| Titel: | Gewisse Verbesserungen in Drukmaschinen, worauf Jak. Wills, Wayte, ehevor in Drury-lane, gegenwärtig in Gough-street, Mount Pleasant, sich am 19. März 1829 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. LX., S. 241 | 
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                        LX.
                        Gewisse Verbesserungen in Drukmaschinen, worauf
                           Jak. Wills, Wayte,
                           ehevor in Drury-lane, gegenwaͤrtig in Gough-street,
                           Mount Pleasant, sich am 19.
                              Maͤrz 1829 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts, N. 21. S.
                              121.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Wills, Wayte, Verbesserungen in Drukmaschinen.
                        
                     
                        
                           Meine Verbesserungen an der Maschine zum Druken bestehen 1) in einer neuen Bauart der
                              Drukerpresse oder Maschine, an welcher ich zwei Tafeln anbringe, deren jede ihre
                              besonderen Letternformen hat, um beide Seiten des Papieres zu bedruken, was man
                              vollenden (perfecting) nennt. Diese Tafeln werden von
                              Schwingarmen getragen, und abwechselnd unter eine haͤngende Platte (platen) gebracht, um daselbst in Folge des Spieles einer
                              Stange, die mit einer sich drehenden Kurbel verbunden ist, bedrukt zu werden. 2) in
                              einer neuen Bauart der Drukerpresse, in welcher bloß eine Tafel und eine Form
                              angebracht ist, die sich auf Armen zwischen zwei Platten schwingt, welche schief
                              stehen, wo dann die Tafel abwechselnd mit den Platten in Beruͤhrung kommt. 3)
                              in einer neuen Einrichtung des Apparates zum Auftragen der Schwaͤrze, welcher
                              an dem Tische einer Drukerpresse von irgend einer gewoͤhnlichen Bauart
                              angebracht werden kann.
                           Meine erst erwaͤhnte Drukmaschine ist Fig. 1–4. dargestellt,
                              in welchen dieselben Buchstaben dieselben Gegenstaͤnde bezeichnen. Fig. 1. zeigt
                              die Maschine von der Seite in vollkommen zur Arbeit hergerichtetem Zustande. Fig. 2. stellt
                              eine horizontale Ansicht derselben von oben dar. Fig. 3. ist die Kehrseite
                              von Fig. 1.,
                              mit Wegnahme des Gestelles, um die arbeitenden Theile noch deutlicher vorstellen zu
                              koͤnnen. Diese dritte Figur stellt die Lage der Theile in dem Augenblike dar,
                              wo der Druk auf den Bogen geschieht. Fig. 4. ist eine
                              aͤhnliche Ansicht, wie in Fig. 3., zeigt aber die
                              Lage der Theile uns mittelbar nach dem Druke des Bogens: die Platte ist hier
                              gehoben, um der einen Tafel und Form den Ruͤktritt zu erlauben, und
                              dafuͤr die andere Tafel und Form an die Stelle derselben aufsteigen zu
                              lassen, damit die Ruͤkseite des Bogens bedrukt werden kann, welcher
                              waͤhrend der Wechselbewegung der Tafeln umgekehrt wird, a und b sind die Tafeln mit
                              den Letternformen: jede Tafel wird von den Armen der doppelarmigen Hebel cd, cd, gestuͤzt. Dir Tafeln sind an diesen
                              Armen mittelst
                              Angelgewinde befestigt, und die doppelarmigen Hebel, welche alle von gleicher
                              Laͤnge sind, schwingen sich auf Bolzen oder Spindeln, die durch ihre
                              Stuͤzpunkte bei ee laufen: die Schweife der
                              Hebel sind mit Gewichten, ff, versehen, um die
                              Tafeln aufzuwiegen.
                           Die Kurbel, g, an welcher die Triebkraft angebracht ist,
                              ist mit den Hebeln, c, mittelst der Stange, h, verbunden, und daher sezt die Umdrehung der Kurbel
                              die doppelarmigen Hebel in Schwung, und bringt die Tafeln in horizontaler Lage auf
                              und nieder, so daß sie immer den Parallelism beibehalten, wie man in den punktirten
                              Linien, Fig.
                                 3., sieht. Um die Platte, i, parallel mit den
                              Tafeln zu heben und zu senken, haͤngt sie an dem Querhaupte der Presse
                              mittelst Doppelgelenkstuͤke, wie man bei j sieht,
                              und wird in ihrer parallelen Bewegung durch eine Laͤngenstange, kk, geleitet, welche mittelst eines
                              Gliedergefuͤges, l, mit einer aufrechten
                              Stuͤze, m, am Ende der Speisungsmaschine
                              verbunden ist, die man in Fig. 3 und 4. besonders sieht.
                           Die Bogen Papier, welche bedrukt werden sollen, kommen in einem Haufen auf das
                              Speisungsbrett, n, und werden einzeln von dem Jungen,
                              der die Maschine bedient, vorwaͤrts uͤber die Kante des Brettes in
                              einer solchen Lage hinabgeschoben, daß sie von den Federn, Kloben oder Fingern, ooo, die auf einer leichten Stange, p, aufgezogen sind, welche quer uͤber die
                              Maschine laͤuft, und mit einer Laufkette, q, in
                              Verbindung steht, festgehalten werden koͤnnen, wie man sehr deutlich in der
                              horizontalen Ansicht, Fig. 2., sieht.
                           Der Bau der Kloben oder Finger ist hoͤchst einfach: die oberen Baken derselben
                              bestehen aus kleinen Stuͤken einer duͤnnen Stahlplatte o, die an einem Ende an ihrer Stange, p, befestigt sind, welche den unteren Baken bildet. Auf
                              dieser Stange liegen sie flach, und da die Laufkette uͤber die Enden aller
                              dieser Federn hinlaͤuft, so kommen sie gegen kleine schiefe Flaͤchen,
                              rrr, die an der obersten Leiste der
                              senkrechten Stuͤze s angebracht sind, und die
                              Enden der Federkloben oder Finger heben; und wenn sie uͤber die schiefen
                              Flaͤchen hingelaufen sind, fallen sie, und ihre Enden paken den Rand des
                              Bogens fest, welcher bereit ist zwischen die Platte und die Tafel hingefuͤhrt
                              und dort bedrukt zu werden.
                           Die Laufketten, g, werden mittelst eines Getriebes von
                              Zahnraͤdern durch die Maschine vorwaͤrts gefuͤhrt, welches
                              durch die Umdrehung der Kurbelachse, g, in Bewegung
                              gesezt wird, wie man in Fig. 1 und 2. sieht. An dem Ende der
                              Kurbelachse ist ein abgestuzt kegelfoͤrmiges Rad, t, welches in einen Triebstok an der geneigten Achse, u, eingreift; an dem oberen Ende dieser Achse ist ein
                              aͤhnlicher Triebstok, welcher durch ein Triebwerk aus abgestuzt
                              kegelfoͤrmigen Raͤdern das Zahnrad, v,
                              treibt. Dieses Zahnrad, v, greift in einen Triebstok,
                              
                              w, auf der Achse einer der Leitungswalzen, x, die man in der horizontalen Ansicht, Fig. 2., quer uͤber
                              die Maschine laufen sieht. Die Enden dieser und anderer aͤhnlicher
                              Leitungswalzen haben Speerraͤder (spear-wheels),Sollte es vielleicht heißen spur-wheels,
                                    Spornraͤder? A. d. Ue. welche in die Glieder der Laufkette q
                              eingreifen, und so wird, durch die Umdrehung von x, die
                              Laufkette vorwaͤrts gefuͤhrt.
                           Wenn die Maschine in Thaͤtigkeit ist, wird die Kurbelachse, g, durch eine gleichfoͤrmige ununterbrochene
                              umdrehende Bewegung in Thaͤtigkeit gesezt; da es aber nothwendig ist, daß die
                              Laufketten, welche die Papierbogen fuͤhren, in gewissen
                              Zwischenraͤumen stehen bleiben, waͤhrend welcher naͤmlich
                              abgedrukt wird, so ist ein Theil der Zaͤhne des Rades, v, abgenommen, wodurch, obschon das Rad, v,
                              fortfaͤhrt sich immer gleichfoͤrmig fortzubewegen, der Triebstok, w, doch gelegentlich still stehen bleibt, damit die
                              Leitungswalzen und die Laufketten auch still stehen, waͤhrend abgedrukt
                              wird.
                           In dem Augenblike, wo ein Bogen abgedrukt wird, befinden sich die Theile der Maschine
                              in der in Fig.
                                 3. angezeigten Lage. Nachdem der Bogen abgedrukt wurde, kommen diese
                              Theile in die Lage, welche Fig. 4. zeigt. Da die
                              Kurbel und die Stange, h, in gerade Linie kommen, so
                              werden die Arme, c, d, welche die Tafel b, stuͤzen, uͤber die Senkrechte
                              hinausgestoßen, und so, wie sie in diese Lage kommen, wird die senkrechte Stange
                              oder der Hebel y, der sich in den Arm, d, mittelst des Sperrkegels und der Federhebel, zz, einsperrt, die horizontale Stange, k, mittelst des Stiftes 1 oben an der Stange y, der in dem Ausschnitte des Armes 2 spielt, welcher
                              von der Stange k herabsteigt, seitwaͤrts bewegen.
                              Diese Stange k ist an der Platte befestigt, und
                              haͤngt, wie man sich erinnern wird, an einem Ende an dem
                              Gliedergefuͤge I; wie sich daher die Stange
                              seitwaͤrts bewegt, steigt sie in die Hoͤhe, und hebt die Platte von
                              der Tafel ab, wie man in Fig. 4. sieht.
                           Es wird hier noͤthig seyn, zu bemerken, daß der von der Tafel b so eben gegebene Druk der zweite Druk oder Widerdruk
                              auf der Ruͤkseite des Bogens (the reiteration, the
                                 perfection) ist. Eine Reihe der Finger ist in diesem Augenblike, durch das
                              Gleiten der Stange, uͤber die oben beschriebenen schiefen Flaͤchen
                              hinab, wie Fig.
                                 4. zeigt, und folglich gezwungen die Kante eines Bogens von dem Stoße zu
                              fassen, der bereit liegt hereingezogen zu werden, und den Druk der Tafel a aufzunehmen.
                           Da nun die Zaͤhne des sich drehenden Rades, v, in
                              den Triebstok, u, eingreifen, so wird die Laufkette
                              vorwaͤrts bewegt, und der neue Bogen kommt unter die Platte, waͤhrend der
                              bedrukte Bogen laͤngs dem Laufgewebe fortgefuͤhrt, und auf ein Brett,
                              das sich zur Aufnahme desselben in gehoͤriger Lage befindet, hingelegt wird.
                              Die Federkloben oͤffnen sich, so wie sie uͤber die kleinen schiefen
                              Flaͤchen bei 4 hinlaufen, auf eine aͤhnliche Weise, wie oben angegeben
                              wurde. Um die Platte mit geringer Muͤhe zu heben und fallen zu lassen, ist
                              ein Gegengewicht, 5, an dem Hebel angebracht, und mittelst der senk rechten Stange,
                              6, mit der Platte verbunden.
                           Nachdem nun die abwechselnden Bewegungen der Tafeln a und
                              b beschrieben sind, wie sie durch die umdrehende
                              Bewegung der Kurbel und ihrer Verbindungsstange, h,
                              erzeugt werden, so gehe ich zur Beschreibung der Art und Weise uͤber, wie vor
                              jedem Druke die Schwaͤrze auf die Formen aufgetragen wird. An jedem Ende des
                              Gestelles der Maschine befindet sich ein Trog, 7, mit der Schwaͤrze. An jedem
                              derselben ist eine Leitungs- oder Trogwalze, wie bei anderen Drukmaschinen,
                              um die gehoͤrige Menge Schwaͤrze zu liefern. 88 sind die
                              Aufnahmswalzen, deren Laufzapfen auf kleinen Hebeln, gg, aufgezogen sind, deren jeder eine Feder hinter sich hat, um die
                              Aufnahmswalzen mit den Vertheilungswalzen 10, 10 in Beruͤhrung zu halten. Die
                              Hebel und die Vertheilungswalzen sind in Seitenleisten an den Tafeln angebracht, und
                              so vie die Tafeln in ihre niedrigste Lage herabkommen, wie bei a, Fig. 4., schlaͤgt
                              der Schweif des Hebels g auf einen kleinen Stift,
                              welcher die Aufnahmswalze, 8, in Beruͤhrung mit der Trog- oder
                              Leitungswalze bringt. In diesem Augenblike empfaͤngt die Walze 8 ihren Bedarf
                              an Schwaͤrze, und, wenn die Tafel sich hebt, macht die Feder, daß die Walze 8
                              wieder in Beruͤhrung mit der Vertheilungswalze 10 kommt.
                           Um die Schwaͤrze gleichfoͤrmig uͤber die Vertheilungswalzen
                              auszubreiten, haͤlt man dieselben mittelst eines Laufbandes ohne Ende,
                           11, 11, das uͤber Rollen an den Enden derselben und uͤber eine
                              Rolle,
                           12, ungefaͤhr in der Mitte der Maschine laͤuft, bestaͤndig in
                              Umtrieb: dieses Laufband wird durch eine Spannungsrolle gespannt erhalten. Eine
                              andere Rolle, auf derselben Achse mit 12, fuͤhrt ein Laufband von einer
                              aͤhnlichen Rolle 14 auf der Kurbelachse, und so werden durch Umdrehung dieser
                              lezteren die Vertheilungswalzen bestaͤndig in Umtrieb erhalten.
                           Die Walzen 15, 15, welche der Form auf der Tafel a
                              Schwaͤrze geben, drehen sich loker in den haͤngenden Leitern oder
                              Fuͤhrern, 16, 16, und folglich werden die Walzen, so wie die schwingende
                              Tafel a steigt und faͤllt (wie die punktirten
                              Linien in Fig.
                                 3. zeigen), uͤber die Form laufen, und diese mit Schwaͤrze
                              versehen. Wenn die Tafel in ihre hoͤchste Lage emporgestiegen ist, werden die
                              Walzen 15, 15, gegen die
                              Vertheilungswalze 10 druͤken, und so eine neue Speisung von Schwaͤrze
                              erhalten. Die Form auf der Tafel b wird durchaus auf
                              dieselbe Weise, wie a, geschwaͤrzt, und daher
                              waͤre es uͤberfluͤssig, die Beschreibung zu wiederholen.
                           Nachdem der von den Springkloben oder Fingern unter die Platte gebrachte Bogen seinen
                              ersten Druk erhalten hat, kehren dieselben in ihrem weiteren Verlaufe den Bogen um
                              zum Widerdruke, und legen ihn, wie bereits erklaͤrt wurde, ab. An der unteren Seite der Platte kann ein
                              Raͤhmchen, oder es koͤnnen Baͤnder angebracht werden, um den
                              Bogen dicht auf der Deke zu halten, welche Deke zwischen zwei Walzen gespannt wird:
                              die Oberflaͤche kann mittelst eines Laufbandes und einer Rolle gewechselt
                              werden, welche mit einem der Spornraͤder in Verbindung steht, oder auf irgend
                              eine andere schikliche Weise.
                           Die Drukerpresse oder Maschine, in welcher bloß Eine Tafel angebracht ist, die sich
                              auf Armen zwischen zwei Platten schwingt, ist in Fig. 5. dargestellt. a, ist die Kurbelachse, welche von irgend einer
                              passenden Kraft getrieben wird. b, die Kurbel; c, die Verbindungsstange, mittelst eines Gefuͤges
                              mit dem Schwinggestelle, dd, verbunden, auf
                              welchem die Tafel e und die Letternform sich befindet,
                              mit einem Gewichte, f, unten an einem Arme zur
                              Unterhaltung des Gleichgewichtes. Die Enden der Tafel auf dem Gestelle d schlagen, so wie es sich schwingt, abwechselnd gegen
                              einen der Hebel gg, an deren aͤußersten
                              Enden, hh, sich Gefuͤge befinden, welche
                              sie mittelst der Stangen, ii, mit den Platten kk verbinden: die Platten sind durch doppelt
                              gegliederte Stuͤke, ll, auf eine
                              aͤhnliche Weise, wie oben beschrieben wurde, aufgehaͤngt. Diese
                              Wirkung der TafelHier ist im Originale etwas ausgelassen. Es heißt: „This action of the table, and brings
                                          etc.“ Dieß gibt aber keinen Sinn. A. d. Ue. und bringt die schiefe Platte herab um den Druk zu geben; bei der Wiederkehr
                              des Schwinggestelles und der Tafel hebt das Gegengewicht, m, den Hebel, g, und macht daß die Platte in
                              ihre vorige Lage zuruͤk gehoben wird.
                           Der Apparat zum Auftragen der Schwaͤrze ist an dieser Maschine großen Theils
                              demjenigen an der oben beschriebenen Maschine aͤhnlich, und so wie die Tafel
                              hin und her laͤuft, laufen die Walzen nn
                              uͤber die Form, und schwaͤrzen die Lettern.
                           Die Bogen, die in dieser Maschine gedrukt werden sollen, werden von einer Reihe
                              Baͤnder herbeigefuͤhrt, die um eine Deke ohne Ende laufen, wie an
                              vielen anderen Drukmaschinen: Baͤnder und Deken erhalten ihre Bewegung von
                              einem Laͤufer auf der Achse der Kurbel. Da diese Maschine fuͤr hohen
                              Schnelldruk berechnet ist, so kann man mehrere Auflegetafeln anwenden.
                           
                           Der Apparat zum Auftragen der Schwaͤrze, als der dritte Theil meiner
                              Erfindung, ist in Fig. 5*, 6, 7 und 8 dargestellt, in welchen dieselben Buchstaben dieselben
                              Gegenstaͤnde bezeichnen. Fig. 5* ist eine
                              Seitenansicht; Fig.
                                 6. eine Ansicht von oben; Fig. 7 und 8 sind Endansichten. Der
                              Apparat ist auf einem Gestelle oder auf senkrechten Stuͤzen, aaa, abseits der Tafel auf der Drukerpresse mir
                              den Letternformen, wie bei bb. Der Trog (duct), welcher die Schwaͤrze enthaͤlt, ist
                              bei c dargestellt, aus welchem die Schwaͤrze von
                              der Leitungs- oder Trogwalze (ductor roller), d, herausgenommen, und auf die Bothenwalze (messenger roller) e
                              uͤbertragen wird, welche sie zur Aufnahmswalze, f, fuͤhrt, wenn der Wagen auslaͤuft. gggg ist ein leichter Wagen oder ein Gestell, und
                              traͤgt die Achsen der beiden Schwaͤrzwalzen h und i, und der Bothenwalze e, die man einzeln in Fig. 9. sieht. Dieser
                              Wagen laͤuft auf vier Raͤdern auf den beiden Seitenbahnen oben auf den
                              oberen Kanten des Gestelles aa. Er erhaͤlt
                              seine Bewegung mittelst einer Schnur oder einer Saite k,
                              welche uͤber eine Rolle und um eine Walze, l,
                              laͤuft, von welcher Walze aus eine andere Schnur oder Saite mit der Heke (rounce) n in Verbindung steht.
                           Die Heke wird von einem Jungen oder auf irgend eine andere
                              schikliche Weise aufgewunden, wodurch zugleich auch die Vertheilungswalze, j, mittelst Schnur und Rollen in Bewegung gesezt wird.
                              Der Cylinder, I, welcher sich waͤhrend des
                              Aufwindens loker um seine Spindel dreht, wird dann mittelst eines Sperrkegels auf
                              derselben befestigt, welcher in einen Ausschnitt oben auf dem Cylinder wirkt. Auf
                              diese Weise wird das Gewicht in seiner erhoͤhten Stellung erhalten, bis der
                              Druker (pressman) den Dekel hebt, wo dann der Schweif
                              oder Hebel am Grunde des Dekels gegen einen kleinen mit einem Gewichte versehenen
                              Hebel, o, schlaͤgt, der sich an der Seite des
                              Gestelles befindet. Dieser Hebel ist mittelst einer Stange, p, mit einem kleinen Hebel, q, verbunden, der
                              einen Sperrkegel fuͤhrt, welcher in ein Zahnrad auf der Achse der
                              Leitungs- oder Trogwalze, d, eingreift, und
                              dadurch derselben (dem ductor) die notwendige Bewegung
                              ertheilt, zugleich aber auch einen Sperrkegel, r,
                              niederdruͤkt, welcher den Wagen, g,
                              festhaͤlt. Da nun der Wagen frei ist, steigt das Gewicht, k, nieder, dreht den Cylinder, I, und die an denselben angeschlossene Spindel s. Dieses Spornrad, und ein anderes von aͤhnlichem Durchmesser, t, werden von einer Laufkette, uu, umfaßt, in welcher sich ein Zapfen, v, befindet, der in einem Ausschnitt an dem Hintertheile
                              des Wagens oder Gestelles, g, eingreift, wo dann, durch
                              Umdrehung des Cylinders, l, der Spindel und des
                              Spornrades, s, der Wagen mit den Schwaͤrzwalzen
                              ploͤzlich uͤber die Form vorgestoßen wird (wie man in den punktirten Linien, Fig. 6., sieht)
                              und augenbliklich wieder zuruͤkgefuͤhrt wird. Das nun wieder
                              aufgewundene Gewicht bereitet die Kraft vor, durch welche der Wagen mit den Walzen
                              zu wiederholtem Auftragen der Schwaͤrze auf die oben beschriebene Weise
                              vorgestoßen wird.
                           Um zu verhuͤten, daß die Schwaͤrze sich nicht auf den Walzen sammelt
                              und in Streifen aufgetragen wird, wird der Vertheilungswalze eine Seitenbewegung
                              gegeben. Dieß geschieht mittelst eines Cylinders, w, mit
                              einer geneigten Furche, welcher einen Zapfen an der unteren Seite des Gestelles der
                              Vertheilungswalze aufnimmt: dieser Cylinder erhaͤlt seine Bewegung durch den
                              Hebel, o, auf welchen der Schweif des Dekels wirkt.
                           Fig. 10.
                              zeigt eine andere Weise, auf welche eine Presse von gewoͤhnlicher Bauart
                              abgeaͤndert, und mit einem von sich selbst die Schwaͤrze auftragenden
                              Apparate versehen werden kann, a, ist eine feststehende
                              Tafel mit der Letternform; b, ist ein Wagen, in welchem
                              die Schwaͤrzwalzen, cc, aufgezogen sind, so
                              wie auch die Platte, d, die sich auf Zapfen oder auf
                              einer Achse dreht. An einem Ende dieser Achse ist ein mit Zaͤhnen versehenes
                              Segment befestigt, e, welches in einen Zahnstok, l, eingreift, der auf der Tafel befestigt seyn muß, oder
                              auf irgend einem anderen stillstehenden Theile der Presse. An den Rippen oder an dem
                              Gestelle der Presse sind zwei Spornraͤder, g und
                              h, angebracht, welche die Laufkette iii fuͤhren. Diese Laufkette ist mittelst
                              eines Zapfens mit dem Wagen b verbunden, welcher auf
                              Walzen auf der Bahn, k, laͤuft. Wenn man nun
                              sezt, daß der Griff, l, der Heke gedreht wird, so wird der Wagen vorwaͤrts gebracht, der die
                              Schwaͤrzwalzen uͤber die Form fuͤhrt, und auch die Platte d, wird durch Einwirkung des gezaͤhnten Segmentes
                              in den Zahnstok in eine horizontale Lage uͤber die Lettern gedreht, welche
                              bereit stehen die Kraft aufzunehmen, die den Druk gibt. In diesem Augenblike werden
                              die Schwaͤrzwalzen, cc, uͤber die
                              Vertheilungswalze, m, gebracht, und werden auf die oben
                              beschriebene Weise ihren Bedarf an Schwaͤrze aufnehmen.
                           Fig. 11 und
                              12.
                              zeigen Grund und Aufriß einer Vorrichtung, durch welche die lange Leitungs-
                              oder Trogwalze, und der in den vorigen Figuren beschriebene Schwaͤrztrog
                              beseitigt werden kann, a ist eine kleine
                              Schwaͤrzleitungswalze mit einem an derselben angebrachten Troge an einem Ende
                              des Gestelles des Schwaͤrzapparates. b ist eine
                              kleine Walze am Ende des Dekelgestelles aus der gewoͤhnlichen elastischen
                              Composition verfertigt. Wenn der Dekel gehoben ist, wie man bei c in Fig. 11. sieht, so wird
                              die Walze b in Beruͤhrung mit der Leitungswalze,
                              a, gebracht; wenn aber der Dekel auf die Form
                              niedergelegt ist, wird die Walze, b, in jene Lage
                              gehoben, welche in derselben Figur bei d durch Punkte angezeigt ist.
                              eeee sind Bloͤke von Holz oder Metall
                              auf einer Stange abseits der Presse. Diese Bloͤke sind so stellbar, daß sie
                              fuͤr Formen verschiedener Art taugen. Wenn man den Dekel einlaufen
                              laͤßt, laͤuft die Walze b uͤber die
                              Bloͤke, theilt denselben Schwaͤrze mit, wie die Punkte bei f zeigen, und, um zu verhuͤten, daß die Walze den
                              groͤßten Theil ihrer Schwaͤrze auf die beiden ersten Bloͤke
                              legt, sind diese so vorgerichtet, daß nur die Haͤlfte der Breite der Walzen
                              mit den beiden ersten Bloͤken in Beruͤhrung kommt, die andere
                              Haͤlfte aber ihre Schwaͤrze dem dritten und vierten Bloke mittheilt.
                              Diese Bloͤke sind so gestellt, daß sie den Columnen oder Seiten der Formen
                              gegenuͤber kommen, und die Schwaͤrzwalzen nehmen, waͤhrend sie
                              uͤber die Bloͤke laufen, Schwaͤrze nur an diesen Theilen auf,
                              so daß alles Verwuͤsten vermieden wird. Diese Bloͤke koͤnnen
                              entweder auf die Stange gestellt werden, wie sie unter der Walze dargestellt sind,
                              oder daruͤber aufgehaͤngt werden, wie man es am bequemsten
                              findet.Diese Erklaͤrung ist von Hrn. Newton, und,
                                    wie man sieht, nicht zu deutlich. Wird mir dieser Maschine, die so sehr
                                    zusammengesezt zu seyn scheint, irgendwo gedrukt? A. d. Ue.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
