| Titel: | Waschmaschine zum Waschen der Runkelrüben (laveur continu) von der Erfindung des Hrn. Champonnois. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. CXIV., S. 441 | 
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                        CXIV.
                        Waschmaschine zum Waschen der Runkelruͤben
                           (laveur continu) von der Erfindung des Hrn. Champonnois.
                        Aus dem Agriculteur-Manufacturier, Juin . 1830,
                              S. 280. im Bulletin des Sciences technol. Juillet . 1830. S.
                              280.)
                        Ueber das Waschen der Runkelruͤben.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine besteht aus einem Gittercylinder, der sich um seine Achse dreht,
                              welche auf einem Troge ruht, der bis auf zwei Drittel mit Wasser gefuͤllt
                              ist. Dieser Cylinder nimmt an einem Ende die Wurzeln auf, und laͤßt sie an
                              dem anderen fahren.
                           Der Trog ist ein festes Gestell, das unten und an den Seiten mittelst gehoͤrig
                              befestigter Bretter wasserdicht gemacht wird. Schraubenbolzen mit ihren Nieten
                              verstaͤrken dasselbe.
                           
                           Der Cylinder besteht aus hoͤlzernen Leisten, deren Durchschnitt ein Trapez
                              ist, und die auf der einen Seite auf dem Umfange eines Ringes aus Gußeisen, auf der
                              anderen auf einer hoͤlzernen Scheibe ruhen. Diese Leisten oder Prismen sind
                              so gestellt, daß die kleine Basis des Trapezes sich auf dem aͤußeren Umfange
                              des Cylinders befindet: sie werden durch kleine trapezoidale Prismen in der Mitte
                              und am Ende des Cylinders in gehoͤriger Entfernung von einander gehalten.
                              Drei eiserne Reife befestigen das Ganze gehoͤrig.
                           Dieser Cylinder ist dort, wo die Runkelruͤben in denselben eintreten, offen,
                              und am entgegengesezten Ende geschlossen, bis auf eine Oeffnung im Viertel des
                              Bakens, der den Cylinder schließt.
                           Diese Oeffnung reicht nicht bis an die Achse, sondern nur bis an einen kleinen
                              Cylinder, dessen Durchmesser um zwei Drittel kleiner ist, als der groͤßere,
                              und der sich zwischen dem Baken und einer halbkreisfoͤrmigen Scheidewand
                              eingeschlossen befindet. Diese Scheidewand steht von dem Baken um ein Achtel der
                              Laͤnge des großen Cylinders ab. Zwischen dem Baken und der Scheidewand
                              befindet sich auch noch ein Gitter aus Holz, welches einen der Raͤnder der
                              Oeffnung mit der Graͤnze der Scheidewand selbst verbindet. Dieses ganze
                              System ist nun auf einer Achse aus geschlagenem Eisen aufgezogen, welche auf drei
                              Lagern ruht, wovon zwei sich auf den Trog stuͤzen, das dritte aber auf einen
                              Querbalken sich stuͤzt, der von Verlaͤngerungen des oberen Rahmens des
                              Troges getragen wird.
                           Auf jener Seite, wo die Oeffnung des Cylinders frei ist, ist ein Rumpf aus Holz,
                              welcher mittelst Zweier Schweifstuͤke befestigt ist, die in Einschnitte am
                              Rande des Troges passen. Er ist an jener Seite, die dem Cylinder zugewendet ist,
                              offen, und aus dieser Seite fallen die Wurzeln in denselben. Der Cylinder wird
                              mittelst eines Laufriemens in Umlauf gesezt, die Wurzeln treiben sich im Wasser
                              umher, reiben sich an einander, und ziehen nach und nach gegen die Scheidewand mit
                              einer Geschwindigkeit, die mit jener des Cylinders selbst in Verhaͤltniß
                              steht. Wenn waͤhrend der Bewegung die Scheidewand uͤber der Achse ist,
                              so kommen die Wurzeln, welche vorruͤken um sich gleich hoch zu stellen, in
                              der Naͤhe des Bakens an; da aber die Scheidewand hinabsteigt um unter der
                              Achse durchzugehen, so befinden sich diese Wurzeln zwischen dem Baken und der
                              Scheidewand, und werden von dem Gitter aufgehalten, welches den Rand der Oeffnung
                              mit jenem der Scheidewand vereinigt; sie werden erst in den oberen Theil
                              hinaufgebracht, und durch die Oeffnung hinausgeworfen, wann der Rost vor dem Rande
                              des Troges vorbei ist. Sie fallen dann auf ein Gitter, das geneigt und zwischen den
                              Verlaͤngerungen des Rahmens angebracht ist, und gelangen auf diese Weise auf
                              eine Seite der
                              Waschmaschine, um daselbst noͤthigen Falles mittelst des Messers gereinigt zu
                              werden, oder sogleich unter die Reibwalzen zu gelangen. Die Rolle, welche Bewegung
                              ertheilt, stekt auf dem Ende der Achse gegen den Austritt der Wurzeln hin. Man
                              koͤnnte sie noch besser an der Seite des Rumpfes anbringen und so die
                              Verlaͤngerungen, die uͤber den Trog herausragen und die Spize der
                              Achse ersparen. In diesem Falle stuͤzt sich das Gitter, welches die Wurzeln
                              aufnimmt, wann sie aus dem Cylinder herauskommen, gegen den Trog.
                           Mit 10 oder 15 Umdrehungen in Einer Minute erhaͤlt dieser Apparat eine solche
                              Schnelligkeit, daß 15 bis 20,000 Kilogramm in 12 Stunden mittelst desselben
                              gewaschen werden koͤnnen, wenn das Wasser ein oder zwei Mal des Tages
                              gewechselt wird, je nachdem naͤmlich die Ruͤben mehr oder minder
                              unrein waren. Man muß den Rumpf nicht zu schnell bedienen, sondern die Sache so
                              einrichten, daß die Wurzeln, welche eben in der Waͤsche stehen, immer nur
                              ungefaͤhr bis auf ein Viertel des Durchmessers des Cylinders reichen.