| Titel: | Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung von Spizen, die man gewöhnlich Bobbin-Net nennt, und auf welche Joh. Levers, Mechaniker zu Nottingham, sich am 18. Dec. 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LII., S. 172 | 
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                        LII.
                        Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung
                           von Spizen, die man gewoͤhnlich Bobbin-Net nennt, und auf welche Joh. Levers, Mechaniker zu
                           Nottingham, sich am 18. Dec. 1828 ein Patent
                           ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts, N. 23. S.
                              261.
                        Mit Abbildung auf Tab.
                              V.
                        Levers, Verbesserung an den Maschinen zur Verfertigung von
                           Bobbinnet-Spizen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in gewissen Verbindungen von Mechanismen, welche sich
                              an Spizenstuͤhlen nach dem Levers'schen Principe
                              (Levers's principle) anbringen lassen, und wodurch
                              alle Theile der Maschine lediglich durch die erste umtreibende Triebkraft, und nicht
                              wie bisher einige Theile durch die Hand in Bewegung gesezt werden.
                           Da die Bewegungen aller arbeitenden Theile in einer gewoͤhnlichen Levers'schen Maschine den praktischen Mechanikern
                              hinlaͤnglich bekannt sind, so waͤre es uͤberfluͤssig den
                              Bau und die Bewegungen dieser Theile, durch welche die Faden gedreht und die Maschen
                              im Neze gebildet werden, besonders zu erlaͤutern. Ich will hier bloß den
                              Mechanismus beschreiben, wodurch die verschiedenen Theile der Maschine mittelst
                              einer umdrehenden Triebkraft in Thaͤtigkeit gesezt werden, und sie mit ihren
                              verschiedenen bereits bekannten Namen bezeichnen. Die Zeichnungen stellen nicht eine
                              ganze Maschine vollkommen dar, sondern nur das Gestell und die Haupttheile
                              derselben, welche in Bewegung gesezt werden, wenn die Maschine durch irgend eine
                              Drehekraft, oder auch nur mit der Hand, getrieben wird. Fig. 37. zeigt die
                              Maschine von der Vorderseite mit ihren Verbesserungen an denjenigen Theilen, welche
                              dadurch in Thaͤtigkeit gebracht werden sollen. Fig. 38. ist eine
                              Endansicht von der rechten Seite. Fig. 39. ist ein
                              Querdurchschnitt durch Fig. 37. nach der
                              punktirten Linie AA
                              , und Fig. 40. ist ein
                              Durchschnitt in derselben Richtung nach BB. a ist eine sich drehende Achse, welche
                              mittelst der Laufrolle, b, und eines Laufbandes von der
                              Dampfmaschine oder von irgend einer Triebkraft her, oder durch die Kurbelstange, c, die mit der Hand getrieben wird, in Bewegung gesezt
                              wird. Am Ende dieser Achse befindet sich ein Spornrad, d, das in ein aͤhnliches Rad, e,
                              eingreift, welches leztere auf der Hauptachse der Kurbel, f, befestigt ist, zuweilen sich aber auch bloß auf derselben, wie auf
                              seiner Achse, dreht. An diesem Rade, e, ist ein
                              Triebstok, g, befestigt, der in ein groͤßeres
                              Rad, b, auf der unteren Spindel, i, eingreift. Die Umdrehung der Kurbelachse f
                              sezt die sogenannten Gelenke der Maschine (joints) und alle mit denselben verbundenen Theile in
                              Bewegung, wodurch die Faden gedreht (twisted) werden, um
                              die Maschen des Nezes zu bilden.
                           
                           Die Umdrehung der Spindel, i, gibt den Spizenstangen,
                              (point bars) die gehoͤrige Bewegung zur
                              Aufnahme des Twistes, und den Stoßstangen (pusher bars)
                              die gehoͤrige Bewegung zur Theilung der Spulen und Wagen.
                           Man weiß, daß bei den Arbeiten mit der Levers'schen
                              Maschine fuͤnf sogenannte Triebe (impelling
                                 actions) in bestimmten Zwischenraͤumen gegeben werden: vier davon geschehen mittelst der Haͤnde des Arbeiters, und bilden den Twist, und der fuͤnfte geschieht mittelst des Fußes auf dem Tretschaͤmel, der damit aufgenommen
                              und abgetheilt wird (taking up and dividing). Die Achse,
                              welche den Mechanismus treibt, der den Twist hervorbringt, muß sich demnach vier Mal
                              drehen, um diesen Zwek zu erreichen, und dann still stehen, waͤhrend die
                              Achse i die Spizenstangen bewegt und abtheilt.
                           Da nun die Hauptbewegungen der Maschine beschrieben sind, so fahre ich fort die Art
                              zu erklaͤren, nach welcher die unterbrochene Bewegung der Achse f bewerkstelligt wird, d.h. die Mittel anzugeben,
                              wodurch sie sich vier Mal dreht, und dann eben so lang still steht, als Eine volle
                              Umdrehung dauert.
                           An der Kurbelachse oder Spindel f befindet sich das
                              Leitungsstuͤk k, welches einen Bolzen l fuͤhrt, der durch eine Feder nach
                              auswaͤrts gedruͤkt wird. Das aͤußere Ende dieses Bolzens, l, greift in einen Buͤgel m ein, der an der Seite des Rades e befestigt
                              ist, wie in Fig.
                                 41 und 42.; dadurch ist die Spindel oder Achse f,
                              und das Rad e zusammengesperrt, und folglich dreht sich,
                              in dieser Verbindung, Kurbelachse f zugleich mit dem
                              Rade waͤhrend vier Umdrehungen nach einander.
                           Im Durchschnitte Fig. 39. sind die Kurbeln, nn, mittelst
                              der Stuͤke, oo, verbunden dargestellt mit
                              den verlaͤngerten Armen der Gelenke, pp,
                              und so wie die Kurbeln sich drehen, bewegen sie die Gelenke ruͤkwaͤrts
                              und vorwaͤrts, und geben allen damit verbundenen Theilen, durch welche die
                              Faden gedreht (twisted) werden, die gehoͤrige
                              Bewegung.
                           Nach jeder vierten Umdrehung des Rades, e, kommt einer
                              der Klopfer qq, in Beruͤhrung mit dem
                              Stifte oder Zapfen, r, auf dem Federbolzen, l, wie man in Fig. 43. sieht, und so
                              wie sie vor den Mittelpunkten vorbeigehen, wird der Bolzen auf dem Buͤgel,
                              m, gehoben, und da das Rad und der Triebstok nun
                              frei ist, so drehen sich beide frei um die Kurbelachse, und lassen dieselbe still
                              stehen, folglich auch die arbeitenden Theile in Ruhe. In diesem Augenblike wirkt ein
                              Muschelrad, s, auf der Achse, i, beinahe in der Mitte der Maschine gegen den Hebel t (siehe Fig. 49., welcher
                              mittelst eines Stiftes und eines Ausschnittes mit der Stange, u, verbunden ist, die sich in Leitungsstuͤken schiebt, und durch das
                              Aufsteigen dieses Hebels wird das Ende der Stange, u,
                              hinter die hintere Landungsstange (landing bar) v gebracht, und haͤlt diese fest, waͤhrend
                              die Wagen getheilt werden. Zu derselben Zeit hebt auch ein anderes Muschelrad, w, auf derselben Achse gegen den Hebel x wirkend, die vertical sich schiebende Stange, y, und das Ende derselben, das gegen den
                              gekruͤmmten Arm an der hinteren Stoßstange eingreift, und ertheilt die
                              erforderliche Bewegung zur Theilung der Wagen. Nachdem das Rad, e, auf der Kurbelachse sich schiebend, eine volle
                              Umdrehung gemacht hat, erlaubt die schiefe Flaͤche des Buͤgels, m, die unter dem Ende des Bolzens hinzieht, dem Bolzen
                              in das Loch oder in den Stiefel des Buͤgels zu schliefen, wodurch die
                              Kurbelachse und das Rad wieder zusammengesperrt werden, und fuͤr die
                              naͤchsten vier Umdrehungen bei einander bleiben, u.s.f. Fig. 38 und 44. sind
                              Ansichten von den Endseiten der Maschine, und zeigen, wie die Spizenstangen durch
                              Muschelraͤder und Hebel bearbeitet werden, nebst Dawson's Rad fuͤr die
                              Seiten- oder Taumelbewegungen (slogging motions)
                              fuͤr die Leitungs- und Kammstangen, die aber hier nicht als ein Theil
                              meiner Erfindung in Anspruch genommen werden.
                           Patent-Erklaͤrung von Newton.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
