, wovon einer der umgekehrte vom andern ist, oder
                              Bruͤche mit verkehrtem Zaͤhler und Nenner, und fand dann
                              Folgendes:
                           1) Ist bei einem Bruche der Unterschied zwischen Zaͤhler und Nenner eine
                              Einheit, und wird dieser Bruch in verkehrter Ordnung angeschrieben, so ist der Rest
                              zwischen beiden Bruͤchen ebenfalls ein Bruch, dessen Zaͤhler gleich
                              ist der Summe aus Zaͤhler und Nenner, der Nenner aber ein Produkt aus beiden
                              Zahlen des gegebenen Bruches, d.i. 5/4 – 4/5 = 9/20 = (4 + 5)/(4 + 5) oder
                              20/19 – 19/20 = 39/380 = (19 + 20)/(19 + 20).
                           Beweis. Jeder Zaͤhler laͤßt sich durch n und der Nenner eines solchen Bruches durch n ±
                              1 ausdruͤken, folglich die beiden Bruͤche mit n + 1 /n und n/
                              n + 1 bezeichnen, der Unterschied zwischen beiden
                              aber ist
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 31, S. 471
                              
                           2) Ist der Unterschied zwischen Zaͤhler und Nenner 2, dann erscheint bei der
                              Subtraktion zwischen zwei in verkehrter Ordnung angeschriebene Bruͤche als
                              Rest ein Bruch, dessen Zaͤhler gleich der doppelten Summe aus Zaͤhler
                              und Nenner, der Nenner aber ein Produkt aus den beiden Zahlen, wie vorhin.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 31, S. 471
                              
                           Beweis. Solche Bruͤche lassen sich allgemein durch
                              (n + 2)/n – n/(n + 2) darstellen, und es
                              ist der Unterschied
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 31, S. 471
                              
                           3) So wird aͤhnlich der Zaͤhler vom Reste zweier solcher
                              Bruͤche, wenn der Unterschied bei einem der gegebenen zwischen Zaͤhler
                              und Nenner 3, 4, 5 oder uͤberhaupt m ist, gleich
                              der 4, 5 oder mfachen Summe aus Zaͤhler und
                              Nenner, der Nenner aber immer ein Produkt aus den beiden Zahlen.
                           
                           Beweis. Die beiden Bruche lassen sich durch n/(n + m) und (n + m)/n aus druͤken, und
                              es ist daher ihr Unterschied
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 31, S. 472
                              
                           Aus diesen Saͤzen geht aber ein anderer fuͤr die Anwendung in der
                              Arithmetik sehr wichtiger Saz hervor, naͤmlich der, daß der Unterschied der
                              Quadrate zweier ganzer Zahlen, die um m Einheiten von
                              einander verschieden sind, gleich ist der m fachen Summe
                              der Zahlen selbst. Wird naͤmlich die eine Zahl mit n, und die andere mit n + m bezeichnet, so ist das Quadrat der ersten n², und das der zweiten (n + m)², mithin der Unterschied
                              zwischen beiden Quadraten (n + m)² – n² = n² + 2 nm + m² – n²
                              = 2 mn + m² =
                              m (2 n + m) = m [n + (n + m)].
                           Sollten diese Saͤze noch nicht bekannt seyn, (wenigstens ich fand sie noch in
                              keiner Schrift, so haben sie immer fuͤr die praktische Rechenkunst einigen
                              Werth.
                           Landshut im Maͤrz 1825.
                           Rennhuber.
                           Hr. Russel bemerkt, als Gegenstuͤk zu der von Hrn.
                              Hall angefuͤhrten
                              Eigenschaft der Zahlen, (Polytechn. Journ. Bd. XXXI. S. 238.), daß jede Zahl, die durch
                              eine gerade Zahl von Ziffern ausgedruͤkt wird, wenn man diese in verkehrter
                              Ordnung unter erstere schreibt, und beide Zahlen addirt, eine Summe gibt, die durch
                              11 theilbar ist.
                           
                              
                                 Z.B.
                                   7654
                                 
                              
                                 
                                   4567
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 Summe =
                                 12221, welche durch 11 theilbar ist.
                                 
                              
                           (Mechanics' Magazine. N. 290. S.
                              43.)
                           
                        
                           Zahnpulver zur Erhaltung der Zaͤhne und des
                              Zahnfleisches.
                           Die HHrn. Poisson und Comp.,
                              Pharmaceuten zu Paris, erhielten am 2. August 1822 auf folgendes Zahnpulver, welches
                              sie Poudre péruvienne nennen, ein Patent. Man
                              nimmt:
                           
                              
                                 Weißen Zuker
                                 1/2
                                 Quentchen.
                                 –
                                 Gran.
                                 
                              
                                 Weinstein
                                 1
                                      –
                                 –
                                    –
                                 
                              
                                 Magnesia
                                 1
                                      –
                                 –
                                    –
                                 
                              
                                 Staͤrkmehl
                                 1
                                      –
                                 –
                                    –
                                 
                              
                                 Zimmet
                                 –
                                      –
                                 6
                                    –
                                 
                              
                                 Muskatenbluͤthe
                                 –
                                      –
                                 2
                                    –
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Chinin
                                 –
                                      –
                                 3
                                    –
                                 
                              
                                 Karmin
                                 –
                                      –
                                 5
                                    –
                                 
                              
                           Alle diese Substanzen werden sehr fein gepulvert und sorgfaͤltig gemengt:
                              alsdann sezt man vier Tropfen Rosenoͤhl und eben so viel
                              Pfeffermuͤnzwasser zu. (Aus der Description des
                                 Machines et Procédés etc. 1828 T. XV.
                                 p. 28.)
                           
                        
                           Gehaͤuse fuͤr Magnet-Nadeln oder
                              sogenannte Compasse.
                           Sie sollten, nach Hrn. Seebeck's Bemerkungen, immer nur aus einer Composition von 2 Theilen
                              Kupfer und 1 Theile Nikel verfertigt werden. (Mechanics'
                                 Magazine. N. 287. S. 448.)
                           
                        
                           Ueber Ledsam und Jones's
                              Nagelschmied-Patent-Maschine,
                           woruͤber wir im Polytechn.
                                 Journale
                              XXIX. Bd. S. 427. Nachricht und eine
                              Abbildung gegeben haben, liefert das Repertory of
                                 Patent-Inventions, Februar, 1829. S. 75. einen Auszug mit einer
                              Kritik, aber ohne Kupfer. Es bemerkt in seiner Kritik, daß, nach der von den
                              Patent-Traͤgern gegebenen Abbildung, die Naͤgel, die dem
                              Mittelpunkte der schwingenden Bewegung zunaͤchst stehen, zu duͤnn, und diejenigen, die
                              davon am weitesten entfernt sind, zu dik ausfallen muͤssen, und daß eine zu
                              große Kraft zum Schneiden derselben erfordert wird; daß die zweite, von den
                              Patent-Traͤgern angegebene, Methode besser scheint, als die erste, und
                              daß die abwechselnd verkehrte Bewegung, die hier den Messern gegeben ist, eine sehr
                              sinnreiche Vorrichtung ist, die in der Mechanik haͤufiger angewendet zu
                              werden verdient.
                           
                        
                           Feuerloͤsch-Anstalten.
                           Das Register of Arts. N. 60., 28. Februar,
                              enthaͤlt eine Menge Maschinen und Vorrichtungen, welche bei der Londoner Gesellschaft zur Rettung des Menschenlebens aus
                                 Feuersgefahr
                              (Society for preventing the loss of life by the fire)
                              theils in Modellen, theils in voller Groͤße vorgelegt und gepruͤft
                              wurden. Wir finden dieselben theils zu complicirt, theils zu einfach, d.h., mehr
                              Geistes-Gegenwart und koͤrperliche Gewandtheit fordernd, als man von
                              Individuen, die nicht Seeleute sind, und von Weibern und Kindern, die doch auch
                              gerettet seyn wollen, verlangen kann; wir begnuͤgen uns daher,
                              kuͤnftige Schriftsteller uͤber diesen wichtigen Gegenstand auf diese
                              Quelle aufmerksam zu machen. Wir koͤnnen den Menschenfreunden, die sich mit
                              Rettung ihrer Bruͤder aus Feuersgefahr beschaͤftigen, nicht genug
                              empfehlen, bei allen ihren Rettungs-Apparaten auf die hoͤchste
                              Einfachheit, auf hoͤchst leichte Anwendbarkeit, auf die moͤglich
                              groͤßte Wohlfeilheit und endlich auf die vollkommenste Sicherheit bei dem
                              Gebrauche derselben vor Allem zu denken. Unsere bisherigen Rettungs-Anstalten
                              gegen Feuers-Gefahr haben eine große Aehnlichkeit mit dem
                              Medicinal-Wesen der vorigen Jahrhunderte: schlecht gebaute Staͤdte und
                              keine Gesundheits-Polizei, keine Sorge fuͤr Reinlichkeit, fuͤr
                              gesunde Nahrungs-Mittel etc., und daher alle Jahre Epidemien, und alle 20
                              Jahre eine kleine Pest: dagegen ungeheuere Folianten von sogenannten Dispensatorien
                              und Pharmakopoen! Wenn unsere Polizei-Behoͤrden dafuͤr sorgen
                              werden, daß kein Haus mit Einem Stokwerke, oder mit mehreren, ohne gemauerte Treppen erbaut werden darf, so wird die Gefahr des
                              Verbrennens der Einwohner der oberen Stokwerke eben so verschwinden, wie die Pest
                              aus jenen Laͤndern verschwunden ist, wo die Polizei fuͤr Erhaltung der
                              Gesundheit sorgte. Wo man dafuͤr sorgt, daß die Leute gesund bleiben, wird es
                              wenig kranke geben, wo man dafuͤr sorgt, daß man nicht verbrennen kann,
                              werden wenige verbrennen.
                           
                        
                           Kunst zu fliegen.
                           Ein Hr. M. erklaͤrt im Mechanics' Magazine, N.
                              287. 7. Febr. S. 447., daß er endlich die Kunst zu fliegen entdekt habe. Er will sie
                              auf Actien bekannt machen, und sichert jedem, der 1500 Pfd. Sterl. unterzeichnet,
                              den vierten Theil seines eigenen Gewinnes zu.
                           
                        
                           Tabelle uͤber die Produkte der Destillation
                              des Holzes. Von Hm. W. H. Weekes. Aus dem Mechanics' Magazine
                                 N. 283. 10. Jaͤner 1829. S. 375.
                           Die Resultate folgender Tabelle sind, ich wage es auszusprechen, zuverlaͤssig.
                              Sie sind aus einer Reihe von Versuchen abgeleitet, die mich und einen Freund, der
                              mich bei denselben unterstuͤzte, beinahe achtzehn Monate lang
                              beschaͤftigten. Ich ließ diese Tabelle auf meiner Haus-Presse druken
                              und unter einige Freunde vertheilen, ohne dieselbe oͤffentlich bekannt zu
                              machen. Sie koͤnnen es, wenn Sie es fuͤr nuͤzlich finden. Ich
                              bin etc.
                           W. H. Weekes.
                           (Es ist sehr zu bedauern, daß Hr. Weekes bei diesen Holzarten nicht die botanischen Namen angab. Bei
                              allen von uns mit Sternen bezeichneten ist der Name nichts bezeichnend, da es
                              mehrere Holzarten gibt, die unter diesem Namen vorkommen, und die muͤhesam
                              angestellten Versuche sind so gut, wie verloren.)
                           A. d. U.
                           
                           
                           Synoptische Uebersicht einer Reihe von Versuchen uͤber die
                              gasartigen und anderen Produkte verschiedener Holzarten durch Destillation
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 31, S. 474-475
                              Namen der verschiedenen Holzarten.
                                 Laͤnge des Holzstuͤkes fuͤr Ein Kubikzoll in Zoll und
                                 Decimalzoll. Gewicht eines Kubikzolles im trokenen Zustande in Gran
                                 Troy-Gew. Dauer des Prozesses in Minuten. Gasartige Produkte in
                                 Kubikzoll. Brennzelige Holzsaͤure, in Gran Troy-Gewicht erhalten.
                                 Ruͤkstand an Kohle in Gran Troy-Gewicht. Verlust oder Unterschied
                                 im Gewichte zwischen Holz und Kohle. Zusammenziehung der Laͤnge des
                                 Holzstuͤkes waͤhrend des Prozesses in Zoll und Decimalzoll.
                                 Charakter des gasartigen Produktes. Farbe der Flammen. Laͤnge der Flamme
                                 eines Gasstromes v. 1/40 Z. Laͤnge unter einem Druke von 50 Unz. in Zoll
                                 u. Decimalzoll. Zahl der z. Erhizung eines Platinna-Drathes von 1/16 Zoll
                                 Durchmesser bis zur Rothgluͤhhize im Gasstrome noͤtigen Sekunden.
                                 Verschlungen vom urspruͤnglichen Volumen des Gases waͤhrend 24 St.
                                 uͤber Kalkwasser, in Kubizoll. Englische (Stiel)-Eiche. Buche.
                                 Lignum Vitae*). Buchs. Pappel. Welde*). Esche. Linde. Kastanie (englische).
                                 Wallnuß. Immergruͤne Eiche (Q. Ilex). Hagedorn. Hickory. Amerikanische
                                 Eiche*). Mahagony. Erle. Ahorn (A. Pseudopl.) Birke. Apfelbaum. Hohlunder.
                                 Kirschbaum. Maulbeerbaum. Birnbaum. Pflaumenbaum. Mispel. Bohnenbaum. Eibenbaum.
                                 Ebenholz. Ulme. Feldahorn. Stechpalme. Haselnuß. Lancewood*). Satinwood*).
                                 Rosenholz. Dierlitze. Eisenholz*). Hainbuche. Roßkastanie. Cedex. Brennbar.
                                 Hoͤchst brennbar. Schwach brennbar. Brennbar. Hoͤchst brennbar.
                                 Brennbar. Hoͤchst brennbar. Brennbar. Purpur. Tief Blau. Hellblau. Lila
                                 mit Purpurstreifen. Tief Purpur. Himmelblau. Schwach Purpur. Blaͤulich.
                                 Schwach Purpur. Schwach Purpur. Tief Himmelblau. Purpur. Purpur mit
                                 Lilastreifen. Purpur und Lila. Purpur und Gelb. Schwach Blau. Licht Blau. Purpur
                                 und Lilastreifen. Gruͤnlich Purpur. Himmelblau. Licht Blau. Himmelblau.
                                 Purpur und Lilastreifen. Himmelblau. Purpur und Lilastreifen. Licht Purpur.
                                 Purpur und Lila. Himmelblau. Tief Blau. Lila und Blau. Tief Purpur. Lila und
                                 Blau. Der Gasstrom vertraͤgt starken Druk beim Brennen. Der Gasstrom
                                 verlischt bei stark. Druke. Das Gas vertraͤgt keinen Druk beim Brennen.
                                 Das Gas brennt mit Blizen von weißer Flamme. Das Holz gibt viel
                                 Extractiv-Stoff. Das Gas brennt mit Alkohol-Geruch. Das Gas gibt
                                 starke Hize u. vertraͤgt großen Druk. Das Gas brennt unter jedem Druke.
                                 Das Gas brennt nur in Beruͤhrung mit Kerzenlicht. Etwas vermindert
                                 uͤber Kalkwasser. Die Kohle zerbricht in der Retorte. Das Gas
                                 vertraͤgt nur einen leichten Druk beim Brennen. Sehr viel harziges Extr.
                                 mit d. Saͤure.
                              
                           
                        
                           
                           Hauptmann Balassa's treffliches Werk uͤber den Hufbeschlag
                           wurde unter folgendem Titel auch in's Italienische
                              uͤbersezt:
                           L'arte die ferrare i cavalli senza far uso della forza,
                                 ovvero sistema per ridurre nello spazio di un'ora i cavalli irritabili,
                                 collerici od affato viziati ad essere spontaneamente ferrati senza che siavi la
                                 d'uopo dei mezzi violenti finora usitati, e vincendo cosi per sempre la loro
                                 renitenza, secondo massime razionali desunte dalla spicologia de'cavalli. Da
                                 Costant.Balassa, Capitano nell i.
                                 r. armata austriaca. Con 6 tavole in rame. Traduz. d. tedesco. 8. Milano
                              1828 p. Jasp. Truffi. 45 pag.
                                 Lir. 2 italian.
                              
                           
                        
                           Schiffe als Wohnhaͤuser.
                           Das Mechanics' Magazine schlaͤgt in N. 287. S. 434. 7. Febr. l. J. den armen Fischern, die
                              ein Both auf dem Wasser und eine Huͤtte auf dem Lande nur mit Muͤhe
                              unterhalten koͤnnen, vor, sich ihre Huͤtte auf dem Bothe selbst zu
                              bauen, und mit ihrer ganzen Familie auf demselben zu leben. Nach dem, hier im
                              Holzschnitte gegebenen, Plane wird eine solche Fischerhuͤtte mit sammt dem
                              Bothe auf hoͤchstens 20 bis 30 Pfund Sterling berechnet. Es wundert uns, daß
                              der Einsender dieses Artikels, der mit Recht wohlhabenden Englaͤndern
                              aͤhnliche Sommer-Wohnungen auf Jachten etc. empfiehlt,
                              anzufuͤhren vergaß, daß in China Millionen der untersten Classe auf diese
                              Weise Jahr aus Jahr ein auf kleinen Bothen wohnen, und daß, wie man uns
                              erzaͤhlte, im vorigen Jahrhunderte der beruͤhmte Londoner Wundarzt,
                              Sharp, seine Jacht auf der Themse hatte, und in
                              dieser kostbar moͤblirten Jacht, die selbst einen Theil seiner Bibliothek
                              enthielt, die Themse auf und nieder segelte, und mit derselben dort hielt, wo es ihm
                              am gelegensten war. Es ist ein hoͤchst sonderbares Ding um das
                              „Laͤndlich Sittlich;“ die Gewohnheiten des einen
                              Volkes gehen Jahr-Tausende lang nicht zu dem anderen uͤber, wenn sie
                              auch noch so viel Behaglichkeit gewaͤhren. Hollaͤnder,
                              Englaͤnder und Franzosen frieren lieber halb todt bei ihren Kaminen, und
                              verbrennen (wie erst vor 14 Tagen die ungluͤkliche Fuͤrstin von
                              Carignan zu Paris) lieber lebendig an demselben, statt sich der bequemeren,
                              sicheren, wohlfeilen und eleganten deutschen oder schwedischen Oefen zu bedienen;
                              ein englischer und franzoͤsischer Fischer kaͤmpft in seinem halb
                              offenen Fischerbothe lieber Wochenlang mit allen Elementen, statt es sich auch nur
                              so bequem zu machen, wie ein Ulmer oder Regensburger Schiffermeister oder ein
                              Augsburger oder Muͤnchner Floßmeister sich auf der kleinen Donaufahrt nach
                              Wien einrichtet.
                           
                        
                           Nachahmungswerthe Großmuth der Lord-Schazmeister zu
                              London.
                           Die Lord-Schazmeister (Lords of the Treasury)
                              haben an den General-Postmeister den Befehl ergehen lassen, oder werden ihn
                              naͤchstens ergehen lassen, daß alle Correkturen von was immer fuͤr
                              einem Werke, das zu London gedrukt wird, an den Verfasser desselben, wenn dieser
                              nicht zu London wohnt, ganz unentgeldlich versendet werden koͤnnen. Courier. Galignani. 4337. (Welche Wohlthat waͤre
                              dieß fuͤr arme deutsche Gelehrte, bei welchen oͤfters die Postauslagen
                              fuͤr Correktur bei einem einzelnen Werke uͤber 25 fl. betragen.)
                           
                        
                           Ueber Erdaͤpfel-Mehlbereitung.
                           Im New Monthly Magazine Februar-Heft l. J.
                              befindet sich ein Aufsaz uͤber Erdaͤpfel-Mehlbereitung, der,
                              wie viele andere Aufsaͤze uͤber diesen Gegenstand, zuviel beweiset,
                              also nichts beweiset, und dadurch der guten Sache empfindlich schadet. Das Register of Arts, dessen Redacteur sich selbst eine
                              laͤngere Zeit uͤber mit Erdaͤpfel-Mehlbereitung
                              beschaͤftigte, rechnet dem Verfasser Saz fuͤr Saz nach, und zeigt, daß
                              seine Rechnungen kein anderes Resultat geben, als jenes der gewoͤhnlichen
                              Ministerial-Rechnungen, „daß ein Theil
                                    groͤßer ist, als das Ganze.“ Es verspricht uns
                              naͤchstens einen ausfuͤhrlicheren Aufsaz uͤber diesen
                              hochwichtigen Gegenstand zu liefern, und bis zur Erscheinung wollen wir uns
                              begnuͤgen, unsere Leser auf diese Verrechnung
                              aufmerksam gemacht zu haben.