| Titel: | Verbesserung an Knöpfen und an den zur Verfertigung derselben nothwendigen Maschinen, worauf Wilh. Church, Gentleman zu Birmingham in Warwickshire, sich am 26. März 1829 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LXII., S. 174 | 
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                        LXII.
                        Verbesserung an Knoͤpfen und an den zur
                           Verfertigung derselben nothwendigen Maschinen, worauf Wilh. Church, Gentleman zu Birmingham in
                           Warwickshire, sich am 26. Maͤrz 1829 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 29. 1830. S.
                              239.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Church, Verbesserung an Knoͤpfen und an den zur Verfertigung
                           derselben nothwendigen Maschinen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserung bezieht sich auf eine fruͤhere Verbesserung in Verfertigung
                              der Knoͤpfe, welche der Patent-Traͤger Hrn. Th. Tyndall mittheilte (Vergl. London
                                 Journ. of Arts III. Bd. S. 126. II. Series.
                              Polyt. Journ. Bd.
                                 XXXIV. S. 8.), indem er damals außer Landes war. Bei der fruͤheren
                              Verbesserung handelte es sich um Verfertigung von Knoͤpfen einer ganz eigenen
                              Art, die den gewoͤhnlichen seidenen Knoͤpfen an
                              Maͤnnerroͤken aͤhnlich sind: hierzu bediente man sich einer
                              sich drehenden Achse, welche alle Theile des Mechanismus in Bewegung sezte, um die
                              Materialien zu sammeln, zu verbinden und so den Knopf zu vollenden.
                           So sinnreich auch dieser Apparat jedem Mechaniker erscheinen mußte, so besaß er doch
                              gewisse Theile, die so verwikelt waren, daß die Maschine nicht mit der
                              gehoͤrigen Leichtigkeit arbeiten konnte, ihre Arbeit weniger vollendet
                              lieferte, und leichter in Unordnung gerieth, als bei einer sicheren und
                              kraͤftigen Maschine nie der Fall seyn darf. Um diesen Nebeln abzuhelfen, um
                              die gelieferte Waare zu verbessern, den Mechanismus zu vereinfachen, wurden
                              gegenwaͤrtige Verbesserungen von dem Patent-Traͤger sehr sinnreich
                              angenommen. Der Bau der Maschine ist im Ganzen derselbe, wie an der vorigen, die
                              einzelnen Theile sind aber sehr verschieden.
                           „Meine Verbesserungen,“ sagt Church in
                                 seiner Patent-Erklaͤrung, „an Knoͤpfen und
                                 an den Maschinen und Apparaten zur Verfertigung derselben bestehen in gewissen
                                 Abaͤnderungen und Zusaͤzen an einem Knopfmacherapparate, auf
                                 welchen sich in Folge einer Mittheilung von mir, als ich im Auslande war, Thom.
                                 Tyndall, Esqu. zu Birmingham, am 4. Dec. 1827 ein
                                 Patent ertheilen ließ, auf welches ich mich hier beziehe. Meine
                                 gegenwaͤrtigen Verbesserungen an der fruͤheren Maschine bestehen
                                 in Folgendem: 1) in dem Mechanismus und in der Art, wie die sogenannten Muscheln
                                 (shells) oder Grundlagen der Knoͤpfe
                                 bereitet werden; 2) in einer neuen Art von Oehren an der Hinterseite der
                                 Knoͤpfe, d.h., in einer neuen Maschinerie oder in einer neuen Vorrichtung
                                 hierzu; 3) in der Einrichtung, wodurch der Florentiner Taffet oder der Zeug,
                                 welcher die Oberflaͤche des Knopfes bedeken soll, in die Maschine
                                 geleitet wird; 4) der Apparat, um die Kanten des Florentiner Taffetes
                                 uͤber die Muschel des Knopfes zusammen zu sammeln, ehe das
                                 Oehrstuͤk daran befestigt wird; 5) die Art, wie die Raͤder
                                 getrieben werden, welche die verschiedenen Theile des Knopfes fuͤhren,
                                 woraus der Knopf gebildet und zusammengesezt wird. Das Detail hiervon ist in den
                                 beigefuͤgten Zeichnungen treulich und vollkommen dargestellt, und wird
                                 aus folgender Beschreibung leicht begreiflich. Dieselben Buchstaben bezeichnen
                                 dieselben Gegenstaͤnde.“
                              
                           
                              „Fig.
                                    1. zeigt eine vollendete Maschine zum Knopfmachen mit den
                                 gegenwaͤrtigen Verbesserungen von der Vorderseite; Fig. 2. zeigt sie von
                                 der Endseite, und zwar links von Fig. 1. Die Kraft,
                                 welche die Maschine treibt, muß an der horizontalen Achse, AA, angebracht werden, entweder mittelst der
                                 Hand, oder der Laufscheibe und des Laufbandes von einer Dampfmaschine her oder
                                 von irgend einer Triebkraft: ein Flugrad regulirt die Bewegung. Auf der
                                 erwaͤhnten Achse ist ein abgestuzt kegelfoͤrmiges Rad, B, befestigt, das in ein aͤhnliches Rad, C, an dem unteren Ende der kurzen senkrechten Achse.
                                 D, eingreift; an dem oberen Ende ist eine Kurbel
                                 E. Von dieser Achse D aus entwikelt sich die Triebkraft, welche die Wagen oder Schlitten
                                 in Thaͤtigkeit sezt, die die Materialien herbeifuͤhren aus welchen
                                 der Knopf verfertigt wird.“
                              
                           
                              „Oben auf einem schiebbaren Pfeiler, F, sind
                                 ein Paar Federklauen G aufgezogen, welche ein
                                 duͤnnes Metallblatt halten, woraus die Muscheln oder Grundlagen der
                                 Knoͤpfe mittelst der schneidenden Praͤgestaͤmpel auf die
                                 unten anzufuͤhrende Weise verfertigt werden. Ein anderer schiebbarer
                                 Pfeiler, H, fuͤhrt ein aͤhnliches
                                 Klauenpaar I, das ein Metallblatt haͤlt,
                                 woraus die uͤbrigen Scheiben geschnitten werden, welche die
                                 Oehrstuͤke geben, d.h. den hinteren Theil des Knopfes mit seinem Oehre.
                                 Auf der entgegengesezten Seite der Maschine, also auf der Hinterseite derselben,
                                 die in Fig.
                                    3. dargestellt ist, ist die Walze k
                                 angebracht, welche den Florentiner Taffet fuͤhrt oder uͤberhaupt
                                 den Stoff, der als Ueberzug fuͤr die Knoͤpfe dient. Diese Walze
                                 haͤngt auf Zapfen, die in dem schiebbaren Rahmen, LL, gelagert sind.“
                              
                           
                              „Die Theile des Mechanismus, die auf der Tafel der Maschine liegen, sind
                                 in der horizontalen Ansicht oder in dem Grundrisse, Fig. 4., dargestellt,
                                 und erklaͤren die Bewegungen der verschiedenen Zahnstoͤke,
                                 Triebstoͤke, Faͤnger, die mit dem oben erwaͤhnten
                                 Speisungsapparate verbunden sind.“
                              
                           
                              „Die Umdrehung der Kurbel E macht, daß der
                                 Hebel O (siehe Fig. 4.) sich
                                 schwingt. Dadurch wird der Fang, P, hin und her
                                 bewegt, und da dieser Fang bei jedem Schlage des Hebels in einen Zahnstok, Q, eingreift, welcher an dem schiebbaren Wagen oder
                                 Gestelle, L, befestigt ist, so bewegt er diesen
                                 Zahnstok, Q, und zugleich auch den schiebbaren
                                 Wagen, L, um die Weite eines Zahnes. Das Schieben
                                 dieses Wagens, Rahmens oder Gestelles macht, daß der daran befestigte Zahnstok
                                 R einen Triebstok S
                                 an dem hinteren Ende des Schaftes T treibt. Dieser
                                 Schaft, oder diese Spindel T (die in Fig. 4. gebrochen
                                 dargestellt ist) laͤuft quer uͤber die Tafel der Maschine, und hat
                                 zwei andere Triebstoͤke an ihren gegenuͤberstehenden Enden, wovon
                                 jeder einzeln in die Zahnstoͤke V und U eingreift, die an jene schiebbaren Platten
                                 befestigt sind, auf welchen die Pfeiler F und mit
                                 den Speisungsapparaten angebracht sind.“
                              
                           
                              „Es wird auf diese Weise klar, daß die Umdrehung der Kurbel E, mittelst der Dazwischenkunft des Hebels O und des Sperrkegels P
                                 die schiebbare Stange L zum Eintreiben des Cylinders
                                 bewegt, und diese schiebbare Stange treibt durch ihren Zahnstok R den Triebstok und die Achse S, T, welche mittelst der Triebstoͤke und Zahnstoͤke VU den Speisungsapparat treibt, um die beiden
                                 Metallblaͤtter herbeizuschaffen, aus welchen die Muscheln und die
                                 Oehrstuͤke der Knoͤpfe verfertigt werden.“
                              
                           
                              „Man seze nun, daß das Metallblatt, aus welchem die Muscheln gebildet
                                 werden sollen, in den Klauen G gehalten wird, und
                                 durch den Ausschnitt der Punzenbuͤchse W
                                 durch ist, in welcher die Scheibe zum Knopfe ausgeschnitten wird. Auf eine
                                 aͤhnliche Weise wird das andere Metallblatt zur Bildung des Oehres in den
                                 Klauen I gehalten, und durch den Ausschnitt in
                                 der Punzenbuͤchse x zu demselben Ende
                                 durchgelassen.
                              
                           
                              „Der Bau der Messer zum Ausschlagen der Scheiben fuͤr die Muscheln
                                 und fuͤr die Oehrstuͤke ist sehr aͤhnlich, und sie sind nur
                                 in der Groͤße etwas verschieden, wie man in der einzelnen Figur 5 sieht. a ist ein Stift, der durch den Hebel b und durch den Pfeiler c laͤuft, welcher, wie man in Fig. 2. sieht, auf der
                                 Platte d befestigt ist.“
                              
                           
                              „An einem Ende des Hebels b ist die Stange e befestigt, welche sich nach abwaͤrts
                                 erstrekt, und unten mit dem Klopfhebel, f, verbunden
                                 ist, der an dem Buͤgel g haͤngt.
                                 Dieser Hebel, f, wird von einem excentrischen Rade
                                 an der Hauptachse, A, getrieben; so wie also das
                                 excentrische Rad, h, herumlaͤuft, wird der
                                 Klopfheber f gehoben, welcher die Stange, e, und den Schweif des Hebels, b, hebt, wodurch der Punzen an dem entgegengesezten
                                 Ende des Hebels niedergedruͤkt, und so die Scheibe aus dem Metallblatte
                                 ausgeschnitten wird.“
                              
                           
                              „Die besondere Einrichtung dieses Punzens ist in der Durchschnittsfigur 5
                                 angegeben. W ist die oben erwaͤhnte
                                 Punzenbuͤchse, in welcher sich ein Einschnitt befindet, durch den man das
                                 Blatt Metall nach der Kante einschieben kann. Der schneidende Punzen, i, ist eine cylindrische Roͤhre aus Stahl,
                                 welche, nachdem sie auf die oben angegebene Weise durch Einwirkung des Hebels,
                                 b, hinabgedruͤkt wurde, gegen das untere
                                 Messer, j, eine Scheibe aus dem Metallblatte
                                 ausschlaͤgt, welche durch das Messer in die Vertiefung von j hinabgetrieben wird. Es ist dort ein
                                 Staͤmpel k, der innerhalb der schneidenden
                                 Roͤhre i wirkt, welche mit einem Hebel l verbunden ist, der auf einer Achse in dem Pfeiler
                                 c aufgezogen ist. Das entgegengesezte Ende
                                 dieses Hebels l ist an einer Stange, m, befestigt, welche mit der Stange e zu dem excentrischen Rade h hinabsteigt, wo ein aͤhnlicher Klopfhebel, wie f, welcher innenwendig arbeitet, von dem
                                 excentrischen Muschelrade unmittelbar in Thaͤtigkeit gesezt wird, sobald
                                 die Scheibe ausgeschnitten wurde, und so den Punzen noͤthigt, die Scheibe
                                 durch die Vertiefung k zu treiben oder den Zugblok
                                 (drawing block) j,
                                 und die Kanten nach aufwaͤrts zu drehen (was man technisch durchziehen (drawing
                                    through) nennt, wodurch dann die auf diese Weise gebildete Muschel in
                                 einer der Vertiefungen des Fuͤhrungsrades (Carrying wheel) n, abgesezt
                                 wird.“
                              
                           
                              „Die Scheiben fuͤr die Oehrstuͤke, welche nicht gar so groß
                                 sind, wie jene fuͤr die Muscheln, werden auf eine aͤhnliche Weise,
                                 wie diese lezteren, geschnitten und gezogen. Die Punzenbuͤchse zum
                                 Schneiden der Oehrstuͤke ist in Fig. 1 und 2. in o dargestellt, und p ist
                                 die hohle Stange, die das Messer und den in derselben enthaltenen
                                 Staͤmpel enthaͤlt, welche von den Klopfhebeln, q, in Thaͤtigkeit gesezt werden, die von einem
                                 correspondirenden Muschelrade auf der Hauptachse in Thaͤtigkeit gesezt
                                 werden. Auch diese Scheiben werden in einem der Fuͤhrungsraͤder,
                                 r, abgelegt, und sind so bereit durch die
                                 Maschine umhergefuͤhrt zu werden, um die in der fruͤheren
                                 Patent-Erklaͤrung beschriebenen noͤthigen Manipulationen
                                 mit den Knoͤpfen vorzunehmen.
                              
                           
                              „Fig.
                                    6. stellt das System von Laufraͤdern dar, horizontal und
                                 abgenommen von den uͤbrigen Theilen der Maschine. Es sind deren um zwei
                                 mehr, als im fruͤheren Patente, n und r: sie dienen, wie man oben bemerkte, zur Aufnahme
                                 und Herumfuͤhrung der Muschel- und Oehrstuͤke. Diese
                                 Fuͤhrungsraͤder sind auf einer senkrechten Achse aufgezogen, und
                                 werden von einem darunter befindlichen Zahnraͤdergetriebe in
                                 Thaͤtigkeit gesezt.“
                              
                           
                              „Nach meiner gegenwaͤrtigen Methode das Oehr des Knopfes zu bilden,
                                 wird das Oehrstuͤk von den Fuͤhrungsraͤdern zu den
                                 verschiedenen Punzen gefuͤhrt, wie in der fruͤheren
                                 Patent-Erklaͤrung. Wenn man nun annimmt, daß das Oehrstuͤk
                                 in dem Fuͤhrungsrade r im Loche N. 1. abgesezt wurde, so wird es nach 3 Bewegungen
                                 in der Maschine in der Lage von N. 4. kommen,
                                 unmittelbar unter ein Loch in dem Rade s: zu dieser
                                 Zeit kommt aber das erste Paar von Praͤgestaͤmpeln in
                                 Thaͤtigkeit, um ein Kreuz durchzustechen und herzustellen, welches das
                                 Oehr bildet. Diese Praͤgestaͤmpel sind in verschiedenen Figuren
                                 dargestellt, zum Theile im Durchschnitte (in der Platte im Viertel ihrer
                                 Groͤße.)“
                              
                           
                              „Fig.
                                    6. zeigt das erste Paar Praͤgestaͤmpel, wodurch das
                                 Stuͤk Metall in der Form eines Kreuzes durchbohrt und kugelfoͤrmig
                                 erhoben wird. Nachdem das Oehrstuͤk bis zum naͤchsten Standpunkte,
                                 N. 5., gekommen ist, wird eine kleine Zange
                                 angebracht, um die Kanten an einem der Zaͤngelchen des Kreuzes oder des
                                 Oehres abzurunden. Diese Zaͤngelchen sind mit einem der niedersteigenden
                                 Punzen verbunden, und in Fig. 7. einzeln
                                 abgenommen dargestellt. Die Zangen, aa, sind
                                 zwischen dem hohlen Punzen fest gehalten; ihre Faͤnge werden von einer
                                 Feder so lang offen gehalten, bis sie das Kreuz, b,
                                 umfaßt haben; ein keilartiges Stuͤk uͤber denselben wirkt auf die
                                 Schweife der Zangen, noͤthigt sie sich zu schließen, und das
                                 Zaͤngelchen des Oehres in eine rundliche drathartige Form zu
                                 druͤken. Das keilaͤhnliche Stuͤk wird durch gegliederte
                                 Heber, cd, wie man in Fig. 8. sieht,
                                 niedergedruͤkt, und mit der senkrechten Stange w, verbunden, wie man in Fig. 3. sieht: auf
                                 diese Stange wirkt das sich drehende excentrische Muschelrad, x, auf der Hauptachse. Die naͤchste Bewegung
                                 der Maschine bringt das Oehrstuͤk in die Lage N. 6., wo eine aͤhnliche kleine Zange die von denselben Hebeln
                                 und Stangen getrieben wird, die andere Stange des Queroͤhres kneipt, und dem Oehre im Loche
                                 N. 7. die Vollendung gibt. Die
                                 Praͤgestaͤmpel, Fig. 8., werden hier
                                 auf dieselbe Weise, wie oben angegeben wurde, in Thaͤtigkeit
                                 gesezt.“
                              
                           
                              „Die Weise, wie ich die Punzen in dieser Maschine arbeiten lasse, ist
                                 derjenigen sehr aͤhnlich, die in der vorigen
                                 Patent-Erklaͤrung gegeben wurde, d.h., die obere Reihe der Punzen
                                 ist an dem oberen beweglichen Bloke yy
                                 befestigt, und die untere Reihe derselben an dem unteren beweglichen Bloke, zz, welche beide mittelst der Seitenstangen,
                                 die mit den Kurbeln auf der Hauptachse, AA,
                                 verbunden sind, auf und nieder gelassen werden. In Folge dieser Bewegungen
                                 werden die correspondirenden Punzen und Praͤgestaͤmpel, die sich
                                 durch die Leitungsplatten durchschieben, an einander gebracht und der
                                 gehoͤrige Druk bei der Zusammensezung der verschiedenen Theile des
                                 Knopfes und bei der Vollendung desselben gegeben.“
                              
                           
                              „Die Scheiben von Florentiner-Taffet oder von anderen Stoffen,
                                 welche die Oberflaͤche der Knoͤpfe uͤberziehen, werden aus
                                 dem Stuͤke zugleich mit den metallischen Scheiben ausgeschlagen, jedoch
                                 an der entgegengesezten oder an der hinteren Seite der Maschine. Der
                                 Florentiner-Taffet ist, wie oben bemerkt wurde, auf der Walze k aufgerollt, und wird zwischen die Ziehewalzen in
                                 den Ausschnitt der Punzenbuͤchse x
                                 gefuͤhrt, wo das Messer, welches so gebaut ist, wie es im vorigen Patente
                                 beschrieben wurde, herabgelassen wird, und die Florentiner-Scheiben
                                 mittelst der Hebel und Stangen zzzz
                                 ausschneidet: an dem unteren Ende befindet sich ein Klopfhebel, auf welchen ein
                                 excentrisches Muschelrad im Mittelpunkte der Hauptachse wirkt.“
                              
                           
                              „Es ist nun noͤthig auf einen fruͤheren Theil dieser
                                 Patent-Erklaͤrung zuruͤkzuweisen, in welchem die
                                 Seitenbewegungen der Pfeiler des Speisungsapparates, F,
                                    H, und LL so dargestellt sind, als
                                 wuͤrden sie durch die Umdrehung der Triebstoͤke bewegt, die
                                 einzeln in die Zahnstoͤke V, U, und R eingreifen; man wird hieraus einsehen, daß die
                                 Metallblatter, welche die Muscheln und Oehrstuͤke der Knoͤpfe
                                 bilden, so wie auch der Florentiner-Taffet selbst, der sie bedekt, auf
                                 diese Weise nach und nach durch ihre einzelnen Punzen-Buͤchsen
                                 durchgeschoben, und die Scheiben aus denselben auf die oben beschriebene Weise
                                 ausgeschnitten werden.“
                              
                           
                              „Man seze nun es sey eine Reihe solcher Scheiben von dem Ende eines jeden
                                 Metallblattes und von dem Stuͤke Florentiner-Taffet in gerader
                                 Linie ausgeschnitten, so wird es nothwendig die Blaͤtter und den
                                 Florentiner-Taffet vorwaͤrts und dann wieder
                                 ruͤkwaͤrts zu bringen, um nach der Seite eine andere Reihe von
                                 Scheiben aus jedem derselben schneiden zu koͤnnen: die Vorrichtung hierzu
                                 ist in Fig.
                                    3 und 4. dargestellt.“
                              
                           
                              „Wenn der Zahnstok Q dem Ende seines Laufes zu
                                 nahe gekommen ist, so ruͤkt ein am Zahnstoke befestigter Klopfer gegen
                                 eine schiefe Flaͤche an der Seite des Stuͤkes f, und stoͤßt ihn in die durch punktirte
                                 Linien angedeutete Lage. Der Zwek dieser Bewegung ist, daß bei der
                                 naͤchsten Umdrehung der Kurbel E das Ende des
                                 Hebels O* bei g gegen
                                 das Ende des Stuͤkes f schlagen kann, und
                                 dieses dadurch veranlaßt, den dreiarmigen Hebel, h,
                                 in die durch Punkte angezeigte Lage zu bringen. Diese Bewegung des Hebels, h, laͤßt den Federspenkegel, i, in die Zaͤhne des Zahnstokes, Q, fallen, und zieht zugleich den Sperrkegel P aus dem Zahnstoke zuruͤk. Die Umdrehung der
                                 Kurbel, E, wodurch die Hebel in Thaͤtigkeit
                                 gebracht werden, macht nun den Zahnstok Q, und
                                 zugleich den Schlitten mit dem Florentiner-Taffet wieder
                                 zuruͤklaufen; gleichzeitig aber mit dieser lezten Arbeit schlaͤgt
                                 der Klopfer, C, gegen eine schiefe Flaͤche
                                 auf der Fangstange k, und druͤkt sie
                                 zuruͤk, wie die Punkte zeigen, so daß, wie der Hebel o sich schwingt, ein Stift an dem Ende desselben den
                                 Haken von k faͤngt, und die Fangstange der
                                 Laͤnge nach hinzieht, welche den Hebel und den Spenkegel bewegt (l), und so das Sperrrad m um einen Zahn vorwaͤrts treibt.“
                              
                           
                              „An dem oberen Ende der senkrechten Achsen n,
                                 woran das Sperrrad m befestigt ist, befindet sich
                                 ein breites Rad, das in ein aͤhnliches Rad o
                                 an der horizontalen Achse, p, eingreift, welche
                                 laͤngs dem Ruͤken des Florentiner-Wagens herlaͤuft.
                                 Dieses Rad, o, ist von einem Knechte bewacht, und
                                 laͤßt die Achse p von einem Ende desselben zu
                                 dem anderen sich schieben, indem es mittelst eines Federschluͤssels
                                 angeschlossen ist.“
                              
                           
                              „Die gelegentlichen Bewegungen der Achsen n
                                 und p werden mittelst eines Getriebes von
                                 Zahnraͤdern, q, den Speisungswalzen r (siehe Fig. 3.) mitgetheilt,
                                 wodurch die Kante des Florentiner-Taffetes nach dem Abschneiden einer
                                 jeden Reihe vorgeschoben wird.“
                              
                           
                              „Um die Metallblaͤtter vorwaͤrts zu schieben oder
                                 aufzustellen, nachdem jede Reihe von Scheiben fuͤr die Muscheln und
                                 Oehrstuͤke weggeschnitten wurde, kommt ein Zahnrad, s, in die Mitte der obenen Speisungswalze, welches
                                 in ein Zahnrad eingreift, das sich auf der Achse, t,
                                 schiebt. Diese Achse wird daher gleichzeitig mit jenen getrieben, die den
                                 Florentiner-Taffet herbeifuͤhren, und da zwei Triebstoͤke
                                 von verschiedenem Durchmesser auf dieser Achse befestigt sind, die in die
                                 Zahnstoͤke vv und uu eingreifen, welche Zahnstoͤke mit
                                 dem Speisungsapparate verbunden sind, indem sie den Schlitten oder Wagen der Klauen G und I angemacht sind,
                                 so werden noͤthigen Falles die Metallblaͤtter
                                 eingezogen.“
                              
                           
                              „Das ganze Zahnradgetriebe, welches die Wagen (carriers) treibt, wird von einem Kurbelrade, W, auf der Achse D getrieben (siehe Fig. 1.).
                                 Dieses Rad greift in ein besonders geformtes Sternrad ein, X, welches man in zwei Lagen und in einem
                                 groͤßeren Maßstabe in Fig. 8 und 9.
                                 sieht.“
                              
                           
                              „Bei einem Ruͤkblike auf die fruͤhere
                                 Patent-Erklaͤrung ist die Weise, wie die Kanten des
                                 Florentiner-Taffetes eingesammelt werden, leicht erklaͤrlich. Ich
                                 vollende diese Arbeit nach der in Fig. 10 und 11.
                                 dargestellten Weise. Der Apparat besteht aus zwei sehr duͤnnen
                                 Stahlplatten, die sich uͤber einander schieben. Sie sind in messingenen
                                 Rahmen aufgezogen, und zwischen die zwei Central-Carrierraͤder
                                 gestellt, wie man in yy, Fig. 5. sieht.Daß die Figuren im Originale sehr oft falsch citirt sind, ist nicht die Schuld des Uebersezers. A. d.
                                       Ue. In jeder Platte befindet sich ein Loch von besonderer Form: die Enden
                                 eines jeden Loches sind kreisfoͤrmig, aber von verschiedenem Durchmesser,
                                 so daß, wenn die Platten in Einer Richtung gehoben werden, eine
                                 kreisfoͤrmige Oeffnung von ungefaͤhr Einem Zolle gebildet wird,
                                 und wenn sie in der entgegengesezten Richtung geschoben werden, die Oeffnung
                                 verkleinert wird. Diese Bewegung geschieht mittelst der Kurbelhebel, zz, auf welche ein excentrisches Muschelrad
                                 auf der Hauptachse wirkt. Ehe diese Sammler in Thaͤtigkeit kommen, wird
                                 die Muschel des Knopfes, und mit dieser zugleich der Florentiner-Taffet
                                 unter ihr, wie in der fruͤheren Patent-Erklaͤrung
                                 erklaͤrt wurde, in eines der Loͤcher des unteren Carrierrades
                                 gefuͤhrt, wodurch die Kanten der Florentiner-Scheibe rings um den
                                 Rand der Muschel in die Hoͤhe gehoben und dadurch in dem Rade
                                 eingeschlossen werden. Nun kommen die Knoͤpfe unter die Oeffnung der
                                 Sammler, wo sie, mittelst der naͤchstfolgenden Operation des unteren
                                 Punzens heraufgehoben und die Kanten des Florentiner-Taffetes durch die
                                 Sammler gefuͤhrt werden, welche man dann so zieht, daß das Loch sich
                                 verkleinert und die Kanten der Florentiner-Taffetscheibe nur einen sehr
                                 kleinen Umfang bilden. In diesem Augenblike steigt der Punzen mit dem
                                 Oehrstuͤke herab auf die Sammler, und da sich die Oeffnung dieser
                                 lezteren jezt erweitert, so kann das Oehr in die hohle Muschel gedrukt werden
                                 und wird die Kanten des Taffetes mit sich fuͤhren, der durch diese
                                 leztere Operation des Punzens fest und gesund auf der Muschel befestigt
                                 wird.“
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
