| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LXXXVII., S. 326 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der Patente, welche vom 21. Septbr. bis 20.
                              October 1830 zu London ertheilt wurden.
                           
                              Dem William Church,
                                 Esqu., Haywood House, Birdesly Green, bei Birmingham, in
                                 der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen in der Construction von
                                 Bothen und anderen Fahrzeugen, welche Verbesserungen theilweise auch auf die
                                 Construction von Wagen anwendbar sind. – Dd.
                                 21. Septbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Francis Molyneux,
                                 Gentleman zu Hampstead, in der Grafschaft Middlesex, und William Bundy, Kaufmann in
                                 Kentish Town, in derselben Grafschaft: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Maschinen zum Spinnen und Weben der Seide und Wolle und zum Hecheln, Spinnen und
                                 Weben des Hanfes und anderer faseriger Substanzen. – Dd. 21. Septbr.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Joseph Harrison,
                                 Gaͤrtner, Wortley Hall, in der Pfarrei Tankersley, in der Grafschaft
                                 York, und Richard Gill
                                    Curtis, Glaser ebendaselbst: auf Verbesserungen im Glasen der
                                 Treibhaͤuser und anderer Gebaͤude, so wie auf verbesserte Stangen
                                 und Sparren fuͤr Schiebfenster. – Dd.
                                 den 6. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Charles Derosne,
                                 Gentleman, Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrikation von Zuker oder Syrup aus dem Safte des Zukerrohrs und anderer
                                 zukerhaltiger Substanzen, so wie im Rassiniren von Zuker und Syrup. Zum Theil
                                 von einem Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 29. Septbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Michael Donovan
                                 in Dublin, auf eine verbesserte Methode Plaͤze mit
                                 Gas zu erleuchten. – Dd. 6. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Lieutenant-Colonel
                                    Leslie Walker, Cumming Street, Pentonville: auf eine Maschine um
                                 Personen und Eigenthum bei Feuersgefahr oder unter anderen Umstaͤnden zu
                                 retten. – Dd. 6. Octbr. 1830.
                              
                           
                           
                              Dem Richard Pering,
                                 Esqu. in Exmouth, in der Grafschaft Devon: auf Verbesserungen an Ankern.
                                 – Dd. 6.
                                    Octbr. 4330.
                              
                           
                              Den Gebruͤdern John, William, George, und Reuben Heaton, Fabrikanten in
                                 Birmingham: auf gewisse Apparate und ihren Gebrauch
                                 bei Dampfmaschinen, um Wagen auf Landstraßen, anderen Straßen und Eisenbahnen zu
                                 ziehen. – Dd. 6. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem John Dickinson,
                                 Esqu. zu Nash Mill, in der Pfarrei Abbotts Langley, in der Grafschaft Hertford:
                                 auf eine verbesserte Methode Papier durch Maschinen zu verfertigen. – Dd. 6. Octbr.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem William Augustus
                                    Archbald, Gentleman, Vere Street, Cavendish Square, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung in Bereitung gewisser Zukersorten.
                                 – Dd. 13.
                                    Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem David Napier,
                                 Mechaniker, Warren Street, Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf
                                 gewisse Verbesserungen im Druken und an Pressen, mit einem Verfahren um Kraft
                                 dabei zu ersparen, welche Ersparniß an Kraft auch zu anderen Zweken anwendbar
                                 ist. – Dd. 13. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Francois Constant
                                    Jacquemart, Esqu., Leicester Square, in der Grafschaft Middlesex:
                                 auf Verbesserungen im Gerben gewisser Arten von Hauten. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 20. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Joseph Budworth
                                    Sharp, Esqu., zu Hampstead in der Grafschaft Middlesex und
                                 William Fawcett, Mechaniker zu
                                 Liverpool in der Grafschaft Lancaster: auf eine
                                 verbesserte Methode Luft Behufs der Verdampfung in Fluͤssigkeiten
                                 einzufuͤhren. – Dd. 20. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Alexander Craig,
                                 Ann Street, Saint Bernards, in der Pfarrei Saint Cuthberts, Grafschaft
                                 Mid-Lothian: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Zerschneiden
                                 des Holzes in Furniere und andere nuͤzliche Formen. Von einem
                                 Auslaͤnder mitgetheilt. – Dd. 20. Octbr. 1830.
                              
                           
                              Dem Andrew Ure, Dr. Med., Burton Crescent in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf einen Apparat um die Temperatur beim Verdampfen, Destilliren und
                                 anderen Processen zu reguliren. – Dd.
                                 20. Octbr. 1850.
                              
                           
                              Dem Andrew Ure, Dr. Med., Burton Crescent in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf eine Verbesserung im Klaͤren des Rohzukers. – Dd. 20. Octbr.
                                    1830.
                              
                           
                              Dem Andrew Ure, Dr. Med., Southampton Row in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf einen Luftheizungsapparat zum Verdampfen und Verdichten der
                                 Daͤmpfe. – Dd. 20. Octbr. 1830.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
                                 1830, S. 318.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der erloschenen englischen Patente.
                           
                              Des Joseph Kirkman,
                                 Klaviermachers, Broad Street, St. Jame's, Westminster, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Pianoforte's. – Dd. 14. Octbr. 1816.
                              
                           
                              Des Louis Fauche
                                    Borel, Esqu., Frith Street, Soho,
                                 Middlesex: auf eine Methode Schuhe und Stiefel ohne Nath zu machen, so daß kein
                                 Wasser in sie eindringen kann; diese Erfindung kann auch auf andere
                                 nuͤzliche Gegenstande angewandt werden, die man aus Leder verfertigt.
                                 – Dd. 25.
                                    Octbr. 1816.
                              
                           
                              Dem Lewis Granholm,
                                 Capitain in der koͤnigl. Marine, Foster Lane, London: auf ein Verfahren, die aus Hanf
                                 oder Flachs oder beiden verfertigten Gegenstaͤnde dauerhafter zu machen,
                                 als es jezt geschieht. – Dd. 25. Octbr. 1816. (Beschrieben im Repertory Bd. XXX. S. 331.)
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov.
                                 1830, S. 517.)
                              
                           
                        
                           Preisaufgaben der Société
                                 industrielle zu Muͤlhausen, woruͤber in der Generalsizung im
                              Monat December 1831 entschieden wird.
                           Von den in den Jahren 1828, 1829 und 1830 ausgeschriebenen Preisen werden folgende
                              noch zum Concurs zugelassen.
                           1) Goldene Medaille im Werth von fuͤnfhundert Franken auf ein schnelles und
                              leicht anwendbares Verfahren, wodurch man den Werth zweier verschiedenen Krappsorten
                              gegen einander bestimmen kann.
                           2) Goldene Medaille im Werth von fuͤnfzehnhundert Franken fuͤr eine
                              Methode, den
                              Faͤrbestoff des Krapps auszuscheiden und dadurch die Menge desselben in einem
                              gegebenen Gewicht Krapp zu bestimmen.
                           3) Bronzene Medaille fuͤr eine Abhandlung uͤber die Ursachen der
                              Selbstentzuͤndung der fetten Baumwolle.
                           4) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber das Bleichen der
                              Baumwollenzeuge.
                           5) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Fabrikation
                              des Adrianopelroths.
                           6) Bronzene Medaille fuͤr das Bleichen mit Kalk, ohne ein anderes Alkali.
                           7) Bronzene Medaille fuͤr eine vollstaͤndige Analyse des Kuhmistes.
                           8) Bronzene Medaille fuͤr eine Abhandlung, worin durch genaue Versuche gezeigt
                              wird, welche Rolle bei dem Blaufaͤrben der Baumwolle mit Indigo die außer dem
                              blauen Pigment in demselben enthaltenen Substanzen (z.B. der von Berzelius aufgefundene braune und rothe Stoff) spielen,
                              und ob diese Substanzen dabei nuͤzsich oder schaͤdlich sind, oder auch
                              ob die eine oder andere von ihnen zur Erzeugung einer dauerhaften und
                              glaͤnzenden Farbe unumgaͤnglich noͤthig ist. (Man vergleiche
                              uͤber diese acht Preisfragen Polyt. Journ. Bd. XXV. S. 344. und Bd. XXX. S. 147.)
                           9) Silberne Medaille fuͤr die Entdekung eines geeigneten Mittels um die zum
                              Oehlen der Baumwollenzeuge erforderliche Zeit abzukuͤrzen und diese Operation
                              oͤkonomischer zu machen.
                           10) Bronzene Medaille fuͤr die Entdekung oder Einfuͤhrung eines
                              nuͤzlichen Verfahrens in der Kattundrukerei. Den im Polyt. Journ. Bd. XXX. S. 148. und
                              Bd. XXXIV. S. 63. angegebenen Beispielen
                              werden jezt noch folgende beigefuͤgt.
                           1) Ein oͤkonomisches Mittel um die Seife bei den Passagen zu ersezen.
                           2) Das Blau von essigsaurem und schwefelsaurem Indigo eben so solid als das
                              Kuͤpenblau zu machen.
                           3) Eine Indigokuͤpe anzusezen, welche nur wenig oder gar keinen Bodensaz
                              hat.
                           4) Den Faͤrbestoff aus dem Wau oder der Quercitronrinde auszuziehen und ihn in
                              den Handel zu bringen.
                           5) Ein Verdikungsmittel aufzufinden, welches durch zinnsaures Kali (Aufloͤsung
                              von Zinnoxyd in Aezkali) und basisch essigsaures Blei sich nicht coagulirt.
                           6) Die Ruͤkstaͤnde beim Faͤrben mit Krapp, Wau u.s.w. zu
                              benuͤzen.
                           7) Auf Baumwollenzeugen einen neuen Faͤrbestoff anzubringen, welches seine
                              Beschaffenheit auch seyn mag, wenn er nur den schwachen Saͤuren und den
                              Alkalien widersteht.
                           8) In das Departement des Oberrheins die Cultur einer Pflanze oder eines Insectes
                              einzufuͤhren, welche in der Wollen-, Seiden- oder
                              Baumwollenfaͤrberei angewandt werden koͤnnen und bisher aus dem
                              Auslande bezogen wurden.
                           9) Eine von der Alaunerde verschiedene Substanz anzugeben, welche eben so gut wie
                              diese in der Kattundrukerei als Mordant dienen kann und bisher im Großen noch nicht
                              angewandt wurde.
                           10) Ein Verfahren anzugeben, wodurch man mittelst Fernambuk, Campechenholz und
                              Quercitronrinde Farben hervorbringen kann, welche dem Chlor, der Luft und den
                              schwachen Saͤuren eben so gut widerstehen als die Krappfarben.
                           11) Silberne Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber das Spinnen der
                              Baumwolle von N. 80 bis 180. metrisch.
                           12) Goldene Medaille im Werth von tausend Franken auf eine Maschine zum Oeffnen und
                              Zupfen der Baumwolle und Wolle aller Art, ohne daß dieselbe dadurch leidet, und
                              wodurch sowohl das Klopfen oder Schlagen, als auch das Zupfen mit der Hand und der
                              sogenannte Klopfzupfer (batteur éplucheur)
                              beseitigt werden kann.
                           13) Silberne Medaille fuͤr ein Verfahren, die Halsstuͤke der
                              Feinspindeln an Mule-Jennies unbeschadet der Runde zu haͤrten.
                           14) Bronzene Medaille fuͤr Verfertigung gefurchter Cylinder fuͤr
                              Spinnmuͤhlen aus gehaͤrtetem Bundeisen, welche Cylinder nicht
                              uͤber ein Drittel hoͤher kommen duͤrfen, als die aus
                              gewoͤhnlichem Eisen.
                           15) Bronzene Medaille fuͤr Verfertigung und Absaz neuer Baumwollenzeuge.
                           16) Silberne Medaille auf Erfindung einer blauen Farbe, welche der Luft, dem Chlor, den Saͤuren
                              und der Seife besser widersteht als das Indigkuͤpenblau und die wenigstens
                              eben so lebhaft ist.
                           17) Bronzene Medaille auf Erfindung einer gelben Farbe, welche der Luft, den
                              Saͤuren und den Alkalien besser widersteht als die mit Wau, Quercitron und
                              chromsaurem Blei hervorgebrachten, dabei aber eben so lebhaft ist.
                           18) Bronzene Medaille fuͤr eine genaue und ausfuͤhrliche Analyse der
                              schwarzen und weißen Gallaͤpfel, des Bablahs, des sicilianischen Sumachs und
                              des franzoͤsischen Sumachs (Sumac de
                                 Donzères).
                           19) Bronzene Medaille auf Erfindung eines Instruments oder einfachen Verfahrens,
                              wodurch man die Dike (Klebrigkeit) einer zum Walzendruk bestimmten Farbe oder Beize
                              schnell und genau bestimmen kann.
                           20) Bronzene Medaille fuͤr die Beschreibung der vorzuͤglichsten bisher
                              angewandten Maschinen, um die Zeuge zu walken.
                           21) Bronzene Medaille fuͤr eine vollstaͤndige chemische Zerlegung des
                              abgelaͤuterten Oehles (Huile tournante) in seine
                              naͤheren Bestandtheile.
                           22) Silberne Medaille fuͤr eine Abhandlung, worin gezeigt wird, bei welchem
                              Verhaͤltniß zwischen der Hoͤhe und dem Durchmesser eines Schornsteins
                              nicht nur der groͤßte Zug Statt findet, sondern auch am meisten an
                              Brennmaterial und Baukosten erspart wird.
                           23) Bronzene Medaille fuͤr die beste Abhandlung uͤber die Ersparung an
                              Brennmaterial bei den sogenannten rauchverzehrenden oder mit Speisungsapparaten
                              (fuͤr Steinkohlen) versehenen Oefen, nach positiven Versuchen und
                              Beobachtungen.
                           24) Goldene Medaille fuͤr denjenigen, welcher im Departement des Oberrheins
                              die erste Niederlage von guten Maschinen zum Vorbereiten und Spinnen des Hanfes und
                              Leinens errichten und diese Maschine in Aufnahme bringen wird.
                           25) Bronzene Medaille fuͤr eine wichtige Verbesserung in irgend einem
                              Industrie- oder landwirthschaftlichen Zweige des Departements des
                              Oberrheins.
                           26) Bronzene Medaille fuͤr die Einfuͤhrung irgend eines neuen
                              Industriezweiges in dieses Departement.
                           27) Bronzene Medaille fuͤr die besten Abhandlungen uͤber die
                              Industriezweige, welche in unserem Departement zu verbessern oder in dasselbe
                              einzufuͤhren waren.
                           28) Bronzene Medaille fuͤr eine neue Anwendung der Naturproducte des
                              Departements.
                           29) Bronzene Medaille fuͤr eine geognostische und mineralogische Beschreibung
                              eines Theils des Departements.
                           30) Bronzene Medaille fuͤr die Entdekung neuer nuzbarer Minen in diesem
                              Departement. (Man vergleiche uͤber die 11te bis 30ste Preisfrage Polytechn. Journ. Bd.
                                 XXX. S. 148 und Bd. XXXIV. S.
                                 63.)
                           
                        
                           Neue Preisaufgaben.
                           31) Silberne Medaille fuͤr ein Verfahren, um mit Krapp,
                                 der bereits gebraucht und nachher mit Schwefelsaͤure behandelt wurde,
                                 solide Farben hervorzubringen.
                           Wenn man ein Krappbad selbst bei der Siedehize und so weit erschoͤpft hat, daß
                              es nichts mehr abgibt, so kann man, wenn man den Ruͤkstand mit
                              Schwefelsaͤure behandelt, ihn auswaͤscht und mit ein wenig Kreide
                              saͤttigt, durch eine zweite Faͤrbeoperation fast noch halb so viel
                              Faͤrbetheile als das erste Mal ausziehen, nach der Farbe zu urtheilen, welche
                              die gebeizten Stuͤke annehmen, wenn man sie damit behandelt; die dadurch
                              erzeugten Farben sind jedoch ganz und gar nicht solid und widerstehen weder der
                              Seife noch dem Lichte. Welche Wirkung hat also die Schwefelsaͤure auf den
                              erschoͤpften Krapp, daß sie ihn nochmals zum Faͤrben geeignet macht,
                              und wodurch koͤnnte man die bei dieser zweiten Operation erhaltene Farbe
                              solid machen? Die Loͤsung dieses wichtigen Problems koͤnnte den
                              Faͤrbern und Kattunfabrikanten sehr betraͤchtliche Summen
                              ersparen.
                           32) Bronzene Medaille fuͤr ein schnelles und einfaches
                                 Verfahren den Grad der Feinheit troken oder mit Wasser (zur teigigen Consistenz)
                                 geriebener Substanzen zu messen und in Zahlen anzugeben.
                           Bis auf einen gewissen Grad von Zertheilung dient das Sieb sehr gut den Grad der
                              Feinheit anzugeben; es handelt sich aber hier um einen viel groͤßeren Grad von Zertheilung,
                              wobei das Auge, die Stuͤkchen kaum zu unterscheiden vermag. Sehr oft
                              waͤre es den Fabrikanten nuͤzlich den Grad von Feinheit des
                              zertheilten Koͤrpers in diesem Falle zu kennen.
                           33) Bronzene Medaille fuͤr ein Verfahren das Indigblau
                                 (sogenannte Fayence-Blau) durch bloß zwei Eintauchungen
                                 hervorzubringen.
                           Es versteht sich, daß dieses Verfahren weniger umstaͤndlich und kostspielig
                              seyn muß als das bekannte von sechs oder acht Eintauchungen.
                           34) Bronzene Medaille fuͤr einen Bericht uͤber
                                 die Vortheile mehrerer jezt im Handel vorkommender Extracte von
                                 Farbestoffen.
                           Ohne Zweifel muͤssen diese Extracte, wenn man sie auf eine oͤkonomische
                              Weise erhaͤlt, mehr oder weniger Ersparniß durch die Leichtigkeit des
                              Transports darbieten; auch hat man zahlreiche Versuche uͤber diesen
                              Gegenstand angestellt; sey es aber, daß man bei Bereitung dieser Extracte sehr
                              unregelmaͤßig verfuhr, oder nicht die geeigneten Mittel anwandte, sich ihrer
                              auf vortheilhafte Weise zu bedienen, oder aus beiden Ursachen zugleich, sie kamen
                              bis jezt noch nicht in allen Faͤrbereien in Aufnahme) es waͤre daher
                              gut, wenn sich Jemand diesem Gegenstande besonders widmete und den Gehalt an Pigment
                              und die beste Anwendungsweise der jezt im Handel vorkommenden Extracte bestimmet
                              wuͤrde.
                           35) Silberne Medaille fuͤr die Bestimmung der Verhalt,
                                 pisse, welche man den Dimensionen der Laufbaͤnder (ledernen Riemen) zur
                                 Fortpflanzung der Bewegung im Verhaͤltniß zur Staͤrke der
                                 fortgepflanzten Kraft geben muß.
                           36) Bronzene Medaille fuͤr die Bestimmung der Kraft,
                                 welche erforderlich ist, um die ganze Reihe von Maschinen in einer
                                 Baumwollenspinnerei in Bewegung zu sezen, so wie auch fuͤr jede dieser
                                 Maschinen insbesondere, diese Bestimmung muß durch den Schnurkraftmesser
                              (Dynamomètre funiculaire) geschehen.
                           37) Bronzene Medaille fuͤr die Erfindung eines
                                 dauerhafteren und wohlfeileren Schiffchens fuͤr die mechanischen
                                 Webstuͤhle.
                           38) Silberne Medaille fuͤr denjenigen, welcher in unser
                                 Departement die Fabrikation von hohlen gehaͤmmerten kupfernen Walzen zum
                                 Kattundruk, aͤhnlich den in England verfertigten,
                                 einfuͤhrt.
                           39) Bronzene Medaille fuͤr den Anbau des weißen
                                 Maulbeerbaums und die Zucht von Seidenraupen in dem Departement des
                                 Oberrheins.
                           Abhandlungen, Zeichnungen, Zeugnisse, Muster muͤssen unter den bei Preisfragen
                              gewoͤhnlichen Foͤrmlichkeiten vor dem 20. October 1831 an den
                              Praͤsident der Société industrielle
                              eingesandt werden.
                           
                        
                           Ueber Schnell- oder Dampfpressen.
                           Auch zu London ist es, wie zu Paris und zu Leipzig, den Apostolischen gelungen, zur
                              festeren Unterhaltung und schnelleren und weiteren Verbreitung ewiger Nacht und
                              Finsterniß, die Buchdrukergesellen am 14. September in
                              New-Street-Square zu einer Versammlung zusammenzurotten, um
                              uͤber das Schiksal der Schnell- oder Dampfpressen zu entscheiden.
                              Indessen scheint der Geist des Guten uͤber O'Conell und seine Umtriebe dieses
                              Mal gesiegt zu haben: man hoͤrte seit dieser Zeit nichts von weiteren
                              Meutereien. Im Mech. Mag. N. 374. S. 106. findet sich
                              eine Anrede eines Hrn. J. B. J. an die Buchdrukergesellen Englands (die er
                              „das Blut des Lebens des englischen
                                    Volkes“ nennt), in welcher diesen guten Leuten die
                              Ungereimtheit der Idee, Schnellpressen zu zerstoͤren, so deutlich vor Augen
                              gelegt wird, daß wir an den guten Erfolg derselben nicht zweifeln koͤnnen, wo
                              sie immer gehoͤrt und gelesen wird. Die Polizei-Fama und uͤberhaupt alle Polizeiblatter
                              wuͤrden sehr gut thun, diese kurze, gediegene, kraͤftige, wohlmeinende
                              Rede eben so gut uͤbersezen zu lassen, als sie geschrieben ist: wir wollen
                              sehr gern jeder Polizeibehoͤrde das Original hierzu leihen.
                           
                        
                           
                           Versuche auf Eisenbahnen in Nordamerica.Als bei dem Gastmahle, welches den Mechanikern bei Eroͤffnung der
                                    Eisenbahn zu Liverpool gegeben wurde, Hr. Robertson
                                       „auf das Gelingen der Baltimore- und
                                          Ohio-Eisenbahn und der Eisenbahnen der Vereinigten Staaten
                                          uͤberhaupt“
                                        einen Toast ausbrachte, dankte der nord-amerikanische Consul,
                                    Hr. Ogden, und
                                    bemerkte, daß man gegenwaͤrtig in Nord-America mit nichts Geringerem sich
                                    beschaͤftigt, als mit Verbindung des Ohio und der westlichen
                                    Gewaͤsser mit dem Atlantischen Meere auf einer Streke von
                                    ungefaͤhr 300 (engl.) Meilen. Einige 30 Meilen hiervon sind bereits
                                    vollendet; neunzig stehen im Baue, und in drei his vier Jahren wird Alles
                                    vollendet seyn. Auf dem fertigen Theile wird bereits mit großem Gewinne
                                    gefahren. Er sendet gegenwaͤrtig aus England Eisenschienen zu dieser
                                    Bahn ab, und wird auch Dampft wagen hinschiken. Man hat auch die Idee,
                                    New-Orleans mit dem Erie zu verbinden, was aber noch lang hergehen
                                    wird, indem hier die Straße durch verschiedene Staaten laͤuft. Sechs
                                    Meilen sind indessen fertig.A. d. O.
                              
                           Aus der Baltimore Gazette im Mech.
                                 Mag. N. 374. 9. October. (Im Auszuge.Das Mechanics' Magazine schimpft uͤber
                                    diesen Aufsaz ganz gottlos, namentlich weil der amerikanische Verfasser sich
                                    einige Bemerkungen uͤber England erlaubte. Wir lassen allen Streit
                                    weg, und fuͤhren bloß Thatsachen an.A. d. Ue.)
                           Am 28. August l. J. wurde der erste Eisenbahnkarren auf der Baltimore- und
                              Ohio-Eisenbahn von Baltimore bis Ellicott's Mills getrieben, und bei diesem
                              Versuche erwiesen, daß Kruͤmmungen von 400 Fuß Halbmesser kein Hinderniß
                              fuͤr Anwendung der Dampfkraft auf so gekruͤmmten Eisenbahnen sind,
                              wenn man sich der Raͤder mit dem Kegel nach Hrn. Knight's (Ingenieurs auf dieser Bahn) Erfindung
                              bedient. Der Dampfwagen war nach Cooper's Art. Die Maschine hatte kaum etwas mehr als Pferdekraft,
                              und kann so gleichsam nur als Modell betrachtet werden. An dem Maschinekarren hing
                              zuerst ein Karren mit 24 Passagiers, und in den uͤbrigen Karren waren, sammt
                              diesem, ungefaͤhr 4 1/2 Tonne Last vertheilt.
                           I. Meile in 6' 50''. (Der Dampf war noch nicht ganz gehoͤrig entwikelt.)
                           II. Meile in 5'. (Eine Minute ging mit dem Wechseln der Bahn verloren.)
                           III. Meile in 6'. (Zwei Minuten verloren mit Wechseln der Bahn.)
                           IV. Meile in 4' 30''.
                           V. Meile in 5' 25''.
                           VI. Meile in 6'. (Eine Minute verloren mit Wechseln der Bahn.)
                           VII. Meile in 5' 30''. (Hier wurden 15 Minuten mit Wassernachfuͤllung
                              hingebracht.)
                           VIII. Meile in 6'.
                           IX. Meile in 5' 45''. (Hier ging es 15 Fuß in der engl. Meile [à 5280 engl. Fuß] bergan und durch viele Kruͤmmungen.)
                           X. Meile in 7'. (Immer bergan und durch Kruͤmmungen.)
                           XI. Meile in 7' 30''. (Ebenso.)
                           XII. Meile in 7' 30''. (Bergan 18' auf die Meile.)
                           XIII. Meile in 6' 30''. (Bergan 18' auf die Meile.)
                           Diese 13 engl. Meilen wurden demnach mit der Kraft kaum Eines Pferdes, und mit einer
                              Last von 90 Zentnern in Einer Stunde und 15 Minuten zuruͤkgelegt.
                           Zuruͤk ging es natuͤrlich schneller: man hatte 4 Passagiers mehr und
                              fuhr die 13 Meilen in 57 Minuten.
                           Das Mechanics' Mag. bemerkt, daß es in England was
                              Alltaͤgliches sey, auf der Liverpool-Bahn Eine englische Meile in 2
                              Minuten zu fahren. Dort fahrt man aber mit der Kraft von 8 bis 12 Pferden, und
                              Cooper's Maschine hatte
                              1,43 Pferdekraft.
                           Hr. Ross Winans vergleicht in
                              einem Schreiben an Hrn. Phil. E.
                                 Thomas, Praͤsidenten dieser Eisenbahn-Gesellschaft zu
                              Baltimore, Hrn. Cooper's
                              Maschine mit jener des Hrn. Stephenson (dem Rocket), und aus dieser Vergleichung ergibt sich,
                              daß Cooper's Maschine nur den
                              14. Theil Dampf hatte, den Stephenson's besaß, und doch
                              besser arbeitete.
                           
                           Die Beschreibung von Hrn. Knight's Kugelraͤdern (die hier von Hrn. Ross Winans gegeben wird), durch
                              welche es allein moͤglich ist auf krummen Bahnen so schnell und sicher zu
                              fahren, ist nicht deutlich, und es bleibt nichts Anderes uͤbrig, als man
                              laͤßt sich einen solchen Wagen aus Nordamerica kommen.
                           Wenn Nordamerica in seinem wuͤstesten Theile, am Ohio, wo kaum 3 Menschen auf
                              die □ Meile kommen, bei einer Totalbevoͤlkerung von kaum 14 Millionen
                              in dem halben Welttheile, den sein Gebiet bildet, eine Eisenbahn
                              eintraͤglicher findet, als eine Chaussee, so laͤßt es sich
                              fuͤrwahr nicht begreifen, wie in dem uͤbervoͤlkerten
                              Deutschland bis zur Stunde (mit Ausnahme von Oberoͤsterreich) kein einziger
                              Staat auch nur eine Spanne Eisenbahn besizt. Es scheint dieß in dem Charakter nicht
                              des ehrwuͤrdigen deutschen Volkes, sondern seiner Bureaukraten zu liegen, bei
                              welchen alles auf die lange Bank zu schieben und das „komm' ich heut'
                                 nicht, komm' ich morgen“
                              zum Geschaͤftsgange gehoͤrt. Ist doch durch
                              Jahrhunderte am hoͤchstpreislichen Reichskammergerichte in Deutschland kein
                              Proceß vor einem halb Duzend Jahren entschieden worden, und war man doch undankbar
                              genug, es dem vorlezten Reichskammerrichter, dem hochverdienten Grafen Philipp Karl
                              Oettingen-Wallerstein, der spaͤter
                              Praͤsident der obersten Justizstelle zu Wien war, und als Hofmarschall
                              daselbst starb, zum Vorwurfe zu machen, daß er seine ledernen
                              Kammergerichts-Assessoren bei ihren langen Ohren nahm, und sie
                              noͤthigte zu arbeiten. Ewig wird segenvolles Andenken auf dem Grabe dieses
                              edlen Wallerstein ruhen, waͤhrend Fluch die
                              Graͤber derjenigen dekt, die Processe hundert und mehr Jahre lang am
                              deutschen Reichskammergerichte unentschieden haͤngen ließen. Es geht uns mit
                              den Eisenbahnen jezt, wie ehevor mit den Processen; es muͤssen Jahrhunderte
                              vergehen, bis es nur zum Anfange kommt, und wir erleben es vielleicht noch, daß, bei
                              unserem beliebten freien Einfuhrsysteme auf Kosten der vaterlaͤndischen
                              Industrie, Englaͤnder und Franzosen bei uns Eisenbahnen nach Frankfurt und
                              Leipzig werden anlegen lassen, um das arme Deutschland desto leichter mit ihrem
                              Waarenkrame uͤberschwemmen zu koͤnnen.
                           
                        
                           Telegraphen-Post.
                           Nach einer Notiz in Galignani
                              Messenger, N. 4843 soll jezt in Frankreich der Gebrauch
                              der Telegraphen auch dem Publicum fuͤr die geringe Taxe von 20 Franken
                              fuͤr 100 Meilen offen stehen. Hr. Ferrier, der den Plan hierzu entwarf, errichtet eine Telegraphen,
                              Linie zwischen Havre und Paris. (Es ist doch gewiß sonderbar, daß waͤhrend in
                              Frankreich und England die Telegraphen seit 40 Jahren im Gange sind, weder
                              Privatleute noch die Regierungen in Deutsche, land Gebrauch von diesen
                              wohlthaͤtigen Anstalten machten. In England haben die Kaufleute
                              laͤngst in Corpore fuͤr Telegraphie
                              gesorgt. Wenn man bedenkt, welche Summe den Privatleuten jaͤhrlich Staffelten
                              kosten, und wie langsam diese laufen, so scheint es unbegreiflich, daß in
                              Deutschland noch keine Actien-Gesellschaften sich fanden, die
                              Telegraphen-Linien von Berlin bis Aachen, von Wien bis Straßburg
                              errichteten.)
                           
                        
                           Ueber das Daseyn des Kupfers in Pflanzen und im Blute.
                           Bekanntlich entdekte Dr. Meissner das Daseyn des Kupfers in Pflanzen und im Blute. Ueber diesen
                              Gegenstand hat nun Hr. Sarzeau
                              im Journ. d. Pharm. August.
                              S. 505. weitere Versuche angestellt, die zwar nur zunaͤchst fuͤr
                              Chemiker besonders wichtig, jedoch auch uͤberhaupt fuͤr alle Leser
                              interessant sind. Hr. Sarzeau
                              fand
                           in grauer China 5 Milligramm Kupfer auf 1 Kilogramm
                              (5/1,000,000 des Gewichtes).
                           in Grapp, eben so viel.
                           in feinem gruͤnen Martinique-Kaffeh
                              8/1,000,000 des Gewichtes.
                           in goldgelbem Bourbon-Kaffeh, eben so viel.
                           Wenn man nun annimmt, daß 70 Millionen Kilogramm in Europa jaͤhrlich gebraucht
                              werden, und 560 Kilogramm Kupfer im Salze desselben bleiben, so erhaͤlt die
                              europaͤische Erde jaͤhrlich 560 Kilogramm Kupfer durch den Kaffeh
                              allein.
                           Im Mehle fand er 0,666 Milligramm in Einem Kilogramm.
                           Wenn ein Mensch 50 Jahre lang taͤglich 600 Gramm Brot ißt, so verzehrt er waͤhrend
                              dieser Zeit 10,956 Kilogramm, oder 9130 Kilogr. Mehl, und mit diesem 6 Gramm, 09
                              Kupfer. 30 Millionen Menschen essen also jaͤhrlich 3,650 Kilogramm
                              (ungefaͤhr 7 Ztr.) Kupfer. Hr. Sarzeau schaͤzt das Gewicht des jaͤhrlich in
                              Frankreich erzeugten Getreides auf 7 Milliarde 300 Millionen Kilogramm. In diesem
                              Gewichte Getreide waren nun 34,061 Kilogramm, 800 Gramm Kupfer, welches
                              jaͤhrlich der Erde entzogen wird.
                           
                        
                           Englische Seidenzeuge in Frankreich! Etwas uͤber
                              Huskisson.
                           Die Times enthalten eine Lobrede auf den sel. Huskisson. Es gehoͤrt, wie es scheint, mit zu den
                              Ungluͤkseligkeiten des Menschengeschlechtes, daß, waͤhrend es sich in
                              seinem Innersten gedrungen fuͤhlt, den Hingegangenen Achtung und Ehre zu
                              erweisen, und selbst der edle Feind am Grabe seines Feindes trauert, ein Heer von
                              Lobrednern am Sarge des Verblichenen, mitten unter dem gerechten und schuldigen Lobe
                              der Verdienste desselben, sogar seine Irrthuͤmer als Weisheit uns anpreist,
                              und uns auf diese Weise der Gelegenheit beraubt, durch fremden Schaden klug zu
                              werden. Die Times geben in ihrer Lobrede auf Hrn.
                              Huskisson so weit, daß sie
                              sich nicht schaͤmen, bare Unwahrheit als Beweis fuͤr die
                              Vorzuͤge des Huskisson'schen Systemes aufzustellen und zu behaupten:
                              „daß Frankreich gegenwaͤrtig, in Folge dieses Systemes,
                                 Seidenzeuge aus England erhaͤlt, die den Lyoner Seidenzeugen vollkommen
                                 aͤhnlich sind.“ Frankreich wird nie so thoͤricht seyn,
                              englischen Seidenzeugen den freien Eingang zu gestatten, selbst wenn sie besser
                              waren, als die Lyoner. (Vergl. Galignani N. 4841, wo
                              uͤber Huskisson folgende Notiz aus dem Herald vorkommt.) – „Hr. Huskisson war ein Mann von nicht
                                 gemeinen Talenten. Ohne hoͤheren Rang durch Geburt, ohne
                                 FamilienverhaͤltnisseEr studirte zu Paris waͤhrend der Revolution Chirurgie, und ward zufaͤllig Schreiber bei dem
                                       damaligen englischen Gesandten zu Paris, Lord Gower. hob er sich durch die Staͤrke seines Geistes, so sehr er auch
                                 dadurch irre geleitet wurde, zu den ersten Stellen im Staate empor, und gewann
                                 bedeutenden Einfluß im Lande. Er war in der That mehr Theoretiker, oder, wie die
                                 Franzosen sagen, doctrinaire, als praktischer
                                 Staatsmann. Seine Grundsaͤze uͤber freien Handel, so gut sie auch
                                 in der Theorie seyn moͤgen, konnten, auf ein Land angewendet, dessen
                                 erkuͤnstelter Zustand sie unausfuͤhrbar machte, nicht anders als
                                 verderblich fuͤr dasselbe werden. So genau er sonst alles auf dem Papiere
                                 zu berechnen wußte, hatte er doch nicht gesunde Urtheilskraft genug einzusehen,
                                 welche Wirkung seine Grundsaͤze bei den gegenwaͤrtigen
                                 Verhaͤltnissen auf das Land haben mußten. Er war nicht im Stande eine
                                 glaͤnzende Idee von einer ausfuͤhrbaren zu unterscheiden. Er war
                                 auf Abwege gerathen, und verfuͤhrte andere durch den Glanz seines Namens.
                                 Weil „Handelsfreiheit“ einen
                                 jungen und kraͤftigen Staat, der von keiner Schuldenlast gedruͤkt
                                 wird, beleben und emporheben kann, glaubte er, daß die Entfernung aller
                                 bestehenden commerciellen Maßregeln auch bei einem Volke wohlthaͤtig
                                 wirken muͤßte, dessen Industrie durch eine in der Weltgeschichte
                                 unerhoͤrte Schuldenlast ganz zu Boden gedruͤkt ist. Er forderte
                                 ein herabgekommenes, gefesseltes und gebundenes Volk auf mit anderen
                                 Voͤlkern in Concurrenz zu treten, die sich frei bewegen konnten. Hrn.
                                 Huskisson verdanken
                                 wir den Einsturz unserer Schifffahrtsgeseze, unter deren Schuz unser Handel den
                                 hoͤchsten Grad des Wohlstandes erreichte, einen Glanz erlangte,
                                 deßgleichen die Annalen der uͤbrigen Voͤlker der Erde nirgendwo
                                 aufzuweisen vermoͤgen. Wenn es noͤthig waͤre die Aussage
                                 der Erfahrung durch das Zeugniß eines hellsehenden Mannes zu
                                 unterstuͤzen, so wuͤrden wir hier Adam Smith anfuͤhren,
                                 der, ein bekannter Feind von allem unnuͤzen Zwange, eingestand, daß
                                 unsere ehemaligen Schifffahrtsgeseze das Werk der vollendetesten Weisheit
                                 gewesen sind. So war Huskisson als Staatsmann. Als Redner im Parliamente war er
                                 ein sehr geschikter Nothhelfer, hatte aber weder moralischen Muth noch
                                 Rednertalent genug, um als Leiter einer Partei auftreten zu koͤnnen. Sein
                                 Geist war kuͤhn und hell, er strahlte aber nicht jenen Glanz, den dem
                                 hoͤheren Rednertalente der Verstand aus dem Gebiete der Phantasie
                                 entgegen strahlen laͤßt. Wenn er seinen Zuhoͤrern seine Ideen
                                 aufdringen konnte, so uͤberließ er es Anderen, sein Publicum durch den
                                 Zauber der Redner-Kunst zu verfuͤhren und hinzulenken, wo man es
                                 hinhaben wollte. – Als Privatmann steht er makellos vor uns. Freundlich,
                                 gerade, aufrichtig, huldigte er allen Tugenden, die das Gluͤk und die
                                 Zierde des
                                 haͤuslichen Lebens bilden, und wußte seine Freunde durch das
                                 schoͤne Band seltener Anhaͤnglichkeit an sich zu ziehen.
                              
                           
                        
                           Beitraͤge zur Geschichte der englischen Taktik.
                           Se. Maj. der Koͤnig Wilhelm IV. von England geruhte zu befehlen, daß jedes
                              Regiment der groß-britannischen Armee seine vollstaͤndige Geschichte
                              vom Tage seiner Errichtung bis auf die gegenwaͤrtige Zeit an Ihren
                              General-Adjutanten einsende, um hieraus ein vollstaͤndiges Werk
                              uͤber die Thaten der k. Armee im Allgemeinen und eines jeden einzelnen
                              Regimentes in's Besondere abfassen lassen zu koͤnnen. Portsmouth-Herald. Galignani. N. 4844. (Bei der Verachtung, die
                              unsere heutigen mystischen Constitutionellen auf den ehrwuͤrdigen Stand des
                              Kriegen zu werfen, und bei der Demoralisirung, die sie in Armeen uͤberall zu verbreiten suchen, waͤren
                              aͤhnliche Werke wohl in jedem Lande wuͤnschenswerth, das
                              selbststaͤndig und unerschuͤttert fort bestehen soll.)
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Deutsche.
                              Huskisson und die Eisenbahnen. Noch ein Wort zu seiner
                                 Zeit fuͤr eine gute Sache. Von Joseph Ritter von Baader. Muͤnchen
                                 bei F. Franckh. 1830. 8. (36 S.) Preis 24 kr.
                              
                              Da der ungluͤkliche Vorfall, welcher bei Feier der Eroͤffnung der
                                 großen Eisenbahn von Liverpool nach Manchester Hrn. Huskisson das Leben kostete, bereits einigen
                                 Gegnern dieser neuen Communicationswege eine willkommene Veranlassung gab, sie
                                 als eine gefaͤhrliche Vorrichtung verdaͤchtig zu machen, so theilt
                                 uns der Verfasser im Beginne dieser kleinen Schrift den umstaͤndlichen
                                 Hergang der Sache nach den genauesten Berichten und der gerichtlichen
                                 Untersuchung mit, welche bekanntlich ergaben, daß bloß die Nichtbeachtung der
                                 getroffenen Anordnungen von Seite der allerhoͤchsten Herrschaften, unter
                                 welchen sich Hr. Huskisson
                                 befand, nicht aber die Eisenbahn daran Schuld ist. Der Verfasser macht sodann
                                 auf die außerordentlichen Vortheile aufmerksam, welche bei der Schnelligkeit,
                                 Wohlfeilheit und Sicherheit dieses neuen Transportmittels aus einem allgemeinen
                                 System von Eisenbahnen in Bayern fuͤr den Handel, die Industrie und die
                                 Landwirthschaft, kurz fuͤr alle Classen der buͤrgerlichen
                                 Gesellschaft und auch fuͤr alle angraͤnzenden Laͤnder
                                 deßgleichen hervorgehen wuͤrden, wenn man eine Eisenbahn von der
                                 noͤrdlichen Graͤnze des Koͤnigreichs bis Hamburg und Bremen
                                 fortsezte. Er berichtet uns, wie die von der franzoͤsischen Regierung und
                                 den vereinigten Staaten projectirten schiffbaren Canaͤle Troz des bereits
                                 gemachten Aufwandes aufgegeben werden mußten, weil sie als mit den neuesten
                                 Fortschritten der Mechanik in Widerspruch stehend, die beabsichtigten Vortheile
                                 nicht vollstaͤndig gewaͤhren und so keine Unterstuͤzung
                                 finden konnten. Da die uͤberwiegenden Vorzuͤge der Eisenbahnen vor
                                 den Canaͤlen, obgleich von allen Sachverstaͤndigen laͤngst
                                 anerkannt, vor einem Jahre noch mit einigen Scheingruͤnden bestritten
                                 werden konnten, dieser Streit jezt aber durch die Resultate der Bohn von
                                 Liverpool nach Manchester ein fuͤr allemal entschieden ist, so sind die
                                 Bemerkungen des Verfassers gewiß ein Wort „zu seiner Zeit.“
                                 
                              
                           
                              b) Englische.
                              
                                 A treatise on atmospherical Electricity, including
                                       lightning Rods and Parayrells. By J.Murray. 2d Edit. 8.
                                       London. 1830.
                                 Elements of the Economy of Nature, or the Principles
                                       of Physics, Chemistry etc. By J. G.Macvicar. 8.
                                       London. 1830.
                                 An Outline of the sciences of Heat and Electricity.
                                       By Thom.Thomson. 8. London.
                                       1830.
                                 A concise system of Mechanics in theory and practise
                                       etc., by Jam,Hay. 8. Edinb.
                                       1829. Oliver et Boyd.
                                 A Supplement to „The Amateurs
                                       Perspective.“ By Rich.Davenport. 4.
                                       London 1829. 64 S. (Soll sehr wichtig seyn.)
                                 The first book of Euclid's Elements. 5. Edition. By
                                       Lieut. Colon.Thompson. 8. London
                                       1830.
                                 
                              
                           
                              c) Franzoͤsische.
                              
                                 Élemens de Statique, suivis de deux
                                       Mémoires per la Théorie des momens et des aires; par
                                       L.Poinsot. 8. Paris.
                                       1830. Chez Bachelier. 26 feuilles et 4 pl.
                                 
                                    Encyclopédie domestique, recueil de
                                       procédés concernant les arts et métiers,
                                       l'économie rurale et doméstique etc. 8. Paris. 1830. 28
                                       feuilles. Chez Salmon.
                                    
                                 
                                    Manuel du bonnetier et fabricant de bas ou
                                       traité de ces arts d'après les renseignemens fournis par
                                       plusieurs fabricans. 18. Paris. 1830. Chez Roret. 9 feuilles.
                                    
                                 Manuel théorique et pratique du serrurier, ou
                                       traité complet de cet art par le comte deGrandpré. 2
                                       edit. 18. Paris. 1830. Chez Roret. 9 feuilles.
                                 Traité théorique et pratique de l'art
                                       de bâtir, par J.Rondelet. 6me
                                       Edition. T. III. 4. Paris, 1830. Chez Rondelet fils.
                                 Arithmétique commerciale, industrielle et
                                       administrative réduite à l'addition, ou réforme
                                       complète du système de calcul suivi jusqu'à ce
                                       jour. 3me édit., par F.Midy. 8. Paris.
                                       1830. Chez Malher.
                                 Considérations sur les chemins de fer. Par M.
                                       J.Cordier. 8. Paris.
                                       1830. Chez Carilian Goeury. 16 Feuilles. 3 Planches.
                                 Cours élémentaire de fortification etc.
                                       ParImbert. III.
                                       Partic. 8. Paris. 1830. Chez Malher.
                                 Nouvelle maniére de fabriquer la poudre
                                       à tirer, par M.d'Artiques.
                                 Leçons de chimie appliquée à la
                                       teinture. Par M.Chevreul. 8. Paris
                                       1830. 2 vol. Chez Pichon et Didier. 24. Franken.
                                 Manuel du Bonnetier et du Fabricant de bas. Par
                                       V.Leblancet M.Préaux-Caltat. 18. Paris 1830. Chez Roret. 3 Franken.
                                 L'art de conduire et de regler les pendules et les
                                       montres, suivi d'une indication des regles, observations et calculs pour
                                       l'usage des montres astronomiques; par Fr.Berthoud. 3
                                       édit. 18. Paris 1827. Chez Bachelier. 5 2/3 feuill.
                                 Nouveau système d'écluses
                                       évitant toute perte de forces vives, autrement dit ne
                                       dépensant qu'un poids d'eau égal á celui des
                                       bâteaux ascendant, et gagnant an contraire la même
                                       quantité de liquide à la descente de ces derniers; par
                                       Mr.Burdin, ingen. d.
                                       mines. 4. Paris 1830. Chez Carillan Goeury. 31 S.
                                 Concours sur le percement des puits forés
                                       à l'effet d'obtenir des eaux jaillissantes applicables aux
                                       besoins de l'agriculture. Rapport par M. le vicomteHéricart de Thury. 8. Paris 1830. Chez veuve Husard. 64 pag.
                                 
                              
                           
                              d) Italiaͤnische.
                              
                                 La vera agricoltura pratica della Lombardia, di
                                       Vinc.Ferrario, figlio
                                       dell' autore dell' Agente in campagna etc. 8. Milano 1830. n.
                                       Societá tipografica dei classici italiani. XV und 781. 10
                                       Lire. (Obschon die Landwirthschaft in Deutschland anders
                                    gefuͤhrt werden muß, als in der Lombardei, koͤnnte der
                                    deutsche Landwirth aus diesem Buche doch manches lernen, vorzuͤglich
                                    was Kaͤsebereitung betrifft, in welcher Deutschland so weit
                                    zuruͤk ist. Auch uͤber Seidenzucht kommt hier manches
                                    Interessante vor.)
                                 Edizione completa degli scritti di agricoltura, arti
                                       e commercio di Ant.Zanon. 16. Udine.
                                       1830. p. frat. Mattiuzzi T. III-VII. (oder VII-XI. B.
                                    der Raccolta di opera scelte di autori
                                       friulani.) Wir haben von den herrlichen Werken dieses Justi der Italiaͤner bereits
                                    fruͤher Nachricht gegeben.
                                 
                                    
                                    Pensieri intorno all applicazione del calcolo al
                                       movimento della popolazione. Padova. 1829.
                                    
                                 Raccolta di opere ad uso della Scuola
                                       militarè. 8. Livorno. 1830. p. Sardi. IX. B. (Decker's Artillerie nach der
                                    franzoͤsischen Uebersezung.)
                                 Della educazione teorico-partica delle api
                                       nella quale s'insegnano i metodi facilissimi di approfittare del mele e
                                       della cera senza ucciderle, ed i vantaggi grandissimi che ne risultano
                                       da questa praticolure coltivazione. Op. postum. di PaoloSangiorgio, gia
                                       Prof. d'Agric. e di Botanica nel Liceo di Milano. 16. Milano. 1829. da
                                       Placido M. Visaj. 188 S. 1 Lira.
                                    
                                 Raccolta delle circolari dell' Azienda economica
                                       dell' interno sull' amministrazione de' boschi e delle selve. 8. Torino.
                                       1827–1828. p. Gius. Favale. 3 vol. 248, 304, 836 S.
                                 Memoria intorno alle devastazioni prodotte dalle
                                       acque a cagione dei diboscamenti, del Direttore generale dei ponte e
                                       strade e delle acque etc. 4. Napoli. 1825. tip. real. d. guerra.
                                       34. S.
                                 Storia e Descrizione de' principali teatri antichi e
                                       moderni, corredata di tavole, col saggio sull' architettura teatrale di
                                       M. Patte, illustrato con erudite osservazioni dal ch. architetto e
                                       pittore scenico Paoloandriani, per cura
                                       del Dott. Giul.Ferrario. 8. Milano
                                       1830. dalla tipogr. d. Dott. G.Ferrario. Lir.
                                       8. (Es soll das vollstaͤndigste Werk uͤber Theaterbau
                                    und Beleuchtung seyn, das wir besizen.)
                                 Elementi di Mineralogia di Stef. Andr.Renier, Prof. di
                                       Padova. T. 1. 8. Padova. 1825–1828 (616 S.)
                                 Trattato generale sulle stime dei fondi rustici,
                                       boschivi ed urbani, e sulle consegne e riconsegne si semplici che
                                       livellarie delle possessioni, edifizj e case, dell' ingegnere
                                       archittetto CaterinoSabini. 8. Milano.
                                       1830. tip. di C. M.Destefanis. 221
                                       pgg.
                                 Osservazioni tecniche a 250 e piè errori nell'
                                       opera di 221 pagine intitolata: Trattato generale sulle stime dei fondi
                                       rustici etc. dell ing. arch. C.Sabini, di
                                       Gius.Cerini. 8. Milano.
                                       1830. p. L. Nervetti. 75 pgg.
                                 (Obige Werke sind hoͤchst wichtig fuͤr jeden Oekonomen, der
                                    sich eine genaue Kenntniß vom Zustande der Landwirthschaft in
                                    Ober-Italien machen will.)
                                 
                                    Archivi del proprietario e dell' agricoltore, ossia
                                       collezione periodica di Memorie e di osservazioni sopra le parti tutte
                                       dell' economia domestica e rurale. 8. Piacenza. 1830. t. Del Majno. Vol.
                                       III. Fasc. 1.
                                    
                                 Portolano del Mare adriatico compilato sotto la
                                       direzioni dell Istituto geografico militare dell J. R. Stato maggiore
                                       generale dal Capitano G.Marieni. 4. Milano.
                                       1830. I. R. Stamperia. c. atlante.
                                 
                              
                           
                              e) Niederlaͤndische.
                              Verhandeling over de werktingelicke kracht van den Stoom.
                                    Diss. inaug. mathematico-physica de singularibus quibusdam
                                    proprietatibus, quae Vaporibus aqueis tanquam viribus mechanicis insunt,
                                    quam publice ac solemni disputationi submittit J. C.van Ryneveld. 8.
                                    Lovanii. 1829. p. Michel. 95 S. (Hr. Ryneveld wollte Anfangs eine Geschichte der
                                 Verbesserungen an der Dampfmaschine schreiben: Arago
                                 kam ihm aber im Annuaire fuͤr das Jahr 1829
                                 zuvor. Wir haben auf Arago's, des großen Mathematikers, vortreffliches Werk uͤber die Dampfmaschinen aufmerksam
                                 gemacht, und sie zu einer Uebersezung aufgefordert; so viel wir wissen, ist
                                 unser Wunsch bisher noch unerhoͤrt geblieben.)