| Titel: | Verbesserung in dem Verfahren Flüssigkeiten zu verdampfen, und Tücher und Zeuge, Wolle, Seide, Papier etc. ohne Beihülfe von Hize zu troknen, worauf Jos. Hurd, d. jüng. zu Boston in Massachusetts, sich am 23. Jänner ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. XVI., S. 49 | 
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                        XVI.
                        Verbesserung in dem Verfahren
                           Fluͤssigkeiten zu verdampfen, und Tuͤcher und Zeuge, Wolle, Seide, Papier
                           etc. ohne Beihuͤlfe von Hize zu troknen, worauf Jos. Hurd, d. juͤng. zu Boston in
                           Massachusetts, sich am 23. Jaͤnner ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Journal of the Franklin Institute,
                              April, und Register of Arts, Sept. S. 111.
                        [Verbesserung in dem Verfahren Fluͤssigkeiten zu
                           verdampfen.]
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung besteht darin, daß man die Gegenstaͤnde, aus welchen das
                              Wasser oder die Feuchtigkeit vertrieben werden soll, in sehr schnelle Bewegung
                              versezt.
                           Zu diesem Ende wird ein großes sich drehendes Gestell in Form eines Haspels
                              verfertigt, und auf diesem der Zeug oder Gegenstand, welcher getroknet werden soll,
                              auf irgend eine Weise befestigt.
                           Die Achse wird durch Wasser oder durch irgend eine Triebkraft in Umlauf gesezt, und
                              die Verduͤnstung oder das Abtroknen wird in dem Verhaͤltnisse der
                              Beschleunigung der Bewegung vermehrt und beschleunigt werden. Wenn die Bewegung sehr
                              schnell ist, hat hier nicht bloß Verduͤnstung Statt, sondern das Wasser wird selbst tropfenweise
                              aus dem Zeuge weggeschnellt, in Folge der Centrifugalkraft.
                           Diese Vorrichtung kann mit großem Erfolge zur Verduͤnstung des Salzwassers bei
                              Salinen verwendet werden. Die Soole kann in ein Beken oben auf der Achse geleitet
                              werden, dessen Boden mit Loͤchern versehen ist, durch welche die Soole auf
                              Stricke, grobe Tuͤcher, Bretter oder irgend eine passende Vorrichtung
                              auffallen kann, welche mit den oberen und unteren Theilen der Achse verbunden ist
                              und daran haͤngt.Gradirhaͤuser aus Seilen sind in Piemont seit vielen Jahren im Gange,
                                    selbst an hoͤchst armen Soolen. Die Wurfskraft aber zum
                                    Zerstaͤuben der Soole in einen Staubregen zu verwenden, diese Idee
                                    scheint in Europa noch neu zu seyn. Es fragt sich nur, wie der
                                    Patent-Traͤger sie ausfuͤhrt; denn in dieser Notiz ist
                                    von der Art der Ausfuͤhrung nichts angegeben, von welcher jedoch
                                    Alles abhaͤngt. Daß die Natur selbst, durch Sturmwinde, auf diese
                                    Weise Salz aus dem Meerwasser abscheidet, und in seinem Staube an den Ufern
                                    fallen laͤßt, ist allgemein bekannt.A. d. Ue.