| Titel: | Verbesserung an den Maschinen, die man bisher in Spinnmühlen zum Kardätschen der Baumwolle und anderer Wolle brauchte, wodurch die oberen Kardätschen regelmäßig mittelst Maschinerie, ohne alle Handarbeit gereinigt werden, und worauf Archibald Buchanan, auf den Calvine Baumwollenwerken, und Mitglied des Hauses Jak. Tinslay und Comp., sich am 23. März 1824 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LI., S. 163 | 
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                        LI.
                        Verbesserung an den Maschinen, die man bisher in
                           Spinnmuͤhlen zum Kardaͤtschen der Baumwolle und anderer Wolle brauchte,
                           wodurch die oberen Kardaͤtschen regelmaͤßig mittelst Maschinerie, ohne
                           alle Handarbeit gereinigt werden, und worauf Archibald Buchanan, auf den Calvine
                           Baumwollenwerken, und Mitglied des Hauses Jak. Tinslay und Comp., sich am 23. Maͤrz 1824 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
                              Septemb. 1830. S. 129.Wir haben von dieser Maschine bereits Nachricht gegeben. Sie ist aber hier in
                                 einem groͤßeren Maßstabe und besser abgebildet, und daher liefern wir sie
                                 wieder.A. d. R.
                           
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              IV.
                        Buchanan, uͤber Maschinen zum Kardaͤtschen der
                           Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Damit diese Verbesserung deutlich verstanden wird, will ich zuerst eine Maschine
                              beschreiben, deren man sich in Spinnmuͤhlen zum Kardaͤtschen der
                              Baumwolle und anderer Wolle bedient, die nicht neu ist, und auf welche ich keine
                              Anspruͤche mache, und dann meine Verbesserung erklaͤren, welche aus
                              einer Verbindung gewisser Theile entsteht, die bei den gewoͤhnlichen
                              Kardaͤtschenmaschinen zur Reinigung der oberen Kardaͤtschen ohne alle
                              Huͤlfe mit der Hand angewendet werden kann. Ich muß indessen bemerken, daß,
                              obschon ich an der Maschine, welche ich zuerst beschreibe, nichts fuͤr neu
                              erklaͤre, diese Maschine in ihrem Baue in verschiedener Hinsicht von den
                              gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen abweicht, und daß, obschon meine
                              Verbesserung fuͤr jede Kardaͤtschenmaschine taugt, ich diejenige,
                              welche ich jezt beschreibe, fuͤr die brauchbarste halte.
                           Dieselben Theile sind in allen Figuren mit denselben Buchstaben bezeichnet, und was
                              jezt folgt, findet sich in Fig. 1. im Profilaufrisse,
                              rechter Hand, und in Fig. 3. im Grundrisse. Das Gestell aus Gußeisen ist AAA. aa sind die
                              festen und lokeren Rollen auf dem Ende der hinteren Achse b,
                              welche von dem Muͤhlenwerke mittelst eines Laufriemens getrieben werden, und
                              die Maschine in Gang oder in Ruhe versezen, wie man es haben will. b ist die hintere Achse, welche alle anderen Theile der
                              Kardaͤtschenmaschine zu beiden Seiten in Bewegung sezt. Ihre Geschwindigkeit
                              ist ungefaͤhr fuͤnf und achtzig Umdrehungen in Einer Minute, wornach
                              sich die respectiven Geschwindigkeiten aller uͤbrigen Theile nach den
                              bekannten Rechnungsregeln in der Mechanik berechnen lassen, cc sind zwei abgestuzt kegelfoͤrmige
                              Raͤder von gleichem Durchmesser und gleicher Anzahl Zaͤhne, welche die
                              Seitenachse, d, in Bewegung sezen. dd
                              , die Seitenachse, welche die Speisungswalzen, j, treibt, und die Abgabewalzen, W.
                              ee sind Lager mit Koͤpfen, in welchen sich
                              die Seitenachse, d, dreht, f
                              Cupolirbuͤchse auf der Seite der Achse dd
                              , welche, der Bequemlichkeit wegen, aus zwei
                              Stuͤken gebaut wurde, g, eine Schraube ohne Ende
                              (Wurm oder Spirale) auf der Seite der Achse, d, welche
                              die Speisungswalzen j treibt. h eine Rolle oder Floͤthe Baumwolle, welche kardaͤtscht
                              werden soll, wie sie von der Vorbereitungsmaschine (pitching
                                 Machine) herkommt. iiii kleine eiserne
                              Achsen, die mit Holz bekleidet, und auf ungefaͤhr drei Zoll im Durchmesser
                              abgedreht sind, auf welchen die Rolle oder Floͤthe Baumwolle ruht. Auf der
                              ersteren derselben befinden sich vier Baͤnder, um die Rolle Baumwolle auf die
                              Speisungswalze j zu leiten. Diese Baͤnder laufen
                              uͤber eine andere Walze von demselben Durchmesser zuruͤk (siehe Fig. 2.). jjjj sind die Speisungswalzen. k ist ein Vorsprung von Holz, welcher die Rolle
                              Baumwolle in ihrer Lage erhaͤlt, und sie hindert seitwaͤrts auf der
                              einen oder auf der anderen Seite abzuweichen. llll
                              sind Zapfenraͤder, welche den drei Walzen, iii, die die Baumwolle bei h in Bewegung
                              sezen, von den Speisungswalzen j her Bewegung
                              mittheilen. m ist ein Schraubenrad, das auf dem Ende der
                              Speisungswalze, j aufgezogen ist. n, o, p sind der Hebel, die Kette und das Gewicht, wodurch die oberen
                              Speisungswalzen niedergehalten werden. (Man sehe auch k,
                              wovon spaͤter die Rede seyn wird.) qq die
                              Achse und der Umfang des Hauptcylinders, der ungefaͤhr 42 Zoll im Durchmesser
                              haͤlt. Auf diesem cylindrischen Umfange sind Blattkardaͤtschen
                              befestigt, welche, waͤhrend sie im Kreise herumlaufen, die Baumwolle von den
                              Speisungswalzen unter die oberen Kardaͤtschen von N. 1 bis 20. inclusive fuͤhren, und dieselbe auf den vorderen oder
                              Doffercylinder, y, abgeben. yy die Achse und der Umfang des Doffercylinders, welcher ungefaͤhr
                              12 Zoll im Durchmesser haͤlt. Auf seinem Umfange sind Band- oder
                              Spiral-Kardaͤtschen zur Aufnahme der Baumwolle von dem Hauptcylinder
                              q befestigt. sss
                              ist der Kamm mit seinen Armen, und das Gegengewicht des Abnehmers, der sich auf seinem Mittelpunkte
                              x schwingt. u u sind die
                              Stellschrauben, welche die Wirkung der beiden Cylinder auf einander an ihrem
                              Beruͤhrungspunkte reguliren: eine Schraube zieht rechts, die andere links, um
                              die Cylinder desto leichter stellen zu koͤnnen. vv, der Triebstok und das Rad, welche von der Seitenachse, d, den Abgabewalzen, ww, Bewegung mittheilen. ww, die
                              Abgabeachse und die oberen Walzen. x, die Rolle auf der
                              Abgabeachse, welche dem Doffercylinder y mittelst des
                              Laufbandes und der Rolle, y, Bewegung ertheilt. zzz ist ein Stuͤk gekruͤmmtes
                              Eisenblech, welches mittelst Angelgewinde mit einem Streife Gußeisen verbunden ist,
                              der quer an dem Gestelle vorne an der oberen Kardaͤtsche, N. 1., hinlaͤuft, und als Huͤter dient,
                              damit nichts zwischen die Cylinder faͤllt, und die Kardaͤtschen
                              verdirbt.
                           Folgendes kommt in Fig. 2. vor, im Aufrisse linker Hand, und auch im Grundrisse Fig. 3. P ist eine Rolle von 12 Zoll im Durchmesser, welche den
                              großen Cylinder q bewegt, mittelst des Laufriemens cc. D ist die Rolle an dem großen Cylinder,
                              welche die von dem Laufriemen, cc, mitgetheilte
                              Bewegung aufnimmt. E eine andere Rolle an den Armen der
                              Rolle D zum Treiben der Kurbel, welche den Kamm bewegt.
                              F Rolle auf der Kurbelachse, welche die Bewegung von
                              E mittelst des Laufriemens LL aufnimmt. CC
                              abgestuzt kegelfoͤrmige Raͤder mit gleicher Anzahl von Zaͤhnen,
                              welche den Leitungswalzen, HH, von der
                              Abgabeachse, ww
                              , her Bewegung mittheilen. I, die Kanne, welche die gekardaͤtschte Baumwollenrolle aufnimmt,
                              nachdem sie zwischen den Abgabewalzen, HH
                              , nach der linken Hand der Maschine hingeleitet wurde.
                              k eine Rolle, die auf ihrer Achse loker
                              laͤuft, und die Kette des Gewichtes, p, wodurch
                              die oberen Speisungswalzen (siehe obige n, o, p) nieder
                              gehalten werden. TTT, N. 1 bis 20., sind die oberen Kardaͤtschen, deren jede sich auf
                              Angelwinden dreht, damit sie sich frei und schnell umdrehen kann, so daß, die Seite,
                              auf welcher die Kardaͤtsche befestigt ist, der Einwirkung des unten zu
                              beschriebenen Mechanismus ausgesezt wird, durch welchen sie
                              „regelmaͤßig ausgestrichen und rein erhalten
                                 werden,“ und damit sie ferner noch, nachdem sie ausgestrichen und
                              gereinigt wurden, in ihre arbeitende Lage leicht zuruͤkgebracht werden
                              koͤnnen.
                           Nachdem ich nun den Bau einer Baumwollen-Kardaͤtschenmaschine
                              beschrieben habe, deren ich mich selbst bediene, und die ich fuͤr die
                              Anbringung meiner Verbesserung am besten geeignet finde, worauf ich aber kein
                              Patent-Recht gruͤnde; so will ich fortfahren meine Verbesserung und
                              die Anwendung derselben auf die besagte Maschine zu beschreiben, wodurch die
                              Anwendung derselben auf jede Kardaͤtschenmaschine uͤberhaupt
                              deutlicher werden wird. In sofern die einzelnen Theile der nun zu beschreibenden
                              Maschine nicht neu sind, nehme ich sie nicht als mein Patent-Recht in
                              Anspruch, sondern nur die Zusammenstellung aller dieser Theile, wie sie hier unten
                              beschrieben ist, zur Erreichung des im Eingange angegebenen Zwekes.
                           Da ich die Theile der bereits beschriebenen Maschine mit Buchstaben bezeichnete, mit
                              Ausnahme der oberen Kardaͤtschen T, die ich von 1
                              bis 20 inclusive numerirte, so habe ich, um Verwirrung zu vermeiden, zur Bezeichnung
                              derjenigen Theile, welche ich jezt beschreiben werde, und auf deren Zusammenstellung
                              und Anwendung ich mein Patent-Recht gruͤnde, von der Zahl 21 an,
                              Zahlen gewaͤhlt.
                           21, 21 sind abgestuzt kegelfoͤrmige Raͤder mit gleicher Anzahl
                              Zaͤhne, welche von der hinteren Achse, b, aus dem
                              Schraubenrade 27 Bewegung mittheilen. 22 ist eine Achse oder Spindel, welcher diese
                              Bewegung mitgetheilt wird, und auf welcher die Schraube 23 befestigt ist. 23 ist die
                              Schraube (der Wurm oder die Spirale), die in das Rad 27 eingreift, und dasselbe
                              bewegt. 24 ist das obere Lager, in welchem die Achse 22 sich dreht. Der untere Theil
                              dieser Achse dreht sich in einem Stiefel zur Aufnahme desselben auf dem Knopfe der
                              Achse b. Der obere Theil des abgestuzt
                              kegelfoͤrmigen Rades 21 auf der Achse 22 muß vollkommen genau zugedreht seyn,
                              und das Rad dreht sich loker auf einem Halsbande in der Naͤhe des Bodens der
                              Achse. 25 ist ein Reibungswaͤscher, der auf einem vierekigen Stuͤke
                              auf der Spindel 22 aufgepaßt ist, und der auch auf seiner Vorderseite genau
                              abgedreht ist. 26 das Niet, welches auf den Reibungswaͤscher 25
                              niedergeschraubt wird. Zwischen dem Rade 21 und dem Waͤscher 25 ist ein
                              Stuͤk Leder angebracht, oder irgend ein weicher elastischer Koͤrper.
                              Der Waͤscher wird mittelst des Nietes, 26, auf der Achse niedergeschraubt,
                              bis die durch das Leder oder durch den elastischen Koͤrper hervorgebrachte
                              Reibung hinreicht, um die Achse und die Maschine, auf welche diese einwirkt, zu
                              treiben. Wenn aber die Halbmesserstange (radius bar)
                              oder irgend ein Theil der Maschine, auf welche eingewirkt und die weiter unten
                              beschrieben wird, irgend eine Unterbrechung erleidet, so wird die genau abgedrehte
                              und vollkommen glatte Flaͤche des Waͤschers und des Rades, indem sie
                              sich laͤngs dem Leder oder dem elastischen Koͤrper hinschiebt, jenem
                              Theile der Maschine, welcher der Gefahr der Sperrung ausgesezt ist, ohne allen
                              Nachtheil Stillstand gewaͤhren. Diese Vorrichtung kann daher als bloße
                              Sicherheitsmaßregel betrachtet werden, und ist nicht durchaus unerlaͤßlich.
                              27 ist ein Schraubenrad mit 96 Zaͤhnen, das auf dem Ende her Kurbelachse 28
                              angebracht ist, und von der Schraube oder von dem Wurme 23 getrieben wird. 28 ist
                              die Kurbelachse, die quer uͤber die Maschine laͤuft, um die
                              Radiusstangen 33 in Bewegung zu sezen, oder umzukehren. 29, 29 sind die Kurbelstifte:
                              einer derselben ist in dem Schraubenrade 27 befestigt, und der andere ist ein
                              kreisfoͤrmiges Stuͤk aus Gußeisen, das auf dem anderen Ende der Achse
                              ruht. Diese Stifte sind ungefaͤhr vier und einen halben Zoll von dem
                              Mittelpunkte der Achse 28 gestellt, und koͤnnen diesem Mittelpunkte
                              genaͤhert oder weiter davon entfernt werden, je, nachdem der Bereich der
                              Halbmesserstangen dadurch gestellt werden soll. 30 30 sind Zahnstoͤkestangen,
                              welche den Halbmesserstangen, 33, Bewegung mittheilen. 31, 31 sind Raͤder,
                              welche an den Halbmesserstangen befestigt sind, sechs Zoll im Durchmesser halten,
                              und acht und vierzig Zaͤhne fuͤhren. Diese Raͤder erhalten ihre
                              Bewegung von den Zahnstoͤken auf den Zahnstokstangen 30, und theilen den
                              Halbmesserstangen eine hin und her laufende Bewegung laͤngs dem ganzen Bogen
                              der oberen Kardaͤtschen mit, von dem Punkte an, wo der Doffercylinder
                              ausgebuͤrstet wird, bis zu jenem, wo die Buͤrste durch Nadeln
                              gereinigt wird. 32, 32 sind Kloben, mit Rollen oder Walzen, welche auf den
                              Ruͤken der hinteren Achse druͤken, um die Zaͤhne des Zahnstokes
                              gehoͤrig in die Zaͤhne der Raͤder eingreifen zu lassen, auf
                              welche sie wirken. Diese Kloben sind an den Buͤrsten des Hauptcylinders
                              angepaßt; bleiben aber loker, damit man die Rollen oder Walzen nach den
                              verschiedenen Winkeln der Zahnstokstangen richten kann, waͤhrend sie sich um
                              die Mittelpunkte der Kurbelachse drehen. 33, 33 sind die Halbmesserstangen, unten
                              mit Gegengewichten, um sich im Gleichgewichte zu halten, wenn sie auf den
                              aͤußersten Punkten der Bahn ihrer Bewegung sind. 34, 34, Aufsaͤze an
                              den Halbmesserstangen, die nach Belieben beweglich sind. 36, 36 Arme, welche auf den
                              beweglichen Aufsaͤzen befestigt sind, und welche die sich drehenden
                              Buͤrsten fuͤhren, die die oberen Kardaͤtschen reinigen. 37 die
                              sich drehende Buͤrste (siehe Fig. 1 und 3.) 38: Rolle von 6 Zoll
                              im Durchmesser, welche an dem Ende der Achse oder Spindel der Buͤrste
                              befestigt ist. 39, der Laufriemen, welcher die Buͤrste treibt. 40, 40 Rollen
                              von 6 Zoll im Durchmesser, welche an den Enden des Hauptcylinders der Achse
                              befestigt sind. Die Rollen 40 treiben mittelst des gekreuzten Laufriemens 39 die
                              Rolle 38, und folglich auch die Buͤrste 37 in der zur Reinigung der oberen
                              Kardaͤtschen erforderlichen Richtung. Mittelst des oben beschriebenen
                              Apparates wird jede halbe Umdrehung der Kurbel 29 die Halbmesserstangen 33 und die
                              sich drehende Buͤrste 37 von dem Doffercylinder y
                              bis zu den obersten Kardaͤtschen hin und her bewegen, so daß alle
                              aufwaͤrts gekehrten Kardaͤtschen gebuͤrstet und gereinigt
                              werden, bis die Buͤrste das entgegengesezte Ende des Bogens erreicht, wo sie
                              sich selbst an den Nadeln, H, reinigt. Waͤhrend
                              der Pause, die entsteht, wenn das Buͤrstenrad in Beruͤhrung mit dem
                              Doffercylinder kommt, und die Kurbelstifte, nachdem sie vor dem Mittelpunkte voruͤbergingen, den
                              Halbmesserstangen die schwaͤchste Bewegung mittheilen, wird dieser Cylinder
                              gleichfalls gebuͤrstet und gereinigt, und waͤhrend einer
                              aͤhnlichen Pause an dem entgegengesezten Ende bleibt Zeit genug, die
                              Buͤrste selbst von allem Baumwollenunrathe zu reinigen, indem man ihre
                              Borsten durch einen beweglichen mit Nadeln besezten Rahmen laufen laͤßt.
                           Fig. 3. ist
                              ein Grundriß einer solchen Maschine, der jeden Theil derselben im Vogelperspective
                              zeigt. Buchstaben und Zahlen sind hier dieselben, und bezeichnen die bereits
                              beschriebenen Gegenstaͤnde.
                           Nun zur weiteren Erlaͤuterung der Supplementar-Figuren, um die Sache
                              noch deutlicher zu machen. 41 ist eine Walze aus zwei zusammengefuͤgten
                              Holzstuͤken, mit einer ungefaͤhr 3/8 Zoll im Durchmesser haltenden
                              eisernen Stange im Mittelpunkte, welche zugleich als Achse und als Drehezapfen
                              dient. Nachdem diese Walze gehoͤrig abgedreht, und Nadeln in einer
                              Messingplatte von ungefaͤhr einem halben Zoll Breite eingesezt, und zu
                              groͤßerer Befestigung mit etwas weichem Schlaglothe an ihrem Ende
                              eingeloͤthet wurden, wird die Platte an der Vorderseite der Walze
                              angeschraubt. (Siehe Fig. 4.). 42 ein hoͤlzerner Knecht von der Breite eines Zolles,
                              der in die Walze eingefuͤgt ist, und uͤber die Wurzel der Nadeln auf
                              der oberen Seite hervorragt, wodurch es also dem kupfernen Streifer moͤglich
                              wird, sich unter den Knecht zu begeben, wenn er die Buͤrste reinigt. Fig. 5, 6, 7 sind
                              Durchschnitte des Nadelrahmens oder Kammes in natuͤrlicher Groͤße, mit
                              dem kupfernen Streifer, dem Hebel und den Gegengewichten. 43, der kupferne Streifer
                              zum Auspuzen der Nadeln. 44, Gegengewicht des Nadelrahmens. 45 Gegengewicht des
                              kupfernen Streifers. 46 der Hebel, welcher, wenn die Halbmesserstange auf ihn wirkt,
                              die Nadeln oͤffnet, wie man in Fig. 5. sieht. 47 ein
                              Faͤnger mit einem gebogenen Ende, welcher mit dem Arme in Beruͤhrung
                              kommt, der den Nadelrahmen stuͤzt, und verhuͤtet, daß die Nadeln nicht
                              durch die Buͤrste uͤbergekehrt werden. Fig. 5. zeigt die Lage der
                              respectiven Theile, wenn die Buͤrste sich durch die Nadeln dreht: der Schmuz
                              und Staub und Baumwollenmist (die Kluͤmpchen) sammelt sich vorne vor dem
                              kupfernen Streifer. Fig. 6. zeigt die respectiven Lagen, wenn die Unreinigkeiten zum Theile
                              aus den Nadeln ausgestreift sind, und Fig. 7. stellt den
                              Nadelrahmen, den kupfernen Streifer und uͤbrigen Apparat in der Ruhe dar,
                              nachdem aller Baumwollenunrath aus den Nadeln ausgestreift ist: dieser
                              Baumwollenmist faͤllt in eine eiserne Buͤchse, 49, hinter dem Rahmen.
                              Diese Durchschnitte zeigen, daß das Gegengewicht 45 den kupfernen Streifer 43 in
                              allen dargestellten Lagen dicht an die Nadeln haͤlt, so wie auch daß das
                              Uebergewicht des Gegengewichtes, 44, an der Achse des Nadelrahmens die Nadeln in die Lage
                              herabbringt, welche in Fig. 7. dargestellt ist.
                              In den Figg. 1
                              und 2. sind
                              48, 48 Arme, welche den Nadelrahmen stuͤzen. 49 ist das eiserne Beken,
                              welches die ausgestreiften Abfaͤlle aufnimmt. 50, 50 sind Zapfen, welche die
                              Beten 49 tragen. Diese Zapfen bilden zugleich ein Lager fuͤr die
                              Geraͤtschaften, welche man beim Streifen, Schleifen und Buͤrsten des
                              Hauptcylinders braucht, um denselben von der Baumwolle zu reinigen; beim Schleifen
                              der Kardaͤtschen und beim Poliren mit der Buͤrste. Wenn man die Beken
                              49 wegnimmt, so kann ein Theil der hinteren Eisenblechfuͤtterung
                              herabgelassen werden, wodurch man Raum zum Zugange zu den
                              Blaͤtterkardaͤtschen des Hauptcylinders erhaͤlt. Die Weise, wie
                              die oberen Kardaͤtschen aufgeschlagen, und wieder in ihre arbeitende Stellung
                              zuruͤkgefuͤhrt werden, ist folgende. 51, 51 etc. sind Stifte, deren
                              obere Enden die Gewinde bilden, um welche sich die oberen Kardaͤtschen
                              drehen. Die Koͤrper dieser Stifte sind vierekig, wo sie durch die oberen, und
                              rundlich, wo sie durch die unteren Vorspruͤnge des Gestelles laufen. Der
                              runde Theil ist geschraubt, und mittelst Niete uͤber und unter den
                              Vorspruͤngen kann der vordere Theil der oberen Kardaͤtschen
                              naͤher oder entfernter von dem Cylinder gestellt werden. 52, 52 sind Stifte,
                              die in den oberen Vorsprung eingeschraubt sind, wodurch auf dieselbe Weise der
                              Ruͤken der oberen Kardaͤtschen gehoben oder niedergedruͤkt
                              wird: es ist nur einer an einer Seite hier gezeichnet, da alle uͤbrigen
                              vollkommen aͤhnlich sind. Diese Stifte sind in der Zeichnung so deutlich
                              dargestellt, daß jede weitere Beschreibung gaͤnzlich
                              uͤberfluͤssig ist. 53, 53 ist ein Stuͤk Holz, quer uͤber
                              das Gestell, welches die obere Kardaͤtsche N. 20.
                              traͤgt, wenn sie zur Reinigung mit der Drehebuͤrste
                              uͤbergeschlagen ist. In Fig. 1. sind 54, 54 die
                              Griffe, mittelst welcher die oberen Kardaͤtschen gehoben werden. 55 ist das
                              Zahnrad von 51 Zaͤhnen oder Raͤumen, mittelst dessen jede beliebige
                              Anzahl oberer Kardaͤtschen nach und nach uͤbergekehrt, und der
                              Einwirkung der walzenfoͤrmigen Drehebuͤrste ausgesezt werden kann. 56,
                              56, 56, 56 sind Dreieke, welche an die Arme des Zahnrades 55 angeschraubt sind.
                              Diese Spizen heben abwechselnd eine schiebbare Stange, welche an der inneren Seite
                              der Halbmesserstange angebracht ist, wie Fig. 8, 9, 10 und 11. darstellen, wo man
                              uͤberall innere Durchschnitte der Halbmesserstange in ihren verschiedenen
                              Stellungen sieht. In Fig. 8. ist 57 eine kleine Walze von ungefaͤhr anderthalb Zoll
                              Durchmesser, an dem unteren Ende der schiebbaren Stange 58. 58 ist die schiebbare
                              Stange, mit einem hervorstehenden gekruͤmmten concaven Haupte, welches so
                              vorgerichtet ist, daß es in die Furche 59 paßt. Wenn es uͤber den Scheitel
                              des Dreiekes 56 zieht, hebt es den Griff der oberen Kardaͤtsche, 54, und fuͤhrt ihn in die
                              Furche 59. Die Bewegung der Halbmesserstange hebt den Griff an das obere Ende der
                              Furche 59, wo die obere Kardaͤtsche, wenn auf sie gewirkt wird, den
                              Mittelpunkt dreht. Der Griff steigt dann nieder durch die Furche 60, und vollendet
                              das Ueberkehren der Kardaͤtsche, welche dann auf der naͤchst liegenden
                              oberen Kardaͤtsche ruht, bis sie gereinigt ist und zuruͤkgelegt wird.
                              In dieser Lage laͤuft die Drehebuͤrste zwischen den Zaͤhnen der
                              uͤbergekehrten Kardaͤtsche, wie Fig. 1. zeigt, wo die
                              Operation des Reinigens der oberen Kardaͤtsche N.
                              9. deutlich dargestellt ist. Die Weise, wie die obere Kardaͤtsche, nachdem
                              sie gereinigt wurde, auf ihren Plaz zuruͤkgefuͤhrt wird, wird
                              spaͤter beschrieben werden. Nach dem Ueberkehren der Kardaͤtsche, N. 9., welches oben beschrieben wurde, schreitet die
                              Halbmesserstange in Folge der Wirkung der Kurbel fort, bis sie die
                              Kardaͤtsche N. 20. erreicht, die, auf
                              aͤhnliche Weise, uͤbergekehrt und gereinigt wird. Die Halbmesserstange
                              schreitet dann fort, wie vorher, bis sie zum Nadelrahmen oder Kamme gelangt, wo die
                              Buͤrste sich selbst reinigt, indem sie sich, wie in Fig. 5., zwischen den
                              Nadeln dreht. Bei ihrer, Ruͤkkehr pakt die Halbmesserstange den Griff
                              derselben oberen Kardaͤtsche, der durch die Furche 60 auf, und durch die
                              Furche 59 niedersteigt, und fuͤhrt die Kardaͤtsche wieder in ihre Lage
                              zuruͤk, wie man in Fig. 8. sieht. Wenn sie
                              bei ihrer Ruͤkkehr zu der vorderen Walze uͤber die Dreieke 56 geht,
                              kommt der Griff der oberen Kardaͤtsche unter die hervorstehende Muschel oder
                              unter das gekruͤmmte Haupt der schiebbaren Stange 58, welches dadurch etwas
                              in die in Fig.
                                 10. dargestellte Lage gehoben wird. 61 ist eine kleine Spiralfeder, die an
                              der schiebbaren Stange 58 angebracht ist, welche sie niederbringt, nachdem sie
                              erhoͤht wurde, wie man in Fig. 9. sieht. 62, Fig. 1., ist
                              ein Zapfen, der an dem Gegengewichte der Halbmesserstange, 33, angebracht ist, und
                              welcher zu dem gegliederten Hebel, 63, hinaufgebracht wird, wenn die sich drehende
                              Buͤrste in Beruͤhrung mit dem Doffercylinder ist. 63 ist der
                              gegliederte Hebel, der, wenn er mittelst des Zapfens 62 gehoben wird, das Zahnrad 55
                              um einen Zahn oder Raum weiter treibt, und dadurch veranlaͤßt, daß die oberen
                              Kardaͤtschen in regelmaͤßiger Aufeinanderfolge uͤbergekehrt
                              werden. 64 ist eine Feder, die an dem Gestelle angebracht ist, und welche in die
                              Kerben faͤllt, die auf dem Umfange des Rades ss dargestellt sind, welches dadurch waͤhrend der Umdrehung der
                              Halbmesserstange fest und stillstehend erhalten wird. Auf diese Weise werden,
                              nachdem die oberen Kardaͤtschen 9 und 20 uͤbergekehrt und auf die
                              beschriebene Weise gereinigt wurden, indem das Zahnrad um Einen Zahn gedreht wird,
                              die Dreieke in eine Lage gebracht, in welcher sie auf die oberen
                              Kardaͤtschen, 8 und 19, wirken koͤnnen: und so geschieht es nach und nach bei
                              allen uͤbrigen oberen Kardaͤtschen. Es werden folglich waͤhrend
                              jeder Umdrehung der Kurbelachse zwei obere Kardaͤtschen gereinigt, mit
                              Ausnahme zweier oberen Kardaͤtschen fuͤr jede Umdrehung des Zahnrades
                              ss
                              , und je nachdem man mehr oder weniger Dreieke auf dem
                              Umfange anbringt, kann eine groͤßere oder geringere Anzahl oberer
                              Kardaͤtschen bei jeder Umdrehung gereinigt werden. In Fig. 2. ist 65 ein
                              gezaͤhnter Arm oder Zahnstok, der an der Halbmesserstange 33 angebracht ist,
                              und 66 66 sind achtzehn Halbraͤder, die auf der Achse der oberen
                              Kardaͤtschen befestigt sind. Mittelst dieser Halbraͤder, die mit dem
                              Zahnstoke 65 in Beruͤhrung kommen, wenn die obere Kardaͤtsche
                              uͤbergekehrt wird, kommt jede obere Kardaͤtsche (mit Ausnahme von 19
                              und 20) alsogleich wieder in ihre arbeitende Stellung, sobald sie von der,
                              Drehebuͤrste gereinigt worden ist. Die oberen Kardaͤtschen, 19, 20,
                              welche keine Halbraͤder haben, und außer dem Bereiche des Zahnstokes gestellt
                              sind, werden alsogleich, nachdem sie gereinigt wurden, durch die Ruͤkkehr der
                              Halbmesserstange in ihre arbeitende Stellung gebracht; und das Aufsteigen des
                              Griffes durch die Furche 59, und das Niedersteigen durch 60 wurde bereits
                              beschrieben. Die noch uͤbrigen Supplementar-Figuren stellen die
                              folgenden Theile vor. Fig. 12. ist ein
                              Durchschnitt des Kopfes des großen Kardaͤtschencylinders, um die Lager der
                              Halbmesserstange und des Zahnrades deutlich zu zeigen: diese ruhen auf diesem Kopfe,
                              und so druͤkt kein Theil ihres Gewichtes auf die Achse. Fig. 13. zeigt die
                              schiebbare Stange von der Halbmesserstange abgenommen. Fig. 14. stellt die Kante
                              der schiebbaren Stange vor. Fig. 11. ist eine
                              Kantenansicht oder ein Profil der Halbmesserstange 33 in Fig. 1. und des
                              Haupttheiles des Apparates, der daran angebracht oder damit verbunden ist. Fig. 15. ist
                              ein Grundriß einer oberen Kardaͤtsche mit Angelgewinde und Griff in
                              natuͤrlicher Groͤße. Fig. 16. ist eine
                              Kantenansicht oder ein Profil derselben, gleichfalls in natuͤrlicher
                              Groͤße. Fig.
                                 17. ist ein horizontaler Grundriß eines
                              Kardaͤtschen-Angelgewindes mit seinem halben Rade in voller
                              Groͤße. Fig.
                                 18. ist eine Endansicht desselben, gleichfalls in voller Groͤße mit
                              einem Schraubenstifte fuͤr dasselbe Rad. Da alle diese Theile bereits einzeln
                              aufgezaͤhlt und beschrieben wurden, so darf hier nur noch erwaͤhnt
                              werden, daß jeder derselben mit denselben Buchstaben oder Ziffern bezeichnet
                              ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
