| Titel: | Ueber Cavallier's, Frère et Comp., Knetemaschine. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. XLVII., S. 166 | 
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                        XLVII.
                         Ueber Cavallier's, Frère et
                              Comp., Knetemaschine.Wir haben schon so oft von Knetemaschinen in diesen Blattern gesprochen, und im
                                 2ten Aprilhefte l. J. S. 111. die Ansicht eines
                                 erfahrnen, angesehenen und seiner Zeit zu Wien ruͤhmlich bekannt
                                 gewesenen Bakermeisters mitgetheilt. Wir sind vollkommen uͤberzeugt, daß
                                 die Ansichten dieses Meisters in feiner Kunst aus dem Leben, aus der Erfahrung
                                 aufgegriffen und wahr und richtig sind, wir sind uͤberzeugt, daß, wenn
                                 eine Maschine die Hand des Menschen bei dem Kneten des Teiges zum Brote ersezen
                                 koͤnnte, die Baͤkermeister, denen ihre Leute in der
                                 Baͤkerstube keine geringe Summe kosten, laͤngst diese Maschine
                                 eingefuͤhrt haben wuͤrden, wenn sie wahre Vortheile bei derselben
                                 gesehen haͤtten; denn kein Bakermeister ist so arm, daß er sich nicht
                                 eine solche einfache Maschine beilegen koͤnnte, die ihm kaum mehr als den
                                 halben Jahreslohn eines Baͤkerjungen kostet. Waͤhrend wir aber,
                                 bei unserer hohen Werthschaͤzung aller Maschinen, wodurch
                                 Menschenhaͤnde erspart und Menschen wieder in ihren wahren Menschenwerth
                                 eingesezt werden koͤnnen, als Gegner der Knetemaschinen aufzutreten uns
                                 gezwungen glauben, halten wir es auch fuͤr unsere Pflicht, die Ansichten
                                 unserer Gegner treu darzustellen, damit wir einen so wichtigen Gegenstand nicht
                                 einseitig und parteiisch zu behandeln scheinen. In jeder Streitsache muß das
                                 „audiatur et altera
                                       pars“ gelten, ehe der Handel entschieden werden kann. Wir
                                 haben daher auch die Notiz in den Annales de
                                    l'Industrie uͤber Cavallier's Knetemaschine mit jener des Register's verbunden. A. d. Ue.
                           
                        Aus dem Register of Arts, Junius 1830, S. 17.
                           und aus den Annales de
                                 l'Industrie, 1830 N. III. S. 177. aus dem Register und aus den
                           Annales N.
                              IV. Auch uͤber die Knetemaschine der Gebruͤder Gui. Aus dem Bulletin d. Scienc. technol. Mars. S.
                              275.
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              III.
                        Cavallier's Knetemaschine.
                        
                     
                        
                           Das Register of Arts erwaͤhnt a. a. O. eines
                              franzoͤsischen Patentes, welches Hr. Cavallier und
                              Comp. sich auf seine Maschine geben ließ; eines englischen, das Hr. Poole, als Agent desselben, auf diese Maschine nahm,Wir haben bereits von diesem Patente Nachricht gegeben. A. d. Ue. und noch einer besonderen Broschuͤre uͤber diese Maschine, die
                              die Patent-Traͤger austheilen, die aber sehr unverstaͤndlich
                              abgefaßt seyn soll. Auch weicht die dieser Broschuͤre beigegebene Abbildung
                              von dem Modelle ab, welches der Patent-Traͤger im National-Repository aufgestellt hat. Das Register hielt es daher fuͤr geeignet, eine
                              Zeichnung nach dem Modelle zu liefern, welches im National-Repository aufgestellt ist, und diese Zeichnung mittelst
                              folgender Beschreibung zu erklaͤren, die wir hier woͤrtlich
                              liefern.
                           
                              „aaaa, Fig. 5., ist ein
                                 starker hoͤlzerner beinahe vierekiger Trog, der sich nach unten zu etwas
                                 verschmaͤlert und einen gekruͤmmten oder
                                 halbwalzenfoͤrmigen Boden hat. Der untere Theil dieses Troges ist mit
                                 Eisenblech ausgefuͤttert, wie man an bb
                                 sieht, und der Laͤnge nach durch eine senkrechte Scheidewand, o, getheilt.
                                 Der untere Theil dieser Scheidewand, d,
                                 laͤuft in einen spizigen Winkel zu, und ist mit Eisenblech beschlagen,
                                 damit er einen Krazer auf der Oberflaͤche des hohlen Cylinders aus
                                 Gußeisen, e, bildet, der sich unter demselben
                                 bewegt. Die Achse des Cylinders, e, welche an einer
                                 Seite durch den Trog laͤuft, fuͤhrt ein Zahnrad, f, welches von einem Triebstoke, g, in Bewegung gesezt wird, der von einer Kurbel,
                                 h, getrieben wird. Bei ii sind die sogenannten „Saͤke oder Size (der
                                    Erfinder), die sich nach abwaͤrts erstreken, so daß sie den
                                    senkrechten Ausschnitt oder Falz, der zur Aufnahme derselben an jedem Ende
                                    des Troges angebracht ist, schließen.“
                                 „Diese Stuͤke“ sagen sie „fuͤhren
                                    zwei Baken an ihrer inneren Seite, durch welche der Krazer seitwaͤrts
                                    gehalten wird.“
                                 
                              
                           
                              „Die Lager der Zahnraͤder, f und g, befinden sich in einer aufrechten Stange an jedem
                                 Ende des Troges, und sind mittelst derselben mit der senkrechten Scheidewand,
                                 cd, verbunden, so daß, wenn es
                                 noͤthig wird, den Raum zwischen der Walze und dem gekruͤmmten
                                 Boden des Troges, wo der Teig gebildet wird, zu vergroͤßern, die Griffe
                                 kk zweier Hebel der zweiten Classe gehoben
                                 werden. Da diese Hebel in der Nahe der Stuͤzpunkte, wovon man einen bei
                                 I sieht, mit den oben erwaͤhnten
                                 senkrechten Stangen verbunden sind, so heben sie zugleich die Walze, den Krazer
                                 und das Raͤderwerk in jede Hoͤhe, welche durch die Ausschnitte,
                                 mm, moͤglich wird, durch welche die Hebel
                                 laufen, und in welchen sie mittelst der Bolzenstifte, n, die durch die Loͤcher, welche durch die Hebel und durch die
                                 Waͤnde der Ausschnitte aus Gußeisen laufen, befestigt werden. Um den
                                 Krazer, cd, nach der Walze, e, zu stellen, werden Schrauben gewoͤhnlicher Art hierzu
                                 verwendet: diese Schrauben haben kugelfoͤrmige Koͤpfe, durch
                                 welche ein Loch, o, laͤuft, in welches man
                                 einen Schluͤssel stekt, so daß, wenn man den Kopf der Schraube dadurch
                                 dreht, der Krazer in jede beliebige Entfernung parallel mit dem Cylinder
                                 gestellt werden kann. Dieser ganze Apparat steht auf starken hoͤlzernen
                                 Fuͤßen mit Querbalken, wie die Figur zeigt.“
                              
                           Das Register theilt nun, theils im Auszuge, theils in Extenso, das Verfahren ans oben erwaͤhnter
                              Broschuͤre mit, nach welchem mit dieser Maschine der Teig zum Brote bereitet
                              wird.
                           
                              „Es ist einerlei, ob man nach franzoͤsischer Art Sauerteig oder
                                 nach englischer Hefen zu dem Teige nimmt, welcher mit dieser Maschine geknetet
                                 werden soll. Die erforderliche Menge Mehles, Hefen und Wassers, und was die
                                 Baker sonst zum Brote brauchen, wird in dem Troge gehoͤrig mittelst der
                                 Kruͤke, p, unter einander gemengt. Das Kneten
                                 faͤngt damit an, daß man obiges Gemenge durch das Drehen der Kurbel unter
                                 dem Cylinder durchtreibt. Nachdem aller Teig aus einem Fache in das andere
                                 hinuͤber getrieben wurde, wird die Kurbel in entgegengesezter Richtung
                                 gedreht, wodurch der Teig wieder in das vorige Fach zuruͤkgetrieben wird.
                                 Auf diese Weise wird der Teig durch Wechslung der Richtung, in welcher der
                                 Cylinder gedreht wird, aus einem Fache oder aus einer Abtheilung in die andere
                                 getrieben werden, bis der ganze Teig gehoͤrig durchgeknetet
                                 ist.“
                              
                                 
                                 Es ist offenbar, daß der Teig hier auf diese Weise bloß gewalgt, aber nicht
                                    geknetet wird. A. d. Ue.
                                 
                              
                           
                              „Ehe man den Cylinder dreht, muß er mittelst der Hebel, kk, in seine hoͤchste Lage gehoben,
                                 und, so wie die Arbeit nach und nach fortschreitet, von einem Loche zu dem
                                 anderen herabgelassen, und mittelst des Stiftes, n,
                                 darin befestigt werden, bis man endlich zum untersten Loche mit demselben
                                 herabkommt, wo der Zwischenraum zwischen dem Cylinder und dem
                                 ausgehoͤhlten Troge des Bodens sehr eng ist, also der Teig schon ziemlich
                                 nachgiebig seyn muß, um durch denselben ohne großen Gewaltaufwand durchgetrieben
                                 werden zu koͤnnen.“
                              
                           „Wenn“ heißt es in der Broschuͤre „der Teig
                                 bei den ersten Umdrehungen der Walze zu weich ist, so sezt man so viel Mehl zu,
                                 daß man in der Folge keines mehr zuzusezen braucht. Man darf sich jedoch nicht
                                 zu viel auf das erste Ansehen verlassen, indem der Teig spaͤter fester
                                 wird, als man Anfangs haͤtte erwarten sollen.“
                              Der Nachtheil hiervon bei dieser, wie bei jeder anderen Knetemaschine ist
                                    offenbar. Der Teig ist hier dem Auge und der fuͤhlenden Hand des
                                    Kneters entzogen. Die Maschine weiß nicht, ob zu wenig oder zu viel Wasser
                                    im Teige ist, sie fuͤhlt nicht, wie viel das Mehl anzieh: denn nicht
                                    jedes Mehl zieht gleich stark an. Alles dieß fuͤhlt aber die Hand des
                                    Baͤkers mit Einem Griffe.A. d. Ue.
                              
                           
                              „Die Menge Mehles muß mit aller moͤglichen Genauigkeit berechnet
                                 werden: ehe zu wenig als zu viel ist indessen weit rathsamer, da man leichter
                                 Mehl als Wasser nachschuͤtten kann.“
                              
                           
                              „Das Mehl muß mittelst kleiner Brettchen nachgestreut werden, so daß es zu
                                 beiden Seiten der Maschine eine ebene Flaͤche bildet. Die
                                 Patent-Traͤger liefern diese Brettchen, so wie den Handkrazer, q, und ein biegsames Messer, r.“
                              
                           „Das Nezen“ heißt es in der Broschuͤre
                              „geschieht mittelst eines Pinsels, mit welchem der Teig mit Wasser
                                 uͤbersprizt wird; waͤhrend des Sprizens muß die Walze zugleich
                                 gedreht werden, damit man immer eine neue Oberflaͤche des Teiges
                                 erhaͤlt, und dieser uͤberall gleich naß wird. Um den Teig aus dem
                                 Troge zu nehmen, darf derselbe nur von dem Cylinder abgenommen werden, indem er
                                 auf demselben in großen Stuͤken gegen den Krazer kommt. Jedes
                                 Stuͤk kommt hierauf in einen gemeinschaftlichen Korb, aus welchem es
                                 genommen wird, um Leibe daraus zu bilden. Dieser Korb ist aber nur dort noͤthig, wo die
                                 Maschine nicht in dem Bakhause selbst aufgestellt ist, und das Brot nicht
                                 alsogleich abgewogen werden kann. Wo lezteres geschehen kann, laͤßt man
                                 den Teig in jenem Fache, in welches ihn die lezte Umdrehung des Cylinders
                                 gebracht hat, und nimmt ihn aus demselben zum Abwaͤgen nach und nach
                                 heraus: eine Arbeit, die auf dem Dekel des Troges selbst geschehen
                                 kann“ (welchen, sagt Hr. Hebert sehr
                              aufrichtig, wir in der Zeichnung aus Versehen weggelassen haben). „Es
                                 laͤßt sich leicht begreifen, daß, wenn nur fuͤr Einen Einschuß in
                                 den Ofen Teig geknetet werden soll, oder daß, wenn fuͤr jeden Einschuß,
                                 wie es in einigen Laͤndern Sitte ist, ein eigener Sauerteig
                                 angeruͤhrt wird, es nicht noͤthig ist, den Sauerteig
                                 aufzubewahren, der nicht verbraucht wurde.Wir begreifen dieß nicht so leicht; die Dunkelheit in diesem Ausdenke ist
                                       zu groß, als daß wir die Wahrheit ertappen, viel weniger zu G sichte bekommen koͤnnten. A. d.
                                       Ue. Man muß ferner bemerken, daß der Baker, der nur einiger Maßen sein Mehl
                                 und das Brot kennt, das er aus demselben zu baten wuͤnscht, durch das
                                 bloße Ansehen des Teiges leicht die Zahl der Umdrehungen bestimmen kann, die zur
                                 Erhaltung eines guͤnstigen Resultates von Seite der Walze nothwendig
                                 sind.Dieß ist zu viel gefordert von dem groͤßten Virtuosen in der
                                       Bakerkunst. Es gibt Falle, in welchen der Baker durch das bloße Ansehen
                                       des Teiges sagen kann, und mit Bestimmtheit sagen wird, daß er schlecht
                                       ist. Es gibt aber Falle, in welchen auch der erfahrenste Baͤker
                                       seinen eigenen Augen, dem „bloßen Ansehen“ nicht
                                       trauen wird, und unwillkuͤrlich mit seiner Hand in den Teig
                                       fahren wird, um, wie einst Thomas, mit seinen Fingern zu sehen, ob das,
                                       was er zu sehen glaubt, wirklich so ist, wie er es zu sehen glaubte.
                                       Wenn es indessen auch moͤglich waͤre die Guͤte des
                                       Teiges durch das bloße Ansehen zu erkennen, so muͤßte der Baker
                                       vorlaͤufig erst feine Maschine kennen, wenn er hiernach die Zahl
                                       der Umdrehungen des Cylinders bestimmen, oder jene aus dieser herleiten
                                       wollte, und diese Knetemaschine wuͤrde wie ein Billiard, auf
                                       welchem man erst dann gut spielt, wann man es kennt. Jeder neue
                                       Bakerjunge und jede neue Knetemaschine wurde schlechtes Brot geben. A.
                                       d. Ue. Es verdient kaum bemerkt zu werden, daß gegen das Ende eines jeden
                                 Knetens, d.h., wenn die eine Seite des Troges auf dem Punkte ist, leer zu
                                 werden, es immer noͤthig ist, den an der Scheidewand haͤngenden
                                 Teig mit dem Handkrazer ein Mal abzukrazen, und ihn zugleich mit jenem, was an
                                 dem Boden unter der Walze waͤhrend der Umdrehungen haͤngen bleibt,
                                 wieder unter die Walze zu werfen, waͤhrend diese sich dreht.“
                              Es ist offenbar, daß auf diese Weise in dem Teige und in dem Brote sogenannte
                                    Bazen (flache Klose) entstehen
                                    muͤssen. A. d. Ue.
                              
                           
                              „Das Wasser muß etwas waͤrmer als gewoͤhnlich angewendet
                                 werden, damit die Temperatur der Walze erhoͤht wird, indem diese ein
                                 guter Waͤrmeleiter ist, und sich folglich leicht in Gleichgewicht mit der
                                 umgehenden Luft stellt. Des Winters ist diese Vorsicht unerlaͤßlich.
                                 Wenn, unerachtet des Rathes, lieber eine zu kleine Menge Mehles, als eine zu große nach dem
                                 Anmachen des Teiges zuzusezen,Die Absicht, warum Anfangs ehe weniger Mehl zum Teige genommen werden
                                       soll, ist wahrscheinlich diese, weil diese Maschine mehr ein
                                       Ruͤhrkuͤbel als eine Knetemaschine ist. Man
                                       koͤnnte, wenn sie wasserdicht waͤre, vielleicht damit ehe
                                       Burter ruͤhren, als einen gesunden, schmakhaften Brotteig
                                       fertigen. Der Baker, der Brot bakt, kann keinen Nudelwalger dazu
                                       brauchen, wohl aber der Pastetenbaͤker. A. d. Ue. der Teig dennoch zu fest werden sollte, so muß Wasser mit einer
                                 Buͤrste zugesprizt werden, wie bereits bemerkt wurde. Was das Uebrige
                                 betrifft, naͤmlich den Grad der Gaͤhrung, die Zeit, welche der
                                 Teig zu dem sogenannten Aufgehen braucht etc., so kann alles dieses auf irgend
                                 eine Weise, welche Ortsverhaͤltniß oder Gutduͤnken nothwendig
                                 macht, eingeleitet werden.“
                              
                                 
                                 Dieses „Uebrige“ und
                                    „Grad der
                                          Gaͤhrung“
                                    „Zeit“ etc. erinnert uns an die alten englischen
                                    Parliamentsacten „de omnibus et quibusdam
                                          aliis,“ und an manche neue Schreiberausfertigungen
                                    „uͤber Alles, was zu
                                          vollziehen ist, und noch Einiges andere.“ A. d.
                                    Ue.
                                 
                              
                           
                              „Man darf jedoch nicht vergessen, daß dieser Petrisseur d.h. diese Knetemaschine, das Mehl besser und
                                 gleichfoͤrmiger mengt, und jedes Theilchen desselben in unmittelbare
                                 Beruͤhrung mit dem Wasser bringt. Das Mehl saugt also nicht bloß alles
                                 Wasser ein, welches dasselbe im Stande ist zu verschlingen, sondern nimmt selbst
                                 noch mehr auf, als man mit der Hand demselben nicht beizubringen vermag.Wenn die Maschine dieß wirklich thut, so ist sie ein gefaͤhrlich
                                       s Werkzeug in der Baͤkerstube;
                                       denn jeder Baker wuͤnscht nichts sehnlicher, als nicht mehr
                                       Wasser in seinen Teig zu bringen, als zu einem guten Brote noͤthig ist. Wehe dem Baͤker, der zu
                                       viel Wasser in seinem Brote hat. A. d. Ue. Hiernach kann der Baker leicht bestimmen, wie viel er zusezen muß und
                                 darf.“
                              
                           
                              „Mit Einem Worte, das Kneten des Teiges mit der gegenwaͤrtigen
                                 Maschine ist von dem gewoͤhnlichen Kneten in Nichts verschieden, als daß
                                 es ein vollkommneres Kneten ist.“
                              
                                 
                                 Mit diesem „Einem Worte“ ist
                                    viel zu viel gesagt. Nicht bloß jeder Baker, sondern jede Hausfrau oder jede
                                    Tochter, die Brot baten kann, wird bei Ansicht dieses in einer Art von
                                    Uhrwerk aufgezogenen Nudelwalgers sagen, daß hier gewalgt, nicht geknetet wird, und daß
                                    der Teig selbst zu Nudeln, ehe geknetet werden muß, ehe er gewalgt werden kann. Ein Brot, wie eine Nudel,
                                    ist aber ein schlechtes Brot. A. d. Ue.
                                 
                              
                           
                              „Denn, Statt daß hier das Mehl mit dem unsicheren und ungleich wirkenden
                                 Arme des Mannes gemengt wird, wirkt die gleichfoͤrmig druͤkende
                                 Walze ununterbrochen auf dasselbe.“
                              
                           Sehr naiv ist das Ende. „Es ist nun der Urtheilskraft eines jeden Bakers
                                 uͤberlassen, ob er von den vielen Vortheilen, die sich mittelst einer so
                                 einfachen und zugleich sinnreichen (?Ein Nudelwalger an einem Bratenwender angebracht, ist doch wahrhaftig
                                       kein feiner Wiz. A. d. Ue. Maschine erhalten lassen, Gebrauch machen will. Denn es muß jedem
                                 einleuchten, daß dieser Mechanismus alles gewahrt, was zu einem
                                 „(schlechten Nudel-)“ Teige gehoͤrt:
                                 Erneuerung der Oberflaͤchen, Einwirkung der Luft, gleichfoͤrmige
                                 Vertheilung aller Theilchen etc. etc.“
                              
                           Nicht so naiv, sondern Marktschreiereien aͤhnlich ist der Anfang, den wir hier
                              (wie man sagt) zu guter Lezt geben wollen:
                           
                              „Da jedem menschlichen Wesen, mittelbar oder unmittelbar, an der Erzeugung
                                 eines guten, wohlfeilen und vorzuͤglich reinlichen Brotes gelegen seyn muß, so bedarf es keiner
                                 Entschuldigung, wenn man dem englischen Publikum Mittel an die Hand gibt, zu
                                 einem so seltenen und wuͤnschenswerthen Gegenstande zu gelangen. Die
                                 wahrhaft barbarische und ekelhafte Weise, Brot mit nakten Haͤnden und Armen,Zu viel Ziererei wird ekelhaft. Der unsterbliche Dechant von St. Patrick,
                                       Jonathan Swift, fand es der Muͤhe
                                       werth in sein Tagebuch zu schreiben: „Wem nichts rein genug ist, der muß den Kopf voll Garstigkeiten
                                             haben;“ (A nice man is a
                                          man of nasty ideas), und man wird
                                       diese Bemerkung des alten Dechantes nur zu oft wahr finden.
                                       „Ziererei bringt um manchen guten Bissen“ sagte
                                       einst ein alter Offizier, der eben so gern geschnittene Nudeln in der
                                       Suppe aß, als Esau Linsen, und der zufaͤllig diese Suppe an dem
                                       Tische des Uebersezers ganz nach seinem Geschmak fand. „Ich
                                          habe“ sagt' er, „seit Jahren keine so gute
                                          Nudelsuppe gegessen. Sie ist so, wie mir meine selige Frau sie
                                          machte, nachdem ich sie dieselbe vorher machen lehrte. Meine Frau
                                          war in einem sogenannten Institute erzogen, und kannte also von
                                          allem dem, was man in einem Hause braucht. Nichts. Ich bat sie um
                                          eine Nudelsuppe, meine Lieblingsspeise, gleich in den ersten Tagen
                                          nach der Hochzeit; die Suppe kam auf den Tisch; ich konnte keinen
                                          Loͤffel voll davon hinabwuͤrgen; die Nudeln blieben
                                          mir an den Zaͤhnen haͤngen und im Gaumen kleben. Ich
                                          bat fuͤr den naͤchsten Tag um dieselbe Suppe, und
                                          wurde wie Tags vorher bedient, und am dritten und vierten Tage
                                          erging es mir um nichts besser. Ich sah also, daß der Fehler in der
                                          Kuͤche war, und meine Frau entschuldigte sich mit der
                                          Bemerkung: daß sie die Nudeln selbst bereitet und sich auf das
                                          sorgfaͤltigste gehuͤtet hat, den Teig ja mit keiner
                                          Hand zu beruͤhren, daß sie bloß die Eier und etwas Wasser mit
                                          dem Mehle zu einem Teige geruͤhrt, und dann den Teig mit dem
                                          Nudelwalger ausgewalgt habe: es ist keine Hand daran gekommen!
                                          fuͤgte sie in ihrer Naivitaͤt bei. Ich bat sie,
                                          kuͤnftig ihre beiden Handchen zu brauchen, den Teig so lang
                                          auf dem Brette zu kneten, bis er in die
                                          Hoͤhe springt, wenn sie ihn auf dem Brette niederwirft, und
                                          dann erst zu walgen (denn so hatte ich mir meine Suppe
                                          fruͤher selbst bereitet): sie fand, daß ich Recht hatte, und
                                          daß das Walgen das Kneten nicht
                                          ersezt. A. d. Ue. zuweilen sogar mit den Fuͤßen,In einigen Militaͤrbaͤkereien war und ist dieß zuweilen
                                       allerdings noch der Fall; allein die Fuͤße der Kneter sind dann
                                       vielleicht reiner, als manche Hand, die die ganze Stadt kuͤßt.
                                       Werden die Trauben, die Malvasier und Malaga und Madeira geben, nicht
                                       auch mit den Fuͤßen ausgetreten? A. d. Ue. zu kneten, war nur zu lang schon unter den gesitteten Voͤlkern
                                 noch immer Sitte. Den Franzosen verdankt die
                                 Menschheit die Erfindung eines Desideratums in der Hauswirthschaft,
                                 naͤmlich die Knetemaschine (le Petrisseur)
                                 den mechanischen Brotbereiter.Wir wissen, daß Kaiser Joseph schon die
                                       Knetemaschine versuchen ließ, und daß er und seine Feldbaͤker sie
                                       verwarfen, weil sie nicht schnell genug und nicht reinlich genug arbeitet, Insecten, Haare und Alles, was der
                                       Baͤker aus dem Teige herausziehen kann, wenn er gut knetet, in
                                       demselben zuruͤklaͤßt. So viel wir ferner wissen, wurde
                                       die Knetemaschine in neueren Zeiten zu Genf, nicht in Frankreich, wieder
                                       aus der alten Maschinenrumpelkammer hervorgezogen.A. d. Ue. Die Anwendung dieser sinnreichen und schaͤzbaren Verbesserung der
                                 Baͤkerkunst, welche der Haͤnde der Menschen entbehren lehrt, wird ohne Zweifel in
                                 England bald allgemein werden, wo alles Nuͤzliche, auch wenn es fremd
                                 ist, alsogleich und gehoͤrig gewuͤrdigt wird.“
                              
                                 
                                 Wir zweifeln indessen sehr, daß die Knetemaschinen, und besonders diese hier,
                                    in England Gluͤk machen wird. Wenn der Englaͤnder eine
                                    Knetemaschine macht, so wird er sie mit einigen Duzend excentrischer Scheiben und Muscheln ausstatten, aber keine
                                    concentrischen Bewegungen hierzu brauchen. Es verdient bemerkt zu werden,
                                    daß alle Maschinen, durch welche Menschenhand in
                                    irgend einer etwas zusammengesezteren Arbeit ersezt werden soll, nur durch
                                    Excentricitaͤt ihrer Bewegungen ihren
                                    Zwek erreichen koͤnnen. Sonderbar, daß dasjenige, was man an Menschen
                                    so sehr fuͤrchtet, in der Mechanik gerade dasjenige ist, was die
                                    Maschine dem Menschen so sehr aͤhnlich macht: Excentricitaͤt.
                                 A. d. Ue.
                                 
                              
                           In den Annales de l'Industrie befindet sich a. a. O. ein
                              Bericht einer Commission der Société Centrale
                                 d'Agriculture du Depart. de la Seine inférieure uͤber die
                              Knetemaschine der HHrn. Cavallier, Frère et Comp. Die Commission bestand aus Hrn. Girardin, als Bericht-Erstatter, aus dem
                              Praͤsidenten der Société Hrn. Dubuc, aus Hrn. Le Pasquier,
                              aus dem M. Dr.
                              Pouchet, und sogar aus einem Abbe, F. F. Gossier, Chanoine honoraire.
                              Es ist dem Berichte eine Zeichnung beigefuͤgt, es ist aber keine
                              ausfuͤhrliche Beschreibung dieses Pétrisseur
                                 mécanique gegeben, indessen kommen jedoch einige Notizen in
                              demselben vor, welche theils beachtet, theils beleuchtet werden muͤssen. Der
                              Cylinder dieser Maschine, mit welcher die unten folgenden Versuche angestellt
                              wurden, war 1,66 MeterEin Meter ist etwas mehr als 3 alte Pariser Fuß.
                                    A. d. Ue. lang, und hielt 0,23 Meter im Durchmesser. Andere Dimensionen der Theile der
                              Maschine sind nicht angegeben.
                           Es heißt hier: „der Teig wird nicht bloß gewalgt (laminé), sondern bestaͤndig um sich aufgewunden (enroulé), und daß
                                 zwar in entgegengesezter Richtung, so oft die Walze in entgegengesezter Richtung
                                 gedreht wird. Diese Bemerkung ist wichtig, denn mittelst dieses
                                 bestaͤndigen Aufrollens nimmt der Teig die Luft auf.“
                              Es ist nicht zu zweifeln, daß waͤhrend des Knetens des Teiges Luft in
                                    den Teig kommt; es ist aber gewiß, daß weit mehr Luft durch das Kneten aus dem Teige fortgeschafft wird, wie die
                                    groͤßere specifische Schwere des gekneteten Teiges zeigt. Der Zwek
                                    des Knetens ist also nicht Aufnahme der Luft.A. d. Ue.
                              
                           Die Commission beschreibt die Weise, nach welcher unter ihren Augen mit dieser
                              Maschine gearbeitet wurde, wie folgt:
                           
                              „Nachdem der Cylinder auf seinen niedrigsten Punkt herabgelassen wurde,
                                 vertheilt man den gegohrenen Sauerteig (levain à
                                    tout point) in beide Faͤcher der Maschine, und goß lauwarmes
                                 Wasser auf denselben. Ein Arbeiter mengte den Sauerteig mit dem Wasser mittelst
                                 einer eisernen Kruͤke, und nachdem diese Mischung gehoͤrig
                                 geschehen war, trug man mittelst Brettchen die
                                 gehoͤrige Menge Mehles so in den Trog ein, daß dieses zu beiden Seiten gleich
                                 hoch auf dem Sauerteige stand, und vollkommen eben war. Der Cylinder wurde auf
                                 seinen hoͤchsten Punkt gehoben, und ein anderer Arbeiter fing an die
                                 Kurbel zu treiben, wodurch die ganze Masse unter dem Cylinder durchging, und
                                 sich in einer der beiden Abtheilungen des Troges sammelte. Die Kurbel wurde
                                 hierauf in entgegengesezter Richtung gedreht, brachte die Masse zum zweiten Male
                                 unter dem Cylinder durch, und trieb sie in die vorige Abtheilung der Maschine
                                 zuruͤk, die sie verließ. Diese erste Arbeit ist nun das, was die
                                 (franzoͤsischen) Baͤker le frasage
                                 nennen, und deren Zwek die erste Mischung des Sauerteiges mit dem Wasser und mit
                                 dem Mehle ist. Nun wird, Falls man den Teig zu weich finden sollte, das
                                 uͤbrige Mehl zugesezt. Nachdem das Mischen gehoͤrig geschehen ist,
                                 laͤßt man den Cylinder um Einen Grad herab, und den Teig zwei Mal unter
                                 demselben durchlaufen, d.h., abwechselnd aus einem Fache in das andere. Der
                                 Cylinder wurde nun auf den lezten Punkt herabgelassen, und von diesem Augenblike
                                 an gab man der Masse eine Bewegung hin und her, bis man glaubte, daß sie
                                 hinlaͤnglich geknetet war. Um sie bis auf diesen Punkt zu bringen,
                                 braucht man fuͤnf vollkommne Umdrehungen.Dieß ist nicht recht deutlich. A. d. Ue. Der Arbeiter, der die Kurbel drehte, gab dem FlugradeEin Flugrad war an der Maschine im Register
                                       nicht angebracht. Die Commission haͤtte bestimmen sollen, wie oft
                                       der Cylinder sich in Einer Minute drehte. A.
                                       d. Ue. eine Geschwindigkeit von 50 Umdrehungen in Einer Minute; diese
                                 Geschwindigkeit war fuͤr den Arbeiter ermuͤdend, und sie ließ
                                 nach, so wie die Arbeit sich ihrem Ende nahte.“
                              
                                 
                                 „Zu Rouen knetet man den Teig viel
                                       fester, als zu Paris, und dieser leistet dann
                                       einen groͤßeren Widerstand. Um dem Arbeiter bei den lezten
                                       Drehungen die Muͤhe zu ersparen, darf man nur Statt des
                                       Triebstokes, der an dieser Maschine bei einem Versuche zu Rouen
                                       angebracht wurde, weniger Zahne geben, und man wird dann weniger Kraft
                                       anwenden duͤrfen.“ A. d. O. (Aber doch schlechter
                                    kneten.)
                                 
                              
                           
                              „Man muß bemerken, daß waͤhrend des Walgens (Strekens, laminage
                                 Die Commission gesteht also selbst, daß hier gewalgt, nicht geknetet wird. A. d.
                                       Ue., (ich bediene mich absichtlich dieses Ausdrukes, indem sie dem Geiste
                                 ein vollkommenes Bild von der Weise gewaͤhrt, wie hier die innige
                                 Mischung des Wassers mit dem Mehle geschieht), man muß bemerken, sage ich, daß
                                 waͤhrend des Walgens der Arbeiter, welcher die Mischung zu besorgen
                                 hatte, immer beschaͤftigt war, den Teig von den Waͤnden der
                                 Maschine abzukrazen, und mittelst einer Kruͤke (coupepâte) denjenigen unter den Cylinder zu bringen, der am
                                 Boden der Maschine haͤngen blieb.„Ein zweiter Arbeiter, der den Teig abkrazt, ist nicht
                                          unumgaͤnglich nothwendig. Der Arbeiter, der die Kurbel dreht,
                                          kann bei jeder Umdrehung die Kurbel verlassen, den anklebenden Teig
                                          von der Maschine abkrazen und dann wieder fortfahren zu drehen.
                                          Diese kurze Unterbrechung der Arbeit an der Kurbel verzoͤgert
                                          dieselbe nur sehr wenig. A. d. O. Derselbe Arbeiter nimmt den Teig aus der Maschine, wenn das Kneten fertig ist,
                                 so wie er sich in ungeheueren Wuͤrsten gegen den Krazer oder Streicher
                                 anlegt. Man legt ihn dann auf das Brett (en
                                    fontaine) und laͤßt ihn eine halbe Stunde lang vor dem Einschießen
                                 anziehen.“
                              
                           
                              „Dieß ist nun die ganze Arbeit, die dieser mechanische Kneter (Pétrisseur
                                    mécanique) vollbringt. Mit einem Sak Mehl ward sie in unserer
                                 Gegenwart in 30 Minuten fertig, mit Inbegriff aller Vorarbeiten vom Abdeken des
                                 Sauerteiges angefangen.“
                              
                           
                              „Der Teig war, als er aus der Maschine kam, vollkommen
                                 gleichfoͤrmig, von ziemlich fester Consistenz, sehr dehnbar, und hatte
                                 keine Kluͤmpchen (marrons) in seinem Inneren,
                                 d.h., es fand sich nirgendwo das Mehl in Mehlkluͤmpchen bei einander, wie
                                 dieß bei dem Kneten mit der Hand so oft der Fall ist. Die Baker, die bei dem
                                 Versuche gegenwaͤrtig waren, erklaͤrten diesen Teig fuͤr
                                 guten Teig.“
                              
                           Am folgenden Tage erhielt jedes Mitglied einen Leib Brot von zwei Pfunden.
                              „Dieses Brot hatte einen gleichfoͤrmigen sehr
                                 loͤcherigen Teig. Die Loͤcher oder Zellen waren im Ganzen genommen
                                 kleiner, als an dem gewoͤhnlichen Brote, aber alle beinahe von gleichem
                                 Durchmesser, folglich mehr gleichfoͤrmig. Man bemerkte keine
                                 Mehlkluͤmpchen in demselben. Es schmekte so gut, wie das beste
                                 Baker-Brot. Es war zwar weniger weiß, dieß hing aber von dem Mehle
                                 ab.Sollte das Eisen gar keinen Einfluß auf Farbe und Geruch haben?A. d. Ue. Es schien uns weniger schnell hart zu werden, als das
                                 gewoͤhnliche Brot. Alle, die es kosteten, fanden es sehr schmakhaft, und
                                 konnten es von ihrem gewoͤhnlichen Brote nicht unterscheiden.Es mußten also alle ihr Brot fruͤher von demselben Mehle gehabt
                                       haben, sonst waͤre dieß unmoͤglich, wenn anders diese
                                       Personen einigen Geschmak haͤtten.A. d. Ue. Es hatte die Consistenz eines Brotes aus festem Teige, so wie man es zu
                                 Rouen ißt. Bei einem fruͤheren Versuche hat man mit dieser Knetemaschine
                                 noch festeres Brot verfertigt, und bei einem dritten Brot fuͤr das
                                 Militaͤr. Man kann also mit derselben Brot von jedem verlangten Grade von
                                 Festigkeit liefern, und eben so gut auch das leichteste: die Maschine taugt
                                 fuͤr jede Art von Baͤkerei.“
                              
                           
                              „Man hat seit Kurzem eine Menge von Maschinen zum Kneten des Teiges, in
                                 der Absicht das Kneten zu erleichtern und reinlicher zu machen, auf die Bahn
                                 gebracht. Eine der ersten und bekanntesten ist jene des Hrn. Lagorseix (Petrin
                                    mécanique de Lagorseix.) Viele Baͤker bedienen sich
                                 derselben bereits taͤglich. Die Commissaͤre glaubten sie
                                 sorgfaͤltig pruͤfen und mit jener der HHrn. Cavallier vergleichen zu muͤssen. – An der Knetemaschine des
                                 Hrn. Lagorseix kommt die Mischung, die den Teig
                                 bilden soll, in einen gewoͤhnlichen Trog, und wird in demselben in allen
                                 Richtungen von eisernen und verzinnten Reifen aufgeruͤhrt, welche schief
                                 auf einer Achse von demselben Metalle aufgezogeu sind, die mittelst eines weit
                                 zusammengesezteren Raͤderwerkes, als jenes an Cavallier's Maschine, in Umtrieb gesezt wird. Die Arbeit geschieht
                                 schnell, indem ein Sak Mehl in 15 bis 18 Minuten zu Bakerteig verarbeitet wird,
                                 und der Arbeiter, der das Raͤderwerk treibt, weniger bei dem Treiben
                                 desselben muͤde wird.Wir sehen nicht ein, wie die Commission hier noch ein Mal in einer Note
                                       wiederholen kann, „man duͤrfe nur, um den Arbeiter an
                                          der Kurbel zu schonen, einen Triebstok mit weniger Zahnen
                                          nehmen.“
                                       A. d. Ue. Der in derselben geknetete Teig ist in jeder Hinsicht gut, so wie das
                                 aus demselben bereitete Brot, welches durchaus eben so schmekt, wie jenes aus
                                 der Maschine des Hrn. Cavallier; es ist eben so
                                 loͤcherig, die Loͤcher sind aber nicht so gleichfoͤrmig.
                                 Diesen kleinen Unterschied abgerechnet ist es unmoͤglich irgend einen
                                 anderen aufzufinden, und Nichts spricht fuͤr die eine Maschine mehr, als
                                 fuͤr die andere.“
                              
                           
                              „Wenn aber auch die Products gleich sind, so sind es nicht die
                                 Vorzuͤge in Hinsicht auf Bau, Festigkeit und Leichtigkeit der Reinigung.
                                 Lagorseix's Maschine ist weit mehr
                                 zusammengesezt, und geraͤth folglich weit leichter in Unordnung. Man
                                 braucht bei beiden Maschinen zwei Arbeiter, den einen zum Treiben des
                                 Raͤderwerkes, den anderen zum Mischen und zur Aufsicht bei dem Kneten
                                 selbst. Aber selbst wenn mit großen Maschinen gearbeitet wird, kann der Arbeiter
                                 an der Kurbel noch, wie oben bemerkt wurde, den Teig besorgen. Cavallier's Maschine ist hingegen so einfach, von so
                                 geringem Umfange, so leicht von einem Orte auf den anderen zu bringen, daß sie
                                 in dieser Hinsicht vor jener Lagorseix's voraus ist.
                                 Man sollte beim ersten Anblike glauben, daß leztere sich ihrer Wirkung nach mehr
                                 dem Kneten mit der Hand naͤhert, weil der Teig nach allen Richtungen in
                                 die Hoͤhe gearbeitet wird, und folglich einer groͤßeren Menge Luft
                                 ausgesezt ist, die einen mehr aufgegangenen, weißeren Teig, also ein leichteres
                                 und schmakhafteres Brot geben sollte: die Resultate der Erfahrung
                                 bestaͤtigen aber diese theoretische Ansicht nicht; denn der Teig und das
                                 Brot faͤllt in beiden gleich aus. Der einzige wirkliche Vortheil bei Lagorseix's Maschine ist also bloß dieser, daß sie
                                 schneller arbeitet, ein Vortheil, der an und fuͤr sich nicht sehr wichtig
                                 ist, und durch die Nachtheile einer geringeren Festigkeit, einer minderen
                                 Tragbarkeit aufgewogen wird. In dieser Hinsicht zieht die Commission Cavallier's Maschine vor, und glaubt, daß die
                                 Baͤker bei dieser sich besser stehen wuͤrden, als bei jener des
                                 Hrn. Lagorseix.“
                              
                           
                              „Indessen ist sie der Meinung, daß auch Cavallier's Maschine noch mancher Verbesserung faͤhig ist. So
                                 ließe sich sehr leicht ein ganz einfacher Mechanismus am Raͤderwerke
                                 anbringen, mittelst dessen dasselbe gar keines Menschenarmes beduͤrfen
                                 wuͤrde. Ja es koͤnnte das ganze Raͤderwerk wegbleiben, und
                                 die Kurbel unmittelbar an dem Cylinder angebracht werden, wie dieß bei einer
                                 Menge aͤhnlicher Maschinen der Fall ist, und es waͤre um so mehr
                                 noͤthig irgend eine andere Triebkraft Statt des Menschenarmes zu
                                 gebrauchen, als diese Maschinen, so wie sie jezt sind, einen großen Kraftaufwand
                                 fordern, um einige Zeit uͤber gedreht zu werden, vorzuͤglich gegen
                                 das Ende der Arbeit, wo der Teig eine ziemlich große Zaͤhigkeit
                                 erhaͤlt. Ein Pferd koͤnnte auf ein Mal vier bis fuͤnf große
                                 Knetemaschinen treiben, welche dann von einem einzigen Arbeiter besorgt werden
                                 koͤnnen.Es muͤßte aber dann ein sogenannter Wechsel angebracht werden, der
                                       das Drehen der Walze bald nach der einen, bald nach der anderen Seite
                                       moͤglich macht. Wenn die Knetemaschinen wirklich brauchbar
                                       waͤren, so wuͤrden sie in groͤßeren
                                       Baͤkereien wohl am besten durch eine Dampfmaschine getrieben
                                       werden koͤnnen. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß
                                       jeder Baͤker, der ein etwas groͤßeres Gewerbe hat, sich
                                       sein Mehl in seinem Hause selbst mahlte, und dadurch den zahllosen
                                       Betruͤgereien der Muͤller sich entzoͤge. Eine
                                       kleine Dampfmaschine, nur von der Kraft von 2–3 Pferden,
                                       wuͤrde dazu hinreichen, und der Dampfkessel koͤnnte
                                       zugleich mit dem Feuer geheizt werden, das den Baͤkerofen hizt.
                                       Durch eine eigene solche Dampfmuͤhle bei Hause wuͤrde der
                                       Baker vielleicht mehr gewinnen, als durch diese Knetemaschinen. A. d.
                                       Ue. Eine zweite Verbesserung, durch welche noch viel an
                                 Menschenhaͤnden erspart wuͤrde, waͤre das Anbringen von
                                 Krazern oder Streichern laͤngs den Waͤnden des Troges, welche
                                 zugleich durch denselben Mechanismus in Thaͤtigkeit gesezt werden
                                 koͤnnten, der den Cylinder dreht. Diese Krazer wuͤrden den Teig
                                 ununterbrochen und regelmaͤßig unter den Cylinder bringen, und besser
                                 arbeiten, als der Mann mit seiner Kruͤke. Der Mann koͤnnte sich
                                 unterdessen mit irgend etwas anderem beschaͤftigen, z.B. den Ofen
                                 Herrichten, so daß dann ein einzelner Arbeiter den Teig und den Ofen zugleich
                                 besorgen koͤnnte: allein, durch diese Vorrichtungen wuͤrde das
                                 Verdienst der hoͤchsten Einfachheit geopfert, welche diese Maschine so
                                 sehr empfiehlt. Die Platten aus Eisenblech, mit welchen der Boden des Troges
                                 gefuͤttert ist, koͤnnten fuͤglich wegbleiben, indem sie
                                 nicht bloß ganz uͤberfluͤssig sind, sondern auch durch die
                                 Nothwendigkeit, sie rein zu halten, mehr Muͤhe machen. Wir wissen, daß
                                 Hr. Chevallier diese Idee ausfuͤhren
                                 wird.An der englischen Maschine ist aber noch das Blech da. A. d. Ue. Noch eine leztere Verbesserung waͤre diese, die man
                                 uͤbrigens als bloßes Opfer fuͤr die Theorie betrachten koͤnnte. Man bemerkt
                                 waͤhrend des Knetens, daß der Teig, der unter dem Cylinder durch muß, wo
                                 er einen sehr starken Druk erleidet, sich in sehr duͤnne Blaͤtter
                                 rollt, welche sich gegen den Krazer anlegen und auf einander legen, wie
                                 Blaͤtter in einem Buche, das man mit der Hand zusammenrollen wurde. Wenn
                                 der Teig dann in Folge der entgegengesezten Drehung neuerdings unter der Walze
                                 zuruͤklaͤuft, um in das andere Fach des Troges
                                 zuruͤkzukommen, so folgen diese Blaͤtter einander in derselben
                                 Ordnung, in welcher sie bei dem ersten Durchgange sich bildeten, so daß sie sich
                                 so zu sagen gar nicht unter einander verbinden, was nachtheilig ist. Man
                                 koͤnnte sie, um der Masse mehr Gleichartigkeit zu geben, und die Lage
                                 dieser Blaͤtter zu wechseln, mittelst einer Kruͤke brechen, und
                                 sie auf das Innigste unter einander mengen, so wie sie in die Faͤcher
                                 eintreten. Es laͤßt sich einsehen, wie senkrechte Staͤngelchen aus
                                 Holz oder Eisen in verschiedenen Hoͤhen uͤber dem Krazer diesen
                                 Dienst sehr gut versehen, und dadurch einen Mann ersparen koͤnnten.
                                 Dadurch wuͤrde aber die Maschine wieder mehr eomplicirt, und da der Teig,
                                 so wie er war, ohne alle diese Staͤngelchen, selbst nach dem Ausspruche
                                 der Baͤker, gut war, so sind sie uͤberfluͤssig.
                              
                           
                              Die Commission glaubt daher diesen einfachen Kneter allen Baͤkern nicht
                                 dringend genug empfehlen zu koͤnnen, indem man denselben in jeder
                                 Groͤße verfertigen, und eben so gut 10 als 1500 Pfd. Teig damit
                                 durchkneten kann. Man wird diese Maschine selbst auf Schiffen und in Lagern
                                 mitfuͤhren koͤnnen.“
                              
                           
                              „Man wirft den Knetemaschinen zwei Fehler vor, die beim ersten Anblike
                                 wichtig zu seyn scheinen, bei strengerer Pruͤfung aber bald verschwinden.
                                 Man behauptet, daß Brot, welches mit diesen Maschinen verfertigt wurde, mehr
                                 Wasser haͤlt, als das gewoͤhnliche Baͤker-Brot,
                                 folglich, bei gleichem Gewichte, weniger nahrhaft ist; ferner, daß es nicht die
                                 Leichtigkeit des Baker-Brotes besizen kann, indem waͤhrend des
                                 Knetens nicht so viel Luft mit demselben sich verkoͤrpert,Siehe unsere obige Bemerkung. A. d. Ue. und auch nicht so gleichfoͤrmig in dasselbe gelangt. Wir Wollen
                                 nun diese Einwuͤrfe pruͤfen.“
                              
                           
                              „Reines Starkmehl mit Kleber verbunden, wie dieß bei dem Weizenmehle der
                                 Fall ist, kann nicht einen fuͤr unsere Organisation geeigneten
                                 Nahrungsstoff darbieten.Dieß ist durchaus unrichtig. Wir koͤnnen einen ziemlich starken
                                       und sehr gesunden Mann als Beispiel anfuͤhren, der, ehemals an
                                       sehr gute Kost gewoͤhnt, sich groͤßten Theils von rohen
                                       Weizenkoͤrnern naͤhrt, die er auf seiner eigenen
                                       Muͤhle, (mit seinen Mahlzaͤhnen) mahlt. A. d. Ue. Es handelt sich vorzuͤglich darum, mit Bestimmtheit zu wissen,
                                 wie viel man Wasser zum Brote nehmen muß, um demselben die moͤglich
                                 groͤßte Nahrhaftigkeit zu geben. Ungluͤklicher Weise ward diese
                                 Frage noch nie mit der gehoͤrigen Sorgfalt gepruͤft. Nach Parmentier verschlingt das Mehl gewoͤhnlich
                                 zwei Drittel seines Gewichtes Wasser, um mit demselben einen guten Teig zu
                                 bilden. Wenn wir dieses Verhaͤltniß, wie zwei zu drei, als
                                 Verhaͤltniß fuͤr das beste Brot annehmen, was sehr wahrscheinlich
                                 zu seyn scheint; so fragt es sich, ob dasselbe auch in der Praxis wirklich
                                 befolgt wird. Die Baker nehmen gewoͤhnlich fuͤnfzig bis zwei und
                                 fuͤnfzig per Cent Wasser, woraus erhellt, daß
                                 das Brot in diesem Falle noch nicht alles das Wasser aufgenommen hat, welches
                                 dasselbe ohne allen Nachtheil aufnehmen koͤnnte. Wenn man nun, durch
                                 vollkommneres Kneten, machen kann, daß das Mehl zwei Drittel seines Gewichtes an
                                 Wasser aufnimmt, was mittelst der Knetemaschine geschehen muß, indem durch den
                                 bestaͤndigen Druk, den der Teig von allen Seiten erleidet, das Wasser und
                                 das Mehl innig mit einander gemischt wird, so ist es offenbar, daß der daraus
                                 hervorgehende Teig bei gleichem Gewichte ein leichter zu verdauendes und
                                 nahrhafteres Brot gewaͤhren muß, als das gewoͤhnliche, bei welchem
                                 die Bestandtheile desselben nur grob gemengt sind.Auch dieß ist nicht ganz richtig, und es ist nur so viel gewiß, daß in
                                       einem Brote, zu dessen Teige mehr Wasser genommen wurde, mehr Wasser
                                       enthalten ist, daß, in dem lezteren Falle, bei dem Baken, wo das Wasser
                                       als heißer Dampf aus dem Teige gejagt wird, das Mehl mehr
                                       gedoͤmpft, im Dampfe gesotten, als eigentlich gebaken wird; daß
                                       also die Frage hier, hinsichtlich des Brotes, dieselbe ist, die man beim
                                       Fleische so oft gestellt hat: ob das Fleisch in Wasser gedampft, (nicht
                                       ausgesotten), und mit seiner Sauce genossen, mehr naͤhrt, als
                                       gebaken oͤder gebraten? Wenn man seinem gesunden Magen mehr
                                       trauen darf, als allen franzoͤsischen Koͤchen und
                                       gelehrten Aerzten; so scheint jedes Nahrungsmittel desto mehr zu
                                       naͤhren und desto leichter verdaulich, je mehr es sich seinem
                                       natuͤrlichen Zustande naͤhert. Fleisch, das so zu sagen
                                       bloß zugeritten ist, wie unter dem Sattel eines Tataren, das beinahe
                                       halbroh ist, naͤhrt ungemein: man braucht sehr wenig davon um
                                       satt zu werden, und sich so gestaͤrkt zu fuͤhlen von dem
                                       Genuͤsse dieses Wenigen, wie es ein Tatar ist. Ein paar
                                       Haͤnde voll Weizen, nach und nach klein zerkaut und mit dem
                                       Speichel gemengt, naͤhren sehr gut und kraͤftig. Das
                                       bekannte „natura paucis contenta“ koͤnnen diejenigen nicht begreifen, „quorum Deus venter est,“ und
                                       die nur leben um zu essen, nicht essen um zu leben. Wie immer in der
                                       Welt die Extreme sich einander naͤhern, so naͤhert sich
                                       die feinste Kochkunst darin wieder der Natur, daß sie dasjenige, was den
                                       Menschen naͤhrt und staͤrkt, auf eine eben so kleine Masse
                                       zuruͤkfuͤhrt, als diejenige ist, in welcher die Natur es
                                       fruͤher dem Menschen dargeboten hat. Einige Lothe Creatine,
                                       einige Unzen Consommé reichen hin, um einem Manne Manneskraft zu
                                       geben. Wehe dem, der die feinere Kochkunst nicht als die treue
                                       Nachbilderinn der Natur zu ehren versteht, und sich, wie die Natur es
                                       gebot, mit Wenigem begnuͤgen lernte: er faͤllt aus der
                                       Hand der Koͤche in die Krallen der Aerzte, und die Lichtstrahlen,
                                       die er nur zu bald nicht mehr sehen wird, werden sich in derselben Farbe
                                       uͤber seinem Grabe brechen, in welche man zu * * die ganze
                                       dortige medicinische Facultaͤt gekleidet hat, in die Farbe des
                                       Grases, das den Grabhuͤgel dekt. Wer so
                                          viel waͤsseriges Brot ißt, als er ehevor gutes
                                       Baker-Brot aß, dem wird bald vom. Brote geholfen seyn.A. d. Ue. Das mit der Maschine geknetete Brot kann also mehr Wasser enthalten, als
                                 das Baͤker-Brot, ohne deßwegen weniger gut und vortheilhaft zu seyn.
                                 (?) Wenn der Geschmak der Consumenten ein weniger waͤssigeres Brot
                                 vorzieht, so wird man auch leicht in der Maschine nur 50 bis 52 p. Cent Wasser dem Mehle zusezen koͤnnen,
                                 indem man mit der Maschine so weich und so fest kneten kann, als man
                                 will.“
                              
                           „Hr. Dubuc, eines der Mitglieder der
                                 Commission, hat sich durch mehrere sehr genaue Versuche uͤberzeugt, daß
                                 Baͤker-Brot oder Hausbrot, auf die gewoͤhnliche Weise
                                 zubereitet, zwischen 7 1/2 und 8 Loth Wasser auf das Pfund enthaͤlt. Die
                                 einfache Verfahrungsweise, mittelst welcher er zu diesem Resultate gelangte, und
                                 deren jeder bei aͤhnlichen Versuchen sich bedienen kann, ist folgende.
                                 Man nimmt ein halbes Pfund (16 Loth) von dem Brote, welches man versuchen will
                                 (zwoͤlf Stunden, nachdem es aus dem Bakofen kam), schneidet es in
                                 duͤnne Schnitten, und sezt es einer Hize von 60°
                                 Réaumuͤr aus: eine staͤrkere Hize wuͤrde das Brot
                                 roͤsten, und koͤnnte das Resultat unsicher machen. Wenn das Brot
                                 auf diese Weise vollkommen troken geworden ist, was man leicht daran erkennt,
                                 daß es sich zwischen den Fingern zu einem feinen Staube zerreiben laͤßt,
                                 waͤgt man dasselbe, und erhaͤlt auf diese Weise durch Vergleichung
                                 des Gewichtes des Brotes vor und nach dem Doͤrren die Menge Wassers,
                                 welche dem Brote bloß auf mechanische Weise beigemengt war. Man kann diesen
                                 Versuch auf jeder Ofenplatte und auf jedem Herde anstellen. Man kann nun auf
                                 diese Weise leicht einen vergleichenden Versuch zwischen Hausbrot und zwischen
                                 Brot, das mit der Maschine geknetet wurde, anstellen.“ (Unsere Leser
                              werden mit uns bedauern, daß die Commission diesen Versuch nicht selbst anstellte:
                              er waͤre von der hoͤchsten Wichtigkeit gewesen.)
                           
                              „Was den zweiten Einwurf betrifft, so fragt es sich, ob es durchaus
                                 nothwendig ist, daß Luft durch das Kneten in den Teig kommen muß, welcher zu
                                 Brot verwendet werden soll? Dieser Punkt wird noch sehr bestritten, und viele
                                 ausgezeichnete Chemiker sind weit entfernt, diese Bedingung als
                                 unerlaͤßlich zu einem guten Brote zu betrachten. Der Baͤker
                                 braucht nur sogenannte Augen (Loͤcher, Zellen) in seinem Brote, und dazu
                                 reicht der Sauerteig, mit Mehl gemengt, allein hin, sobald gehoͤrige
                                 Waͤrme und ein gewisser Grad von Feuchtigkeit auf den Teig einwirkt. (?)
                                 Die Waͤhrung, welche hierdurch in der Masse entsteht, erzeugt eine große
                                 Menge kohlensauren Gases und alkoholischer Daͤmpfe, welche, in der Masse
                                 des Teiges, in Folge der von dem Kleber abhaͤngenden Zaͤhigkeit
                                 desselben, zuruͤkgehalten, die zahllose Menge von Zellen bilden, die man
                                 in dem Brote wahrnimmt. Die Luft, welche durch das Kneten auf eine mechanische
                                 Weise in das Brot gebracht wird, kann also nur die oben angegebene Wirkung noch vermehren. So
                                 viel ist gewiß, daß das mittelst der Maschine geknetete Brot in Hinsicht auf
                                 Leichtigkeit von dem mit der Hand, oder mit Lagorseix's Maschine, gekneteten Brote in nichts verschieden ist. Und
                                 weiß man nicht, daß die Pasteten-Vaͤter ihren Teig bloß mittelst
                                 eines Walgers kneten; daß ihre Arbeit also jener der Maschine des Hrn. Cavallier durchaus aͤhnlich, und ihr
                                 blaͤtteriges Bakwerk doch sicher leichter ist als Baker-Brot?Weiß man nicht, moͤchten wir fragen: daß ein Leib Rokenbrot keine
                                       Pastete ist, und daß die Pastete ihr blaͤttriges Gefuͤge
                                       und ihre Leichtigkeit der Butter verdankt? Von der Pastete auf Rokenbrot
                                       schließen ist doch eben so viel, als von Seidenster auf Strohsakleinwand
                                       argumentiren. A. d. Ue. Ueberdieß ist es nicht wahr, daß die Knetemaschine den Teig, welcher
                                 bestaͤndig unter der Walze durchlaͤuft, weniger mit der Luft in
                                 Beruͤhrung bringt. Wenn man den Gang der Arbeit bei dem Kneten in der
                                 Maschine genau und aufmerksam beobachtet, so wird man bald sehen, daß jede
                                 Platte Teiges von einer Luftschichte umhuͤllt ist; denn man hoͤrt
                                 von Zeit zu Zeit, so wie die Platten durch ihr Uebereinanderliegen
                                 zusammengedruͤkt werden, die Luft zwischen denselben mit einer gewissen
                                 Kraft pfeifen, indem sie nur mit Muͤhe aus denselben entweichen kann. Die
                                 Vorwuͤrfe, die man den Knetemaschinen in dieser und in der ersteren
                                 Hinsicht gemacht hat, sind also nicht gegruͤndet und werden durch die
                                 Erfahrung widerlegt.“
                              
                                 
                                 Um zu entscheiden, ob durch das Kneten mehr Luft in den Teig oder mehr
                                    kohlensaures Gas und Alkoholdampf aus demselben herauskommt, haͤtte
                                    die Commission das Mehl, den Sauerteig und das Wasser vor dem Kneten und
                                    nach dem Kneten waͤgen sollen; das Gewicht wuͤrde dann
                                    entschieden haben. Daß gekneteter Teig eine groͤßere specifische
                                    Schwere hat, als nicht gekneteter, ist offenbar. A. d. Ue.
                                 
                              
                           
                              „Wenn neue Erfindungen bei uns ohne Widerstand von denjenigen angenommen
                                 wuͤrden, welche am meisten dabei interessirt sind; so wuͤrden wir
                                 nicht langer bei den Vortheilen der Knetemaschine verweilen.
                                 Ungluͤklicher Weise vermag aber Vorurtheil und Schlendrian uͤber
                                 die meisten Menschen mehr, als der gesunde Menschenverstand, und es ist Pflicht
                                 der gelehrten (Corporationen, diese gefaͤhrlichen Feinde jedes Besseren
                                 und jeder Vervollkommnung auf das Aeußerste zu bekaͤmpfen, und alle
                                 Mittel anzuwenden, um den blinden Glauben dieser guten Leute, die nicht Muth
                                 genug besizen ihr Gewohnheitsjoch freiwillig abzuschuͤtteln, etwas
                                 aufzuklaͤren.Alles dieß ist, leider, in vielen Fallen nur zu wahr, in dem
                                       gegenwaͤrtigen aber nichts weniger als ausgemacht. Bakermeister
                                       vom ersten Range, die ihre Kunst nicht bloß verstehen, sondern
                                       maͤchtig foͤrderten, und die von keinem Vorurtheile
                                       geblendet sind, erklaͤrten sich gegen diese Maschinen. Was
                                       gelehrte Corporationen betrifft, so hat die Geschichte nur zu deutlich
                                       erwiesen, daß diese Corporationen (nicht einzelne Gelehrte) Vorurtheile
                                       und Schlendrian und altes Herkommen mehr foͤrderten als
                                       bekaͤmpften, und den gesunden Menschenverstand mehr radebrachen,
                                       als aufrecht hielten. A. d. Ue. Daher findet die Commission es noͤthig, am Ende dieses Berichtes
                                 noch alle Nachtheile des gewoͤhnlichen Knetens
                                 aufzuzaͤhlen.“
                              
                           Die Commission ergießt sich zuerst in einer langen Predigt uͤber die
                              Unreinlichkeit des gewoͤhnlichen Knetens, die wir schon so oft hoͤren
                              mußten. Sie bemerkt, daß, wenn auch Haͤnde und Fuͤße des knetenden
                              Bakers rein sind, „er doch waͤhrend der Arbeit schwizen kann, und
                                 daß schon die bloße Idee, daß Schweiß in den Teig fallen kann, Ekel erregen
                                 muß.“ Wir erlauben uns die Bemerkung, daß der Ixion am Rade, der
                              Arbeiter der die Walze an der Knetemaschine drehen muß, die nach dem eigenen
                              Gestaͤndnisse der Commission sehr schwer zu drehen ist, bei seiner Arbeit
                              auch nicht abgekuͤhlt wird; daß er schwizen wird, und daß folglich
                              Schweißtropfen von seiner Stirne so gut in den Trog fallen koͤnnen, als von
                              der Stirne des knetenden Bakers auf den Knetetisch. Die Commission sagt:
                              „der Baker kann Kraͤze, Hautkrankheiten aller Art an seinen
                                 Haͤnden haben.“ Kraͤze und Hautkrankheiten an den
                              Haͤnden ist bei Baͤkern ein seltenes Uebel, indem jeder Baͤker
                              sich sehr oft waschen muß, und Leute, die ihre Haͤnde sehr oft des Tages
                              waschen, selten die Kraͤze bekommen. Wir erlauben uns ferner die strengen
                              Puritaner noch zu fragen: ob sie bei dem Formen des Teiges zum Leibe auch Maschinen
                              haben, oder ob nicht hier am Ende der Teig dennoch mit der Hand beruͤhrt, mit
                              der Hand geformt werden muß; mit der abscheulichen Hand, die fuͤnf Finger
                              hat, wie die Hand eines Affen, und wie die Vorderfuͤße eines Krokodiles und
                              die Hinterfuͤße eines Laubfrosches sie haben?
                           Die Commission bemerkt, daß bei den Knetemaschinen weniger Mehlstaub in die Luft
                              steigt; daß also die armen Baͤker bei dem Gebrauche derselben dem Husten, der
                              Engbruͤstigkeit, der Lungensucht weniger bloßgestellt sind, als bei dem
                              gewoͤhnlichen Kneten; daß diese Krankheiten eine Menge Baͤker vor der
                              Zeit dahin raffen, und nur die staͤrksten Menschen die strenge Arbeit des
                              Knetens eine kurze Zeit uͤber auszuhalten vermoͤgen; daß das
                              Anstrengen der Brustmuskel und der Lungen bei dem Kneten mit den Armen eine
                              Hauptursache der vielen Lungensuchten unter den Baͤkern ist; daß sogar
                              Aneurysmen des Herzens dadurch entstehen. Allerdings ist es sehr wahr, daß durch das
                              Kutten mit den Armen viele Brustkrankheiten entstehen, und daß, in dieser Hinsicht
                              allein schon, die Knetemaschine alle Ruͤksicht verdiente, selbst wenn sie
                              theuerer zu stehen kaͤme, als dieß nicht der Fall ist; daß sie eine wahre
                              Wohlthat waͤre, wenn sie den Menschenarm ersezen koͤnnte. Indessen ist
                              das Kneten und der Mehlstaub, den jeder Meister, in dessen Bakstube viel gearbeitet
                              wird, fern zu halten sucht und fern zu halten weiß, nicht die einzige Ursache der
                              vielen
                              Brustkrankheiten der Baͤker, und vorzuͤglich der bei denselben so
                              haͤufigen Lungensucht. Es kommt ein guter Theil der Todesopfer dieser Classe
                              arbeitender Buͤrger auch auf Rechnung der Hize des Bakofens, und der schnell
                              wechselnden Temperatur von dieser Hize bis zu jener unter dem Frierpunkte im Winter;
                              auf Rechnung ihrer ehemaligen schlechten Bekleidung, die den Koͤrper, bei
                              diesem Wechsel der Temperatur, fast halbnakt ließ; auf Rechnung der schweren Lasten
                              an Mehl und Brot, die diese Leute tragen muͤssen; auf Rechnung der schlechten
                              Luft um das neugebakene Brot; diese nachteiligen Einfluͤsse auf die
                              Gesundheit der armen Baͤker lassen sich durch die Knetemaschine allein nicht
                              beseitigen, welche von Menschenhand getrieben, uͤbrigens auch nichts weniger
                              als ein sogenannter Brustthee ist.
                           
                              „Noch eine lezte Betrachtung, welche die Aufmerksamkeit der Bakermeister
                                 vorzuͤglich in Anspruch nehmen muß, und welche auch mehr auf sie wirken
                                 wird, als Alles, was wir uͤber die nachtheiligen Einfluͤsse des
                                 Knetens auf die Gesundheit angefuͤhrt haben, ist die Ruͤksicht auf
                                 die Ersparung, welche bei Knetemaschinen Statt hat. Die Erfahrung hat gelehrt,
                                 daß dort, wo mit der Hand geknetet wird, bei jedem Sake zwei Pfund Mehl verloren
                                 gehen: ein Verlust, welchen der Baker, der in einer trokenen und warmen Luft
                                 sein Mehl mischen muß, der immer mehr oder weniger dasselbe in Bewegung erhalten
                                 muß, nicht in seiner Gewalt hat. Mehl liegt in der Bakerstube auf allen nahen
                                 oder fernen Gegenstaͤnden mehr oder minder. Hierzu kommt noch der Verlust
                                 an Teig, sey es nun aus Mangel an Aufmerksamkeit, oder aus was immer fuͤr
                                 einer anderen Ursache, so daß man immer 2 Kilogramm (4 Pfd.) Verlust auf den Sak
                                 Mehl rechnen kann; ein ungeheuerer Verlust,Wir wollen zugeben, daß dieser Verlust in franzoͤsischen
                                       Baͤkereien Statt haben mag; in deutschen ist er, wo reinlich und
                                       ruhig gearbeitet wird, nicht so groß. Wir wollen aber fragen, ob bei dem
                                       Eintragen des Mehles in den Trog der Maschine, ob bei dem Mischen des
                                       Mehles kein Stauben Statt hat; ob nicht vom Teige am Troge und an der
                                       Walze haͤngen bleibt? A. d. Ue. welcher sich stets wieder erneuert, und den der Baker einzig und allein
                                 zu tragen hat. Man darf nicht sagen, daß diese Angaben nicht genau, oder von
                                 unserer Seite uͤbertrieben waren; wir haben sie aus dem Munde eines
                                 Baͤkers, der schon vor einiger Zeit das gewoͤhnliche Kneten
                                 aufgab, und sich der Knetemaschine des Hrn. Lasgorseix bedient.“
                              
                                 
                                 Wir haben hier zu bedauern, daß die Commission nicht die Menge des in ihrem
                                    Sake Mehl (sac de farine) enthaltenen Mehles dem
                                    Gewichte nach bestimmte. Man kann ihr nicht mit Sicherheit nachrechnen. Ist
                                    ihr Sac derselbe, dessen bei Gui's Maschine unten erwaͤhnt wird? A. d.
                                    Ue.
                                 
                              
                           
                              „Diese Betrachtungen sind von der hoͤchsten Wichtigkeit, und die
                                 Commission glaubte dieselben ausfuͤhrlich erlaͤutern zu
                                 muͤssen. Sie erwartet, indem sie dem Publicum dieselben mittheilt, die gluͤklichsten
                                 Resultate, naͤmlich den Sieg uͤber den Widerwillen, welchen die
                                 gesammte Masse der Baker gegen diese Knetemaschine aͤußert. Das Publicum
                                 wird die Baͤker zwingen das Brot auf eine Weise zu bereuen, nach welcher
                                 es wohlfeiler, besser, reinlicher und schneller bereitet werden kann.
                              
                                 
                                 Dieß wird das Publicum, wenn es klug ist, bleiben lassen. Es mag seyn, daß
                                    mancher Baker, der vorher wenig Absaz hatte, der Neuheit der Knetemaschine
                                    wegen, die er sich beigeschafft hat, mehr Absaz bekommt; wir wissen, daß der
                                    bloße Name des pain à la mécanique
                                    manchen Pariser verfuͤhrte, eine halbe Stunde weit zu gehen, um sich
                                    eine Semmel á la mécanique zu
                                    kaufen, und das Wunderding zu kosten; wir wissen, daß diejenigen Baker,
                                    welche die ersten diese Mode mit machten, nicht wenig dabei gewonnen haben;
                                    wir wissen aber auch, daß diese guten Leute sehr bald wieder in das alte
                                    Geleise zuruͤkkehrten, sobald zwei oder drei andere Baker, in ihrer
                                    Nachbarschaft, der Mode gleichfalls huldigten, d.h., sobald die Mode
                                    allgemein, das Brot nicht mehr neu, also auch nicht mehr besser war. A. d.
                                    Ue.
                                 
                              
                           Die Commission bedauert, nicht alle noͤthigen Elemente zu Gebote gehabt zu
                              haben, nm eine der wichtigsten Fragen fuͤr die Baker gehoͤrig
                              loͤsen zu koͤnnen, naͤmlich, wie viel diese Maschinen beim
                              ersten Ankaufe kosten. Die Commission liefert die Preise nach dem Prospectus, welche
                              die HHrn. Lasgorseix und Cavallier fuͤr ihre Knetemaschinen Herausgaben.
                           Die Knetemaschinen des Hrn. Lasgorseix (Petrins mécaniques à la Lasgorseix)
                              kosten
                           
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 
                                 Franken.
                                 
                              
                                 fuͤr
                                 900 bis
                                 1000
                                 Pfd.
                                 Teig 
                                 sammt 
                                 Sauerteig,
                                 bei
                                 13 1/2 Fuß Laͤnge
                                 2000
                                 
                              
                                 
                                 800  –
                                   900
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 12
                                    1/2   –     –
                                 1750
                                 
                              
                                 
                                 700  –
                                   800
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 11
                                    1/2   –     –
                                 1500
                                 
                              
                                 
                                 600  –
                                   700
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 10
                                    1/2   –     –
                                 1350
                                 
                              
                                 
                                 500  –
                                   600
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                   9
                                    1/2   –     –
                                 1200
                                 
                              
                                 
                                 400  –
                                   450
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                   8
                                    1/2   –     –
                                 1000
                                 
                              
                                 
                                 300  –
                                   350
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                   7
                                    1/2   –     –
                                   800
                                 
                              
                                 
                                 200  –
                                   250
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                   6
                                            –     –
                                   600
                                 
                              
                                 
                                   50  –
                                   120
                                  –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                     4
                                    1/2   –     –
                                   500
                                 
                              
                           Die Knetemaschinen der HHrn. Cavallier, Frère et Comp. kosten fuͤr
                           
                              
                                 1000
                                 Pfd.
                                 Teig
                                    1800 Franken
                                 
                              
                                   800
                                  –
                                   –
                                    1500
                                       –
                                 
                              
                                   600
                                  –
                                   –
                                    1200
                                       –
                                 
                              
                                   150
                                  –
                                   –
                                      500
                                       –Man wird gestehen, daß diese Preise schoͤne Preise sind.
                                          Einen solchen Cavallier-Trog, wie
                                          ihn die Figur im Register darstellt,
                                          kann doch jeder billige Arbeiter um eben so viele Groschen liefern,
                                          als hier Franken gefordert sind. Man sieht hier, wohin das
                                          Privilegienmonopol fuͤhrt. Wenn die Maschine wirklich so gut
                                          waͤre, als es heißt, so muͤßte jeder Baker sie von dem
                                          Patent-Traͤger kaufen, und sie diesem neun Mal theurer bezahlen, als er
                                          dieselbe sich selbst bei irgend einem Tischler und Schlosser
                                          koͤnnte machen lassen. Ist dieß, wir wollen nicht sagen
                                          recht, sondern auch nur billig? A. d. Ue.
                                    
                                 
                              
                           
                           
                              „Eine Knetemaschine des Hrn. Cavallier von 2
                                 1/2 Fuß Breite, 1 1/2 Fuß Tieft, und 6 Fuß Laͤnge reicht fuͤr 600
                                 Pfo. Teig hin; nimmt also weit weniger Raum ein, als die Maschine des Hrn. Lasgorseix.“
                              
                           
                              „Man haͤtte die Knetmaschine schon vor vielen Jahren
                                 einfuͤhren koͤnnen, indem Hr. Lambert,
                                 Baker zu Paris, der Société
                                    d'Encouragement daselbst schon im J. 1810 eine Maschine zum Kneten
                                 vorlegte, welche den von der Gesellschaft ausgeschriebenen Preis erhielt.
                                 Versuche, die man mit dieser Maschine zu Paris, Reuen, Lyon und zu Amiens
                                 anstellte, bewiesen die Vortheile, welche die Baͤkerkunst durch diese
                                 eben so einfache als sinnreiche Maschine erhalten koͤnnte: allein, die
                                 Klagen und selbst die Drohungen der Vaͤterjungen noͤthigten die
                                 Baͤker, diese Maschine wieder aufzugeben.Wir haben nachgewiesen, daß die Knetemaschine weit fruͤher, schon
                                       in den goldenen Zeiten Josephs II., zu Wien bekannt war. Vielleicht ist
                                       sie weit aͤlter, obschon die ganze Baͤkerkunst nicht so
                                       alt ist, als man glauben sollte: Erst 580 Jahre nach Erbauung der Stadt
                                       Rom (172 Jahre vor Christus) hatte Rom Baker; ehevor waren die
                                       schoͤnen Roͤmerinnen die Baͤkermeisterinnen
                                       daselbst: jede in ihrem Hause, (Pistores Romae
                                          non fuerunt ad persicum usque bellum, annis ab urbe conditâ
                                          super CLXXX. Ipsi panem faciebant Quirites, mulierumque id opus
                                          erat, sicut etiam nunc in plurimis gentium. Plin. hist. nat. 18. 11 c.) Und, was vielen noch unglaublicher scheinen wird, die
                                       Muͤller kamen erst nach den Baͤkern. Die Baͤker
                                       machten sich selbst ihr Mehl (Et panem facis, et
                                          facis farinam, sagte Martial, noch
                                       unter Domition von einem schlechten Advocaten, der ehevor Baͤker
                                       war, und dann, um noch reicher zu werden, ein caussidicus wurde, und den Leuten Staub in die Augen warf);
                                       das Mehl wurde durch Stoßen in den Baͤkereien (in pistrinis) bereitet; man hatte bloß
                                       Hand- und Esels-Muͤhlen bei Hause, und
                                       Wassermuͤhlen waren noch zu Zeiten des Plinius nichts weniger, als allgemein: „Major pars Italiae ruido utitur pilo, rotis
                                             etiam, quas aqua verset obiter, et molat“ sagt
                                       er Hist. nat. 18. c. 10. Erst bei Vitruvius finden
                                       wir die Beschreibung einer Wassermuͤhle, die einige Aehnlichkeit
                                       mit unseren Muͤhlen hat, und Palladius
                                       empfiehlt das Wasser, das aus den Baͤdern abfließt, zum Treiben
                                       der Muͤhlen zu benuͤzen, um Thiere und Menschen zu
                                       schonen. „Si aquae copia est, fusuras balnearum debent pistrina
                                             suscipere, ut ibi formatis aquariis molis, sine animalium vel
                                             hominum labore, frumenta frangatur.“Pallad. I. 32 (Wo ist heute zu Tage
                                       ein kuͤnstliches Bad in Europa, mit dessen Wasser man auch nur
                                       einen Schleifstein, viel weniger eine Muͤhle treiben
                                       koͤnnte!). So unvollkommen die Muͤhlen bei den
                                       spaͤtern Roͤmern waren, so waren die Muͤller doch
                                       bald nach ihrer ersten Entstehung das, was sie heute zu Tage nur zu oft
                                       sind, dar Schreken aller Mahlgaͤste, und Gruterus hat uns noch die roͤmische Inschrift auf einem
                                       alten Steine erhalten, auf welchem die Worte zu lesen sind:
                                       „VT. OMNIVM. MOLENOINARIOR.
                                             FRAVDES AMPVTFNTVR“
                                       (um allen Betruͤgereien der Muͤller
                                          ein Ende zu machen) Es ist nicht ganz gewiß, ob die
                                       Roͤmer Windmuͤhlen hatten: die „versatiles molae Volsiniis
                                             inventae,“ von welchen Plinius spricht (36, 18) und die man fuͤr
                                       Windmuͤhlen gelten lassen will, koͤnnen wohl auch die
                                       gewoͤhnlichen Handmuͤhlen gewesen seyn, denn die
                                       Roͤmer nannten das Treiben ihrer Handmuͤhlen:
                                       „versare molam.“
                                       Bielleicht steken die Windmuͤhlen unter denjenigen, die Plinius noch fuͤr ein Wunder hielt,
                                       und von welcher et sagt: „aliquas et
                                             sponte motas invenimus in prodigiis.“ Die
                                       Roͤmer waren uͤberhaupt seine großen Freunde von Mechanik,
                                       und beschraͤnkten dieselbe fast einzig und allein auf Baukunst
                                       und Kriegskunst. Arglist, Betrug und Maschine ward bei ihnen mit einem und
                                       demselben Worte, „machina“ bezeichnet, und Raͤnke schmieden, auf Betrug
                                          sinnen und eine Maschine
                                       
                                       bauen hieß bei ihnen „machinari“ so gut, wie bei den Griechen das μηχανῶμαι.
                                       Bei lezteren war sogar Kunst einerlei mit Betrug (τεχνη). Technologie ist bei den Franzosen „fausse science de mots, qui cache le sens des
                                             choses,“ und unser alte unsterbliche Vater Wernecke sang noch:„Technikus kann alle
                                             Sachen,Andre lehre, selber machen;Reiten kann er, Tanzen, Springen,Saͤgeseilen und auch Singen,–   –   –
                                               –   ––   –   –
                                               –   –Ernten, Saͤen, Egen, Pfluͤgen,Und zulezt, erschreklich Luͤgen.“Der reiche Prasser Seneca spricht mit
                                       Verachtung von Posidonius (an dessen
                                       Schriften wir mehr verloren haben, als wir an jenen Seneca's) nicht verloren haͤtten, wenn
                                       diese dafuͤr zu Grunde gegangen waͤren), weil dieser
                                       behauptete, die nuͤzlichen Kuͤnste waͤren von
                                       weisen Maͤnnern erfunden und betrieben
                                       worden „(artes a sapientibus dixit
                                             inventas).“
                                       „Menschen, sagt Seneca, haben sie
                                          erfunden, nicht Weise. Das ist die Sache der elendsten Sclaven. Die
                                          Weisheit steht hoͤher; sie beschaͤftigt sich mit der
                                          Seele, nicht mit den Haͤnden.“
                                       „(Hominis, non sapientis inventa sunt.
                                             Vilissimorum mancipiorum ista commenta sunt. Sapientia altius
                                             sedet, nec manus edocet; animorum magistra est. Epist.
                                             90.)“ Dieselbe Sprache hoͤrt man heute zu
                                       Tage noch auf den meisten Universitaͤten, und sie hallt aus den
                                       Buͤreaux maͤchtig wieder. Wie wollen aber fragen, ob Seneca, der bei seiner hohen Weisheit als
                                       zwanzigjaͤhriger Erzieher und Freund Nero's Welt mit einem Nero,
                                       als Meisterstuk seiner Philosophie und Erziehungskunst, beschenkte, der
                                       Welt mehr nuͤzte, als die „elende
                                          Sclavenseele“
                                       „(vilissimum
                                             mancipium),“ die sie Weden, Baken, Landwirtschaft
                                       treiben, Schiffen etc. lehrte? denn alle diese nuͤzlichen
                                       Kuͤnste nennt der weise der christliche, der so hoch gepriesene
                                       Seneca: „Sache der elendsten
                                          Sclaven (vilissimorum mancipiorum
                                             commenta).“
                                       Seneca verdiente einen kleinen Aderlaß
                                       fuͤr eine solche Raserei: eine venaesectio
                                          Neroniana aber, dergleichen auch jezt wieder in jenen
                                       medicinischen Lehranstalten Sitte ist, wo die „Sapientia altins sedet,“ war zu stark. A. d. Ue. Wir hoffen,
                                 daß diese guten Leute sich heute zu Tage nicht mehr der Einfuͤhrung der
                                 Knetemaschinen widersezen werden, und daß Aufmerksamkeit auf ihre Gesundheit
                                 ihnen die Augen uͤber ihre Vorurtheile oͤffnen wird.“
                              
                           Die Annales de l'Industrie, Nov. 1829., p. 477, und aus diesen der Bulletin des Sciences technol., Mars, S. 273. fuͤhren noch eine
                              Knetemaschine (Pétrin mécanique) auf, die
                              wir hier in extenso beschreiben wollen, denn wir sehen
                              nicht ein, worin sie von jener des Hrn. Cavallier
                              verschieden ist, und wie, da Cavallier ein Patent auf
                              seine Maschine nahm, diese neueste Knetemaschine ohne Eingriff in Patent –
                              Rechte geduldet werden kann.
                           Knetemaschine der Bruͤder Gui. (Pétrin mécanique des fréres Gui.)
                           
                              „Die Knetemaschine der Bruͤder Gui
                                 besteht aus einem festen gezimmerten Troge, der halb walzenfoͤrmig ist,
                                 und so viel Mehl faßt, als man Brot baken will. Eine liegende eiserne Walze von
                                 ungefaͤhr 8 Zoll im Durchmesser laͤuft mit ihren Zapfen in zwei
                                 Lagern an den Seitenenden des Troges, welche parallel mit derselben laufen. Diese Walze ist
                                 cylindrisch und in geringer Entfernung von dem Boden des Troges befestigt.Vermuthlich wird sie hohl seyn, was nicht gesagt ist. A. d. Ue. Die Lager ruhen an den beiden Enden des Troges auf Schraubennieten
                                 (Schraubenmuͤttern) und Schraubenspindeln, welche auf die Achse der Walze
                                 senkrecht stehen, so daß man diese nach Belieben dem Boden des Troges
                                 naͤhern kann, wenn man leichteres Brot bereiten und die Theile inniger
                                 mit einander mengen will. Ein Brett oder eine senkrechte Scheidewand ist
                                 uͤber der Walze befestigt, und laͤuft der ganzen Laͤnge
                                 nach uͤber dieselbe hin, indem es unmittelbar dieselbe an ihrer
                                 Oberflaͤche beruͤhrt. Auf diese Weise theilt demnach die Walze und
                                 die Scheidewand den Hohlraum des Troges in zwei der Laͤnge nach
                                 hinlaufende Kammern oder Faͤcher, zwischen welchen keine andere
                                 Verbindung, als diejenige. Statt hat, welche der kleine Raum unter der Walze
                                 offen laͤßt. Die Erfinder haben bemerkt, daß der Teig unter den
                                 Oberflaͤchen, welche ihn druͤken, durchschluͤpft
                                 „(fuͤrwahr eine wichtige Bewertung, diese neu ist, als der
                                    Nudelwalger alt ist!)“ und daß folglich, wenn man die Walze
                                 dreht, der Teig gegen den Boden des Troges gedruͤkt, und nach der zur
                                 Seite stehenden Kammer hinuͤber gezogen wird. Die senkrechte Scheidewand
                                 hindert, daß der Teig nicht uͤber der Walze in diese Kammer gelangt.
                              
                           
                              Man laͤßt nun die Walze von einem Manne mittelst einer Kurbel und eines
                                 Raͤderwerkes treiben, welches die Triebkraft verstaͤrkt,
                                 waͤhrend die Umdrehung der Walze dadurch zugleich langsamer gemacht wird.
                                 Das Mehl wird in eines der beiden Faͤcher gebracht, und in demselben nur
                                 ganz obenhin mit der erforderlichen Menge Sauerteiges und Wassers gemengt.
                                 Dieses Mischen geschieht mittelst einer Klaue mit einem hoͤlzernen
                                 Stiele: denn man ruͤhrt die Masse nicht mit den Haͤnden
                                 „(!)“ unter einander. Waͤhrend nun die Walze
                                 umgetrieben wird, hindert man mittelst des Krazers oder Streicheisens das
                                 Ankleben des Teiges an den Waͤnden der Maschine. Der Teig wird, durch
                                 sein Ankleben an der Walze, nach und nach gaͤnzlich in das andere Fach
                                 uͤbertragen; man schafft ihn aus demselben in das vorige Fach
                                 zuruͤk, indem man die Walze in entgegengesezter Richtung dreht, und
                                 faͤhrt so fort, bis Alles gehoͤrig gemengt ist. 25 Minuten reichen
                                 hin, um 600 Pfd. Teig zu kneten.Dieß waͤre allerdings ein großer Gewinn an Zeit, wenn geknetet und nicht gewalgt wuͤrde; denn, wie wir im 2. April hefte unseres Journales S. 112 sahen, wird ein Mensch in eilf Minuten nicht
                                       leicht uͤber 100 Pfd. Teig kneten; er
                                       wuͤrde also zum Kneten von 600 Pfd. wenigstens 66 Minuten oder
                                       beinahe 3 Mal so viel Zeit brauchen. Allein, jede auch nur
                                       mittelmaͤßige Koͤchinn weiß, daß Kneten langer hergeht,
                                       als Walgen. A. d. Ue. Hierauf theilt man die Masse in Leibe, und wiegt sie.“
                              
                           
                           
                              „Wenn man weniger Mehl zu verarbeiten hat, als der Trog fassen
                                 koͤnnte, so verkleinert man den Hohlraum desselben dadurch, daß man eine
                                 Querscheidewand aus zwei senkrechten Brettern anbringt. Diese Bretter sind nach
                                 dem Durchschnitte des Troges zugeschnitten und nach dem Durchschnitte des
                                 Cylinders, so daß sie genau an die Waͤnde anschließen, und dem Teige den
                                 Durchgang versperren.Wir sehen nicht ein, wie dem Teige hierdurch der Durchgang verschlossen
                                       werden kann, da der Cylinder sich drehen muß, folglich die
                                       Querscheidewand nicht uͤberall dicht an dem Cylinder anliegen
                                       kann. Wenn aber ein kleiner Spielraum zwischen der Scheidewand und dem
                                       Cylinder uͤbrig bleibt, wird der Teig durch denselben
                                       durchgepreßt werden, zum Theile aber auch den Spielraum verlegen. A. d.
                                       Ue. Diese Bretter werden hier, ich weiß nicht aus welchem Grunde, Quellen, fontaines,
                                 genannt.Wir vermuthen bloß, daß man sie deßwegen Quellen (fontaines) genannt hat, weil der Teig durchquillt. A. d.
                                       Ue. Eine Knetemaschine von dieser Art gibt, wenn sie 2 1/2 Fuß breit, 1 1/9
                                 Fuß tief, 6 Fuß lang ist, 600 Pfd. Teig, oder verarbeitet anderthalb Sak (un sac et demi) Mehl von 325 Pfd.“
                              
                                 
                                 Der Text im Original ist etwas dunkel: es heißt „un Sac et demi de farine de 325
                                          livres;“ man weiß also nicht mit voller Gewißheit, ob
                                    der „Sac“ 325 Pfd.
                                    haͤlt, oder ob anderthalb Sak „un Sac et demi“ 325 Pfd. sind. Ersteres ist jedoch wahrscheinlicher, da sonst der Sak
                                    (Sac) auf 2/3 Pfd., (216 2/3 Pfd.) ausginge,
                                    was nicht wahrscheinlich ist. Ob der „Sac“ der obigen Commission eben so weit war, wissen
                                    wir nicht, da die gelehrte Commission sich nicht in den Sak sehen ließ. A.
                                    d. Ue.
                                 
                              
                           
                              „Dieser Apparat ist sehr gut ausgedacht, ist aber noch einer Verbesserung
                                 faͤhig. Man muß suchen die Klaue, den Krazer oder Streicher, und das
                                 abwechselnde Drehen der Walze in entgegengesezter Richtung zu vermeiden;
                                 uͤbrigens ist die Anwendung desselben so leicht, daß man erwarten darf
                                 von ihr alle Vorurtheile gegen Knetemaschinen und den alten Schlendrian besiegt
                                 zu sehen. Gewiß wird man in Baͤlde das Kneten mit der Hand
                                 gaͤnzlich aufgeben und Knetemaschinen in allen Baͤkereien finden.
                                 Das Publicum, das Ekel an dem gewoͤhnlichen Kneten gefaßt hat,Auch hier ist das Original dunkel: es heißt: „le public, dégoûté du
                                             travail à bras“ Das kann nun heißen:
                                       „das Publicum, welches Ekel daran bekommen
                                          hat,“ oder, „das Publicum, welchem man Ekel
                                          gemacht hat;“ wir haben daher diese Stelle eben so
                                       zweideutig in der Uebersezung ausgedruͤkt, als sie im Originale
                                       da steht. A. d. Ue. wird kein Brot mehr essen, das auf die alte gewoͤhnliche Weise
                                 gebaken wurde. Die Maschine des Hrn. Gui ist zu
                                 einfach und zu bequem, als daß sie nicht allen uͤbrigen vorgezogen werden
                                 sollte.
                              
                                 
                                 Der einzige Unterschied, den unsere Leser zwischen dieser Knetemaschine und
                                    jener Cavallier's im Register finden werden, besteht 1) darin, daß diese Schrauben und
                                    jene Loͤcher zum hoͤher und tiefer stellen der Walze hat: Wenn
                                    die Schrauben eine feinere Stellung, als die Loͤcher erlauben; so
                                    fragt es sich auf der anderen Seite: in wie fern die Schwierigkeiten der
                                    Schrauberei bei allen Maschinen, die durch zwei Schrauben horizontal
                                    gestellt werden sollen, hier beseitigt werden koͤnnen? 2) in der
                                    Querscheidewand? Reichen diese Abaͤnderungen und Zusaͤze nun
                                    hin, um Hrn. Cavallier's Patent zu
                                    beeintraͤchtigen? Wohin fuͤhrt das Patent-Wesen? Es
                                    kehrt in sich selbst zuruͤk: „ad
                                          absurdum et inhumanum“
                                    
                                 ––––––––
                                 Man verzeihe uns, daß wir so lang bei einem Gegenstande verweilen, der
                                    Manchem unbedeutend scheinen wird, der aber der Gegenstand des
                                    taͤglichen Gebetes eines jeden Christen ist: „das
                                       taͤgliche Brot.“ Die Bourboniden, nicht zufrieden das
                                    uͤbrige Europa in der Quelle seines Lebens, in dem weiblichen
                                    Geschlechte, mit ihren Schnuͤrleibern und Corsets (die eine der
                                    edelsten deutschen Frauen, so wahr und huͤbsch als sie selbst ist,
                                    „Drachenfluͤgel“ nannte) verkruͤppelt und
                                    zum Siechlinge gemacht zu haben, kommen nun auch uͤber die
                                    Maͤnner, die ihnen noch zu fest zur Seite stehen, und wollen sie mit
                                    Leimsuppe Statt Fleischbruͤhe, mit Brot aus Erdaͤpfeln und
                                    Leim, Statt mit Brot aus gutem Roken- oder Weizenmehle
                                    fuͤttern, und dieses Brot sollen sie nicht mehr kraͤftig und
                                    gut kneten, sondern walgen. Wenn der Bourbonide so entnervt wurde, daß sein
                                    Arm nicht mehr Teig kneten kann, so wird der deutsche Mann sich
                                    huͤten, so tief zum Schwaͤchlinge herabzusinken. Er wird sich
                                    weder sein gutes Brot noch sein Fleisch fuͤr Erdapfelbrot und
                                    Knochenleim von Pseudo-Philanthropen aus, dem Kopfe, und noch weniger
                                    aus dem Magen schwazen lassen, der bekanntlich keine Ohren hat.
                                 HAEC. SVNT. VENTRI. STABILIMENTA: PANIS. ET. ASSA.
                                       BVBVLA; sagte einer der geistreichsten Maͤnner des
                                    klassischen Allerthumes, den, obschon er ein blinder Heide war, der heilige
                                    Kirchenvater Hieronymus nie von seiner Seite kommen ließ, Accius Plautus in seinem Curcul. 2. 3. 88. Wer die Menschen um gutes Brot und gesundes
                                    Fleisch gelehrter oder finanzieller Grillen wegen bringen will, wird sie
                                    bald in Heuschreken verwandelt haben, die am Ende alles fressen, selbst die
                                    Meßkleider.
                                 A. d. Ue.
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Erklaͤrung der Abbildung der Knetemaschine der
                                 HHrn. 
                           Cavallier, Frère et Comp.,
                                 rue Caumartin, N. 7 zu Paris, in den
                              Annales de l'Industrie. N. IV.
                           AA, Fig. 1 bis 4. Trog aus Eichenholz, der Form nach einem gewoͤhnlichen Baktroge
                              ziemlich aͤhnlich, am Boden rundlich ausgehoͤhlt, und mit Blech
                              ausgekleidet.
                           B, hohler Cylinder aus Gußeisen. Seine zwei Achsen, bb, aus geschlagenem Eisen liegen in Lagern, C, und folgen den Bewegungen, welche man
                              veranlaͤßt, um den Cylinder zu heben oder zu senken.
                           CC, Lager. Sie verlaͤngern sich nach
                              aufwaͤrts, so daß sie die senkrechte Vertiefung schließen, welche an jedem
                              Ende des Troges zur Aufnahme derselben angebracht ist. Diese Stuͤke sind
                              innen mit zwei Baken versehen, welche den Krazer oder Streicher seitwaͤrts
                              befestigen.
                           D, Streicher oder Krazer, bestehend aus einem starken
                              Brette aus Eichenholz, welches sich an seinem unteren Theile in einen spizigen
                              Winkel verduͤnnt, unduad daselbst mit Eisen beschlagen ist.
                           EE, maͤnnliche Schraube, deren Stuͤtzpunkt
                              in C ist, und mittelst welcher der Abstand des Streichers vom Cylinder genau
                              regulirt werden kann.
                           
                           F, Niet der Schrauben EE.
                           G, Knopf. Er dient als Gegenniet, und umfaßt das
                              Stuͤk Eisen H.
                           H, flaches Stuͤk Eisen, welches an dem oberen
                              Theile des Krazers befestigt ist.
                           H, Hebel, mittelst welcher man die Entfernung des Troges
                              von dem unteren Rande des Umfanges der Walze bestimmt, um dadurch der Teigplatte,
                              welche darunter oder zwischen beiden durchlaͤuft, die beliebige Dike zu
                              geben.
                           J, Auge des Hebels, in welches der Vorsprung, K, eingreift.
                           L, Ende des Hebels.
                           M, Stift mit einem Kopfe, mittelst dessen man das Ende
                              des Hebels auf der gehoͤrigen Hoͤhe befestigt.
                           N, Zahnrad, am Ende der Achse des Cylinders
                              befestigt.
                           O, Triebstok, welcher dem Rade und dem Cylinder die
                              Bewegung mittheilt.
                           P, runde Stange, auf einem Stuͤke Gußeisen,
                              welche dem Flugrade als Achse dient.
                           Q, Flugrad, an welchem auf einer Seite der Triebstok, an
                              der anderen die Kurbel angebracht ist.
                           K, die Kurbel.
                           S, Dekel, welcher den Trog bedekt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
