| Titel: | Vorrichtung zum Heben des Wassers, der Syrupe und anderer Flüssigkeiten mittelst des Dampfes, statt mittelst einer Pumpe. Von Hrn. Dubrunfaut. | 
| Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. CXVII., S. 447 | 
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                        CXVII.
                        Vorrichtung zum Heben des Wassers, der Syrupe und
                           anderer Fluͤssigkeiten mittelst des Dampfes, statt mittelst einer Pumpe. Von Hrn.
                           Dubrunfaut.
                        Aus dem Agriculteur-Manufacturier. Mai. 1830. S
                              67. im Bulletin des Scienc. technol. Juill. 1830. p. 282.
                        Dubrunfaut, Vorrichtung zum Heben des Wassers etc.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung besteht lediglich aus einem blechernen Cylinder, welcher mittelst
                              eines Autoclavdekels geschlossen, und mit mehreren Roͤhren mit
                              Haͤhnen versehen ist. Wenn man nun die Maschine in Thaͤtigkeit sezen,
                              und den Runkelruͤbensaft in die Hoͤhe treiben will, so oͤffnet
                              man den Hahn einer ersten Roͤhre, die mit dem Dampferzeuger in Verbindung
                              steht, dessen Dampf einen Druk von 1 1/2 bis 2 Atmosphaͤren aͤußert,
                              und die an den oberen Theil des Cylinders anstoͤßt. Man oͤffnet
                              gleichfalls den Hahn einer zweiten Roͤhre, die aus dem unteren Theile des
                              Cylinders hervortritt, der Fluͤssigkeit Durchgang gewaͤhren und sie
                              auf die verlangte Hoͤhe empor heben soll. Wenn nun der Dampf durch die erste
                              Roͤhre in den Cylinder eintritt, so verjagt er die Luft durch die zweite, und
                              wenn diese anfaͤngt mit Gewalt aus dieser Roͤhre auszufahren, kann man
                              beinahe gewiß seyn, daß der Apparat von aller Luft gereinigt ist. Man schließt
                              sodann die Haͤhne dieser Roͤhren, und oͤffnet den Hahn einer
                              dritten, die in einen kleinen Behaͤlter taucht, welcher vorlaͤufig mit
                              Saft gefuͤllt wurde, und die mit dem oberen Theile des Cylinders in
                              Verbindung steht, in welchen sie sich mit einem Brauseknopfe endet. Wenn der Druk im
                              Inneren des Cylinders zu stark ist, so faͤhrt der Dampf durch dieselbe
                              Roͤhre heraus und entleert sich in den Behaͤlter; das Gleichgewicht
                              wird sich aber sehr bald herstellen, indem der innere Druk kleiner wird, der Saft
                              wird in der Roͤhre aufsteigen und durch die Brause sich in den Cylinder
                              entleeren. Der Saft wird also den Dampf verdiken. Nachdem man mm ungefaͤhr so
                              viel als einen Eimer (seau) Saft uͤbergehen ließ,
                              schließt man den Hahn dieser dritten Roͤhre, und oͤffnet jenen einer
                              vierten, die an dem oberen Theile des Cylinders zur Seite desselben entsteht, und in
                              den Behaͤlter des Saftes taucht, der nicht uͤber 20 bis 25 Fuß unter
                              jenem Puncte stehen darf, wo diese Roͤhre austritt. Der Saft steigt in die
                              Hoͤhe, und fuͤllt den Cylinder, wenn sie voll ist, wovon man sich
                              durch das Erkalten der Waͤnde uͤberzeugen kann. Man schließt dann den
                              Hahn der lezteren Roͤhre, und oͤffnet jenen der ersteren. Der Dampf
                              tritt neuerdings ein, druͤkt die Fluͤssigkeit durch seine
                              Expansivkraft, und treibt sie in die zweite Roͤhre, deren Hahn man
                              oͤffnet. Der Saft wird dann in schiklichen Apparaten aufgesammelt, und wenn
                              der Dampf herausfaͤhrt, schließt man die Haͤhne und faͤngt von
                              vorne an.
                           Die Verdichtung des Dampfes, welcher auf den Saft druͤkt, um ihn in die
                              Hoͤhe zu treiben, ist sehr schwach, indem sie nur derjenigen gleich kommt,
                              die den Dampf betrifft, welcher seine Temperatur den Waͤnden des Cylinders
                              und der Oberflaͤche des Saftes mittheilt; dieß betraͤgt nun bei einem
                              so kleinen Durchmesser des Apparates wenig. Ueberdieß schuͤzt eine
                              hoͤlzerne Scheibe innenwendig im Cylinder die Fluͤssigkeit etwas gegen
                              die Beruͤhrung des Dampfes.
                           Dieser Apparat ist eine Nachahmung desjenigen, welchen Hr, Manoury d'Ectot an der Schlaͤchterei Grenelle zu Paris anbrachte, um
                              daselbst Wasser in die Hoͤhe zu heben.