| Titel: | Nordamerikanische Ramme. | 
| Fundstelle: | Band 39, Jahrgang 1831, Nr. XCIV., S. 382 | 
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                        XCIV.
                        Nordamerikanische Ramme.
                        Aus dem London Mechanics' Magazine im London Mechanics'
                                 Magazine. N. 371. 18. Sept. S. 34.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Fig. 13.
                        Nordamerikanische Ramme.
                        
                     
                        
                           Das Londoner Mechanics' Magazine enthaͤlt im
                              Januar- und Februar-Hefte eine Menge Beschreibungen und Abbildungen
                              von Rammen. Es aͤrgert mich, daß unsere englischen Halbbruͤder in
                              Kuͤnsten und Wissenschaften uns voraus seyn sollten, und ich sende Ihnen
                              daher eine
                              isometrischeUeber diese hoͤchst nuͤzliche Art, Maschinen zu zeichnen,
                                    welche Professor Farish erfand, findet man einige
                                    Nachrichten in Dr. Gregory's
                                    Mathematics for Practical Men. A. d. Ue. Projection einer verbesserten Ramme. Sie finden hier das Tretrad statt der
                              Kurbel oder Winde an derselben angebracht. Eine aͤhnliche Vorrichtung wurde
                              im J. 1819 am Boston und Roxbury Mill-Dam angewendet, und seit 3–4
                              Jahren haͤufig gebraucht. Vier bis fuͤnf solche Rammen arbeiten an der
                              Dry Dock, Charlestown Navy Yard, und haͤufig an den neuen Straßen bei Charles
                              River Bridge. Acht Maͤnner auf dem Rade, mit einem Aufseher, der
                              waͤhrend der ersten Schlaͤge den Pfahl haͤlt, damit er
                              senkrecht eingetrieben wird, arbeiten bei dieser Vorrichtung um ein Drittel mehr,
                              als mit den besten anderen Rammen; d.h. sie rammen in einem Tage 14 Pfahle von 8 bis
                              12 Fuß Laͤnge ein, waͤhrend mit den gewoͤhnlichen Rammen
                              waͤhrend dieser Zeit nicht mehr als 9 eingerammt werden.
                           Die Ramme an der Maschine, welche hier gezeichnet ist, wiegt ungefaͤhr 2005
                              Pfd. Die Zange ist besser gebaut, als an den Rammen im London
                                 Mech. Mag. Die Arme, welche zwischen den schiefen Flaͤchen laufen,
                              sind beinahe drei Mal so weit, als die unteren Enden, von dem Stuͤzpunkte
                              oder Mittelpunkte der Bewegung entfernt: an den englischen ist die Entfernung an
                              beiden gleich. Daher hat auch an lezteren eine groͤßere Reibung Statt, wenn
                              die Ramme an das obere Ende der Maschine gelangt, so daß die Arbeiter Muͤhe
                              haben sie los zu kriegen, was bei ersterer, wegen der groͤßeren Hebelkraft,
                              nicht der Fall ist. Die meisten Arbeiter haben Abscheu vor dem Tretrade, weil es in
                              England in Straf-Arbeitshaͤusern nur von Verbrechern getreten wird:
                              allein, hier wird nicht immerfort getreten und die Arbeiter haben immer einige Zeit
                              Ruhe, so bald die Ramme gefallen ist. Ich habe von Arbeitern, die ihr Vorurtheil
                              abgelegt und diese Maschine getreten haben, selbst gehoͤrt, daß sie lieber an
                              dieser Ramme als an jeder anderen arbeiten wollen.