| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. XXII., S. 70 | 
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                        XXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Preisaufgaben der Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem
                              fuͤr 1831, 32.
                           1) Welche verschiedene Weisen den Zuker zu raffiniren kennt man bisher? In wiefern
                              kann man sich das, was bei denselben geschieht, durch die Chemie erklaͤren?
                              Laͤßt sich nach den heutigen oder nach erweiterten chemischen Kenntnissen
                              erklaͤren, welche von diesen Raffinirungsmethoden die beste, die
                              vortheilhafteste ist? Man wuͤnscht auch eine Beschreibung und Pruͤfung
                              der verschiedenen Verfahrungsweisen, die man bisher angewendet hat, um das Sieden
                              des Syrupes auf eine wohlfeile Weise zu beschleunigen, ohne daß der Syrup an den
                              Wanden des Kessels haͤngen bleibt.
                           2) Woraus bestehen die Pyrophore? Worin liegt die wahre Ursache der
                              ploͤzlichen Selbstentzuͤndung, welche Statt hat, wenn diese Stoffe der
                              Luft ausgesezt sind? Kann die Loͤsung dieser Frage erklaͤren, warum
                              einige andere Koͤrper sich von selbst, ohne von anderen brennenden
                              Koͤrpern beruͤhrt worden zu seyn, entzuͤnden? Lassen sich
                              hieraus Regeln zur Verhuͤtung der Selbstentzuͤndung ableiten?
                           Die Aufloͤsung dieser Fragen muß vor dem 1. Januar 1831 eingesendet
                              werden.
                           Bis zum 1. Januar 1832 muß die Beantwortung der Frage eingesendet werden:
                           Worin besteht der Unterschied zwischen dem indischen, unter dem Namen Wootz bekannten, Stahle und den uͤbrigen
                              Stahlarten? In wiefern ist es gelungen, diesen Stahl nachzuahmen? Welche Versuche
                              wurden bisher mit Erfolg angestellt, um den Stahl zu vervollkommnen? Da man sich in
                              dieser Hinsicht des Chrom's bediente, und dieses Metall zeither wohlfeiler geworden
                              ist, worin bestehen die Vorzuͤge des mit Chrom verfertigten Stahles? Welchen
                              einzelnen Gebrauch kann man von den verschiedenen Stahlsorten mit besonderem Nuzen
                              machen?
                           Die Abhandlungen koͤnnen in hollaͤndischer, franzoͤsischer,
                              englischer, lateinischer oder deutscher Sprache abgefaßt seyn, und muͤssen
                              unter den bei Preisfragen gewoͤhnlichen Formen an Hrn. van Marum, bestaͤndigen Secretaͤr der Gesellschaft
                              eingesendet werden.
                           Der Preis ist eine goldene Medaille von 150 Gulden. Fuͤr das Accessit wird
                              eben so viel in Silber bezahlt.
                           
                        
                           Preisaufgabe uͤber Sumpfluft.
                           Das k. k. Istituto di scienze lettere ed arti schrieb am
                              22. Julius l. J. einen Preis von 1500 lire italiane
                              fuͤr die beste Beantwortung folgender Fragen aus:
                           
                              „In Erwaͤgung der allgemeinen Meinung, daß die starke
                                 Bewaͤsserung der Reißfelder und Wiesen in der unteren Lombardei der
                                 Gesundheit nachtheilig seyn soll; soll nach erwiesenen physischen und chemischen
                                 Grundsaͤzen eroͤrtert werden:
                              
                           1) ob diese Nachtheile von der Luft, vom Trinkwasser, oder von beiden zugleich
                              herruͤhren?
                           2) ob das Trinkwasser durch Einsikerung des Bewaͤsserungswassers verdorben
                              wird, das uͤber der Oberflaͤche des Bodens angehaͤuft wird?
                           3) durch welche schaͤdliche Stoffe dieses Bewaͤsserungswasser von dem
                              gesunden Wasser abweicht, und welche Ursachen dasselbe vorzuͤglich
                              verderben?
                           4) welche chemische Grundstoffe die Luft verderben, und wie hoch dieselben in der
                              Atmosphaͤre aufsteigen?
                           Die Abhandlungen koͤnnen in italiaͤnischer, lateinischer, deutscher
                              oder franzoͤsischer Sprache abgefaßt seyn, und muͤssen vor Verlauf des
                              Jahres 1831, an den Segretario dell' J. R. Istituto di
                                 Scienze, Lettere ed Arti in Milano unter den
                              bei Preisschriften gewoͤhnlichen Formalitaͤten eingesendet werden.
                           
                        
                           
                           Bemerkungen uͤber den Plan der
                              „Actiengesellschaft zur Befoͤrderung der Leinwandfabrikation in
                                 Bayern.“
                              
                           Wir finden bei mehreren Zeitschriften Bayerns ein Blatt, (einen ganzen Bogen!)
                              beigelegt, in welchem ein Plan zur Errichtung einer Actiengesellschaft zur
                              Befoͤrderung der Leinwandproduction in Bayern abgedrukt ist.
                           So sehr die Industrie von den Zeiten an, als die ersten Jesuiten nach Bayern gerufen
                              wurden,Man sehe des sel. katholischen Pfarrers in Bayern
                                    A. v. Bucher: Die Jesuiten in Bayern, vor und
                                    nach ihrer Aufhebung. 8. Muͤnchen 1819. bei Fleischmann. bis auf den heutigen Tag mißhandelt wurde, so ist uns doch noch bis zur
                              Stunde kein Aktenstuͤk zugekommen, welches den gaͤnzlichen Mangel an
                              Kenntnissen der ersten Elemente, auf welchen Industrie und Handel uͤberhaupt,
                              und Leinwandfabrikation und Handel ins Besondere beruht, so sehr beurkundet
                              haͤtte, wie dieser Plan.
                           Mit 2000 Actien, jede zu 100 fl., oder vielmehr vorerst mit 1000 Actien, also 100,000
                              fl., will man in Bayern Leinwandfabrikation und Handel beleben! Hat Jemand jemals
                              groͤßeren Unsinn ausgesprochen? – Was wird das Ausland von Bayern
                              denken, wenn dieses unselige Blatt jemals uͤber Bayerns Graͤnze kommen
                              sollte! Wenn das Ausland die Schmach lesen sollte, die den bayerischen Fabrikanten
                              und Webern in diesem Bogen durchaus oͤffentlich vor ganz Europa angethan
                              wird, da es in demselben heißt:
                           
                              „die bayerische Leinwand besteht groͤßten Theils aus grober Waare,
                                 weil
                              
                           
                              1) der Fabrikant nur sehr kleine Capitalien
                                    besizt;
                              
                           
                              2) weil es den Producenten an Intelligenz mangelt!!
                                 –
                              
                           3) weil die Weber so arm sind, daß sie nicht einmal gute
                                    Weberblaͤtter sich anzuschaffen vermoͤgen!“
                              –
                           Der bayerische Weber wird also als bettelarm, als Vieh,
                              (Mangel an Intelligenz!!!) der bayerische Leinwandfabrikant aber als armer Schluker
                              vor den Augen Deutschlands hingestellt. Und diesen Maͤngeln soll mit einem
                              Capitaͤlchen von 100,000 fl. abgeholfen werden, wovon schon 20,000 fl.
                              fuͤr eine kraͤnkelnde Musteranstalt abgehen.
                           Wissen die Herren, die einen so unsinnigen Vorschlag machten, nicht, daß Bayern viele
                              Leinwandfabrikanten hat, von denen mehrere einzelne mehr als 100,000 fl. in ihren
                              Fabriken und Handel haben, und eben so gut als der bettelarme intelligenzlose dumme
                              Weber durch Bayerns Handelsverrein mit Laͤndern, in welchen die
                              Leinwandfabrikation seit Jahrhunderten in dem bluͤhendsten Zustande war und
                              ist, mit Westphalen und Schlesien so gut wie zu Grunde gerichtet sind, und welche,
                              was Intelligenz betrifft, vielleicht schon laͤngst wissen, was die wohlweise
                              Direction in futuribus erst mit dem Gelde der
                              Actionaͤre lernen muͤßte? – Koͤnnen sie so unwissend,
                              seyn nicht zu wissen, daß wenn heute ein Millionaͤr in Bayern so thoͤricht seyn wuͤrde, in
                              seinem Vaterlande ein großes Leinwands-Handlungs- und
                              Fabrikations-Unternehmen zu errichten, er bei der Concurrenz mit so vielen
                              anderen Millionaͤren, die mehr denn eine Million auf ihren Etablissementen in
                              Schlesien und Westphalen liegen haben, und mit einem Zinsfuße von 3 bis 4 p. C. wohl
                              zufrieden sind, und jezt gleiche Rechte in Bayern mit dem bayerischen Buͤrger
                              besizen, nothwendig zu Grunde gehen muͤßte? – Sind diese Herren so
                              unwissend, jezt noch von Erhebung der alten Leinwand-Industrie
                              traͤumen zu wollen, nachdem selbst jene Schlesiens taͤglich sich
                              mindert, weil die groͤßten ehevorigen Kaͤufer, England seit einem
                              Seculum, und Frankreich seit 30 Jahren darin emporstiegen und nun selbst erzeugen,
                              was sie sonst den Deutschen abkauften? – Wissen sie nicht daß Nordamerika,
                              besonders Pennsylvanien, jezt die vortrefflichste Leinwand in Massen erzeugt?
                              – Haben die großen Polytechniker, die wir unterzeichnet finden, die Nummern 5
                              und 10 ihres Blattes, Jahrg. 1830 selbst nicht gelesen und dort gefunden, daß es 1)
                              in Bayern schon Fabrikanten gibt, welche auch feine
                              Leinwand produciren, und alles schon laͤngst leisteten, was die
                              Großmoͤgenden jezt mit 100,000 patriotischen Gulden leisten wollen und 2) daß
                              Frankreich auch seine Damaste nun selbst zu machen anfaͤngt? Wissen sie
                              nicht, daß deßwegen 1825 der franzoͤsische Zoll auf fremde Damaste von 165
                              frs. auf 570 frs. (mit Einschluß der Decime) erhoben ward, so daß selbst Sachsen und
                              Schlesien nun wieder um eine bedeutende Absazquelle gebracht sind? – Wenn sie ihre
                              Blaͤtter gelesen haͤtten, wuͤrden sie sich nicht vor aller Welt
                              so schimpflich prostituirt und selbst widersprochen haben. Oder wollen sie etwa
                              wieder bayerische Leinen nach Italien verkaufen, wo Oesterreich, nachdem es durch
                              sein segenreiches, vom großen Joseph begonnenes Prohibitivsystem seine
                              boͤhmischen, maͤhrischen, gallizischen Leinen auf den hoͤchsten
                              Punkt der Vollkommenheit und der Billigkeit gebracht hat, nun jeder fremden
                              Concurrenz, selbst bei zollfreier Einfuhr Hohn bieten kann? – Wollen sie mit
                              Boͤhmen concurriren, wo der Weber Taglohn 6 und 8 kr. betraͤgt?
                              – Dieß alles koͤnnen sie nicht wollen, wenn sie es wissen, sondern sie
                              wollen nur einer Fabrik in Muͤnchen, die schon laͤngst gegen alle
                              unguͤnstigen Verhaͤltnisse kaͤmpfte und nun durch den
                              preußischen Handelsverein vielleicht vollends den Todesstoß erhielt, aufhelfen,
                              durch einen Plan, der am wenigsten absurd genannt werden kann, da wir
                              unmoͤglich den Unterzeichnern mehr und Schlimmeres als Unwissenheit in der
                              Sache zutrauen wollen, der eine Stadt zum Wohnsiz erwaͤhlt, die zu Industrie
                              im Allgemeinen so wenig tauglich ist, als der Papst zu einem Lehrer der
                              Freigeisterei, und in deren Umkreis auf 25 Stunden es weder Flachsbau noch Spinner
                              und Weber in der noͤthigen Quantitaͤt und Qualitaͤt gibt,
                              – durch einen Plan, der den Gewinn vertheilt, ohne erst die
                              Moͤglichkeit desselben nur plausibel erwiesen zu haben, der von den Preisen
                              der verschiedenen deutschen Leinen, im Vergleich zu den bayerischen, jenen des
                              Flachses, des Spinner- und Weberlohnes, der Frachten etc. kein Wort
                              erwaͤhnt? –
                           Wir muͤssen nun aber aufhoͤren, obschon wir noch gar viele
                              Laͤcherlichkeiten des Planes aufzahlen und beweisen koͤnnten, was uns
                              aber zu weit fuͤhren wuͤrde, da um ein Wort des Unsinns zu widerlegen,
                              man immer wenigstens zwanzig andere brauchte; diese Zeilen aber glaubten wir der
                              Ehre unsers so tief verhoͤhnten Vaterlandes schuldig zu seyn, damit das
                              Ausland nicht glaube, es lebe Niemand in Bayern, der so unwissend und so
                              gefuͤhllos fuͤr die Wuͤrde und das Wohl seines Vaterlandes seyn
                              koͤnnte, bei einem so muthwillig und oͤffentlich an demselben
                              begangenen Frevel, wie dieser Plan zu einer Leinwandgesellschaft gaͤnzlich
                              still zu schweigen. Es fehlt uns in Bayern nicht so sehr an Intelligenz, als die
                              Herren so unuͤberlegt aussprachen. Wir wissen nur zu gut, was uns fehlt und
                              wo es Andern fehlt, und werden es nie zugeben, daß man Uns, nachdem man Uns vorerst
                              zu Boden getreten hat, noch als Lumpen, Bettler und Leute ohne Intelligenz vor ganz
                              Deutschland herabwuͤrdigt, diesen Schimpf koͤnnen und duͤrfen
                              wir nicht ertragen, da, wenn wir keine Bayern mehr seyn sollen, wir doch noch
                              Deutsche bleiben wollen, wozu wir das Recht gewiß haben. Bayern, die ihr allgemeines
                              und specielles Vaterland lieben und 100 fl. leicht entbehren koͤnnten, werden
                              sie lieber dem naͤchsten Spital schenken, als sie fuͤr baaren Unsinn
                              und zur Schande ihres Vaterlandes wegwerfen.Gruͤndliche Gegenbemerkungen wird die
                                    Redaction dieses Journales gerne aufnehmen.
                              
                           Ein Bayer.
                           
                        
                           Ausschuß zur Untersuchung der Ursachen der Explosionen an
                              Dampfmaschinen.
                           Es bildete sich jezt am Franklin-Institute zu
                              Philadelphia ein Ausschuß zur Untersuchung der Ursachen des Springens der
                              Dampfkessel, welcher aus sehr achtenswerthen Maͤnnern besteht. Dieser
                              Ausschuß ladet alle diejenigen, welche uͤber einen solchen Unfall genaue
                              Kenntniß besizen, ein, demselben hieruͤber ausfuͤhrliche Nachricht zu,
                              ertheilen. (Mech. Mag. N. 369. 4. Sept. S. 14.)
                           
                        
                           Proben auf der Liverpool-Eisenbahn.
                           Ende Augusts wurden neue Probefahrten auf dieser merkwuͤrdigen Bahn
                              angestellt. Der Phoenix (Dampfwagen) zog 4 Wagen mit 100
                              Personen. Der Rocket drei Wagen mit 75 Personen. Der Arrow drei Wagen mit 60 Personen. Man fuhr im
                              Durchschnitte mit einer Schnelligkeit von 24 engl. (6 deutschen) Meilen in Einer Stunde; zuweilen mit einer Geschwindigkeit von 30
                              engl. (7 1/2 deutschen) Meilen in Einer Stunde. Es trug sich nicht der mindeste Unfall zu. Unter den
                              Passagieren war Lord und Lady Elgin, Lord und Lady Belgrave etc. (Liverpool Times.
                                 Galignani. 4826.)
                           
                        
                           Reibungsraͤder oder Walzen, keine neuere
                              Erfindung.
                           Dr.Jones bemerkt im Franklin
                                 Journal (Mech. Mag. N. 365., 7. August 1830. S.
                              392.), daß Reibungsraͤder keine neue Erfindung sind, und schon inder Mitte
                              des 17ten Jahrhundertes von Casatus, Sturmius und Wolfius gebraucht wurden, und daß Sully dieselben im J. 1716 an Uhren, Mondran im
                              J. 1726 an Krahnen anwendete. Im IV. Bd. der „Machines approuvées par l'Academie roy.“ findet sich
                              eine Abbildung dieses Krahnes.
                           
                        
                           Ueber die zwekmaͤßigste Form der Zaͤhne an
                              Raͤderwerken
                           hat sich schon seit laͤngerer Zeit wieder Streit unter
                              den englischen Mechanikern erhoben, die sich, einige Zeit uͤber, mit der
                              Epicykloide, als der besten Form, begnuͤgten. Es ist sehr zu bedauern, daß
                              die besten Schriftsteller in der Mechanik diesen wichtigen Gegenstand zu sehr
                              vernachlaͤssigten, und daß man so zu sagen nur polemische Fragmente
                              hieruͤber im Mech. Mag. besizt, aus welchen
                              nichts Ganzes hervorgeht. Ein Hr. S. Y. schlug im Mech.
                                 Mag. (in laufendem Bande S. 283.) die Involute
                              vor, und ihm stimmt jezt ein Hr. R. C. ebendaselbst, N. 367. S. 431. aus dem Grunde bei, weil 1) ein Rad mit
                              epicykloidalen Zaͤhnen nur Triebstoͤke von einer und derselben Form
                              und Groͤße gleichfoͤrmig treiben kann; 2) die Gleichfoͤrmigkeit
                              bei epicykloidalen Zaͤhnen aufhoͤrt, wenn der Abstand der Mittelpunkte
                              nur im Mindesten veraͤndert wird: Beides hat bei Zaͤhnen in der Form
                              einer Involute nicht Statt; 3) endlich, weil Involuten leichter zu zeichnen sind,
                              als Epicykloiden. Es waͤre doch der Muͤhe werth, daß irgend ein
                              deutscher gruͤndlicher Mathematiker diesen wichtigen Gegenstand so zu sagen
                              ab ovo reassumirte, und durch Versuche und Theorie
                              seinen lieben Landsleuten die beste Form der Zaͤhne an einem
                              Raͤderwerke mittheilte. Vorgearbeitet hierzu ist in neueren Zeiten von den
                              Englaͤndern (vergl. Polyt. Journal) vieles
                              geworden, und jeder Band des Mech. Mag. enthaͤlt
                              einige, leider nur immer fragmentarische und polemische Beitraͤge zu einer
                              gruͤndlicheren Entwikelung dieses hochwichtigen Gegenstandes, als wir bisher
                              noch nicht besizen.
                           
                        
                           Ueber Schlaͤuche an Feuersprizen
                           theilt Hr. Baddeley eine kleine
                              Notiz im Mech. Mag. N. 365. 7. Aug. S. 394. mit, welche
                              die aͤlteren und gewoͤhnlichen Verfertigungsweisen derselben sammt
                              ihren Maͤngeln angibt: sie sind naͤmlich selten luftdicht. Er
                              empfiehlt mit Recht Hancock's Saugschlaͤuche aus
                              Kautschuk. Fuͤr kleinere Feuersprizen empfiehlt er Schlaͤuche aus
                              starkem Canevaß mit folgendem Ueberzuge, den Hr. Anderson
                              an d. k. Werfte zu Portsmouth im XXVI. Bd. der Trans. of the
                                 Society of Arts. S. 135. beschrieben hat. Man reibt 95 Pfd. engl. Ocher mit
                              gekochtem Leinoͤhle ab, sezt 16 Pfd. schwarzen Anstrich (black paint) zu, und mengt diese Mischung mit Einem Pfd.
                              Seife in 6 Pinten Wasser am Feuer aufgeloͤst noch waͤhrend diese
                              Aufloͤsung heiß ist. Diese Mischung wird dann auf den trokenen Canevaß so
                              steif als moͤglich mittelst eines Pinsels so aufgetragen, daß die
                              Oberflaͤche vollkommen glatt wird. Am folgenden oder noch besser am dritten
                              Tage traͤgt man eine zweite Lage dieser Composition, aber ohne Seife, auf,
                              und nachdem diese vollkommen troken geworden ist, uͤberzieht man am folgenden
                              oder dritten Tage den Canevaß mit dem schwarzen Anstriche auf die
                              gewoͤhnliche Weise. Ein solcher Canevaß ist biegsam, wasserdicht und
                              dauerhaft, und der Anstrich schaͤlt sich nicht ab, wenn anders der Schlauch
                              nicht stark genug gebogen wird.
                           
                        
                           Einfache Sicherung gegen Feuersbruͤnste.
                           Ein alter Englaͤnder bemerkt im Mech. Mag. N. 368.
                              28. August 1830. sehr richtig, daß, wenn man in dem ersten Augenblike, wo man Feuer
                              in einer Wohnung entdekte, ein paar Kufen Wasser bei der Hand gehabt haͤtte,
                              Taufende hoͤchst verderblicher Feuersbruͤnste vermieden und im ersten
                              Augenblike geloͤscht worden waͤren. Er erwaͤhnt der
                              Faͤlle, die er erlebte, in welchen Haͤuser und Straßen auf diese Weise gerettet wurden,
                              und empfiehlt daher jedem Hausvater, dafuͤr zu sorgen, daß stets einige Kufen
                              mit Wasser in der Kuͤche vorraͤthig sind, zumal des Nachts. Dieser
                              Rath darf wohl auch in Deutschland fuͤr deutsche Hausvaͤter und
                              Hausmuͤtter wiederholt werden.
                           
                        
                           Wurfspieße und Wurfstaͤbe.
                           Das Mech. Mag. theilt in N.
                              367. S. 430. folgende Notiz eines englischen Officieres uͤber die Ballistik
                              der Neuhollaͤnder mit.
                           
                              „Die sogenannten Wilden in Neu-Suͤdwallis besizen die Kunst,
                                 einen flachen gekruͤmmten Stok aus sehr schwerem Holze, der beinahe die
                                 Form eines Halbmondes hat, so kraͤftig und so geschikt zu werfen, daß sie
                                 sicher jeden Mann, der ihnen auf 60 oder 80 Yards (30 bis 40 Klafter) weit
                                 gegenuͤbersteht, treffen, und ihm den Schenkel damit entzwei schlagen.
                                 Das Sonderbare bei diesem Wurfgeschuͤze ist aber noch dieses, daß sie
                                 dasselbe 100 Yards (50 Klafter) und daruͤber in die Luft so in die
                                 Hoͤhe werfen koͤnnen, daß es wieder, ohne allen Schaden, der es
                                 warf,Etwas Aehnliches koͤnnen auch die Neuhollaͤnder in Europa,
                                       die Goralen in Galicien, die, Dank der Erziehungskunst der polnischen
                                       Jesuiten, noch heute zu Tage dort stehen, wo die Neuhollaͤnder
                                       jezt sind. Diese Goralen wissen ihre Aexte mit solcher Geschiklichkeit
                                       in die Luft zu werfen und zu fangen, daß sie sogar, waͤhrend sie
                                       bei ihren Taͤnzen sich mit ihren Liebchen im Kreise drehen, sich
                                       dieses Spiel erlauben, und unter den uͤber ihren Koͤpfen
                                       in der Luft fliegenden Aexten unbekuͤmmert fort tanzen; jeder
                                       haͤlt mit einer Hand sein Maͤdchen fest und faͤngt
                                       mit der anderen seine Art wieder. Die oͤsterreichische Regierung
                                       hat diese gefahrvollen Taͤnze weislich abgeschafft.A. d. Ue. oder auch 20 bis 30 Yards (10 bis 15 Klafter) von ihm weg zu Boden
                                 faͤllt. Eines aͤhnlichen Stokes bedienen sich auch die Kolarihs, suͤdlich von Tritschinopoly; sie
                                 werfen denselben jedoch nur gerade vor sich hin, und verstehen die Kunst nicht
                                 ihn so zu werfen, daß er wieder zu ihnen zuruͤkfliegt. Als
                                 Capitaͤn Cook in Botany-Bay den Bomarany sah (obigen Halbmond), hielt er ihn
                                 fuͤr ein hoͤlzernes Schwert, und hielt aus diesem Grunde die
                                 Einwohner von New-South-Wales fuͤr Abkoͤmmlinge der
                                 Malayen, deren Schwert dem Bomarany aͤhnlich ist. Die
                                 Neuhollaͤnder bedienen sich auch einer Methode ihre Speere zu werfen, die
                                 besser ist, als jede andere, von welcher ich noch gehoͤrt oder gelesen
                                 habe. Ihre Speere sind gewoͤhnlich 5 bis 8 Fuß lang; sie werfen dieselben
                                 mittelst eines kleinen Stokes, den sie Womora nennen,
                                 und der ungefaͤhr 3 Fuß lang und an der Spize hakenfoͤrmig
                                 gekruͤmmt ist. Auf diesem Womora ruht das hintere Ende des Speeres, und
                                 wirkt als Schlaͤuder oder Hebel. Mittelst desselben werfen sie den Speer
                                 120 Yards (60 Klafter) weit, waͤhrend sie mit der Hand allein ihn nur 25
                                 Klafter weit zu werfen vermoͤgen.
                              
                           
                        
                           Neue amerikanische Spinnvorrichtung.
                           Diese neue Vorrichtung, die in N. Amerika vieles Aussehen erregt, weil sie
                              aͤußerst feines Garn ohne Gefahr zu reißen spinnt, besteht aus einer
                              feststehenden Spindel, an deren oberem Ende ein fein polirter Ring haͤngt,
                              der die Stelle der Fliege vertritt. Die Spule wird aͤußerst schnell gedreht,
                              und spinnt oder dreht so den Faden, wie er aus den Zugwalzen kommt. Die leichte
                              Reibung des Fadens, waͤhrend er um den feststehenden polirten Reif
                              laͤuft, zugleich mit dem Widerstande der Luft haͤlt ihn so auf, daß er
                              sich gehoͤrig auf die Spule aufwindet. (New York
                                 Paper. Galignani. N. 4813.) (Diese Nachricht ist hoͤchst
                              undeutlich.)
                           
                        
                           Erfindung der Stereotypen.
                           Das Edinburgh New Philosophical Journal gibt im April – Julius-Bande S. 193. folgende Notiz uͤber die Erfindung der
                              Stereotypen: „Die Ehre dieser wichtigen Erfindung wird
                                 gegenwaͤrtig, und wie es scheint mit Recht, von den Hollaͤndern in
                                 Anspruch genommen. Baron Van Westreemen Van Tiellandt
                                 hat, aufgemuntert von der Regierung, sehr thaͤtig Untersuchungen
                                 uͤber diesen Gegenstand angestekt, und von den Buchhaͤndlern Luchtmans zu Leyden eine Stereotypform einer Bibel in 4to erhalten,
                                 von welcher bis zum J. 1711 Abdruͤke gemacht wurden. Zu Haarlem versahen
                                 ihn die Buchhaͤndler Enschede mit einer
                                 anderen Stereotypform einer hollaͤndischen Bibel aus den ersten Jahren
                                 des 18ten Jahrhundertes. Dieß waren demnach zwei kraͤftige Beweise, daß
                                 man in Holland mit Stereotypen drukte, ehe man in Frankreich an Stereotypen
                                 dachte. Es ist bekannt, daß es in einer Anmerkung zu N. 1316. des Kataloges von Alexander Barbier (einer aus den Papieren von Prosper Marchand entlehnten Anmerkung, heißt: „Joh. Muͤller, Pfarrer an einer deutschen Kirche zu Leyden,
                                    hat ungefaͤhr im J. 1701 eine neue Methode zu druken erfunden, die
                                    dem gegenwaͤrtigen Stereotypdruke aͤhnlich ist.“
                                 Die Methode Joh. Muͤller's bestand darin, daß
                                 er die Lettern auf die gewoͤhnliche Weise sezen ließ, den Saz sehr genau
                                 corrigirte, die Columnen in einem eisernen Gestelle sehr fest zusammenband, dann
                                 den Saz umkehrte, und die Lettern mit Metall zusammenloͤthete, oder, noch
                                 besser, mit einem Kitte. Der erste Versuch nach dieser Methode ward mit einem
                                 kleinen Gebetbuche angestellt, das den Titel fuͤhrt: Gebeede Bookjen van J.
                                 Haverman, 1701e von J. Muͤller dem
                                 Sohne des Erfinders. Diese Methode zu druken verpflanzte sich spaͤter
                                 nach Halle. In einem Briefe vom 28. Juni des Jahres 1709 erklaͤrt J.
                                 Muͤller, daß er auf diese Weise ein syrisches neues
                                    Testament mit einem Woͤrterbuche drukte. Ferrusac.“ Hierzu schreibt nun Hr. Jameson folgende Anmerkung:
                           
                              „Im Junius 1801 schrieben die HHrn. Luchtmans
                                 folgenden Brief an Hrn. Renouard zu Paris, welcher
                                 von Hrn. Camus in seiner Geschichte des
                                 Stereotypdrukes bekannt gemacht wurde: „Wir haben Ihnen einen Abdruk
                                    unserer Stereotypbibel gesendet, welchen wir uns die Freiheit nehmen Ihnen
                                    als ein in der Geschichte der Kunst wahrhaft merkwuͤrdiges Werk
                                    darzubieten. Alle Platten desselben sind gegenwaͤrtig in unserem
                                    Besize, und obschon viele tausend Abdruke von denselben gemacht wurden,
                                    befinden sie sich doch noch in einem sehr guten Stande. Sie wurden dadurch
                                    gebildet, daß man die unteren Absaͤze der gewoͤhnlichen
                                    Lettern mit irgend einer schmelzbaren Substanz ungefaͤhr in der Dike
                                    von drei Buͤchern Schreibpapier zusammenloͤthete. Ein
                                    Kuͤnstler, Namens van der Mey, verfertigte
                                    diese Platten auf Kosten unseres Großvaters, des Buchhaͤndlers Samuel
                                    Luchtmans, im Anfange des vorigen
                                    Jahrhundertes. Derselbe Kuͤnstler verfertigte zu derselben Zeit und
                                    auf dieselbe Weise fuͤr unseren Großvater auch eine
                                    hollaͤndische Bibel in Folio: die Platten zu derselben besizen
                                    gegenwaͤrtig die Buchhaͤndler Eleve; spaͤter verfertigte er ein griechisches neues Testament in Perlschrift und 24°, wovon
                                    wir die Platten noch gegenwaͤrtig besizen. Das lezte Werk, welches
                                    dieser Kuͤnstler auf diese Weise ausfuͤhrte, war das Novum Testamentum syriacum et Lexicon Syriacum
                                    von Schauff, 2 Baͤnde in 4to: ein
                                    allgemein bekanntes Werk. Die Platten von diesem lezten Werke wurden
                                    zerstoͤrt. Dieß sind, so viel ich weiß, alle Beispiele von Versuchen dieser Art, die man in Holland
                                    gemacht hat.“ – Die hier beschriebene Weise der
                                 Verfertigung von Stereotypen, „die unteren Absaͤze der Lettern
                                    durch irgend eine geschmolzene Masse zusammenzuloͤthen,“
                                 ist von der gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen sehr verschieden. Man
                                 gießt einen Gypsmodel von einer Columne ab, die mit gewoͤhnlichen Lettern
                                 abgesezt wurde, und gießt aus dieser eine duͤnne Platte aus Letternmasse
                                 ab, die folglich das Fac-simile der Columne
                                 ist, und zieht diese Platte hierauf auf einen hoͤlzernen Blok von einer
                                 fuͤr die Presse gehoͤrig bemessenen Dike auf. Es laͤßt sich
                                 nicht mit Bestimmtheit sagen, von wem diese Methode zuerst versucht wurde.Daß „diese Methode“ nicht die beste ist, nach
                                       welcher man Stereotypen verfertigt, wird ein Mann, der unter die besten
                                       Typographen Deutschlands schon in dem 9ten Decennium des vorigen
                                       Jahrhundertes gehoͤrte, Hr. Strauß zu
                                       Wien, beurkunden koͤnnen, der damals, als die Stereotypen noch
                                       neu waren, in der Alberti'schen, spaͤter Degen'schen Buchdrukerei
                                       zu Wien an der Wien Versuche in dieser Methode mit einem damals noch
                                       jungen Manne anstellte, an welchen er sich vielleicht kaum mehr erinnern
                                       wird. Die Versuche mistlangen nach dieser Methode, und man hat heute zu
                                       Tage bessere. Der Uebersezer erlaubt sich hier eine Frage an die
                                       Schriftgießer und Eisengießer: Hat man bei den Matrizen der
                                       gewoͤhnlichen Lettern aus Letternmasse bereits die Fortschritte
                                       benuͤzt, welche die Kunst in Stahl zu stechen in dem
                                       lezten Jahrzehende in England und auch in Deutschland gemacht hat? Hat
                                       man bei den herrlichen Fortschritten der Kunst des Eisengusses zu Berlin
                                       und Wien versucht Stereotypentafeln aus Eisen zu gießen? Ließen sich die
                                       Fortschritte dieser beiden Kuͤnste nicht zur Vervollkommnung
                                       einer der nuͤzlichsten Kuͤnste benuͤzen, der
                                       Buchdrukerei?A. d. Ue. Unsere Nachbarn uͤber dem Canale nehmen diese Erfindung in Anspruch, und
                                 fuͤhren als Beweis einige alte Platten eines Kalenders zu einem
                                 Gebetbuche an, die sehr roh und unvollkommen aus Kupfer ohne Jahrzahl verfertigt wurden, fuͤr welche man jedoch
                                 das Jahr 1735 angibt. Wir koͤnnen jedoch einem solchen Beweise das
                                 Verdienst der Erfindung nicht zuerkennen, wenn wir auf unserer Insel bestimmte
                                 Namen und Jahrzahlen aus derselben Zeitperiode besizen, welche uns beweisen, daß
                                 diese Kunst damals in Schottland und in England betrieben wurde, und zwar von
                                 Hrn. Ged zu Edinburgh im Jahre 1725 und von Hrn. Fenner und James zu
                                 London, welche beide Tafeln fuͤr Bibeln und Gebetbuͤcher im J.
                                 1729 und 30 in der Universitaͤt zu Cambridge gegossen haben.
                              
                           
                        
                           Stereotyp-Landkarten.
                           Im Franklin-Journal und aus diesem im Register of Arts, August
                              1830. S. 94. findet sich eine kurze hoͤchst unvollstaͤndige Notiz
                              uͤber Stereotyp-Landkarten, die aber
                              hinreichen mag, geschikte Typographen und Chalkographen zur leichteren und
                              schnelleren Verfertigung schoͤner und wohlfeiler Landkarten zu vereinigen.
                              Die Namen der Oerter werden auf einem Brette an den gehoͤrigen Stellen mit
                              Lettern gesezt, und die Zwischenraͤume mit Quadraten und Spatien
                              ausgefuͤllt, wie bei dem gewoͤhnlichen Saze einer Tabelle. Von diesem
                              Saze wird hierauf nach gewoͤhnlicher Weise eine Stereotyp-Matrize
                              abgeklatscht, in welche die Fluͤsse, Berge etc. von dem Chalkographen gravirt
                              werden. Diese Matrize gibt auf die gewoͤhnliche Weise die
                              Stereotyp-Platte.
                           
                        
                           Material zu Reißpapier.
                           Ein Hr. Goodman empfiehlt im Mech.
                                 Mag. N. 367. das feine Zellgewebe, das man in den Huͤlsen der
                              Windsorbohne findet, als Material zu dem sogenannten Reißpapier zu versuchen.
                           
                        
                           Fettfleken aus Papier zu bringen.
                           Hr. Pet. Balducci, Assistent des Professors der Chemie am
                              Spitale di S. Maria Nuova zu Florenz empfiehlt in der
                              Antologia di Firenze, Juni, 1830 (Biblioteca italiana, Juli 1830 (ausgegeb. am 9. Sept.)
                              S. 137.)) folgende Methode, Fettfleken aus Papier zu bringen, nachdem er sich
                              uͤberzeugte, daß die gewoͤhnlichen Methoden, die man hierzu empfohlen
                              hat, nichts taugen. Man erwaͤrmt zuerst das Papier mit dem Fettfleke am
                              Feuer, um das Oehl oder Fett fluͤssiger und geneigter zu machen, das Papier
                              zu verlassen, legt es hierauf auf eine Glastafel, und fahrt mit einem in sehr heißes
                              rectificirtes Steinoͤhl getauchten Pinsel aus Eichhornhaar uͤber
                              dasselbe. Hierauf kehrt man das Papier um, und verfaͤhrt auf der anderen
                              Seite desselben ebenso, und schafft durch Neigung des Glases und geschikte
                              Fuͤhrung des Pinsels das Fett, welches von dem Steinoͤhle
                              aufgeloͤst wurde, aus dem Papiere weg. Man wiederholt, diese Operation, indem
                              man das Steinoͤhl auf Kohlen in einem Schalchen heiß haͤlt, so oft,
                              bis alles Fett ausgezogen ist. Man troknet hierauf das Papier in maͤßiger
                              Waͤrme, um das Steinoͤhl, welches von demselben eingesogen wurde, zu
                              verfluͤchtigen. Bei dieser Behandlung leidet weder das Papier, noch
                              dasjenige, was darauf gedrukt oder geschrieben ist.
                           
                        
                           Papin, Erfinder der neuen Wasserhizungsmethode nach
                              Braithwaite's und
                              Ericsson's Weise.
                           Bei Gelegenheit einer Erwaͤhnung des Rechtsstreites zwischen Galloway und Braithwaithe-Ericsson, der jezt alle englischen technologischen
                              Zeitschriften fuͤllt, bemerkt Hr. J. W. Boswell (ein sehr
                              achtbarer alter Englaͤnder, der die Erfindungen des Auslandes besser kennt,
                              als viele junge gelehrte Englaͤnder), daß Papin schon vor beinahe 150 Jahren
                              durch Versuche erwies, daß die Hize des Feuers, wenn sie durch eine Roͤhre
                              geblasen wird, die durch Wasser laͤuft, das Wasser schneller heizt, als
                              irgend eine andere Heizungsvorrichtung. Er ließ eine gebogene 24 Fuß lange
                              Roͤhre durch ein 8 Fuß langes, 5 Fuß breites und hohes Wassergefaͤß
                              laufen, und machte dieses Wasser mit 5 Pfd. Holzkohlen „dampfend“ heiß; er verbrannte auch den
                              Rauch vollkommen, indem er die Luft abwaͤrts durch das Feuer blies, das oben
                              in einer gebogenen Roͤhre angezuͤndet ist: er zog das hessische oder
                              Centrifugal-Geblaͤse vor. Papin's
                              Abhandlungen uͤber seine Versuche finden sich in den Phil. Trans. vom J. 1685, in den Act. Erudit.
                              1690; sie wurden von diesen gelehrten Akademien seit 150 Jahren eben so wenig in's
                              Leben gebracht, als der Arbeiter, der sie brauchen konnte, seit 150 Jahren wußte,
                              daß in den Phil. Trans. und Act.
                                 Erud. etwas fuͤr ihn Brauchbares zu finden ist. Dieß zeigt, im
                              Vorbeigehen, wie sehr gelehrte Gesellschaften, in der Form, in welcher sie 150 Jahre
                              lang bestanden, den Kuͤnsten und Gewerben nuͤzlich wurden.
                           
                        
                           Ueber den schiebbaren Rechenstab
                           (the sliding rule),
                              vorzuͤglich uͤber die Literatur desselben und des Proportionalzirkels,
                              finden sich sehr interessante Notizen in Mech. Mag. N.
                              369. 4. Sept. 1830. S. 5.
                           
                        
                           Ueber das Laͤuten der Gloken mittelst einfachen
                              Mechanismus
                           findet sich wieder eine interessante Notiz im Mech. Mag. N. 367., 21. August, S. 431.
                           Der beruͤhmte Uhrmacher Jak. Harrison zu London,
                              der den großen Preis von 20,000 fl. fuͤr das beste Chronometer gewann,
                              empfiehlt auf das Dringendste die Abstellung des verderblichen und gefahrvollen
                              gewoͤhnlichen Laͤutens, und die Einfuͤhrung eines
                              zwekmaͤßigen Mechanismus, der denselben Dienst weit besser und weit sicherer
                              leistet. Er beweiset durch Erfahrung, durch Lautwerke, die sein Sohn eingerichtet
                              hat, daß Gloken einen weit schoͤneren und lauteren, helleren Klang von sich
                              geben, wenn sie von außen mittelst eines Hammers geschlagen werden, als der
                              Schwengel in dem Hohlraume derselben bei dem gewoͤhnlichen Lauten nimmermehr
                              hervorzubringen vermag; daß man den Klang, der durch Haͤmmer von außen an den
                              Gloken hervorgebracht wird, weit weiter hoͤrt, als wenn sie nach
                              gewoͤhnlicher Art gelautet werden; daß endlich Gloken, welche von außen
                              mittelst eines Hammers geschlagen werden, weit weniger dadurch leiden, und die
                              staͤrksten Schlage ohne alle Gefahr vertragen, waͤhrend die besten
                              Gloken oft schon bei schwachem Laͤuten gesprungen sind, indem der Schwengel,
                              wenn er innenwendig an die Gloke schlaͤgt, immer und immer die Tendenz hat,
                              die Gloke zu zerschlagen. (Wir haben bereits so viele Beispiele von
                              Ungluͤksfaͤllen, welche durch das Herabfallen der Gloken
                              waͤhrend des Laͤutens in Frankreich, im Lande der Wechselbaͤlge
                              (der Belgen, nicht der Hollaͤnder), in England in der neueren Zeit sich
                              ereigneten, in unseren Blaͤttern angefuͤhrt; wir haben die Urtheile
                              der erfahrensten Baumeister uͤber die Nachtheile, welche durch das
                              gewoͤhnliche Laͤuten der Gloken an den Kirchthuͤrmen und an den
                              Mauern der Kirchen selbst entstehen, und die jedem, der auch nicht Baumeister ist,
                              und nur etwas uͤber die Sache nachdenken will, von selbst einleuchten
                              muͤssen, in unseren Blattern angefuͤhrt, und auf die Verbesserungen
                              aufmerksam gemacht, welche man in dieser Hinsicht in N. Amerika, und in Europa
                              (bisher, nach unserem Wissen, allein), in Daͤnemark und in Wuͤrtemberg
                              getroffen hat. Wir wollen hoffen, daß das Beispiel dieser Laͤnder, das jezt
                              auch in England nachgeahmt wird, endlich auch auf Staaten wirken wird, in welchen
                              die Staatswirthschaft so schlecht betrieben wird, daß die Reparatur an
                              Kirchthuͤrmen und Kirchen bei einer Bevoͤlkerung von 4 Millionen
                              jaͤhrlich uͤber 300,000 fl. kostet. Ein einfaches Hammerwerk an den
                              Gloken angebracht, wuͤrde diese Ausgaben vielleicht um 2/3 vermindern. Es ist
                              gewiß sonderbar, daß, waͤhrend man die Kraft der Hammer auf Gloken seit
                              Jahrhunderten an den diuretischen Glokenspielen kennt, dieselbe noch immer nicht zum
                              Laͤuten verwendet
                              hat. Daß die heutige Metallurgie es so weit gebracht hat, daß man weit wohlfeilere,
                              Heller und lauter und schoͤner klingende Compositionen, als die bisherigen
                              Gloken, verfertigen kann; daß selbst Stahl mit großem Vortheile Statt der Gloken
                              benuͤzt werden kann, und daß man keine Gloken mehr noͤthig hat um
                              Glokenklang in den Kirchen hervorzubringen, weiß bereits die ganze Welt; nur
                              diejenigen scheinen es nicht zu wissen, die es ex offo
                              wissen sollten, und denen es daran gelegen seyn muß, es zu wissen. „Mit
                                 fremdem Gelde braucht man nicht zu sparen!“ hoͤrten wir einen
                              beliebten Baumeister ausrufen.
                           
                        
                           Explosion in der Steinkohlengrube zu Jarrow.
                           Vierzig Arbeiter wurden durch eine Explosion (schlagende
                              Wetter) in der Steinkohlengrube zu Jarrow Ende Julius getoͤdtet. Globe. Galignani 4805. (Folge der Knauserei, mit welcher
                              man einen Bergbau treibt, der Millionen jaͤhrlich traͤgt. Die Heiden, die ihre Verbrecher unter Aufsicht ihrer Soldaten
                              zum Bergbaue verdammten, sorgten fuͤr das Leben der Verbrecher in ihren
                              Bergwerken durch kostspielige Baue; die Christen oder Christler in England goͤnnen ihren
                              Mitbuͤrgern nicht einmal Luft in der Grube, in welche sie dieselben durch
                              Hunger hinabzujagen wissen.)
                           
                        
                           Oxamid, ein neuer thierischen Koͤrpern
                              aͤhnlicher Stoff.
                           Hr. J. Dumas hat in der Akademie der Wissenschaften zu
                              Paris am 30. Mai l. J. eine Abhandlung uͤber einen neuen thierischen
                              Koͤrpern aͤhnlichen Stoff vorgelesen, welchen er Oxamide, auch Oxalammide nennt. Man
                              erhaͤlt ihn durch Destillation von sauerkleesaurem Ammonium. Mit Kali
                              behandelt gibt er 36 p. C. Ammonium, und enthaͤlt doch kein Ammonium, und 82
                              p. C. Sauerkleesaͤure, und enthaͤlt doch keine Sauerkleesaͤure.
                              Diese fuͤr feinere Chemiker, vorzuͤglich bei Analysen thierischer
                              Koͤrper hoͤchst wichtige und lehrreiche Abhandlung findet sich in den
                              Annales de Chimie et de Physique, Juin S. 129. Wahrscheinlich wird sie bald in
                              irgend einem deutschen, fuͤr Physik oder Chemie, bestimmten Journale
                              uͤbersezt erscheinen.
                           
                        
                           Trottlauf des Tom-Thumb.
                           Der ruͤhmlich bekannte nordamerikanische Trot-Laͤufer oder Traber, der in
                              10 Stunden 100 englische (25 deutsche) Meilen lief, ist jezt in England das
                              Eigenthum des Hrn. Osbaldestone. Dieser wettete nun, daß
                              sein Tom-Thumb, eingespannt in einem
                              Waͤgelchen, 16 englische (4 deutsche) Meilen in Einer Stunde laufen wuͤrde. Die Wette ward angenommen, und von Tom-Thumb mit solchem Erfolge gewonnen, daß er 16
                              und 1/2 englische Meile in 57 Minuten lief. Am Ende des Laufes legte das edle Roß
                              zwei englische Meilen in 5 Minuten und einigen Secunden zuruͤk. Hr. Osbaldestone, der selbst kutschirte, fuͤhrte keine
                              Peitsche; er ermunterte das Thier nur zuweilen mit einigen Worten. Der Tag war
                              ungemein heiß, und die Fahrt ward zwischen 12 und 1 Uhr angestellt. Das Pferd war
                              nicht im Mindesten erhizt am Ende seines Laufes, fraß sein Futter mit dem besten
                              Appetite, und war so frisch, daß es sicher die Wette noch ein Mal gewonnen haben
                              wuͤrde. (Chronicle. Galignani. N. 4828.)
                           
                        
                           Taubenpost von englischen Wechslern betrieben.
                           Man hat sich in der City uͤberzeugt, daß die
                              Taubenpost in der lezteren Zeit auf einen hohen Grad von Vollkommenheit gebracht
                              wurde. Man weiß seit 10 Tagen die Curse auf der Pariser Boͤrse bereits am
                              folgenden Tage zu London. (Post. Galignani. N. 4829.)
                              (Wir haben seit 10 Jahren in unseren Blaͤttern uͤber die
                              Nothwendigkeit einer Taubenpost gepredigt: am Ende scheint es, hat man uns doch
                              wenigstens in Holland, England und Frankreich, aber noch nicht in Deutschland,
                              gehoͤrt. Der Wiener Curs koͤnnte in laͤngstens 2 Tagen zu
                              Augsburg bekannt seyn und umgekehrt.)
                           
                        
                           
                           Neue franzoͤsische Methode Butter aufzubewahren.
                           Im Register of Arts, August,
                              1830, S. 95. finden wir folgende Weise angegeben die Butter aufzubewahren.
                           
                              „Man nimmt Einen Theil weißen Zuker, eben so viel Salpeter, und zwei
                                 Theile reines Salz, puͤlvert Alles fein, und mengt es. In jedes Pfund gut ausgewaschene Butter (so daß alle Buttermilch
                                 beseitigt wird) werden zwei Loth von obiger Mischung eingewirkt, und die Butter
                                 wird sodann alsogleich so fest als moͤglich in Toͤpfe gebracht,
                                 oben sorgfaͤltig abgestrichen und mit feiner Leinwand, uͤber
                                 welche ein Stuͤk Pergament oder Blase kommt, zugebunden. Nach einigen
                                 Tagen wird man bemerken, daß die Butter sich gesezt hat, und den Topf nicht mehr
                                 vollkommen fuͤllt. Die Toͤpfe muͤssen dann
                                 sorgfaͤltig aufgefuͤllt werden, so daß kein Zwischenraum
                                 uͤbrig bleibt. Nun gießt man etwas wenig bei sehr gelinder Waͤrme
                                 zerlassene Butter oben auf, streut noch etwas von obiger Mischung
                                 daruͤber, und schließt die Toͤpfe so genau als moͤglich,
                                 ohne sie jemals wieder zu oͤffnen; bis man die Butter braucht. Auf diese
                                 Weise laͤßt sich dieselbe mehrere Jahre lang aufbewahren: man fand sie
                                 nach zwei Jahren noch so frisch, als in dem ersten Monate ihrer
                                 Zubereitung.“
                              
                           
                              „Solche Butter ist jedoch erst 14 Tage, nachdem sie auf obige Weise
                                 zubereitet wurde, genießbar, schmekt aber, nach dieser Zeit, so gut, daß Leute,
                                 die an gesalzene Butter gewohnt sind, nimmermehr glauben werden, daß diese
                                 Butter gesalzen wurde.“
                              
                           
                              „Waͤhrend des Gebrauches muß man dafuͤr sorgen, daß immer
                                 nur die oberen Lagen abgenommen werden, und nicht an der Seite ausgestochen
                                 wird. Wenn die Butter nicht alle auf ein Mal gebraucht wird, muß man sie, wie
                                 Anfangs, uͤberdeken, oder mit Salzwasser uͤbergießen.“
                              
                           
                              „Butter laͤßt sich auch dadurch aufbewahren, daß man sie in reinen
                                 Honig einhuͤllt, welches derselben einen sehr angenehmen Geschmak, und
                                 sie fuͤr alte Leute und fuͤr Personen, die einen schwachen Magen
                                 haben, sehr zutraͤglich macht.Dagegen wird jeder erfahrne Arzt hoͤchlich protestiren; denn
                                       nichts kann fuͤr schwache Magen schaͤdlicher seyn, als
                                       Butter, und dann noch Honig. Schlechte Apotheker nehmen zuweilen Honig
                                       unter ihre Syrupe: wenn die Zunge des Kranken diesen Betrug nicht merkt,
                                       so merkt ihn der Magen. Daß Honig ein herrliches Mittel ist, thierische
                                       und vegetabilische Koͤrper Jahrtausende lang aufzubewahren, haben uns die Meder gelehrt.
                                       Sie uͤbergossen ihre Leichen in den Saͤrgen mit Honig, und
                                       vor einigen Jahren fand ein reisender Englaͤnder eine solche
                                       Leiche um Babylon in ihrem Sarge im erhaͤrteten Honige so gut
                                       erhalten, daß er meinte, die Verwandten muͤßten jezt noch, nach
                                       Jahrtausenden, die Leiche erkennen, wenn sie lebten. Unsere
                                       hochgelehrten Herren Leibmedici, Leibchirurgen und Hofapotheker
                                       schreiben, wenn ein Mitglied hoͤherer und hoͤchster
                                       Familien stirbt, Ellenlange Contos fuͤr Einbalsamirung der
                                       Leichen derselben, die nur zu oft noch unter ihren Haͤnden
                                       riechend werden, und in wenigen Jahren in Staub zerfallen. Mit einem
                                       Eimer Honig, hoͤchstens mit zwei, in einem metallnen, steinernen
                                       oder thoͤnernen, Sarge laͤßt sich jede Leiche Jahrtausende lang aufbewahren. Dazu bedarf es
                                       keiner Leibmedici etc. Herodot hat uns dieß schon vor 2300 Jahren
                                       gelehrt; unsere Stokgelehrten haben den Vater der Geschichte
                                       Luͤge gestraft, vermutlich weil er Dinge erzaͤhlt, die
                                       nicht in ihren Nebelkram taugen; ein Zufall hat hier bei den Leichen, so
                                       wie Forschung in vielen anderen bezweifelten Faͤllen, die
                                       Wahrhaftigkeit Herodots erwiesen. Man hat Butter in Honig (2 Loth Honig auf 1 Pfd. Butter) viele Jahre
                                 lang aufbewahrt, ohne daß sie eine Spur von Neigung zum Ranzigwerden
                                 zeigte.“
                              
                           
                        
                           Verbrauch an Wachholderbrantwein in England.
                           Ungeachtet der Temperance-Society
                              (Maͤßigkeits-Gesellschaft) wurden im gegenwaͤrtigen Jahre in
                              England nicht weniger als 24 Millionen Gallons (Ein Gallon = 10 Pfd. destillirt
                              Wassers) Wachholderbrantwein (Gin) getrunken: d.h., um
                              dem Leser eine Idee von der Menge dieses Hoͤllengetraͤnkes zu geben,
                              ein Bach Brantwein von 3 Fuß Tiefe, 60 Fuß Breite, und 5
                              engl. (Eine und ein Viertel deutsche) Meile Laͤnge. (Age. Galignan. 4827.)
                           
                        
                           Wie englische Parliamentswahlen den Weinhandel
                              beguͤnstigen.
                           Bei der lezten Parliamentswahl in Lincolnshire wurden getrunken: Claret, 72
                              Bouteillen, Champagner, 28; Portwein, 18,858; Sherry, 506; Madeira, 168; in Allem
                              20,632 Bouteillen. Porter, 351 Gallons; Ale, 295 Gallons (ein Gallon ist 3 2/10
                              Wiener Maß); Porter in Bouteillen, 264; Cider, 8; Sodawasser, 99; Brantwein, 9 1/2
                              Gallons; Rum, 10 3/4; Cordials, 2; British Ein, 13 1/2. (Newark Times. Galignani. N. 4817.)
                           
                        
                           Korneinfuhr in England von dem festen Lande im Junius
                              1830.
                           
                              
                                 Weizen
                                 173,000
                                 Quarters.
                                 
                              
                                 Gerste
                                   27,500
                                     –
                                 
                              
                                 Hafer
                                   37,500
                                     –
                                 
                              
                           Von Weizen zahlten 24,000 Quarters, von Hafer 27,000 Quarters Zoll, und wurden in
                              England verzehrt. Unter koͤniglichem Schlosse liegen 1,039,000 Quarters
                              Getreide aller Art, und 281,600 Ztr. Mehl. Chronicle. Galign.
                                 N. 4813. (Ein Quarter ist 4,5862
                              oͤsterreichische Mezen, von welchen 3,6212 auf den bayerschen Scheffel
                              gehen.)
                           
                        
                           Einkehrpreise in England.
                           Als Koͤnig Wilhelm IV. Ende Augusts nach Windsor
                              zog, und dort Besuche empfing, konnte man unter 7 Guineen (88 fl. 12 kr.) selbst in
                              Gasthoͤsen des zweiten Ranges kein Bett auch nur fuͤr Eine Nacht
                              bekommen. (Herald. Galignan. 4824.)
                           
                        
                           Auswanderung aus England.
                           Vom J. 1821 bis zum J. 1829 wanderten aus England, Schottland und Irland nicht
                              weniger als 127,734 Menschen nach den englischen Colonien aus. (Globe. Galignani. N. 4813.)
                           
                        
                           Karte von der Ostkuͤste von Groͤnland.
                           Eine sehr lehrreiche Karte von der Ostkuͤste von Groͤnland nach den
                              Beobachtungen Scoresby's im J. 1822 und Clavering's im J. 1823, vom 69 bis zum 76° N. B.
                              und 17 bis 27° westl. Laͤnge von Greenwich findet sich im Edinburgh New Philosoph. Journ.
                              April – Juli 1830, wo
                              zugleich S. 192. aus einem Briefe des Hrn. Rafn an Prof.
                              Silliman eine runnische Inschrift angefuͤhrt
                              wird, welche man im J. 1824 an der Westkuͤste von Groͤnland unter dem
                              73° N. B. fand, und welche also lautet: „Erling Sigvalson und Biorne Hordeson und Endride Addson haben Sonnabends
                                    vor Gagnday diese Steinhaufen errichtet, und den Plaz gereinigt im J.
                                 1135.“ Die Ehre der ersten Entdekung Nordamerika's wird immer den
                              naͤchsten Nachbarn, den Scandinaviern bleiben
                              muͤssen.