| Titel: | Vorrichtung um Kraft oder Bewegung mitzutheilen, worauf Oberst-Lieutenant Torrens, zu Croydon, Surry, sich am 9. Sept. 1829 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. III., S. 6 | 
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                        III.
                        Vorrichtung um Kraft oder Bewegung mitzutheilen,
                           worauf Oberst-Lieutenant Torrens, zu Croydon, Surry, sich am 9. Sept. 1829 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Register of Arts. April. 1830. N. 33. S.
                              268.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Torrens, Vorrichtung um Kraft oder Bewegung
                           mitzutheilen.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung benuͤzt die Ausdehnung der tropfbaren Fluͤssigkeiten,
                              welche man aus verdichteten Gasarten erhaͤlt. Die Hauptschwierigkeit, welche
                              Brunel und Andere bei Anwendung dieser
                              Fluͤssigkeiten fanden, war diese, daß man nicht leicht Gefaͤße
                              verfertigen kann, welche dicht und stark genug waͤren, um die Entweichung des
                              Gases zu hindern, und zugleich Bewegung der Staͤmpel gestatten etc. Der Druk
                              des Dampfes, welcher durch eine geringe Erhoͤhung der Temperatur der
                              Fluͤssigkeit aus den verdichteten Gasarten entsteht, ist ungeheuer. Die
                              Fluͤssigkeit, welche aus geschwefeltem Wasserstoffgase bei 50° (F. +
                              8° R.) entsteht, erzeugt einen Dampf, welcher einen Druk von 17
                              Atmosphaͤren aͤußert. Die aus dem kohlensauren Gase erhaltene
                              Fluͤssigkeit erzeugt bei 32° (F. 0 R.) einen Dampf, welcher mit einer
                              Gewalt von 36 Atmosphaͤren druͤkt. Die Fluͤssigkeit aus
                              Salpeteroxydgas erzeugt bei 45° (F. + 6,5 R.) einen Dampf von der Kraft von
                              50 Atmosphaͤren. Der Druk des Dampfes aus Ammonium bei 50° (F.+ 8 R.)
                              ist 6,5 Atmosphaͤren; aus Kochsalzsaͤure, bei derselben Temperatur, 40
                              Atmosphaͤren, und aus Chlor, bei 60° (F. + 12,5 R.) auch 40
                              Atmosphaͤren. Man ersieht hieraus, wie stark und dicht die Gefaͤße
                              seyn muͤssen, die einem solchen Druke widerstehen sollen.
                           Die Weise, wie diese Gefaͤße vorgerichtet werden, ist in Fig. 9. dargestellt. a stellt ein starkes Gefaͤß oder einen Kessel
                              uͤber einem Ofen dar. Dieses Gefaͤß ist theils mit der
                              Fluͤssigkeit aus verdichtetem kohlensauren Gase,Hier ist ein Drukfehler im Originale. Es heißt bloß „liquid of condensed acid,“ was
                                    keinen Sinn gibt.A. d. Ue.wie bei e, theils mit dem aus demselben
                              entwikelten Gase, wie bei a, gefuͤllt. Dieses
                              Gefaͤß oder dieser Kessel ist mit Oehl, oder mit irgend einer anderen
                              brauchbaren Fluͤssigkeit umgeben, die man in ddd sieht, und diese Fluͤssigkeit befindet sich in einem anderen
                              starken aͤußeren Gefaͤße: sie dient zugleich als Mittel, der
                              Fluͤssigkeit e Waͤrme mitzutheilen, und
                              hilft der Entweichung des Dampfes vorbeugen. Der arbeitende Cylinder findet sich in
                              b mit seinem Staͤmpel, h, und theilt der Maschine mittelst der Staͤmpelstange, 
                              o, Bewegung mit. Dieser Cylinder ist gleichfalls mit
                              Oehl unter großem Druke umgeben, und mit dem Kessel, a,
                              und einem Verdichter, k, durch die Roͤhren f, n, und i, und durch
                              Klappen verbunden, so wie an den gewoͤhnlichen Dampfmaschinen. Der Verdichter
                              ist mit kaltem Wasser umgeben, ll, wodurch der
                              Dampf wieder in tropfbare Fluͤssigkeit verdichtet wird, nachdem er durch den
                              arbeitenden Cylinder durchlief. Diese Fluͤssigkeit wird dann durch die
                              Luftpumpe, m, in den Kessel bei e uͤbergepumpt. Das tropfbar fluͤssige. Gas wird durch eine
                              starke Pumpe nach Bramah's Systeme durch die Roͤhre f, und das dieselbe umgebende Oehl mit einer aͤhnlichen Pumpe durch
                              eine an der anderen Seite des Apparates hervorstehende Roͤhre getrieben. c ist ein Luftgefaͤß zur Ausgleichung des Drukes.
                              Unter gewissen Umstaͤnden wird es hinreichen, den Apparat bloß in
                              Sonnenwaͤrme zu stellen, und den Ofen, r,
                              gaͤnzlich wegzulassen, indem diese Temperatur allein schon hinreicht, Dampf
                              von maͤchtigem Druke zu erzeugen, wie oben angegeben wurde.
                              Oberst-Lieutenant Torrens beschreibt noch eine
                              Verbesserung an der Fassung oder Pakung der Staͤmpel, die man in Fig. 10.
                              sieht, wo a der Staͤmpel ist, der sich in dem
                              Cylinder b bewegt, cc
                              ist eine hohle Staͤmpelstange, und d ein an
                              derselben angebrachtes Luft- und Oehlgefaͤß. e ist eine Kuppelverbindung, durch welche dieselbe mit einer Pumpe in
                              Verbindung gebracht wird, die das Oehl herbeischafft. An der oberen und unteren
                              Flaͤche hat der Staͤmpel die gewoͤhnliche Fassung oder Pakung.
                              Zwischen beiden Flaͤchen ist ein Raum, ff,
                              fuͤr Oehl, welcher durch die Wirkung der Luft bei d gegen den Cylinder angehalten wird.Es ist sehr zu zweifeln, daß diese Maschine jemals eine andere treiben wird.
                                    Das Repertory hat dieses Patent ohne alle
                                    Bemerkung und ohne Abbildung in seinem April-Hefte S. 232.
                                    mitgetheilt. A. d. Ue.
                              
                           
                        
                     
                  
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