| Titel: | Dreh- oder schiebbares Fid, zur Befestigung und Herabnahme der oberen Masten der Schiffe und Fahrzeuge, worauf Samuel Brooking, Esq. zu Plymouth in Devonshire, einer der Rear-Admiräle der königl. Flotte, sich am 6. Mai 1828 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. LXXXI., S. 293 | 
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                        LXXXI.
                        Dreh- oder schiebbares Fid, zur
                           Befestigung und Herabnahme der oberen Masten der Schiffe und Fahrzeuge, worauf Samuel Brooking, Esq. zu Plymouth
                           in Devonshire, einer der Rear-Admiraͤle der koͤnigl. Flotte, sich
                           am 6. Mai 1828 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of Arts. N. 29. 1830. S.
                              264.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Brooking, dreh- oder schiebbares Fid.
                        
                     
                        
                           Dieses schieb- oder drehbare Fid des Patent-Traͤgers ist eine
                              eiserne Stange oder ein eiserner Stab, der uͤbrigens auch aus anderem Metalle
                              und selbst aus Holz seyn kann. Es ist unmittelbar uͤber dem Centralquerbaume
                              (central cross tree), und dreht sich in Lagern,
                              welche auf die beiden Tresselbaͤume (Tressel
                                 trees) aufgebolzt sind: eine flache Oberflaͤche dient fuͤr
                              einen Theil der Ferse des Top-Mastes, welcher darauf ruht: der andere Theil
                              ist cylindrisch. Die Ferse des Top-Mastes ist mit einem Einschnitte versehen,
                              oder mit einem hervorstehenden Stuͤke, das auf dem Fid ruht, wenn der
                              Top-Mast aufgezogen ist. Der Mast wird an seiner Stelle (naͤmlich auf
                              dem oberen Ende des unteren Mastes) mittelst Sperrkegel oder Keile, oder durch
                              Binden oder auf irgend eine andere Weise befestigt, und wenn er losgemacht wird,
                              damit man ihn herablassen kann, laͤßt man die Kerbe oder das hervorragende
                              Stuͤk fallen oder am Fide sich herabschieben, so wie dieses gedreht wird: die
                              flache Flaͤche bietet eine schiefe Flaͤche dar gegen das hervorragende
                              Stuͤk, indem Raum genug vorhanden ist zwischen dem Central- und dem
                              vordersten Querbaume um es niedersteigen zu lassen.
                           Fig. 23. ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch die Enden der Maste, Querbaͤume etc., wenn
                              der Top-Mast aufgesezt ist. Fig. 24. ist ein
                              aͤhnlicher Durchschnitt in dem Augenblike, wo der Top-Mast
                              herabgelassen wird, und Fig. 25. ist ein Grundriß
                              der Querbaͤume und Tresselbaͤume, in welchem die Lage des Fides dargestellt ist. Dieselben
                              Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen drei Figuren. a ist der Hauptmast; b der
                              Top-Mast; cc sind die beiden
                              Tresselbaͤume; d ist der Centralquerbaum; e der vorderste Querbaum; f
                              das Fid, das sich auf Lagern gg am
                              Centralquerbaume dreht. Wenn der Top-Mast aufgesezt ist, wie in Fig. 23.,
                              sieht man, daß der flache Theil des Fides unter dem Einschnitte oder dem
                              hervorragenden Theile h an der Ferse des
                              Top-Mastes ist, und den Mast stuͤzen wird, so lang er in dieser
                              Stellung durch die Sperrkegel ii gehalten wird,
                              welche sich in Lagern auf dem Querbaume, e, drehen in
                              Ausschnitten in der Ferse oder in dem unteren Theile des Top-Mastes. Er kann
                              auch mittelst Keile an seiner Stelle festgehalten werden, die fest zwischen dem
                              Querbaume e und dem Centralquerbaume a (wie die punktirten Linien in Fig. 23. zeigen)
                              eingeschlagen sind, oder auf andere Weise. Wenn der Top-Mast herabgelassen
                              werden muß, so macht man ihn dadurch aus seiner Lage frei, daß man die Sperrkegel,
                              ii, hebt und dreht, wie man in Fig. 24. sieht, oder daß
                              man die Keile herausschlagt, oder auf irgend eine andere Weise, und dann eine
                              hinlaͤngliche Gewalt anwendet, um das Fid gegen den Top-Mast zu
                              drehen, was entweder mittelst der Hand geschehen kann, indem man Hebel oder
                              Handspeichen in die Loͤcher an den Enden kk
                              des Fides einsezt, welche uͤber ihre Lager hervorragen, und diese zum Theile
                              herumdreht, wo dann die flache Oberflaͤche eine schiefe Flaͤche bilden
                              wird, wie in Fig.
                                 24. und dem hervorragenden Theile der Ferse h
                              gestatten wird, sich hinabzuschieben und durch die Quer- und
                              Tresselbaͤume durchzugehen. Man wird einsehen, daß, wenn der Top-Mast
                              wieder aufgesezt und befestigt werden soll, die flache Flaͤche des Fides so
                              in die senkrechte Lage gedreht werden muß, daß sie nichts vom Maste zu leiden hat,
                              wenn er emporsteigt, und wenn er einmal gerade da steht, muß das Fid so gedreht
                              werden, daß seine flache Oberflaͤche zu oberst kommt, wo dann der Mast darauf
                              herabgelassen wird, die Sperrkegel in ihre vorige Lage gedreht, oder die Keile
                              eingetrieben werden. Um das Fid fest, sicher und stark genug zum Tragen des
                              Top-Mastes zu machen, hat man dasselbe so vorgerichtet, daß es sich auf einem
                              Lager oder Bette dreht, welches sich uͤber einen Theil oder uͤber die
                              ganze Laͤnge desselben erstrekt. Dieses Bett kann eine einfache oder eine
                              ausgehoͤhlte Eisenstange seyn: leztere scheint dem
                              Patent-Traͤger besser, da man Compositionen gegen die Reibung darin
                              anbringen kann. 
                           
                        
                     
                  
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