| Titel: | Russische Theekanne und Wasserhizer. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. CIII., S. 360 | 
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                        CIII.
                        Russische Theekanne und Wasserhizer.
                        Aus dem Register of Arts. Mai. 1830. S.
                              304.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Russische Theekanne und Wasserhizer.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat wurde von Hrn. Labouchere als Muster russischer Manufactur in das National-Repertory geschikt.
                           Fig. 37.
                              zeigt ihn im Perspektive von unten nach aufwaͤrts gesehen. Er ist aus
                              schoͤnem Messingbleche und sehr einfach gearbeitet, wie man aus dem Umstande
                              sieht, daß die oberen Enden der drei Fuͤße, aaa, durch Buͤgel bb laufen, und
                              auf diese Weise zugleich die Aschenpfanne c an ihrer
                              Stelle halten, so daß man leztere wegziehen kann, wenn man einen dieser Fuͤße
                              zuruͤkzieht. Das Brennmaterial ist Holzkohle, welches durch die in der Mitte
                              befindliche Roͤhre, d, welche als Schornstein
                              dient, in den cylindrischen Ofen, e, von oben herab
                              geworfen, und in dem Ofen auf einen Rost faͤllt. Die Luft tritt durch die
                              Oeffnungen in dem Rande der Aschenpfanne zu den Kohlen. Oben ist ein anderes durchloͤchertes
                              Stuͤk, f.Hr. Hebert (Redacteur des Register's) meint, dieses Stuͤk f diene um ein Gefaͤß darauf zu stellen, das man
                                    waͤrmen will. Er irrt sich aber offenbar; denn das Feuer in dem Ofen,
                                    e, wuͤrde aufhoͤren zu
                                    brennen, wenn die Roͤhre d geschlossen
                                    wuͤrde; der Rauch wuͤrde in das Wasser, das den Ofen umgibt,
                                    hinabfallen, und dieses stinkend machen, und die ganze Huͤlle, um den
                                    Ofen, e, koͤnnte bersten, oder das
                                    Gefaͤß koͤnnte weggeschleudert werden, wenn das Wasser kocht
                                    und Dampf entwikelt. Die Roͤhre mit dem Henkel g haͤlt er bloß fuͤr eine Verlaͤngerung des
                                    Zuges, d, und von dem metallnen Dekel h weiß er nicht, wozu er dienen soll. Die
                                    Roͤhre scheint uns zum Aufgusse des Thees zu dienen, und der Dekel
                                    fuͤr diese bestimmt. Es ist offenbar, daß Wasser zwischen Messing und
                                    Eisen gekocht einen unangenehmen Geschmak bekommen muß. Einen solchen
                                    Theekessel, gerade wie der hier gezeichnete, ließ sich ein Schuͤler
                                    des Prof. Schultes vor beinahe 30 Jahren aus
                                    Porzellan zu Wien verfertigen, und er bediente sich desselben zur Bereitung
                                    seines Fruͤhstuͤkes an seinem Kamine mit vieler
                                    Zufriedenheit. Zeichnung und Ausfuͤhrung macht dem russischen Geschmake Ehre, und
                              diese Art das Wasser zu heizen, ist sehr oͤkonomisch.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
