| Titel: | Verbesserungen an der Maschine zum Ziegelschlagen, worauf H. R. Salmon Devenoge, Little Stanhope Street, May Fair, London, sich am 8. Mai ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. CXXVI., S. 461 | 
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                        CXXVI.
                        Verbesserungen an der Maschine zum
                           Ziegelschlagen, worauf H. R. Salmon
                              Devenoge, Little Stanhope Street, May Fair,
                           London, sich am 8. Mai
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Register of Arts. August. S.
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                        Devenoge, Maschine zum Ziegelschlagen.
                        
                     
                        
                           Wenn in irgend einer Fabrik dieselbe Arbeit immer wiederholt werden muß, so ist
                              Maschinerie gewoͤhnlich besser, als Menschenhand, und es sollte scheinen, daß
                              dieses nirgendwo mehr der Fall ist, als bei der Ziegelschlaͤgerei. Wenn wir
                              jedoch nach dem schlechten Erfolge urtheilen duͤrfen, den die vielen
                              Versuche, Ziegel mittelst Maschinen zu verfertigen, bisher hatten; so duͤrfen
                              wir vielleicht schließen, daß diese Arbeit entweder von der Art ist, daß Verstand
                              dazu gehoͤrt, oder daß die Herren, die Maschinen zur Ziegelschlaͤgerei
                              erfanden, und große Summen darauf wendeten, sich das Monopol derselben zu sichern,
                              mit der eigentlichen Arbeit, fuͤr welche sie ihre Maschinen bestimmten, nicht
                              gehoͤrig vertraut waren. Nach sorgfaͤltiger Erwaͤgung dieses
                              Gegenstandes, mit Ruͤksicht auf die Personen, welche sich Patente auf
                              Maschinen zum Ziegelschlagen geben ließen, sollte man beinahe sich fuͤr
                              leztere dieser Ansichten hinneigen.Einen etwas sonderbaren Fall, der unsere Meinung zu bestaͤtigen
                                    scheint, koͤnnen wir aus dem Jahre 1825 anfuͤhren, wo ein
                                    Patent-Traͤger einer Maschine zum
                                    Ziegelschlagen, Statt jeden Model oder jedes einzelne Stuͤk Thon, das
                                    in den Model kommt, einzeln zu fanden, damit es nicht am Model und an den
                                    uͤbrigen Theilen der Maschine kleben bleibt, vorschlug:
                                    „den Thon, der in den Rumpf gebracht wird, um die Model zu
                                       versehen, auf allen Seiten mit so viel Sand zu deken, als
                                       fuͤglich daran haͤngen bleiben kann.“
                                    Wahrscheinlich wurde er hierzu durch dieselben Gruͤnde bestimmt,
                                    welche den sel. Dr. Franklin
                                    „(den Stifter der Vereinigten Staaten)“ als er noch
                                    Kind war, veranlaßten seinem Vater zu sagen: er moͤchte doch, um Zeit
                                    zu ersparen, wenn er ein Schwein absticht, sein Tischgebet fuͤr ein
                                    Mal und immer uͤber die ganze Sau halten, damit er nicht dasselbe bei
                                    jedem Mittagsmahle uͤber jedes einzelne Stuͤk von ihr zu
                                    wiederholen braucht. A. d. O. (Hr. Hebert, der
                                    Redacteur des Register, ist ein Katholik, dessen
                                    Froͤmmigkeit in ganz England bekannt ist, und der bei dieser
                                    Gelegenheit dem noch froͤmmeren, aber nichr katholischen, alten Franklin aus christlicher Liebe einen Stoß per Christo von hinten anbringen wollte. Alles
                                    in Liebe! A. d. U.) Auch die gegenwaͤrtige Verbesserung, die eine Mittheilung eines Auslaͤnders
                              ist, ist nicht berechnet, um unsere Ansicht hieruͤber zu aͤndern.
                           Hrn. Devenoge's Maschine ist, in Hinsicht auf Lage und
                              Bewegung der Ziegelmodel, so ziemlich nach dem Grundsaze derjenigen, auf welche Hr.
                              Leahy sich im J. 1824 ein Patent ertheilen ließ. Hr.
                              Leahy schlug vor, das zubereitete Material mittelst
                              eines Staͤmpels in Reihen vierekiger Faͤcher zu druͤken, welche
                              als Model an dem Umfange eines sich drehenden Cylinders oder einer Trommel
                              angebracht sind. Statt Eines Cylinders braucht der gegenwaͤrtige
                              Patent-Traͤger aber deren zwei, die sich so drehen, daß sie mit ihren
                              Umfaͤngen mit einander in Beruͤhrung kommen, und die so vorgerichtet
                              sind, daß die Vorspruͤnge des einen den Vertiefungen oder Modeln des anderen
                              gegenuͤber kommen, und so den Thon in dieselben eintreiben, zu gleicher Zeit
                              aber auch die Oberflaͤche des Thones aushoͤhlen, um das erforderliche
                              Lager fuͤr den Moͤrtel zu bilden. Die Ruͤkseite des Ziegels
                              wird durch eine Hervorragung im Model gleichfalls hohl gebildet.Wie stark sind aber die Kanten? Wie stark ist die Dike? A. d. Ue. Die oberen Seiten der Cylinder werden mit dem zubereiteten Material aus
                              Ruͤmpfen beladen, die uͤber denselben angebracht sind, und nachdem
                              dieses Material in die Model durch die sich drehenden Cylinder eingedruͤkt
                              wurde, kommen die Ziegel durch den Wechsel der Lage der Boden bei dem Niedersteigen
                              derselben auf eine Laufkette aus Querhoͤlzern, die auf einer Reihe von
                              Reibungswalzen laufen, und durch Trommeln in Bewegung gesezt werden, um welche die
                              Kette laͤuft. Auf diese Weise kommen die Ziegel aus der Maschine und dann in
                              den Trokenstand.
                           Der Patent-Traͤger sagt, daß, bei dieser Weise die Ziegel frei zu
                              machen, kein Sand nothwendig ist; daß aber, wenn man ihn durchaus will, er eine
                              Siebvorrichtung angebracht hat, mittelst welcher die Model eingesandet werden
                              koͤnnen, ehe man sie mit Thon versieht. Mit dieser Verbesserung sind noch
                              mehrere andere verbunden, die empfehlenswerth sind. Die Weise, wie der Thon in die Model gepreßt wird,
                              ist sinnreich, und der Umstand, daß die absteigenden Seiten des Cylinders
                              bestaͤndig beladen bleiben, ist ein wichtiger Umstand, indem dadurch die
                              Kraft bedeutend vermindert wird, welche noͤthig ist, um die Maschine in Gang
                              zu erhalten.
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                           Das Repertory of Patent-Inventions gibt im Augusthefte S. 93. eine Beschreibung dieser Maschine
                              ebenfalls ohne Zeichnung und ohne Beurtheilung des Werthes. Die Beschreibung ist
                              sehr undeutlich und unvollstaͤndig. Wir lernen nur so viel aus derselben, daß
                              die Cylinder sich in entgegengesezter Richtung drehen, und bei jeder Umdrehung 72
                              Ziegel geben. Ohne Zeichnung kann man sich keinen deutlichen Begriff von dieser
                              Maschine machen.