| Titel: | Nachtrag zu J. Marie Ursula la Rigaudelle du Buisson's Patent zum Ausziehen des Färbestoffes aus Farbehölzern. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. LVI., S. 204 | 
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                        LVI.
                        Nachtrag zu J. Marie Ursula la Rigaudelle du Buisson's Patent
                           zum Ausziehen des Faͤrbestoffes aus Farbehoͤlzern.
                        Aus dem Register of Arts, Junius, 1830. S.
                              7.
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              III.
                        Ueber das Ausziehen des Faͤrbestoffes aus
                           Farbehoͤlzern.
                        
                     
                        
                           Wir haben von diesem Patente bereits Nachricht aus dem London-Journal gegeben, wo aber keine Abbildung Mitgetheilt wurde,
                              welche das Register of Arts a. a. O. liefert.
                           Fig. 12.
                              stelle den hierzu noͤthigen Apparat vor. a ist
                              eine Roͤhre, welche den Dampf aus einem Dampfkessel in eine geschlossene,
                              hoͤlzerne, mit Blei ausgefuͤtterte Kufe, b, leitet, in welcher er auf den Holz-Absud in der daruͤber
                              befindlichen Pfanne, c', wirkt, ehe er noch durch die
                              Roͤhre, c', in den oberen Theil einer anderen
                              hoͤlzernen Kufe oder Kammer, dd, gelangt,
                              welche mit Erdenwaare oder mit glasirten Ziegeln ausgefuͤttert und dampfdicht
                              geschlossen ist. Das Faͤrbeholz wird, gespaͤnelt oder geraspelt, in
                              diese Kufe gebracht, die mit einem durchloͤcherten Boden, ee, versehen ist, und die Kufe wird damit bis auf
                              10–12 Zoll von ihrem Dekel gefuͤllt. Der Dampf wird, so wie er durch
                              das Holz herabsteigt, verdichtet, und das dadurch entstehende Wasser
                              troͤpfelt durch den durchloͤcherten Boden, ee, auf den schiefen Boden, hh, von welchem es alsogleich durch die Rinne, g, in die Abdampfpfanne, c',
                              gelangt, in welcher neuer und heißerer Dampf ununterbrochen auf dasselbe wirkt, und
                              so ein Extract von gehoͤriger Consistenz bildet. Wenn einmal das durch die
                              Roͤhre, g, laufende Wasser farbenlos ankommt, so
                              ist dieß ein Beweis, daß aller Faͤrbestoff bereits ausgezogen ist. Im Boden
                              der Kufe, b, befindet sich eine kleine Roͤhre um
                              die Fluͤssigkeit abzulassen, die allenfalls in derselben durch Verdichtung
                              angehaͤuft seyn mag. Wenn der Faͤrbestoff zugleich Harz
                              enthaͤlt, muß Alkohol oder ein anderes Mittel mit dem Dampfe verbunden
                              werden, und da Alkohol kostbar ist, muͤssen die Daͤmpfe uͤber
                              der Pfanne c' verdichtet werden.Das Ausziehen der harzigen Pigmente mittelst Alkohol (wasserfreiem Weingeist)
                                    verdient weit mehr beruͤksichtigt zu werden, als es bisher geschah.
                                    Gegenwaͤrtig zieht man die Anchusa
                                       tinctoria (Ochsenzungenwurzel) mittelst Alkohol aus, welcher Auszug
                                    auf Baumwollengespinnste und Gewebe, welche vorher mit essigsaurer Thonerde
                                    grundirt waren, ein sehr haltbares Violett gibt, welches Fabrikat unter dem
                                    Namen Organett in Handel gebracht wird. Unter Modification koͤnnen
                                    mit diesem harzigen Pigmente sehr interessante Farbenproductionen erhalten
                                    werden, auf welche wir demnaͤchst zuruͤkkommen. A. d. R.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
