| Titel: | Verbesserungen an den Wagen- und Maschinen-Rädern, die auch zu anderen Zweken anwendbar sind, und auf welche sich Georg Forrester, Mechaniker an der Vauxhall-Gießerei zu Liverpool, am 5. September 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. XXVIII., S. 98 | 
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                        XXVIII.
                        Verbesserungen an den Wagen- und
                           Maschinen-Raͤdern, die auch zu anderen Zweken anwendbar sind, und auf
                           welche sich Georg Forrester,
                           Mechaniker an der Vauxhall-Gießerei zu Liverpool, am 5. September 1831 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Register of Arts. April 1852, S.
                              76.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Forrester, Verbesserungen an den Wagen- und
                           Maschinen-Raͤdern.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht in einer eigenen Verbindung des Gußeisens mit dem
                              Schmiedeisen, zum Behufe der Verfertigung aller Arten von Raͤdern, außer
                              solchen, die sehr klein sind, wie die Raͤder an den Uhren; sie besteht ferner
                              in der Anwendung desselben Principes oder Verfahrens beim Baue von Dampfmaschinen,
                              von verschiedenen anderen Maschinen, Bogen von Bruͤken, kurz in allen
                              Faͤllen, in welchen gußeiserne Gestelle angewendet werden, und in welchen
                              große Festigkeit und Leichtigkeit zugleich wuͤnschenswerth sind.
                           Die Methode, deren sich der Patent-Traͤger bedient, scheint ganz
                              ausgezeichnet zur Erreichung des Zwekes, den er sich vorgestekt hat, geeignet und
                              berechnet. Aus der Erklaͤrung seines Patentes ergibt sich, daß er zuerst ein
                              Gerippe oder ein leichtes Gestell aus Schmied eisen oder Stahl von der Form der
                              verlangten Gegenstaͤnde macht, welches jedoch in Hinsicht auf Dike weit
                              geringere Dimensionen hat, als es spaͤter erhalten soll. Dieses Gerippe wird
                              dann polirt, von allem Oxyde befreit, und durch Reiben, Scheuern und Feilen ganz
                              blank gemacht, so daß es zur Aufnahme einer Schichte aus Blei, Wismuth, Zinn, Zink
                              oder einer Legirung dieser Metalle geeignet wird. Das Auftragen dieser Schichte
                              geschieht nach der allgemein bekannten Methode des Verzinnens. Wenn nun der
                              Gegenstand, welcher gegossen werden soll, auf die gewoͤhnliche Weise in Sand
                              oder Thon abgemodelt worden, so wird das auf die erwaͤhnte Art mit Zinn oder
                              Blei etc. uͤberzogene Gerippe oder Skelet sorgfaͤltig in die Mitte der
                              ihm entsprechenden Theile des Models gebracht, und durch Vorspruͤnge, welche
                              an ihm angebracht sind, auch in dieser Stellung erhalten. Dann werden die Model
                              geschlossen, die hohlen Raͤume mit Eisen ausgegossen, und damit die Operation
                              beendigt.
                           In Fig. 16,
                              17, 18, 19 sieht man
                              als Beispiel einen der vorzuͤglichsten Gegenstaͤnde, auf welche die Erfindung Bezug und
                              Einfluß hat, naͤmlich Raͤder fuͤr Wagen fuͤr
                              Eisenbahnen. Aus diesem Beispiele wird man hinreichend ersehen, auf welche Weise
                              sich das Princip der neuen Erfindung auch auf die uͤbrigen vom
                              Patent-Traͤger erwaͤhnten Zweke anwenden laͤßt.
                           Fig. 16 ist
                              eine Seitenansicht des Gerippes oder Skeletts aus Schmiedeisen. Fig. 17 zeigt den
                              peripherischen Ring des Gerippes von Außen; man sieht hier die
                              verhaͤltnismaͤßige Breite desselben, so wie auch die Loͤcher,
                              welche in seinem Umfange angebracht sind, und durch die das fluͤssige
                              Gußeisen fließen kann, damit es sich rings um das Skelet oder Gerippe als solide
                              Masse ansezt. Fig.
                                 18 ist ein Durchschnitt des Rades nach der Linie seiner Bewegung; die weiß
                              gelassenen Theile bezeichnen das in das Gußeisen eingebettete Gerippe. Fig. 19 ist
                              ein Durchschnitt des Rades nach seinem Durchmesser sammt zwei Speichen.
                           Durch dieses Umgeben oder Umhuͤllen des schmiedeisernen oder
                              staͤhlernen Gerippes mit Gußeisen wird die Zaͤhigkeit des lezteren der
                              beiden Materialien nicht im Geringsten beeintraͤchtigt, jene des ersteren
                              hingegen bedeutend erhoͤht. Man erhaͤlt auf diese Weise viel
                              zaͤhere und weniger zerbrechliche Gegenstaͤnde, und zwar ohne eine
                              bedeutende Erhoͤhung der Kosten. Diese Methode scheint uns daher
                              vorzuͤglich bei den Raͤdern fuͤr Wagen, die auf Eisenbahnen
                              laufen, einem Beduͤrfnisse abzuhelfen; man konnte nach derselben diesen
                              Raͤdern, die uns unverwuͤstbar scheinen, jeden Grad von Festigkeit
                              geben, und zwar um einen Preis, welcher um die Haͤlfte, oder wenigstens um
                              den dritten Theil niedriger waͤre, als der Preis der Raͤder aus
                              Schmiedeisen. Wir wuͤrden mit Vergnuͤgen sehen, wenn Hr. Forrester seine Methode auch auf die Erbauung von
                              Dachstuͤhlen und dergl. anwendete, und glauben daher, daß es von Nuzen seyn
                              koͤnnte, wenn unsere Architecten sich mit Hrn. Forrester hieruͤber benehmen wuͤrden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
