| Titel: | Verbesserung im Leimen, Glätten und Verschönern der Materialien, die man zu Papier, Karten-Papier, Pappendekel, Bristol-board und anderen ähnlichen Fabrikaten braucht, und worauf Gabriel de Soras, Gentleman, Leicester-Square, Stacey Wise und Karl Wise, Papiermacher zu Maidstone, Kent, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden am 21. August 1827 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XII., S. 37 | 
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                        XII.
                        Verbesserung im Leimen, Glaͤtten und
                           Verschoͤnern der Materialien, die man zu Papier, Karten-Papier,
                           Pappendekel, Bristol-board und anderen aͤhnlichen Fabrikaten braucht, und
                           worauf Gabriel de Soras,
                           Gentleman, Leicester-Square, Stacey Wise und Karl Wise, Papiermacher zu
                           Maidstone, Kent, sich in Folge einer Mittheilung eines im
                           Auslande wohnenden Fremden am 21. August 1827
                           ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 18. S.
                              317.
                        Wise und Soras, Verbesserung im Leimen des Papieres
                           etc.
                        
                     
                        
                           Zum Papierleimen wird eine Aufloͤsung von Alkalien, Bienenwachs und Alaun im
                              Wasser vorgeschlagen. Man bereitet zuvoͤrderst eine Lauge aus Aezkalk und
                              alkalischen Salzen, wie Perlasche, Potasche, kohlensaure Soda, die man in einem
                              hoͤlzernen Gefaͤße (am besten aus Fichtenholz (deal) in Wasser aufloͤst. Die Staͤrke derselben soll 104
                              seyn, wo die specifische Schwere des Wassers 100 ist.
                           Man bringt von dieser Lauge so viel man nun eben braucht, in einen kupfernen Kessel,
                              sezt derselben so viel Pfund schoͤnes, weißes Bienenwachs zu, als man Pfund
                              Lauge genommen hat, und kocht beide einige Stunden gehoͤrig durch. Dampfhize
                              wird besser seyn als Feuerhize.
                           Nachdem das Wachs gehoͤrig aufgeloͤst und mit der Lauge gemengt wurde,
                              sezt man fuͤr jedes Pfund Wachs vier Gallons (40 Pf.) kochendes Wasser zu,
                              und ruͤhrt so lang, bis Alles gehoͤrig gemengt ist. Wenn das Wachs
                              nicht vollkommen aufgeloͤst seyn sollte, ehe man das siedende Wasser zusezt,
                              sezt man noch etwas mehr Alkali zu, und es wird sich dann vollkommen
                              aufloͤsen.
                           Der auf diese Weise bereiteten Fluͤssigkeit sezt man dann noch etwas
                              Erdapfelmehl oder Erdaͤpfelstaͤrke im Verhaͤltnisse von vier
                              Pfund trokenes Mehl oder Staͤrke auf jedes Pfund Wachs zu. Wenn alles dieß
                              gehoͤrig unter einander gemengt wurde, sich verkoͤrpert hat und kalt
                              geworden ist, gibt es einen Leim, der zu dem beabsichtigten Zweke taugt.
                           Der Patent-Traͤger bemerkt, daß er das Erdaͤpfelmehl oder die
                              Erdaͤpfelstaͤrke bloß der Wohlfeilheit wegen braucht, indem anderes
                              Mehl eben so gut taugt. Um dieses Mehl oder diese Staͤrke aus den
                              Erdaͤpfeln zu erhalten, werden dieselben gekocht und zerquetscht, und nachdem
                              das Mehl von den Schalen und von dem Faserstoffe (welche beide weggeworfen werden)
                              durch Seihen abgeschieden wurde, wird das Wasser verdampft und das Mehl auf irgend
                              eine schikliche Weise getrocknet.
                           
                           Dieser auf obige Weise erzeugte Leim wird mit den Lumpen gemengt, welche den Zeug in
                              der Buͤtte bilden: dieß geschieht auf dieselbe Weise, wie man Leim zuzusezen
                              pflegt, wo das Papier in der Buͤtte geleimt wird. Man nimmt zugleich etwas
                              Alaun, den man in Wasser mit dem Leime in der Buͤtte aufloͤst. Die
                              Menge Alaunes, die man noͤthig hat, haͤngt von Umstaͤnden ab,
                              die den Papiermachern ohnedieß bekannt sind, und daher nicht besonders angegeben
                              werden duͤrfen.
                           Papier, das auf diese Weise in der Buͤtte geleimt wird, wird, wenn es gepreßt
                              wird, ein wunderschoͤnes glaͤnzendes Ansehen erhalten. Das Pressen
                              kann ganz auf die bei Papiermachern gewoͤhnliche Heise geschehen. Zuweilen
                              preßt der Patent-Traͤger die Bogen zwischen Bogen von ungeleimtem
                              Papier, das in eine starke Alaun-Aufloͤsung geraucht wurde; zuweilen
                              auch zwischen Filzen, die gleichfalls in Alaun getaucht wurden. Diese Filze
                              muͤssen aber oft gewaschen werden, um sie von dem Leime zu reinigen, den sie
                              durch dieses Pressen annehmen.
                           Die Bogen muͤssen waͤhrend des Pressens wenigstens zwei Mal
                              geoͤffnet und aus einander gelegt werden. Nach dem Troknen werden sie, wie
                              gesagt, einen wunderschoͤnen Glanz darbieten.