| Titel: | Ueber eine verbesserte Methode, Werkzeuge zum Schneiden hohler Schrauben in der Drehebank zu verfertigen. Von dem sel. Andr. Flint, Mechaniker. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. XCII., S. 342 | 
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                        XCII.
                        Ueber eine verbesserte Methode, Werkzeuge zum
                           Schneiden hohler Schrauben in der Drehebank zu verfertigen. Von dem sel. Andr. Flint,
                           Mechaniker.
                        Aus Gill's technol. Reposit. Mai. S.
                              292.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
                        Flint, uͤber das Schneiden hohler Schrauben etc.
                        
                     
                        
                           Hr. Flint wurde vor mehreren Jahren schon von der Society for the Encouragement of Arts fuͤr zwei
                              auf verschiedene Art eingerichtete Laufscheiben belohnt, welche sich ausdehnen.
                              Seine Erfindung verdiente gegenwaͤrtig mehr benuͤzt zu werden. Er
                              hatte auch ein Patent
                              auf eine Dampfmaschine mit umdrehender Bewegung genommen, und war uͤberhaupt
                              ein trefflicher Mechaniker.
                           Da er fand, daß die Werkzeuge zum Schneiden hohler Schrauben in der Drehebank, oder,
                              wie man sagt, im Fluge, den Nachtheil haben, daß sie die Tiefe der Gaͤnge
                              vermindern, was von der zwekwidrigen Weise herruͤhrt, in welcher diese
                              Werkzeuge gewoͤhnlich gemacht werden, indem man sie naͤmlich
                              seitwaͤrts gegen eine schneidende Schraube haͤlt, die von der
                              Drehebank getrieben wird, auf dieselbe Weise, wie man die Enden der Werkzeuge zum
                              Schneiden der dichten (maͤnnlichen) Schrauben im Fluge verfertigt, und wobei
                              die Zahne gekreuzt, d.h., in verkehrter Richtung gegen die hohlen Schrauben gewendet
                              werden, also die Tiefe der Schraubengange vermindert wird. Um nun diesen Nachtheil
                              zum Theile zu beseitigen, schloß er das Stuͤk Stahl, welches das Werkzeug zum
                              Schraubenschneiden (the screw-tool) bilden
                              sollte, in eine dike Eisenplatte ein, die uͤber den Ruͤken desselben
                              gebogen wurde, brachte die Kanten derselben auf gleiche Hoͤhe mit der
                              beabsichtigten Schneide des kuͤnftigen Werkzeuges, und feilte das Ganze zu
                              einem Theile eines Cylinders, der zwischen den Baken (Praͤgestoͤken)
                              des Schraubenstokes aufgenommen, und so von denselben behandelt werden
                              koͤnnte, daß die Zaͤhne in der Kante des kuͤnftigen Werkzeuges
                              so eingeschnitten wurden, daß lezteres zum Schneiden hohler Schrauben im Fluge in
                              der Drehebank gebraucht werden kann.
                           Fig. 29.
                              stellt einen Theil eines solchen Werkzeuges von oben gesehen dar, und Fig. 30. von
                              der Endseite. Fig.
                                 31. zeigt das Werkzeug zum Theile umhuͤllt vom eisernen
                              Gehaͤuse, und so wie die Baken des Schraubenstokes auf oben erwaͤhnte
                              Weise auf dasselbe gewirkt haben. Die punktirten Linien um dasselbe koͤnnen
                              entweder die Tiefe der Faden der Schraube, oder die der hohlen Schraube, die in der
                              Drehebank geschnitten werden soll, andeuten, nachdem die eiserne Huͤlle
                              abgenommen und das Werkzeug gehaͤrtet wurde, und wie es auf die Ruhe an der
                              Drehebank genau in derselben Lage zu dem hohlen Cylinder, wie hier in der Figur,
                              gehalten wird.
                           Es ist offenbar, daß ein solches Werkzeug eine hohle Schraube in der Lade genau so
                              tief schneiden wird, als die Faden der urspruͤnglichen Schraube, die von den
                              Praͤgern oder Baken des Schraubenstokes gebildet wurden. Sollte aber seine
                              Schneide nicht scharf genug seyn, so kann diesem Fehler dadurch abgeholfen werden,
                              daß man es nach der bei der Hakenmeißel-Bearbeitung gewoͤhnlichen Art
                              an der Vorderseite etwas aushoͤhlt. Es ist offenbar, daß die Schneide
                              desselben in der Richtung des Halbmessers gegen den Mittelpunkt des hohlen Cylinders
                              liegt, in welchem die hohle Schraube geschnitten werden muß. Diese Richtung wird
                              allgemein fuͤr die beste erachtet, wenn gut geschnitten werden soll, und dieß
                              ist auch bei den obigen verbesserten Schraubenpatronen des Hrn. Jones der Fall.
                           Wir muͤssen hier auch bemerken, daß, wenn die gewoͤhnlichen Werkzeuge
                              zum Schneiden der Hohlschrauben im Fluge in der Drehebank durch Wezen und Schleifen
                              verduͤnnt worden sind, sie tiefere Faden schneiden werden, als in ihrer
                              urspruͤnglichen Dike. Aber dann verlieren sie auch großen Theils ihre
                              Eigenschaft, gehoͤrig zu ziehen (zu leiten), welche schaͤzbare
                              Eigenschaft nur obige verbesserte Werkzeuge in hohem Grade besizen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
