| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. CXXVIII., S. 465 | 
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                        CXXVIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzechniß der vom 19. Julius bis zum 18. August zu London
                              ertheilten Patente. Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. September. 1830. S. 188.
                           
                              Dem Edw. Riley,
                                 Brauer in Skinner-Street, Bishopgate-Street, Middlesex; auf
                                 gewisse Verbesserungen in dem Verfahren und Apparaten, um Malz- und
                                 andere Fluͤssigkeiten gaͤhren zu lassen. Dd. 19. Jul. 1830.
                              
                           
                              Dem Georg Oldland,
                                 Tucharbeiter zu Hillsley, Pfarre Hawskesbury, Gloucestershire; auf gewisse
                                 Verbesserungen an den Apparaten und Maschinen zum Scheren und Walken der
                                 Tuͤcher und anderer Stoffe. Dd. 22. Jul. 1830.
                              
                           
                              Dem Joh. Ericsson,
                                 Mechaniker in New-Road, Middlesex; auf eine verbesserte Maschine zur
                                 Mittheilung von Kraft und zu anderen mechanischen Zweken. Dd. 24. Jul. 1830.
                              
                           
                              Dem Abrah. Garnett,
                                 Esqu. in Demerara; auf gewisse Verbesserungen bei der Zukerfabrikation. Dd. 24. Jul.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Samuel Roberts,
                                 Silberplatierer in Park Grange, bei Sheffield, Yorkshire; auf gewisse
                                 Verbesserungen im Platieren des Kupfers, Messinges, oder der Compositionen
                                 derselben mit einem anderen Metalle oder Material, oder rait zwei Metallen und
                                 zwei Koͤrpern auf einander; auch auf eine Methode, solche Artikel und
                                 Geraͤthe aus dem platierten Metalle zu verfertigen, welche bisher bloß
                                 aus Silber, oder aus Kupfer, Messing oder deren Compositionen bloß mit Silber
                                 platiert verfertigt wurden. Dd. 26. Jul. 1830.
                              
                           
                              Dem Rich. Ibotson,
                                 Papierfabrikanten zu Poylo, Pfarre Stanwell, Middlesex; auf eine Verbesserung in
                                 der Methode und in den Apparaten, die Kluͤmpschen aus dem Zeuge zu
                                 schaffen, aus welchem Papier bereitet wird. Dd.
                                 29. Jul. 1830.
                              
                           
                              Dem Joh. Ruthven,
                                 Mechaniker und Fabrikanten zu Edinburgh; auf eine Verbesserung in den
                                 Vorrichtungen zum Treiben der Schiffe und Kutschen. Dd. 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Jak. Down,
                                 Wundarzte zu Leicester; auf gewisse Verbesserungen in der Leuchtgasbereitung und
                                 in dem dazu gehoͤrigen Apparate. Dd. 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Joh. Street,
                                 Esqu. zu Clifton, Gloucestershire; auf eine neue Methode, umdrehende Bewegung
                                 mittelst Wassers, Dampfes oder Gases zu erhalten, welche auch zu Geblasen an
                                 Hochoͤfen, Schmieden, und wo immer ein anhaltender Luftstrom nothwendig
                                 ist, verwendet werden kann. Dd. 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Wilh. Dobree,
                                 Gentleman zu Fulham, Middlesex; auf ein selbststaͤndiges Sicherheitsboth
                                 von neuer Bauart. Dd.
                                 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Wilh. Lane,
                                 Kattunfabrikanten zu Stockport, in der Grafschaft Ehester; auf gewisse
                                 Verbesserungen in den Maschinen, welche bei den Baumwollenspinnern unter dem
                                 Namen Vorspinnmaschinen (roving frames, cove frames,
                                    bobbin frames, fly frames, jack frames) bekannt sind. Dd. 5. Aug.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Thom. Hancock,
                                 Fabrikanten wasserdichter Tuͤcher und Stoffe in Goswell Mews, Goswell Road, Middlesex; auf Verbesserung in Verfertigung gewisser
                                 Kleidungsstuͤke und Modepuzartikel; in dem Verfahren gewisse Fabrikate
                                 und Substanzen ganz
                                 oder zum Theile fuͤr Luft und Wasser undurchdringlich zu machen, und
                                 gewisse Fabrikate und Substanzen gegen nachtheilige Einwirkung der Luft, des
                                 Wassers und der Feuchtigkeit zu schuͤzen. Dd.
                                 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Wilh. Maltet,
                                 Eisenwaarenfabrikanten zu Dublin, Marlborough Street; auf gewisse Verbesserungen
                                 in Verfertigung und im Baue gewisser Arten von Raͤdertruhen. Dd. 5. Aug.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Joh. Pearse,
                                 Eisenhaͤndler zu Tavistock in Devonshire; auf eine verbesserte Methode
                                 Raͤder zu verfertigen, und dieselben an Kutschen anzuwenden. Dd. 5. Aug.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Karl Shiels,
                                 Kaufmann zu Liverpool; auf ein gewisses Verfahren, eiß zuzurichten und zu reinigen. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 5. Aug.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Aeneas Coffey,
                                 Destillirer an der Dock Destilliranstalt zu Dublin; auf gewisse Verbesserungen
                                 an den Apparaten zum Brauen und zum Destilliren. Dd.
                                 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Marmaduke
                                    Robinson, Flottenagenten in Great George Street, Westminster; auf
                                 gewisse Verbesserungen in dem Verfahren des Zukersiedens und Reinigens.
                                 Mitgetheilt von einem im Auslande wohnenden Individuum. Dd. 5. August 1830.
                              
                           
                              Dem Rob. Clough,
                                 Schiffmaͤkler zu Liverpool; auf einen verbesserten Stuͤzblok beim
                                 Dockgraben und zu anderen Zweken. Dd. 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Sir Karl Webb
                                    Dance, Ritter und Oberstlieutenant, Hertsbourne Manor Place,
                                 Pfarre Bushy, Hertfordshire; auf gewisse Verbesserungen im Paken und
                                 Transportiren der Guͤter. Dd. 5. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Samuel Smith,
                                 Gewehrmacher, Princes Street, Leicester Fields, Pfarre St. James, Westminster;
                                 auf ein neues Zuͤndloch fuͤr Percussions-Feuergewehre und
                                 auf neue Kappen zum Abfeuern dieser Gewehre. Dd.
                                 7. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Wilh. Palmer,
                                 Gentleman, Wilson Street, Finsbury Square, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen
                                 im Kerzenmachen. Dd. 10. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Joh. Lawrence,
                                 Silberarbeiter zu Birmingham, Warwickshire, und Wilh. Rudder, Gentleman zu Edge in
                                 Gloucestershire; auf Verbesserungen an Saͤtteln und Gurten mittelst eines
                                 an denselben angebrachten Apparates. Dd. 10. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Thom. Ford,
                                 Chemiker in Canonbury Square, Islington, Neffe und Nachfolger des sel. Rob. Ford; auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Arzenei gegen Husten, Schnupfen, Asthma und Auszehrung,
                                 welche unter dem Namen „Ford's Balsam of Hore-houad“ bekannt
                                 ist. Dd. 12. Aug.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Joh. Knowles,
                                 Hopfenpflanzer zu Farnham in Surry; auf ein gewisses Instrument oder eine
                                 Maschine, die Hopfenstangen aus der Erde auszuziehen, ehe man den Hopfen
                                 pfluͤkt, wodurch, indem diese Stangen senkrecht ausgezogen werden,
                                 dieselben sehr geschont und der Hopfen gut erhalten wird: diese Maschine heißt
                                 „der Hopfenstangenzieher mittelst Hebels und
                                    Stuͤtzpunktes“ (hoppole-drawer by lever and fulerum). Dd. 13. Aug. 1830.
                              
                           
                              Dem Matthaͤus
                                    Towgood, Papiermacher zu Dartford in Kent, und Leapidge Smith, Antiquar
                                 in Paternoster-Row; auf eine verbesserte Methode, Papier zu leimen. Dd. 18. Aug.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Jos. Gubbins,
                                 Generalmajor, zu Southampton, Hampshire; auf gewisse Verbesserungen im Treiben
                                 und Bewegen der Maschinen. Dd. 18. August 1830.
                              
                           
                              Dem Samuel Roscoe
                                    Bakewell, Ziegel- und Steingutfabrikanten, Whiskin Street,
                                 Pfarre St. James, Middlesex; auf gewisse Verbesserungen an Maschinen und
                                 Apparaten zur Verfertigung von Mauer- und Dachziegeln und anderen
                                 Artikeln, welche aus Thon oder anderen plastischen Stoffen verfertigt werden:
                                 ein Theil dieser Vorrichtungen dient auch zu anderen Zweken. Zum Theile von
                                 einem Fremden mitgetheilt. Dd. 18. Aug. 1830.
                              
                           
                        
                           Verfallene Patente seit August 1816.
                           
                              Des Wilh. Henry, Med.
                                 Docts. zu Manchester, Lancashire; auf Verbesserung in Verfertigung des
                                 Bittersalzes, gewoͤhnlich Epsomersalzes genannt. Dd. 3. Aug. 1816. (Specification im Repertory, XXX. Bd. S. 142.)
                              
                           
                              Des Joh. Poole,
                                 Haͤndler mit Lebensmitteln zu Sheffield, Yorkshire; auf Kupfer- und
                                 Messing-Platierung, oder Platierung des Eisens und Stahles mit Messing
                                 oder Kupfer, glatt und verziert, und Ausarbeitung desselben in Platten, Stangen
                                 und andere Artikel. Dd. 3. Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Joh. Chalklen in
                                 Tower Street, Seven Dials, Middlesex auf Verbesserungen in oder an Abtritten mit
                                 Klappen. Dd. 3.
                                    Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Joh. Welch,
                                 Baumwollenmuͤhlen-Walzenmachers zu Preston, Lancashire; auf eine
                                 Verbesserung in der Verfertigungsart der Walzen zum Spinnen der Wolle,
                                 Baumwolle, der Seide, des Flachses, Werges und anderer Faserstoffe. Dd. 3. Aug.
                                    1816.
                              
                           
                              Des Joh. Dayman,
                                 Gentlemans zu Tiverton in Devonshire; auf ein Verfahren, Eisen, Stahl und andere
                                 Metalle oder Metallcompositionen mit Zinn, Blei, Kupfer, Messing, oder anderen
                                 Metallen oder Metallcompositionen zu uͤberziehen, Dd. 3. Aug. 1816.
                                 (Specification im Repertory, XXXI. Bd. S. 260.)
                              
                           
                              Des Samuel Nock,
                                 Gewehrmachers in Fleetstreet, London; auf eine Verbesserung an der Pfanne der
                                 Flintenschloͤsser. Dd. 12. Aug. 1816. (Specification im Repertoy), XXXI. Bd. S. 199.)
                              
                           
                              Des Edw. Biggs,
                                 Messinggießers zu Birmingham, Warwickshire; auf eine Verbesserung in oder an den
                                 Maschinen, deren man sich zur Verfertigung von Pfannen verschiedener Art (pans and stails) bedient. Dd. 14. Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Rob. Tripp,
                                 Tuchmachers zu Bristol; auf einen Huszarenguͤrtel mit elastischen Federn
                                 und Befestigungen; auch auf elastische Federn fuͤr Pantalons und andere
                                 Artikel. Dd. 14.
                                    Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Wilh. Moult in
                                 Bedford Square, Middlesex; auf Verbesserungen an seinem fruͤheren Patente
                                 auf eine verbesserte Methode auf Maschinen einzuwirken, dd. 23. Mai 1814. Dd. 14. Aug.
                                    1816.
                              
                           
                              Des Jak. Neville,
                                 Gentleman's, Wellington-Street, Northampton Square, Middlesex; auf neue
                                 und verbesserte Methoden, Kraft zu erzeugen und anzuwenden, mittelst Dampfes
                                 oder anderer elastischer oder nicht elastischer Fluͤssigkeiten, um alle
                                 Arten von Maschinen zu treiben (selbst die jezt gebraͤuchliche
                                 Dampfmaschine), welche Methoden auch zur Verdichtung und anderer
                                 waͤsseriger Fluͤssigkeiten bei Destillirung und Abdampfung taugen,
                                 und in verschiedenen Fabriken bei verschiedenen Arbeiten brauchbar sind, wo man
                                 Hize als Mittel braucht, und wo Ersparung an Feuermaterial
                                 wuͤnschenswerth ist. Dd. 14. Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Joh. Sam. Pauly,
                                 Mechanikers zu Brompton, Middlesex; auf eine Maschine um Gewichte auf eine
                                 bessere Weise zu bestimmen. Dd. 15. Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Ant. Gilchrist,
                                 Gentleman's in Worship Square, Middlesex; auf eine Maschine zur Verfertigung von
                                 Naͤgeln, Schrauben und zur Bearbeitung von Metallen. Dd. 15. Aug.
                                    1816.
                              
                           
                              Des Rob. Salmon,
                                 Geometers zu Wooburn, Bedfordshire; auf verbesserte Instrumente bei Leiden der
                                 Harnroͤhre und Harnblase. Dd. 19. Aug. 1816.
                              
                           
                              Des Joh. Barton,
                                 Baumeisters in Silver-Street, City of London; auf gewisse Verbesserungen
                                 an Pistolen. Dd. 31. Aug. 1816.
                              
                           
                        
                           Interessante Versuche uͤber
                              Canal-Schifffahrt. Aus dem Edinburgh
                                 Advertiser und Glasgow Chronicle im Mechanics'
                              Magazine N. 365. 7. Aug. 1830. S. 373. (Im Auszuge.)
                           Wenn die hier angestellten Versuche in ihren Resultaten vollkommen richtig sind, so
                              haben die Besizer der Canaͤle in England dadurch mehr als eine Million Pfund
                              Sterling gewonnen. Nichts scheint paradoxer als das Resultat dieser Versuche: wir
                              haben indessen in der Mechanik manche Wahrheit gefunden, die uns unerwartet gewesen
                              ist. Dieses Resultat ist nun folgendes: je schneller die Bothe
                                 in Canaͤlen fahren, desto kleiner sind die Wogen, welche an die
                                 Baͤnke der Canaͤle anschlagen, und lezteren bei der
                                 gewoͤhnlichen etwas schnelleren Fahrt von 4–5 engl. Meilen in Einer Stunde so verderblich sind. Wenn
                              ein Both von 60 Fuß Laͤnge und 5 Fuß Breite mit einer Geschwindigkeit von
                              9–10 Meilen in Einer Stunde gezogen werden kann, so kommt dieß der
                              Geschwindigkeit der Eilwagen gleich, und die Fahrt auf einem Canale ist ohne Vergleich
                              wohlfeiler, angenehmer und bequemer. Was die Canal-Fahrten bisher so
                              verabscheuenswerth fuͤr Reisende machte, ist die Langsamkeit. Es laͤßt
                              sich uͤbrigens denken, daß, wenn ein Both so zu sagen auf der
                              Oberflaͤche des Wassers hinfliegt, es weniger taucht, und das aus seiner
                              Stelle gedruͤkte Wasser sich schneller wieder vereinigen laͤßt:
                              indessen wird das Both auch breiter als 5 Fuß seyn duͤrfen, wenn es die
                              gehoͤrige Form hat.
                           Die Versuche wurden auf Antrag des Hrn. Wilh. Houston zu
                              Johnstone vom Ausschusse des Ardrossan- und Paisley-Canales mit einem
                              sogenannten Gigbothe angestellt, um zu sehen, wie schnell man auf einem Canale
                              fahren kann. Das Both, von Schiffsbaumeister Hunter zu
                              Glasgow gebaut, war 30 Fuß lang, hatte 10 Mann am Borde, und wurde 2 Meilen weit auf
                              obigem Canale in 10 Minuten von Einem Pferde gezogen. Dieses Resultat veranlaßte den
                              Bau eines groͤßeren Bothes von der Form eines Gig-Bothes, welches 60
                              Fuß in der Laͤnge hielt, und 30 bis 40 Passagiers faßte: Hr. Wood in Port-Glasgow baute dasselbe. Im vorigen
                              April stellte man mit 2 Gig-Bothen von Hrn. Hunter, die man neben einander anhing, am Forth- und Clyde-Canal
                              mehrere Versuche an, und fand, daß, je schneller die Bothe gezogen wurden, desto
                              kleiner die Wagen im Canale waren. Man ließ daher ein Toppel-Gigboth von 60
                              Fuß Laͤnge und 9 Fuß Breite bei Hrn. Hunter
                              bauen.
                           Am 4. Junius wurden Versuche mit Hrn. Wood's 60 Fuß langem
                              Gig-Bothe, das 4 Fuß 6 Zoll breit war, angestellt. Das Both tauchte,
                              unbeladen, sammt seinem tiefen Kiele, 10 Zoll tief. Es wurde 7 englische Meilen
                              weit, mit 20 Personen am Bord, von Port Eglinton bis Paisley, in Einer Stunde und 7 Minuten gezogen. Man
                              befahl dem Reiter die erste Meile langsam zu reiten, und es zeigte sich 80 bis 90
                              Fuß vor dem Bothe, und zuweilen noch weiter, eine starke Woge, die stark an die
                              Bruͤken und Baͤnke anschlug. Hinter dem Schiffe war die Woge
                              kleiner.
                           Man spannte auf der Ruͤkkehr zwei Postpferde, an leichteren Leinen vor das
                              Both, in welchem nun außer obigen 20 Personen auch 4 Jungen waren, und fuhr dieselbe
                              Streke von 7 Meilen in 45 Minuten.
                           Die groͤßte Schnelligkeit, welche man bei diesem Versuche erreichte, war 2
                              engl. Meilen in 11 Minuten. Bei dieser Geschwindigkeit zeigte sich nun gar keine
                              Woge mehr hinter dem Bothe, selbst nicht an den Kruͤmmungen, und die Vordere
                              Woge kam nur an den Bruͤken zum Vorscheine. Je
                                 schneller das Both fuhr, desto weniger sah man eine Spur von Wogen, außer
                              in der Mitte des Canales, wo das Wasser in zwei Theile getheilt wurde, und zwei
                              rauschende Stroͤmungen sich bildeten. Nach dem Rauschen, das sich am
                              Vordertheile des Bothes hoͤren ließ, haͤtte man glauben sollen, es
                              muͤßte sich hinter dem Bothe eine starke Woge bilden: allein, die beiden
                              brausenden Stroͤmungen schlugen alsogleich hinter dem Bothe zusammen, und an
                              den Banken des Canales zeigte sich kaum ein Wellchen. Bei der
                                 moͤglich hoͤchsten Geschwindigkeit zeigte sich nicht eine Spur von
                                 Welle. Ungluͤklicher Weise hatte man an den Leinen kein Dynamometer
                              angebracht, um zu sehen, ob nicht auch gegen alle Theorie der Zug fuͤr die
                              Pferde in dem Maße erleichtert wurde, als keine Woge sich bildete. Es scheint keinem
                              Zweifel zu unterliegen, daß man mit einem einzigen gut angespannten Pferde diese
                              Streke von 7 Meilen in weniger als 40 Minuten fahren kann. Hrn. Wood's Both schwankte, gegen alle Erwartung,
                              aͤußerst wenig. Man muß bemerken, daß der Ardrossan-Canal
                              aͤußerst schmal, und an manchen Stellen kaum 9 Fuß breit ist, und zugleich
                              viele sehe rasche Kruͤmmungen hat.
                           
                        
                           Einige Notizen uͤber die neue Londoner Bruͤke
                              (New London Bridge).
                           Aus einer Parallele zwischen der Pyramide des Cheops und der neuen Bruͤke zu
                              London, welche Hr. J. Brown jun. im Mech. Mag. N. 365. 7. Aug. S. 371. liefert, um zu
                              beweisen, daß wir weit groͤßere Werke bauen, als die Alten, (was indessen
                              nicht der Fall ist) ergeben sich folgende sehr interessante Daten:
                           1000 Arbeiter arbeiteten 6 Jahre lang. Sechs Saͤulen aus Mauerwerk, im
                              horizontalen Durchschnitte 9000 Fuß, tragen, 90 Fuß hoch vom Grunde, einen
                              horizontalen Bruͤkenweg von 44,000 Fuß Oberflaͤche. Das Baumaterial
                              ist Granit; einige 20
                              Tonnen schwere Steine wurden 3 bis 400 Meilen weit herbeigeschafft. Die eigentliche
                              Laͤnge der Bruͤke sammt der Anfahrt betraͤgt 2000 Fuß; die
                              Breite uͤber dem Wasser 55, unter demselben 70 bis 80 Fuß: die Hoͤhe
                              vom Grunde in dem Wasser 80 Fuß. Dieß ist das Werk einer Gesellschaft von
                              Kaufleuten, zu welchem die Regierung beinahe nichts beitrug.
                           
                        
                           Oesterreichische Eisenbahn.
                           Die Eisenbahn, welche die Donau mit der Moldau verbindet, und Ende Mays 1829
                              angefangen wurde, wurde eroͤffnet. Sie ist 80,400 franz. Fuß lang. Einige 60
                              Personen haben diese Streke in 1 1/2 Stunden durchfahren, so daß auf die
                              franzoͤsische Meile 17 2/5 Minuten kommen. Die Fracht wird dadurch um 40 p.
                              C. wohlfeiler. Man wird sie bald bis Linz ausgedehnt haben. (Galignan. N. 4794. (Auf dieser Eisenbahn wird beinahe nur Salz und Holz
                              gefahren. Bayern, das mehr als jedes andere Land auf Erden zu einer Eisenbahn
                              geeignet ist; Bayern, das eine Billiard-Ebene von Dachau (zehn Stunden von Augsburg) bis Passau) hinab besizt; Bayern, das
                              Handelsstaͤdte, wie Augsburg und Nuͤrnberg naͤhrt und den
                              Westen Europa's mit dem Osten verbindet; Bayern, das Land in Deutschland, in welchem
                              zuerst, schon vor 20 Jahren, uͤber Eisenbahnen so viel geschrieben wurde;
                              Bayern, das eine eigene Akademie besizt, hat bei seinen vielen Capitalien in der
                              Staatskasse und im Volke, vorzuͤglich unter den Brauern,Ein Brauer aus einem Staͤdtchen von kaum 3000 Einwohnern erbot sich
                                    neulich bei dem Kaufe eines Brauhauses auf der Stelle 68,000 fl. baar zu erlegen. Eine solche Zahlung à vista ist doch keine Kleinigkeit
                                    fuͤr einen Privaten, der kein Banquier ist. noch zur Stunde keine Spanne Eisenbahn: es radelt
                              sein Salz, sein Getreide, sein Holz, seine Transito-Guͤter auf elenden
                              Karren von Wagen, die nicht viel besser sind, als die portugiesischen. Auch in
                              Haͤngebruͤken mußte es sich von seinen Nachbarn den Vorsprung
                              abgewinnen lassen, von Nachbarn, uͤber welche es in Cultur voraus zu seyn
                              waͤhnt.)
                           
                        
                           Die englischen Eilwagen,
                           nicht die deutschen Schnekeneilwagen, werden nun in Schweden
                              eingefuͤhrt. Da alles Gute nach Europa aus Schweden kam, so wird vielleicht auch die englische Weise reisen zu
                              koͤnnen und fahren zu duͤrfen, wie man will, einst aus Schweden nach
                              Deutschland kommen. (Galign. Mess. N. 4792.)
                           
                        
                           Taubenpost von London nach Antwerpen.
                           Wir haben in unseren Blaͤttern schon oͤfters von der
                              Moͤglichkeit und Nuͤzlichkeit einer Taubenpost gesprochen. Das Antwerp Journal, Galignani N. 4795, enthaͤlt
                              hieruͤber folgende Notiz. „Um 8 3/4 Uhr Morgens wurden zu London
                                 Tauben nach Antwerpen abgefertigt bei einem starken
                                 W.-S.-Westwinde. Die erste Taube kam zu Antwerpen um 2 Uhr 18
                                 Minuten Nachmittags an; die zweite kam 30 Minuten spaͤter, und 5 Minuten
                                 hierauf kamen noch vier andere. Vor 5 Uhr Abends waren bereits 18 Tauben
                                 angeflogen, und die 19te zog nach. Bei Tagesanbruch am folgenden Morgen kamen
                                 noch 26 Tauben nach. Die schnellste Taube, die die goldene Medaille gewann, hat
                                 demnach 60 Meilen (von London bis Antwerpen) in 5 1/2 Stunden
                                 durchflogen.“ Wenn Tauben so weit uͤber Meer stiegen
                              koͤnnen, so wird man doch gestehen, daß sie uͤber Land noch weit
                              sicherer fliegen koͤnnen. Es will aber mit der Cultur der Voͤlker im
                              Binnenlande nicht so schnell vorwaͤrts, wie mit jener der
                              Kuͤstenvoͤlker, zumal jener Voͤlker des Binnenlandes, in deren
                              oͤffentlichen Bibliotheken keine Bucher angeschafft werden sollen, die von
                              „Kraͤuteln und Viehern“ handeln.
                           
                        
                           Taubenpost zwischen den Bankiers zu Paris und
                              Amsterdam.
                           Man ließ von Paris Tauben nach Amsterdam stiegen. Die Tauben kamen am folgenden Tage
                              um 2 1/2 Uhr an lezterem Orte mit den Curszetteln an. (Gailgnani. 4788.)
                           
                        
                           
                           Brunel's Klobenmaschine, oder wie es in der Welt oft
                              sonderbar zugeht.
                           Bekanntlich verdankt die englische Flotte der Maschine, mit welcher Hr. Brunel (derselbe der den Bau des Tunnel leitete) die
                              Englaͤnder die Kloben schneiden lehrte, unendlich viel. Hr. Brunel hatte indessen, wie mancher andere Erfinder, das
                              Ungluͤk, daß er bei seiner Maschine, die er der englischen Regierung anbot,
                              unendlich viel Zeit und Geld verlor, und mit eitlen Versprechungen hingehalten
                              wurde. Er war bereits auf dem Punkte, Alles aufzugeben, und uͤberreichte der
                              Lady Spencer eine kleine Spielerei zum Abschiede: eine
                              mechanische Vorrichtung, Karten zu mischen und auszugeben, ohne daß man sie mit der
                              Hand zu beruͤhren und sich viel damit zu plagen braucht. Diese Spielerei galt
                              nun mehr in der hohen Welt, als die sinnreiche und nuͤzliche Maschine; sie
                              machte Hrn. Brunel in den hoͤheren Cirkeln als
                              einen Mann „von unendlichen Talenten“ bekannt, und verschaffte
                              ihm den Schuz derselben. Wenn also jezt die ganze englische Flotte noch ein Mal so
                              schnell und wohlfeil, als vorher, aufgetakelt werden kann, so dankt man dieß einer
                              Spielerei, einer Maschine zum Kartenmischen, die einer einflußreichen Dame
                              uͤberreicht wurde, nicht der Anerkennung des wahren Verdienstes.
                           
                        
                           M. W. Baldwin's Verbesserung an Bramah's hydrostatischer Presse.
                           Hr. Baldwin zu Philadelphia ließ sich am 2. Dec. 1830 zu
                              Washington ein Patent auf eine gewisse Verbesserung der Bramah'schen Presse
                              ertheilen, die im Franklin Journal und im Register of Arts, Julius, 1829. S. 54.
                              unvollstaͤndig angegeben ist. Die Presse soll dadurch einfacher,
                              gedraͤngter und wohlfeiler werden, daß der Hauptcylinder in die Unterlage
                              oder in die Stuͤze der Drukpumpen verwandelt wird, die bisherigen
                              Stuͤzen derselben also wegfallen.
                           
                        
                           Ueber die verhaͤltnißmaͤßige Wohlfeilheit der
                              Wasser-, Aether- und Alkohol-Daͤmpfe als
                              Triebkraft
                           hat Hr. Ainger in einer Sizung der
                              Royal-Institution eine lehrreiche Vorlesung
                              gehalten, und gezeigt, daß die Kosten einer gewissen Menge Triebkraft aus einem
                              gewissen Volumen von Fluͤssigkeiten sich verhalten wie die Temperaturen des
                              Siedepunktes dieser Fluͤssigkeiten, die specifischen Schweren, die
                              specifischen und gebundenen Warmen, und die Gewichte der Daͤmpfe. In den
                              ersteren dieser Hinsichten hat allerdings Alkohol- und Aether-Dampf
                              Vorzuͤge. Die Kosten der
                           
                              
                                 Verwandlung
                                 des Wassers in Dampf
                                    sind
                                 1162,
                                 
                              
                                 waͤhrend die
                                 des Alkoholes
                                    
                                   456,
                                 
                              
                                 
                                 des Aethers
                                    
                                   259,
                                 
                              
                           
                              
                                 betragen. Allein, Ein Kubikzoll
                                 
                                    Wasser
                                    
                                 gibt 1700
                                 Kubikzoll
                                 Dampf;
                                 
                              
                                 
                                 
                                    Alkohol
                                    
                                  –
                                        610
                                      –
                                     –
                                 
                              
                                 
                                 
                                    Aether
                                    
                                  –
                                        300
                                      –
                                     –
                                 
                              
                           Theilt man nun
                           
                              
                                 1162 ÷ 1700,
                                 so erhaͤlt man
                                 0,6714
                                 fuͤr Wasser,
                                 
                              
                                   456 ÷
                                      610,
                                       –
                                 0,7475
                                  –   Alkohol,
                                 
                              
                                   259 ÷
                                      300,
                                       –
                                 0,8633
                                  –   Aether,
                                 
                              
                           als die Kosten gleicher Theile von Kraft eines jeden dieser
                              Daͤmpfe. Wasserdampf waͤre also (gegen Hrn. Betancourt, der Alkohol-Daͤmpfe fuͤr 2 Mal so stark
                              als Wasserdaͤmpfe erklaͤrt bei gleicher Temperatur) auch dann noch
                              wohlfeiler, wann Alkohol und Aether so wohlfeil als Wasser waͤre. (Vergl. Register of Arts. Julius 1830.)
                           
                        
                           Ueber Hrn. Beale's und Porter's Patent-Methode zur Heizung der
                              Dampfkessel,
                           woruͤber das Register of Arts,
                                 N. S. N. 26, 41, 42, 64 einige Notizen ertheilte (Vergl. Polyt. Journ. Bd.
                                 XXXII. S. 408.), liefert dasselbe neuerdings einige Bemerkungen in Hinsicht
                              auf Anwendbarkeit derselben fuͤr Dampfbothe und Dampfwagen, sammt einer
                              Abbildung, die aber beide etwas mystisch sind.
                           
                        
                           Lieut. W. H. Bell's Verbesserung im
                              Abfeuern der Kanonen mittelst Knallcomposition.
                           Das Franklin Journal und Register
                                 of Arts Jul. 1830. gibt eine hoͤchst unvollstaͤndige
                              Nachricht von dieser Verbesserung, auf welche Lieutenant W. H. Bell, in der Armee der Verein. Staaten, Festung Monroe, sich am 8. Dec.
                              1829. ein Patent ertheilen ließ. Der Hr. Lieutenant versichert seine Vorrichtung an
                              einem Vierundzwanzigpfuͤnder 500 Mal mit dem besten Erfolge versucht zu
                              haben. Es waͤre der Muͤhe werth, daß die europaͤischen Armeen
                              sich diese Vorrichtung verschafften. Derselbe Hr. Lieutenant hat auch eine neue
                              Patent-Vorrichtung zum Richten der Kanonen.
                           
                        
                           Ueber feuerfesten Bau der Haͤuser
                           hat das Mech. Mag. N. 365, 7. Aug.
                              S. 375. einen Auszug aus einem im Deutschland wenig bekannten Werke: Resolutions of the associated Architects in the years
                              1792–93. Lond. 1798. mitgetheilt, und erwaͤhnt bei diese Gelegenheit
                              eines noch selteneren Werkes: „The manner of
                                    securing all sorts of Buildings from Fire, or a Treatise upon the
                                    Construction of Arches and a Roof without Timber, called a Brick Roof etc.
                                    Translated from the French of le Comte D'Espie by
                                    L. Dutens.
                                  Die Architekten sagen, was wir auch immer sagten, und was die ganze Welt weiß,
                              daß, wenn ein Gebaͤude feuerfest seyn soll, es mit feuerfesten
                              Gewoͤlben versehen seyn muß, und nur so wenig Holz haben darf, als durchaus
                              unentbehrlich ist.
                           
                        
                           Feuerleitern aus Bambusrohr
                           werden im Mech. Mag. N. 365. 7.
                              August S. 389. wegen ihrer Leichtigkeit und Staͤrke empfohlen. Eine hohe
                              Feuerleiter aus Bambus soll in England nicht uͤber 2 bis 3 Pfd. (24 bis 36
                              fl.) kosten. – (Wenn man an hohen starken
                              Feuerleitern das Schwingen zu besorgen hat, wie wird erst eine Feuerleiter aus
                              Bambusrohr sich schwingen muͤssen. Eine solche Leiter mag fuͤr
                              Matrosen gut seyn; auf dem festen Lande taugt sie nicht. Ue.)
                           
                        
                           Eine alte Knetemaschine in England.
                           Ein Hr. Miliwal Thignk erwaͤhnt im Mech. Mag. N. 363. einer Knetemaschine, die im
                              General-Hospital auf der Insel Guernsey seit
                              vielen Jahren gebraucht wurde, und die viel einfacher seyn soll, als jene Cavallier's. Er erklaͤrt diese Knetemaschinen
                              fuͤr durchaus aͤhnlich mit der Thonmuͤhle, deren man sich in
                              England zum Mahlen und Kneten des Thones bei Ziegeleien bedient. Er verspricht eine
                              Abbildung. (Mech. Mag. a. a. O. S. 349.)
                           
                        
                           Preisaufgabe der Pariser Baͤkermeister.
                           Die Pariser Baͤkermeister haben einen Preis von 2400 Franken fuͤr
                              denjenigen ausgeschrieben, der ein sicheres und leichtes Mittel angeben wird die
                              Verfaͤlschung des Weizenmehles mit Erdaͤpfelmehl zu entdeken, und die
                              Menge des lezteren in dem verfaͤlschten Mehle anzugeben. (Galign. Mess. N. 4794.) Unser vor ein paar Monaten
                              gemachter Vorschlag, daß die Gewerbsleute, wenn sie etwas brauchen, selbst Preise
                              ausschreiben, und diese etwas hoͤher stellen sollen, als die Akademien, fand
                              also bereits Beifall und Ausfuͤhrung, wenigstens zu Paris. Moͤchten
                              die deutschen Buͤrger bald dem Beispiele der Buͤrger an der Seine
                              folgen.)
                           
                        
                           W. H. Aikins verbesserter
                              Muͤhlbeutel.
                           Hr. Aikin zu New-York ließ sich auf diesen
                              verbesserten Muͤhlbeutel am 3. Dec. 1829. ein Patent ertheilen. Dieser Beutel besteht
                              aus einer ungefaͤhr 5 Fuß langen, 10 Zoll weiten und 1 Zoll tiefen Kiste. Sie
                              ist oben mit einem starken Tuche, unten mit Beuteltuch uͤberzogen, und
                              haͤngt an ihrem oberen Theile an 4 Schnuͤren (an jeder Eke eine) von
                              dem Beutelkasten herab. Eine Spindel laͤuft außen an dem Kasten hin, und zwei
                              Knechte, an jedem Ende Einer, schwingen den Beutel hin und her. Das Mehl wird an dem
                              oberen Ende der oberen Wand dieses Beutels durch einen an beiden Enden offenen
                              Mehlsak in denselben eingeschuͤttet. Hr. Hebert
                              findet diese schwingende Bewegung besser als die gewoͤhnliche sich
                              drehende.
                           
                        
                           Joh. Prince's Verbesserung im
                              Auftragen der Schwaͤrze bei der Buchdrukerpresse.
                           Eine unvollstaͤndige und unverstaͤndliche Beschreibung dieser Presse
                              befindet sich im Franklin Journal und im Register of Arts a. a. O. Es wird nothwendig seyn sich
                              eine solche Presse aus New-York von Hrn. Prince (der am. 3. Dec. 1829. sich zu Washington ein
                              Patent darauf geben ließ) kommen zu lassen, wenn man diese Verbesserung deutlich
                              kennen lernen will.
                           
                        
                           Neu auszupraͤgende Gold- und
                              Silbermuͤnzen in England.
                           In Folge der Thronbesteigung Wilhelms IV. wird fuͤr
                              6 Millionen Pfund Sterling (72 Millionen) Gold, und nur fuͤr 120,000 Pfund
                              Sterling Silber gepraͤgt. (Globe. Galignani
                              4805.)
                           
                        
                           Regen- und Wassermenge in Großbritannien.
                           Thomson gibt in seinem Werke on
                                 Heat and Electricity S. 268. folgende interessante Notiz uͤber
                              Wasser- und Regenmenge in England: Die Breite des Clyde an der New-Bridge zu Glasgow ist 410 Fuß, und die mittlere
                              Tiefe 3 1/4 Fuß. Die Geschwindigkeit des Wassers an der Oberflaͤche 1,23
                              Zoll: die mittlere Geschwindigkeit also 0,558,132 Zoll in Einer Secunde. Hieraus
                              ergibt sich die Menge des abfließenden Wassers fuͤr die Secunde zu 76 2/3
                              Kubikfuß: also fuͤr das Jahr zu 2,417,760,000 Kubikfuß, oder 473,017,448
                              Imperial-Gallons oder 1,877,053 Tonnen. Nun fuͤhrt die Clyde ungefaͤhr 1/30 des Wassers von Schottland,
                              oder ungefaͤhr 1/83 des Wassers von Großbritannien. Wuͤrde also der
                              Clyde als Maßstab fuͤr die ganze Insel in Bezug auf das Wasser gelten,
                              welches aus derselben durch die Fluͤsse ausgefuͤhrt wird, so
                              fuͤhrten die Fluͤsse Englands nur 155,795,399 Tonnen ab: kaum den
                              hundertsten Theil des Ueberschusses des Regens uͤber die Verduͤnstung.
                              (Edinburgh New-Philosoph. Journal.
                                 April-July. 184.)
                           
                        
                           Reinigung des Mississippi.
                           Man faͤhrt jezt 300 engl. Meilen am Mississippi so ruhig und so sicher, als
                              man mit einem Nachen auf einem Muͤhlbache fahren kann. Cap. Shreve hat zwei Dampfbothe mittelst eines ungeheueren mit
                              Eisen beschlagenen Baumes in ihrer Mitte verbunden, und mittelst desselben alle
                              Baumstaͤmme und Steine, die die Fahrt hinderten, von Trinity bis Balise
                              weggeschafft.
                           
                        
                           Die Veraͤnderungen, welche die See in den
                              Kuͤstenlaͤndern vom Jahre 1800 bis 1803 hervorgebracht hat,
                           sind in chronologischer Ordnung im Edinburgh New-Philosophical-Journal,
                              April-July 1830 S. 147. aufgefuͤhrt. Eine
                              traurige Uebersicht, besonders fuͤr das noͤrdliche Europa.
                           
                        
                           Feinheit einiger Spinnengewebe-Faden.
                           Leeuwenhoeck, ein verdienter alter hollaͤndischer
                              Naturforscher und Physiker fand, daß einige kleine spinnen, die nicht groͤßer
                              als ein Sandkorn sind, so feine Faden spinnen, daß 4 Millionen solcher Faden
                              zusammengesponnen kaum die Dike eines Haares geben wuͤrden. Nun besteht aber
                              jeder der urspruͤnglichen feinen Spinnenfaden bereits aus 4000 Faden. Man
                              haͤtte also in obigen 4 Millionen Faden eigentlich 16 Millionen Faden. (Mech. Mag. N. 363. 24. Jul. S. 352)
                           
                        
                           Seidenzucht in Schweden.
                           Der Kronprinz von Schweden hat der Gesellschaft, welche von Stockholm zur
                              Foͤrderung der Seidenzucht sich bildete, einen Plaz geschenkt, auf welchem
                              2400 Maulbeerbaͤume fuͤglich Raum haben. Galign. 4788. (Vater Linne hat schon vor 70
                              Jahren seinen lieben Landsleuten die Moͤglichkeit gezeigt, in Schweden
                              Seidenraupen zu ziehen, da der Maulbeerbaum selbst schwedische Kaͤlte
                              vertraͤgt.)
                           
                        
                           Seidenraupen mit Scorzonere gefuͤttert.
                           Man las bei einer der lezten Sizungen der k. Gesellschaft zu
                                 Lille ein Schreibender Frau Clara Girodin vor,
                              welche Seidenraupen mit Scorzonere aufzog, und Muster der dadurch erhaltenen Seide
                              von den J. 1828–29 beilegte. Man fand keinen Unterschied in der Behandlung
                              der Raupen bei diesem Futter und bei dem gewoͤhnlichen. Man verkaufte, nach
                              Hrn. Bosc, zu Lyon diese Scorzonere-Seide
                              fuͤr 24 Franken das Pfd.; also bei einem Bruchtheile so hoch, als die
                              gewoͤhnliche Seide. Dieses neue Futter fuͤr Seidenraupen ist nur
                              fuͤr diejenigen Laͤnder wichtig wo der Maulbeerbaum nicht mehr
                              gedeiht. (Mechanics' Magazin. N. 362. S. 336.)
                           
                        
                           Reiß auf orientalische Weise zu kochen.
                           Reiß, das gewoͤhnliche Nahrungsmittel der Orientalen, wird im Oriente auf
                              folgende Weise bereitet. Man gibt den Reiß in einen reinen Sak, und laͤßt ihn
                              in demselben in Wasser kochen, bis er aufspringt. Wenn er aufgesprungen ist, nimmt
                              man den Sak heraus, laͤßt ihn 4 bis 5 Stunden lang abtroͤpfeln,
                              oͤffnet ihn, und breitet den Reiß auf einem weißen Tischtuche oder auf einem
                              reinen Tische aus um ihn so troken werden zu lassen, als er urspruͤnglich
                              war. Auf diese Weise zubereitet erhaͤlt der Reiß einen weit angenehmeren und
                              lieblicheren Geschmak, als wenn er, nach der bei uns gewoͤhnlichen Weise
                              gekocht, genossen wird. Er laͤßt sich, auf diese Weise zubereitet, so lang
                              aufbewahren, als man will, und man kann ihn in Milch oder Rindsuppe auf
                              gewoͤhnliche Weise zubereiten: das Gefaͤß muß aber waͤhrend des
                              Kochens zugedekt werden, und die Mischung muß 8 bis 10 Minuten lang ruhig stehen.
                              Journal d. connaiss. usuelles. Avril. 1830. Bulletin d. Scienc. technol. Mai. 1830. S. 46.Der Maiheft des Bulletin d. Sc. technol. sous la
                                       Direction de M. le Baron de Ferussac
                                        hat seine fruͤhere Legende auf dem Titelblatte: sous les Auspices de Msgr le Dauphin nun
                                    verkleistert. Eben so haben die Franzosen bei der Restauration auf allen Zettelchen in ihren oͤffentlichen
                                    Instituten an den Gegenstaͤnden, welche Kaiser Napoleon unsterblichen
                                    Andenkens denselben schenkte, Napoleon's Namen verkleistert oder
                                    durchgestrichen. Es ist ein sonderbares Volk um die Franzosen; sie
                                    schmeicheln jedem, so lang er oben steht, und wenn sein Schiksal ihn von der
                                    Hoͤhe herabstuͤrzte, auf welche es ihn fruͤher gestellt
                                    hat, vertilgen sie sogar seinen Namen mit Kleister und Tinte. A. d. R.
                              
                           
                        
                           Schmalz eine neue Erfindung in England, als Kunst Butter
                              aufzubewahren!!
                           Hr. Thenard empfiehlt folgende bei
                                 den Tataren gewoͤhnliche Methode zur Aufbewahrung der Butter.
                              „Man schmilzt die Butter im Wasserbade bei 190° Fahrenh.
                                 (70° R.) und laͤßt sie so lang in diesem Zustande ruhen, bis der
                                 kaͤsige Bestandtheil derselben sich zu Boden gesezt hat. Man seiht sie
                                 dann durch ein Tuch, und kuͤhlt sie in einer Mischung aus Salz und Eis,
                                 oder wenigstens in
                                 Brunnenwasser, denn sonst wuͤrde sie sich krystallisiren und nicht so gut
                                 der Einwirkung der Luft widerstehen. In geschlossenen Gefaͤßen an
                                 kuͤhlen Orten aufbewahrt haͤlt sie sich auf diese Weise 6 Monate
                                 so frisch, als sie am ersten Tage war, die oberste Schichte allein ausgenommen.
                                 Wenn man sie dann, wo man sie braucht, mit sogenanntem Topfen (dem
                                 kaͤsigen Bestandtheile der Milch) abruͤhrt, so erhaͤlt man
                                 ein Ding, das der frischen Butter ganz aͤhnlich ist.(!) Auf dieselbe
                                 Weise laͤßt sich nach Thenard, ranzige Butter
                                 wieder frisch machen. Quartely Journal.“
                              So heißt es buchstaͤblich im Mech. Mag. N. 363.
                              24. Jul. S. 352. Man sieht hieraus, daß die Englaͤnder und die Franzosen ehe
                              von den Tataren etwas lernen, als von den Deutschen. In ganz Oberdeutschland
                              bereitet man auf diese Weise seit Jahrhunderten aus der sogenannten ausgelassenen Butter das allgemeine Kochmaterial, genannt
                              Schmalz. Sollte man glauben, daß in England und
                              Frankreich diese oberdeutsche Sitte Jahrhunderte lang unbeachtet bleiben konnte, und
                              erst durch Reisende aus der Tatarei dahin gebracht werden mußte?
                           
                        
                           Wohlthaͤtige Reform im Bibliothekwesen in
                              Frankreich.
                           Es heißt, daß die oͤffentlichen Bibliotheken zu Paris kuͤnftig
                              waͤhrend des groͤßten Theiles des Tages und des Abends
                              eroͤffnet bleiben werden, damit auch diejenigen dieselben benuͤzen
                              koͤnnen, die in der Mitte des Tages gehindert sind Bibliotheken zu besuchen.
                              (Galignani. N. 4807.) (Es ist merkwuͤrdig,
                              daß, waͤhrend unter Vater Maximilian-Joseph unsterblichen Andenkens
                              die Hofbibliothek zu Muͤnchen taͤglich dem
                              Publicum geoͤffnet war, dieselbe unter einem allerdurchlauchtigsten
                              Nachfolger nur drei Mal in der Woche mehr dem lesenden Publicum offen steht.
                              Unmoͤglich kann Ludwig dieses wissen, denn er wuͤrde es nicht zugeben
                              koͤnnen. Die Hofbibliothek zu Wien (und was sagt man den Wienern nicht Alles
                              nach!) die Hofbibliothek zu Wien ist taͤglich, im Winter von 9 bis 12 Uhr,
                              und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, im Sommer von 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 6 Uhr
                              offen. Soll man zu Muͤnchen weniger lesen duͤrfen, als zu Wien?
                              „Es gibt Bibliothekaͤre“ sagte Denis, ein geborner Bayer, und einst Vorstand der Bibliothek zu Wien,
                              „es gibt Bibliothekaͤre, die da glauben, die Bibliothek sey um
                                 ihrentwillen, nicht des Publicums wegen da. Solche saubere Herren sollte man mit
                                 Ketten an die Bibliotheken anschmieden, wie die Alten die Buͤcher in
                                 ihren Bibliotheken an den Schraͤnken anketteten, damit sie lernten zu
                                 jeder Stunde zum oͤffentlichen Dienste da zu seyn.“)
                           
                        
                           Wohlthaͤtigkeits-Anstalten in England.
                           Die Jahresrechnung der Wohlthaͤtigkeits-Anstalten in England
                              betraͤgt 5,506,263 Pfd., 4 Shill., 6 Pence (in runder Zahl 66 Millionen
                              Gulden), zu welchen die Regierung nicht nur nichts beitraͤgt, sondern von
                              welchen sie noch p. C. nimmt. Die National-Schulen-Gesellschaft (National-School-Society) erzieht ungefaͤhr 275,000
                              Kinder. Die Dissenters unterhalten 5000 Sonntags-Schulen, in welchen an
                              700,000 Individuen Unterricht erhalten. Atlas-Galignan. Nro. 4789.
                           
                        
                           Amerikanische Eroberungen in der Tuͤrkei im Gebiete der
                              Kuͤnste.
                           Eine philanthropische Gesellschaft in N. Amerika hat unter der Leitung eines Hrn. Brewer eine Schule zu Smyrna errichtet, an welcher
                              Tuͤrke, Jude, Christ fuͤr 16 Piaster fuͤr das Vierteljahr
                              aufgenommen und unterrichtet wird. (Galign. N.
                              4793.)
                           
                        
                           Stiergefecht-Schule zu Sevilla.
                           Wir haben neulich von der zu Sevilla errichteten Schule fuͤr Tauromachia Nachricht gegeben. Zeither haben wir
                              erfahren, daß die Stadt Sevilla eine allerunterthaͤnigste Vorstellung gegen
                              diese Anstalt uͤberreichte. Merkwuͤrdig ist es, daß unter demselben
                              Datum, unter welchem die Stiergefecht-Schule errichtet wurde, die nautische Schule zu Sant Elmo aufgehoben wurde. (Galignani 4787.)
                           
                        
                           
                           Zustand der akerbauenden Classe in N. Amerika. (Ver.
                              Staat.)
                           Ein Rob. Chambers, aus der Gegend von Canterbury, wanderte
                              vor einiger Zeit nach N. Amerika aus, wo er zu Balston, ungefaͤhr 173 Meilen
                              von N. York, bei einem Pachter fuͤr 9 Dollars Monatlohn im Dienste ist. Er
                              laͤßt nun sein Weib und seine Kinder kommen, und ladet alle seine Freunde ein
                              sich in Nordamerika niederzulassen, wo sie sich bei den Paͤchtern monatlich
                              sicher 8–12 Dollars Lohn verdienen koͤnnen. Weizen gilt das Bushel 90
                              Cents (d.h. 0,57 Wiener Mezen gelten 90/100 eines Laubthalers); Schweinefleisch gilt
                              das Pfd. 4 Cents; Tobak das Pfd. 10 Cents; Cider kostet beinahe gar nichts, die
                              Leute, sagt er, sind freundlicher und huͤlfreicher, als in England. –
                              Wenn man bedenkt, daß in diesem Fruͤhjahre 10 Mal
                              so viel Leute aus England nach Nordamerika auswanderten, als im vorigen Jahre, so
                              mag man die Wirkungen solcher Briefe auf das ausgehungerte Volk in England
                              berechnen. (Kent Herlad. Galignani. N. 4774.)
                           
                        
                           Elend in Ireland.
                           Wir haben von den Pluͤnderungen der Muͤhlen und der Hafersaͤke
                              in Ireland in unserer A. D. Zeitung gelesen. Es fanden sich aber die Preise der
                              Lebensmittel auf dieser Ungluͤksinsel nicht angegeben. Man wußte nicht, daß
                              der Sak (100 Pfd.) Hafermehl 18 bis 20 Shill. (10 fl. 48 kr. bis 12 fl.) stand; daß
                              14 Pfd. Erdapfel 29 1/2 kr. (der Stone 9 1/2 Pence) kosteten, und daß, da der
                              Arbeiter nur 8 Pence (24 kr.) des Tages sich in Ireland verdienen kann, er sich
                              folglich kaum trokene Erdaͤpfel fuͤr Weib und Kinder kaufen kann; man
                              wußte nicht, daß mehr als 2/3 der unteren Classe ganz und gar arbeits- und
                              folglich brotlos sind. (Vergl. Galignani. N. 4774.)
                           
                        
                           Emigration in England.
                           Die Sun in Galignani N. 4795. berechnet die Zahl der in
                              dem gegenwaͤrtigen Jahre aus England, Schottland und Irland ausgewanderten
                              Individuen auf nicht weniger als 30,000.
                           
                        
                           Garderobe Georg's IV., Koͤniges von England.
                           Die Garderobe, die Georg IV. vom Knabenalter bis zum riesenhaften Manne trug, und die
                              seinen 6 Pagen als Erbtheil zufaͤllt, wird jezt zu London gezeigt. Man
                              schaͤzt den Werth auf 15000 Pfd., sie kostete aber vier Mal mehr. Der Vorrath
                              an Schnupftobak (der Tobak-Keller) ward um 400 Pfd. verkauft. (Galignani N. 4809. (Kaiser Joseph II. unsterblichen
                              Andenkens ließ seinen gruͤnen Rok mit rothen Kragen und Aufschlaͤgen
                              wenden, seine Stiefel doppeln, hatte keinen Tobak und auch keinen Weinkeller: er
                              trank bloß Wasser, und saß selten laͤnger als 5 Minuten bei Tische.)
                           
                        
                           Damen werden Mitglieder der Horticultural-Society zu London.
                           Dieß ward in der Sizung des 1. Junius beschlossen, und die Graͤfinn Radnor aufgenommen. (Wahrscheinlich die Gemahlinn des
                              edlen Grafen Radnor, der alle seine Jaͤger mit
                              Pension entließ, und seinen Unterthanen erlaubte, alles Wild niederzuschießen, was
                              ihnen auf ihren Ackern Schaden macht. Wuͤrden alle Grafen und alle Baronen
                              und alle muͤßigen Jagdpaͤchter in Europa so denken und rechnen, wie
                              der edle Graf Radnor, so wuͤrden Hunderte von
                              Menschen uͤber Europa wahrlich nicht tobt und zu Kruͤppeln geschossen
                              werden; Tausende wuͤrden nicht als Straͤflinge (Wilddiebe) die
                              Zuchthaͤuser bevoͤlkern; die Gerichtsbehoͤrden wuͤrden
                              um 1/5 weniger geplagt seyn mit wahren Buͤbereien, und die Christenheit
                              wuͤrde der Tuͤrkheit nicht mehr nachstehen
                              in Humanitaͤt: denn kein Tuͤrk versuͤndigt sich dadurch, daß er
                              aus langer Weile ein Thier niederschießt, das eben so gern lebt, wie er, und das der
                              Menschheit vielleicht mehr nuͤzt, als mancher muͤßig gehende
                              buͤbische tuͤkische Jaͤger.)
                           
                        
                           
                           Vegetationskraft.
                           Ein Pilz von 12 Zoll im Umfange hob neulich zu Basingstoke einen Pflasterstein von 75
                              Pfd. waͤhrend seiner Entwikelung einige Zoll hoch in die Hoͤhe, (Atlas Galignan. N. 4795.) (Wir haben neulich auf die
                              ungeheuere Kraft aufmerksam gemacht, welche Pflanzen waͤhrend ihrer
                              Entwikelung aͤußern).
                           
                        
                           Groͤße einiger Erdbeeren.
                           Sir John Congreave zog in seinen Erdbeeren-Beeten
                              zu Netherby in Cheshire im Anfange Julius l. J. eine Erdbeere von 6 Zoll im Umfange,
                              eine von 5 1/2 Zoll, 3 von 5 Zoll, und eine von 4 Zoll, und eine von 4 Zoll. Post. Galignani. N. 4795.)
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              Deutsche.
                              Plan der Centralschule der Kuͤnste und der
                                 Manufacturen, bestimmt um Civilingenieurs, Fabrikdirectoren, Manufacturchefs
                                 etc. zu bilden. Gegruͤndet zu Paris durch den Hrn. Director Lavallée und die HHrn. Profs. Dumas, Olivier, Pectet (Peclet) und Benoit. 8. Augsburg. 1830. bei
                                 K. Kollmann und Himmer (Jos. Wolff'sche Buchhandlung). 108 S.
                              
                              Wir haben von dieser trefflichen Anstalt und der gegenwaͤrtigen kleinen
                                 Schrift im franzoͤsischen Originale seiner Zeit im Polytechn. Journ. Bd. XXXII. S.
                                    216. Nachricht gegeben. Wir freuen uns, daß ein deutscher Gelehrter
                                 sich der Muͤhe unterzog, den trefflichen Studienplan dieser technischen
                                 Schule seinen lieben Landsleuten bekannt zu machen. Wir wuͤnschen
                                 sehnlichst diese kleine Schrift im deutschen Publicum verbreitet zu sehen, damit
                                 es nicht von denjenigen, die sich mit Errichtung von Lehranstalten fuͤr
                                 die arbeitende Classe beschaͤftigen, und sich mit ihren Machwerken
                                 bruͤsten, durch elende Kreuzerkomoͤdien fortan getaͤuscht
                                 werden kann.
                              
                           
                        
                           Das pharmaceutisch-chemische
                                 Institut in Muͤnchen,
                           welches mit der Universitaͤt in Verbindung steht, wird
                              fuͤr das naͤchste Studienjahr am 20. October eroͤffnet. Die in
                              demselben wohnenden Pharmaceuten besuchen an der Universitaͤt die Vorlesungen
                              uͤber Philosophie, Mathematik, Physik, Chemie, Mineralogie, Zoologie,
                              allgemeine und pharmaceutische Botanik, allgemeine und specielle Pharmacie u.s.w.,
                              im Institute aber erhalten sie praktischen Unterricht uͤber analytische
                              Chemie und Stoͤchiometrie, uͤber Toxikologie und chemische
                              Operationslehre, indem die wichtigern pharmaceutisch-chemischen
                              Praͤparate in einem groͤßeren Maßstabe, als es der gewoͤhnliche
                              demonstrative Unterricht an der Universitaͤt gestattet, dargestellt,
                              gepruͤft, gereiniget und an Apotheken abgegeben werden. Die pharmaceutischen
                              Institutisten benuͤzen noch uͤberdieß bei ihren Vorstudien und
                              Repetitionen die naturhistorischen, chemischen und pharmakognostischen Sammlungen,
                              so wie auch die Bibliothek des Vorstandes. Da fuͤr das naͤchste
                              Studienjahr nur noch wenige Plaͤze offen stehen, so haben sich diejenigen,
                              welche aufgenommen zu werden wuͤnschen, moͤglichst bald an den
                              Unterzeichneten in frankirten Briefen zu wenden.
                           Muͤnchen, den 1. September 1830.
                           Dr. A. Buchner, k. Rath, Prof. und Vorstand des pharm. Instituts.