| Titel: | Fortsezung von Galloway's und Cochrane's Patent-Dampfmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LXXIV., S. 284 | 
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                        LXXIV.
                        Fortsezung von Galloway's und Cochrane's Patent-Dampfmaschine.
                        (Polytechn. Journal
                           Bd. XXXVII. S. 414.)
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Galloway's Patent-Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Fig. 24.
                              zeigt eine Ansicht des Kessels und der Zuͤge, die jenen in Fig. 1. aͤhnlich
                              sind, hier aber als an dem BocheDas Register of Arts bemerkt im September-Hefte S. 116., daß diese ganze
                                    Vorrichtung/ wie sie am Bothe angebracht ist, ein Mißgriff war, der mehr als
                                    bloß mechanisches Interesse hat, indem sie dieselbe Vorrichtung gewesen ist,
                                    welche die Griechen in ihrer Empoͤrung gegen die Pforte um die
                                    Huͤlfe eines brauchbaren und zwekmaͤßigen Dampfbothes brachte.
                                    Dieß war naͤmlich das ungluͤkliche Dampfboth, das fuͤr
                                    die Griechen erbaut wurde, und das man nicht brauchen konnte, nachdem es
                                    endlich nach langer Zeit fertig geworden ist. Lord Cochrane wollte seine Verbesserung mit Gewalt durchsezen, und es
                                    ging nicht: es ist leichter Freibeuter seyn, als Mechaniker.A. d. Ue. selbst angebracht dargestellt werden. Der Rauch, die Gasarten und die
                              erhizte Luft treten hier durch die Seite des Fahrzeuges in das Wasser, und in der
                              verlangten Tiefe unter der Oberflaͤche desselben hinaus. Die
                              Rauchroͤhre oder der horizontale Schornstein, B,
                              der von dem Kessel, 
                              A, wegfuͤhrt, ist mit einer Klappe, C, versehen, welche sich in Folge des Drukes des Rauches
                              oͤffnet, und wieder durch den Druk des Wassers geschlossen wird. Die
                              Roͤhre oder der Schornstein, B, wird von dem
                              Metallgehaͤuse oder der Roͤhre, DD,
                              umgeben, welche zugleich die Klappe, C, schuͤzt.
                              Diese Roͤhre DD steht durch B mit dem Kessel in Verbindung, ist wasserdicht und von
                              hinlaͤnglicher Weite, um so viel Wasser aufzunehmen, daß sie kuͤhl
                              genug bleibt, um dem Holze an dem Bothe nicht zu schaden, an welches sie
                              zunaͤchst anliegt. Der Druk auf die Klappe C
                              regulirt sich durch die Flaͤche derselben, und durch die Hoͤhe der
                              aͤußeren auf dieselbe druͤkenden Wassersaͤule. Im
                              Verhaͤltnisse mit diesem Druke muß die Staͤrke, der
                              zusammengedruͤkten atmosphaͤrischen Luft berechnet werden, welche zur
                              Unterhaltung des Feuers, das den Rauch erzeugt, nothwendig ist.
                           Fig. 25.
                              erklaͤrt nicht bloß den dritten Theil unserer Erfindung, naͤmlich die
                              Anwendung des Rauches und der Gasarten, die aus einem unserer luftdichten
                              Feuerplaͤze ausstroͤmen, sondern auch die beiden ersten Theile
                              derselben, indem sie eine vereinte Uebersicht des Ganzen gewaͤhrt, und noch
                              viele Combinationen darstellt, die keinen Theil unserer Erfindung ausmachen, die
                              aber gewoͤhnlich und nothwendig sind, um sie in Thaͤtigkeit zu sezen;
                              sie zeigt auch die Weise, wie jede zum Betriebe des Dampfkessels am Borde des Bothes
                              angewendet wird, so wie die Anwendung des Rauches und Gases aus den luftdichten
                              Feuerherden, um der Maschinerie der Dampfmaschine zu helfen, die zum Treiben eines
                              solchen Bothes durch das Wasser benuͤzt wird. Fig. 25. zeigt eine
                              Geblaͤsepumpe im Perspektive, den Dampfkessel einer Dampfmaschine mit
                              luftdichten Feuerherden und den Apparaten, die am Borde des Fahrzeuges seyn
                              muͤssen, nebst einem Ruderrade, welches entweder in dem Schiffe oder außen an
                              demselben getrieben werden kann, und einem luftdichten Behaͤlter oder
                              Gehaͤuse, worin das Ruderrad eingeschlossen ist. Der Zwek dieser vierten
                              Figur ist nicht, Anspruch auf jene Theile der Maschine zu machen, außer insofern sie
                              als unsere Erfindung erklaͤrt wurden oder werden werden, sondern nur um jenen
                              Theil unserer Erfindung deutlicher zu beschreiben, welcher sich auf die Weise
                              bezieht, wie der Rauch und die Gasarten, die in unseren verbesserten luftdichten
                              Oefen und Feuerherden erzeugt werden, auf eine nuͤzliche Weise angewendet
                              werden koͤnnen, wie z.B. als Beihuͤlfe zum Vorwaͤrtstreiben des
                              Boches mittelst derselben, indem sie das Wasser niederdruͤken, das in dem
                              Gehaͤuse des Ruderrades emporragt, je nachdem naͤmlich das Schiff mehr
                              oder minder taucht, und zwar so tief niederdruͤken, daß das Ruderrad von
                              aller Belaͤstigung einer solchen Wassermenge frei wird: dieser
                              wuͤnschenswerthe Zwek, Bothe durch Ruder innerhalb derselben zu treiben, wurde in einem
                              geringen Grade bisher dadurch erreicht, daß man unmittelbar in das
                              Rudergehaͤus atmosphaͤrische Luft einpumpte, um das Wasser
                              niederzudruͤken, und unten zu halten; allein, die viele Muͤhe, die es
                              kostet, solche Gehaͤuse mit Luft zu versehen, indem dieselbe sich wieder
                              leicht zerstreut, da die Ruderraͤder immer in derselben sich umher drehen,
                              hat bisher, nebst anderen Ursachen, diese Versuche mißlingen gemacht; unsere
                              Erfindung soll sie aber vermindern und beseitigen. Die große Menge Rauch und Gas,
                              die aus unseren luftdichten Oefen und Feuerherden ausstroͤmt, gibt, wenn sie
                              mit den Gehaͤusen der Ruderraͤder gehoͤrig in Verbindung
                              gebracht wird, nicht bloß leicht einen hinlaͤnglichen Druk, um das Wasser
                              hinabzutreiben und unten zu halten, das auf irgend eine Weise in dasselbe getrieben
                              werden mag, sondern ersezt auch reichlich alles, was durch die Umdrehung der
                              Ruderraͤder durch das Wasser davon verloren geht, und durch die Bewegung des
                              Boches in dem Wasser selbst. Es ist offenbar, daß die atmosphaͤrische Luft,
                              wenn sie in irgend einen Feuerherd gepumpt, getrieben oder geleitet wird, um
                              daselbst Verbrennung zu unterhalten, daselbst auch verduͤnnt und in ihrem
                              Umfange sehr vergroͤßert werden muß; also eine bedeutende Luft- oder
                              Gassaͤule bilden muß, um das Wasser in dem Gehaͤuse
                              niederzudruͤken und dasselbe unten zu erhalten: hierzu gehoͤrt,
                              verglichen mit dem, was zu geschehen hat, wenn atmosphaͤrische Luft zu diesem
                              Ende angewendet wird, nur wenig Arbeit. A, in Fig. 25., ist
                              ein Pumpengeblase; B, die Roͤhre, durch welche
                              die Luft in den Feuerherd getrieben wird; C, der Kessel
                              mit dem luftdichten Feuerherde; D die Roͤhre und
                              E die Klappe, durch welche der Rauch und die
                              Gasarten in das Gehaͤuse des Ruderrades getrieben werden, nachdem sie so
                              zusammengedruͤkt wurden, daß sie die Klappe E und
                              den Druk des Wassers uͤberwinden koͤnnen. Der Rauch und die Gasarten
                              werden auf diese Weise nuͤzlich verwendet und alles Ueberfluͤssige von
                              diesen beiden in dem Wasser abgesezt und zerstreut, nachdem es im Gehaͤuse
                              des Ruderrades gedient hat, ohne, wie bisher, die Schiffenden bei dem
                              gewoͤhnlichen Abzuͤge durch den Schornstein zu belaͤstigen.
                           Fig. 26. ist
                              der Durchschnitt eines Ruderrades mit seinem Gehaͤuse und einem Canale, der
                              entweder um dasselbe herumlaufen, oder in dem Inneren desselben nahe am Ende
                              angebracht seyn und von einer Seite zur anderen laufen kann. Dieser Canal (tunnel) ist ein sehr bequemes Mittel, um dem Rauche und
                              Gase im Niederhalten des sogenannten Hinterwassers beizustehen, und dem Rauche eine
                              freie Communication von einer Seite des Gehaͤuses des Ruderrades zur anderen
                              zu geben. Die einzelnen Theile oder Verbindungen der Maschine, womit wir unsere
                              luftdichten Oefen und Feuerherde bauen, nehmen wir nur insofern als unser Patent-Recht in
                              Anspruch, als sie zur Erreichung unseres Zwekes nothwendig sind, Dieser Zwek kann
                              aber auch durch andere Theile und Verbindungen derselben erreicht werden, die hier
                              weder angegeben noch beschrieben noch gezeichnet sind: diese Abaͤnderungen
                              koͤnnen jedoch, insofern sie auf denselben Grundsaͤzen beruhen, in
                              ihrer Wirkung dieselben seyn, und folglich unserer Erfindung angehoͤren, und
                              an irgend einer Maschine zum Treiben derselben unter obigen Bedingungen angewendet
                              werden.
                           Das Register sagt in einer Note, daß es nicht alle
                              Zeichnungen des Originales gibt, sondern nur eine deutliche Skizze derselben
                              liefert, und verweist den Leser, der dieselben sehen will, an das Roll's Chapel Office, Chancery Lane, wo man fuͤr
                              das bloße Ansehen die schmaͤhliche Taxe von 3 Shillings 6 Pence zu bezahlen
                              hat (2 fl. 6 kr.). Das Register macht nicht bloß auf
                              diese Prellerei, sondern auch auf die Muͤhe und den Zeitverlust aufmerksam,
                              den derjenige hat, der sich eine Patent-Erklaͤrung abschreibt, indem
                              leztere oͤfters 30 bis 60 Fuß lang und ohne alle Unterscheidungszeichen
                              geschrieben ist.Die Figuren im London-Journal of Arts, September 1830 sind um nichts
                                    vollstaͤndiger oder besser. Die HHrn. Cochrane und Galloway haben ihren Prozeß verloren,
                                    wollen aber mit Gewalt die Advokaten noch reicher machen, als sie sind, und
                                    appelliren, wie wir aus einer Note im Register
                                    ersehen.A. d. Ue.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
