| Titel: | Verbesserte Methode Lettern mittelst eines mechanischen Verfahrens zu gießen, worauf sich, unter dem Namen des Mechanischen Letterngießers, (Mechanical Type Caster) in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden, Thom. Aspinwall, Esqu. am Bishopsgate Churchiard, City, sich am 22. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LXXIII., S. 280 | 
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                        LXXIII.
                        Verbesserte Methode Lettern mittelst eines
                           mechanischen Verfahrens zu gießen, worauf sich, unter dem Namen des Mechanischen Letterngießers, (Mechanical Type Caster) in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden
                           Fremden, Thom.
                              Aspinwall, Esqu. am Bishopsgate Churchiard, City, sich am 22. Mai 1828 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts, Bd. V. N. 28. S.
                              212.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Aspinwall, verbesserte Methode Lettern zu gießen.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserung besteht in einer Maschine, in welcher die verschiedenen Theile des
                              Models, statt wie bisher mit den Fingern des Gießers, durch bloßen Mechanismus in
                              Thaͤtigkeit gesezt werden.
                           Fig. 8. ist
                              ein Grundriß oder eine horizontale Ansicht der Maschine, wenn die Theile des Models,
                              nachdem eine Letter gegossen und abgegeben wurde, von dem Schmelztiegel weggezogen
                              und auseinander gelegt werden. Fig. 9. ist ein anderer
                              Grundriß der Maschine, wo die Theile des Models zusammengesezt und geschlossen sind,
                              ehe naͤmlich der heiße Metallstrahl zum Schmelzen einer anderen Letter aus
                              dem Schmelztiegel aufgenommen wird. Fig. 10. zeigt Fig. 9. von der
                              Seite: den Schmelztiegel und den Ofen im Durchschnitte. Fig. 11. stellt den Model
                              von der Vorderseite dar, wenn er zusammengestellt ist, zugleich mit denjenigen
                              Theilen, durch welche er mit der Maschine verbunden ist. Fig. 12. zeigt ihn von
                              oben, Fig.
                                 13. von der Seite.
                              Dieselben Buchstaben und dieselben Zahlen bezeichnen in allen Figuren dieselben
                              Theile. aaaa ist das Metallbett oder die
                              Schwingtafel, auf welcher die arbeitenden Theile aufgezogen sind, und welche an
                              Drachen und Drehestellschrauben haͤngt, wie man in bb
                              Fig. 10.
                              sieht. c, ist die Kurbelachse, durch welche mittelst des
                              Griffes, d, den arbeitenden Theilen an dem ganzen
                              Apparate Bewegung ertheilt wird. ee sind die
                              Theile des Models, in welchen die Lettern gegossen werden. f ist der Schmelztiegel mit dem Ofen, g, unter
                              demselben. Wenn dem Griffe, d, Bewegung mitgetheilt
                              wird, nach der Richtung der Pfeile,Die in der Figur fehlen.A. d. Ue. so bewegt die Kurbel h die Verbindungsstange i, die Schiebstange jj, und die Querstange, kk, vorwaͤrts
                              gegen den Schmelztiegel.
                           An jedem Ende der Querstange, kk, ist ein Ende
                              einer jeden Trommelfeder, ll, befestigt, deren
                              anderes Ende mit den schiebbaren Tragstuͤken, mmm, verbunden ist, worauf die Theile des Models, ee, aufgezogen sind. So wie die Querstange, kk, bewegt wird, ziehen die Federn, ll, die Tragstuͤke (carrier pieces) mm und die Theile des
                              Models, ee, vorwaͤrts, bis sie mit den
                              Stuͤken, mm, geleitet von den Rippen, yy, zusammentreffen, und halten dieselben in enger
                              Beruͤhrung waͤhrend der ganzen uͤbrigen Operation der Maschine.
                              Die Schrauben, nn, welche die Tragstuͤke,
                              mm, auf ihren Lagern auf der Tafel
                              niederhalten, arbeiten in Furchen oder Spalten. Die ununterbrochene Bewegung der
                              Kurbel wirft die schiebbare Stange j weiter
                              vorwaͤrts, und der walzenfoͤrmige Theil der Stange schiebt sich durch
                              das Leitungshalsband c, welches durch die Stuͤke
                              pp, central mit der Maschine gehalten wird:
                              jedes dieser Stuͤke ist an einem Ende mit dem Halsbande verbunden, und an dem
                              anderen Ende mit den Tragstuͤken, mm. Am Ende der schiebbaren Stange, j, ist das senkrechte Stuͤk, q (siehe Fig. 10.), welches das
                              hervorragende Stuͤk, r, fuͤhrt, das, so
                              wie es vorwaͤrts bewegt wird und mit der Stellschraube, s, an einem Ende des gebogenen Hebels, t, in Beruͤhrung kommt, dasselbe
                              veranlaͤßt, sich um seinen Mittelpunkt zu drehen, und durch die Reibungswalze
                              an seinem anderen Ende den Staͤmpel, u, nieder
                              treibt, wodurch das beiße Metall aus dem Cylinder v in
                              die Kammer w ausgetrieben wird, so wie das
                              vorlaͤufig in lezterer enthaltene durch die kleine Roͤhre oder den
                              Schnabel x in den Model gejagt wird, waͤhrend
                              dieser zur Aufnahme desselben durch die Reibungswalze 1 auf dem Daͤumlinge
                              der Kurbelachse, c, vorwaͤrts gebracht wird, der
                              gegen das senkrechte Stuͤk, 2, wirkt, welches in dem Nahmen oder auf der
                              Tafel, 333, befestigt ist.
                           
                           Nachdem die Schwingtafel, aa, auf diese Weise
                              vorgeschoben wurde, bis das Ende des Schnabels, x, in
                              den Mund des Models eintritt, welcher den Metallstrahl, so wie er aus der Kammer
                              ausgeworfen wird, auffangt, und die Letter gegossen wird, wird der Griff, d, in entgegengesezter Richtung gedreht, und da die
                              Reibungswalze 1 aufhoͤrt gegen das senkrechte Stuͤk 2 zu wirken, so
                              kann die Tafel sich in ihre vorige Lage zuruͤkschwingen, nach der Weise, wie
                              sie zwischen der senkrechten und horizontalen Lage haͤngt. Nun wird der
                              Staͤmpel mittelst einer Feder gehoben, mit welcher er am Drache 4
                              haͤngt, die aber hier nicht gezeichnet ist, und der Zapfen 5 hindert ihn zu
                              hoch empor zu steigen, indem er gegen das Leitungshalsband 6 kommt (siehe Fig. 10.). So
                              wie er aufsteigt, wird es dem heißen Metalle im Schmelztiegel gestattet in den
                              Cylinder durch die oben an demselben angebrachten Loͤcher zu fließen, welche
                              von dem Staͤmpel, wenn er niedersteigt, geschlossen werden, und so das Metall
                              hindern aus dem Cylinder, v, irgend anderswo hin, als in
                              die Kammer w zu treten.
                           Da die Bewegung des Griffes fortgesezt wird, so bewegt sich die schiebbare Stange,
                              jj, mit allen daran befestigten Theilen in
                              ihre vorige Lage zuruͤk, wie man in Fig. 5. sieht, und die
                              Theile des Models trennen sich von einander. An dem aufrechten Stuͤke, q, befindet sich ein anderes hervorragendes
                              Stuͤk, 7, welches den Hangenden Zahn, 8, fuͤhrt; dieser Zahn schiebt
                              sich, wie die Theile zuruͤktreten, in die Furche g, wirkt auf den gekruͤmmten Hebel 10, und druͤkt ihn
                              nieder. Das andere Ende dieses Hebels wirkt auf einen anderen Hebel, und hebt ihn
                              (siehe Fig.
                                 12 und 13.), und dieser Hebel hat eine Stellschraube, 12, die auf ein Ende der
                              Matrize, 13, druͤkt, welche auf diese Art von der Letter frei wird. Die
                              Feder, 14, welche sie waͤhrend des Gusses in ihrer Lage erhält, gibt dem
                              Druke nach. Wenn der Model geoͤffnet wird, wird die gegossene Letter von
                              jenem Theile des Models frei gemacht, an welchem sie anhaͤngt. Dieß geschieht
                              durch ein Stuͤk in Form einer schiefen Flaͤche, 15, das an der
                              Schwingtafel befestigt ist, und auf das Ende der Stange, bb, wirkt (der Kopf ist in die Seite der
                              Modelplatte eingesenkt), dieselbe vorwaͤrts schiebt, und die Letter und den
                              Guß los macht. Der Strahl, z, der unter der Feder 17
                              wegfaͤllt, die an ein Ende der Stange, 16, befestigt ist, zieht die Stange
                              wieder zuruͤk, wenn die Theile des Models geschlossen werden, da er wieder
                              vor dem Stuͤke 15 vorbeigegangen ist. Damit die Theile des Models, die auf
                              den Tragstuͤken befestigt sind, sich vorwaͤrts gegen den Schmelztiegel
                              bewegen koͤnnen, und zwar mit derselben Geschwindigkeit, und ohne allen Stoß
                              oder Schlag anlangen, ist das ekige Regulirstuͤk 18 an der schiebbaren
                              Stange, jj, angebracht. Auf die ekigen Seiten dieses
                              Stuͤkes wirken die stellbaren Zapfen 19, 19, welche auf den
                              Tragstuͤken, mm, befestigt sind, und
                              reguliren die Staͤrke der Feder, ll.
                           Wenn Lettern von verschiedener Groͤße gegossen werden, wird der Rodel auf die
                              gewoͤhnliche Weise geaͤndert, und, um den Mechanismus dieser
                              Veraͤnderung anzupassen, koͤnnen die Stuͤke 20, 21, welche den
                              Model mit der Maschine verbinden, gleichfalls bewegt werden. Auf der unteren Seite
                              des Stuͤkes 20 ist eine Furche (welche in Fig. 9. durch Punkte
                              angedeutet ist), die auf eine hervorstehende Rippe an den Tragstuͤken paßt,
                              und dieses Stuͤk und die Theile des Models, welche damit durch den Bolzen und
                              das Niet, 22, verbunden sind, koͤnnen naͤher an den Mittelpunkt der
                              Maschine oder weiter von demselben wegbewegt werden, je nachdem die Groͤße
                              der Letter es fordert, indem man naͤmlich die Schrauben, 23, 23,
                              nachlaͤßt, die in Ausschnitten arbeiten, und demselben gestatten sich
                              laͤngs der Rippe hinzuschieben. Die andere Haͤlfte des Models ist mit
                              dem Stuͤke 21 mittelst eines Bolzens und Nietes 22 verbunden, ganz so, wie
                              die vorige; da sie jedoch nach der anderen Haͤlfte gestellt seyn muß, so ist
                              weder Furche noch Rippe da; es ist aber an dem Tragstuͤke, m, ein feststehendes Stuͤk, 24, mit den
                              Stellschrauben 25, 25 angebracht, welche, wenn diese Haͤlfte gehoͤrig
                              mit der anderen zusammengestellt ist, fest angezogen werden, damit das Stuͤk
                              21 nicht aus seiner gehoͤrigen Lage weicht, da es auf das Tragstuͤk
                              mittelst der Schrauben 26, 26 auf dieselbe Weise, wie das Stuͤk 20, befestigt
                              ist.
                           Um die Hoͤhe des Models und der Schwingtafel zu reguliren, sind die
                              Haͤngedrathe, bb, mit Stellschrauben und
                              Drehegewinden (Schweifeln, swivels) versehen, wodurch
                              die Neigung oder Hoͤhe des Models und der Tafel immer nach der Letter
                              gerichtet werden kann, welche gegossen werden soll.
                           Die Entfernung, in welcher die Schwingtafel sich zuruͤk und vorwaͤrts
                              bewegen soll, wird durch das senkrechte Stuͤk 2 regulirt, welches an die
                              Kurbelachse naͤher geruͤkt, oder von derselben weiter entfernt werden
                              kann, indem man naͤmlich die Schraube 27 dreht, die in die weibliche Schraube
                              28 eingreift, und in das schiebbare Stuͤk 29, an welchem das aufrechte
                              Stuͤk befestigt ist. Die Schwingtafel bewegt sich central von und zu dem
                              Schnabel des Schmelztiegels, indem die Rippen an der unteren Seite derselben
                              zwischen den Stellschrauben 30, 30 arbeiten, die auf der feststehenden Tafel, 3,
                              aufgezogen sind. An drei Seiten um den Schnabel x des
                              Schmelztiegels ist ein Waͤchter (siehe Fig. 10.) welcher das
                              heiße Metall hindert zu entweichen, wenn der Strahl in den Model geworfen wird, und
                              wodurch zugleich das uͤberschuͤssige Metall auf den Teller 32
                              faͤllt. Um zu
                              verhuͤten, daß der Griff, d, auf keine Seite zu
                              weit geruͤkt wird, ist das Bruͤkenstuͤk 33 auf der Tafel
                              befestigt, welches das Verbindungsstuͤk, i,
                              hindert zu weit aufzusteigen, und folglich auch den Griff nach keiner Seite zu weit
                              drehen laͤßt.
                           Wenn man wuͤnscht die Schwingtafel und die damit verbundenen Theile von dem
                              Schmelztiegel zu entfernen, muß das senkrechte Stuͤk, 2, entfernt werden, und
                              die Tafel wird sich in die senkrechte Lage zuruͤk schwingen.
                           Ich nehme hier nicht irgend einen einzelnen oder bereits bekannten Theil als meine
                              Erfindung in Anspruch, sondern das Gießen der Lettern mittelst der Maschine und auf
                              die erklaͤrte mechanische Weise; besonders aber die Art, wie die Tafel
                              zwischen der senkrechten und horizontalen Lage gehaͤngt wird; die Art, wie
                              sie mit dem Model gegen den Schmelztiegel bewegt wird; die Weise, wie die Theile des
                              Models zusammengestellt und waͤhrend des Gusses bei einander gehalten werden;
                              die Weise, wie die Theile der Maschine durch die Kurbelachse in Thaͤtigkeit
                              gesezt werden; die Art endlich, wie die Theile des Models und des Apparates gestellt
                              werden, so wie die Kammer w, durch welche daß heiße
                              Metall aus dem Cylinder v in den Modell kommt.Wenn unsere Leser weder aus der Patent-Erklaͤrung, die ein Herr
                                    M. Berry abfaßte,
                                    noch aus den Abbildungen, die wir, unverjuͤngt, so sorgfaͤltig
                                    als moͤglich, copiren ließen, kluͤger werden, als wir, so ist
                                    es nicht unsere Schuld.A. d. Ue.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
