| Titel: | Verfahren, Flüssigkeiten in Dampf zu verwandeln, auf welches Joh. Braithwaite und Joh. Ericsson, Mechaniker in New-Road, Fitzroy-Square, Middlesex, sich am 31. Jan. 1829 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XIX., S. 47 | 
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                        XIX.
                        Verfahren, Fluͤssigkeiten in Dampf zu
                           verwandeln, auf welches Joh.
                              Braithwaite und Joh. Ericsson, Mechaniker in New-Road, Fitzroy-Square,
                           Middlesex, sich am 31. Jan. 1829 ein Patent
                           ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Invention. Novbr.
                              1829. S. 641.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Verfahren, Fluͤssigkeiten in Dampf zu
                           verwandeln.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung besteht in Erzeugung des Dampfes in einem Kessel, dessen Zug zu
                              klein ist, als daß eine hinlaͤngliche Menge heißer Luft in einer gegebenen
                              Zeit durch die gewoͤhnliche Kraft des sogenannten atmosphaͤrischen
                              Zuges durch denselben durchziehen koͤnnte, an welchem Zuge daher wir entweder
                              am Ende des Ofens einen Luftdrukapparat, oder am Ende des Zuges einen Luftzugapparat
                              anbringen, um auf diese mechanische Weise die gehoͤrige Menge erhizter Luft
                              in einer gegebenen Zeit durch den Zug zu treiben, wodurch wir in den Stand gesezt
                              sind, eine gewisse Oberflaͤche des Zuges waͤhrend einer bestimmten
                              Zeit einer solchen Menge von Waͤrmestoff auszusezen, daß mehr Dampf erzeugt
                              wird, als bisher noch durch keinen aͤhnlichen Apparat von derselben
                              Groͤße erzeugt wurde. Hierdurch wird nun nicht bloß sehr viel Brennmaterial
                              erspart, sondern auch die Groͤße und Schwere des Kessels um ein Bedeutendes
                              vermindert.
                           Fig. 14. ist
                              ein Durchschnitt eines Kessels zur Dampferzeugung nach unserer Methode, mittelst
                              eines Zuges, durch welchen die erhizte Luft mit einer Luftsauge-Maschine
                              durchgezogen wird. AAA, ist das aͤußere Gehaͤuse des
                              Kessels; B, ist die Sicherheitsklappe; C, die Dampfroͤhre; E, eine der Roststangen des Ofens; F, die
                              Aschengrube; G, die Ofenthuͤre; HHH, drei Lufthaͤhne, um die
                              atmosphaͤrische Luft oben auf das Feuer des Ofens einwirken zu lassen; I, ein Lufthahn, um die Luft unten auf das Feuer
                              einwirken zu lassen; KKKK, der Zug, der von dem
                              Ofen aus sich immer in seinem Durchmesser vermindert, im Verhaͤltnisse
                              naͤmlich, als die erhizte Luft auf ihrem Durchzuge durch den Zug sich
                              abkuͤhlt, und so nach und nach eine geringere Weite zu ihrem Ausgange
                              fordert. Ein anderer Vortheil bei dieser Einrichtung ist dieser, daß der Staub und
                              Schmuz, der von dem Ofen in den Zug kommt, immer einen abhaͤngigen Weg zu
                              seiner leichteren Entweichung findet, wodurch, zugleich mit der relativen Lage der
                              einzelnen Laͤngen unmittelbar unter einander, alle Nachtheile von Ansammlung
                              des Schmuzes in dem Zuge beseitigt werden. L, ist eine
                              Luftpumpe mit doppelter Wirkung, die wir den Luftsauge-Apparat nennen. Es ist
                              offenbar, daß, wenn diese Luftpumpe in Thaͤtigkeit gesezt wird, jede gegebene
                              Menge heißer Luft durch
                              den Zug in jeder gegebenen Zeit durchgezogen werden kann, nach Maßgabe
                              naͤmlich der Wirkung der Luftpumpe und der Groͤße und Menge der
                              Lufthaͤhne, und der Groͤße des Apparates uͤberhaupt.
                           Fig. 15.
                              zeigt einen Aufriß des Kessels von der Endseite.
                           Fig. 16. ist
                              ein Durchschnitt des Kessels zur Dampferzeugung nach unserer Methode, und des Zuges,
                              in welchem die erhizte Luft mittelst eines Luftdruk-Apparates getrieben wird.
                              AAAA, ist das aͤußere Gehaͤuse
                              des Ofens; B, die Sicherheitsklappe; C, die Dampfroͤhre; D, der Ofen; E, die Roststange; F, die Aschengrube; G, ein
                              Rumpf zur Fuͤllung des Ofens mit Brennmaterial; H, eine Luftroͤhre, mit einem Regulirhahne, M, durch Luft oben auf das Feuer getrieben wird; I ist eine andere Roͤhre, gleichfalls mit einem Regulirhahne, N, versehen, durch welche die atmosphaͤrische
                              Luft auf den unteren Theil des Feuers getrieben wird. P,
                              ist ein Luftdruk-Apparat (eine Luftdrukpumpe) mit Klappen, und R ein Luftregulator, ein Brett in einem ledernen
                              Gehaͤuse, worauf das Gewicht, S, wirkt. Es ist
                              offenbar, daß der Kessel auch mit dieser Vorrichtung eben so viel Dampf erzeugt, als
                              mit ersterer, indem nur die Art, wie der Zug der erhizten Luft erzeugt wird,
                              verschieden ist. Wenn beide Vorrichtungen zugleich angewendet werden, so wirken sie
                              desto besser.
                           In Fig. 14.
                              ist der Ofen horizontal, und wird durch eine vorne an demselben befindliche
                              Thuͤre, wie gewoͤhnlich, geheizt, bei G;
                              waͤhrend in Fig. 16. der Ofen senkrecht steht, und durch einen Rumpf mit
                              Brennmaterial versehen wird.
                           Unsere Erfindung und das Patent-Recht, welches wir in Anspruch nehmen, ist der
                              Luftdruk- und der Luftsaug-Apparat, wodurch die Luft oben und unten
                              auf das Feuer kommt, nebst den hierzu noͤthigen Lufthahnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
