| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LVI., S. 224 | 
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                        LVI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Busk's, Keene's und Comp. Dampfkessel.
                           Schon laͤngere Zeit fuhr zwischen Richmond und London das Dampfboth Diana mit
                              einer Maschine von 20 Pferdekraͤften aus der Fabrik der HH. Bolton und Watt. Vor Kurzem
                              wurde nun ein neues kleineres Both, die Koͤnigin Adelaide, errichtet, dessen
                              Maschine nur 12 Pferdekraͤfte hat, und dessen Kessel nach dem
                              Patent-Principe von Busk, Keene u. Comp. erbaut
                              ist. Ersteres Dampfboth fuhr sonst um eine halbe Stunde fruͤher ab, als
                              lezteres; allein um dem neuen Bothe einen Possen zu spielen, wartete es seit einiger
                              Zeit beinahe bis zur Abfahrtzeit des lezteren. Um Rache zu nehmen, faßte der
                              Fuͤhrer des lezteren nun den Entschluß seinen Gegner, nachdem er ihm einen
                              Vorsprung von einer Viertelstunde gelassen, durch Vorfahren zu demuͤthigen. Dieß gelang ihm
                              auch wirklich, denn die Koͤnigin Adelaide, deren Maschine in einer Minute 44
                              Stoͤße machte, erreichte die Diana bei der Hammersmith-Bruͤke,
                              und ließ sie bis zur Blackfriars-Bruͤke, wo sie anlegte, bedeutend
                              zuruͤk. Hr. P. Fairplay gibt bei Gelegenheit
                              dieser Wettfahrt im Mechanics' Magazine Nr. 453. S. 22
                              folgende Beschreibung des Dampfkessels der HH. Busk,
                                 Keene u. Comp., der sich durch seine große Leichtigkeit im
                              Verhaͤltnisse zu seiner Kraft, durch seine schnelle und gut unterhaltene
                              Dampf-Erzeugung, und durch die Benuzung des Dampfes unter bedeutendem Druke
                              und mit vollkommener Sicherheit auszeichnen soll, obwohl derselbe bisher in England
                              noch weniger, als in Frankreich bekannt ist. Dieser Dampfkessel besteht aus
                              2–3 Reihen horizontaler Roͤhren, welche rostfoͤrmig gelegt sind
                              und 2 Zoll im Durchmesser haben. Alle diese Roͤhren laufen an jedem Ende in
                              einen kleinen Behaͤlter zusammen, aus welchem der Dampf in ein zweites
                              kleines aufrechtes Gefaͤß, den sogenannten Separator, uͤbergeht, aus
                              dem die Cylinder mit Dampf gespeist werden. Das Wasser befindet sich in den
                              Roͤhren, deren aͤußere Oberflaͤche in einem kleinen Ofen
                              unmittelbar dem Feuer ausgesezt werden. Die Wassermenge, die sich in den
                              Roͤhren befindet, ist sehr gering und betraͤgt kaum uͤber 1/10
                              jener Menge, die gewoͤhnlich in anderen Kesseln von gleicher Kraft enthalten
                              ist. Alle Theile sind aus Schmiedeisen verfertigt, und so eingerichtet, daß sie
                              leicht gereinigt werden koͤnnen; sie sind uͤberdieß sehr fest, so daß
                              sie nicht leicht bersten, und wenn sie auch bersten, so entsteht kein großer
                              Nachtheil daraus, indem die darin enthaltene Wassermenge nur gering ist. Die
                              Cylinder schwingen sich und wirken direct auf die Kurbel des Ruderrades und der
                              Wellen, so daß nur ein sehr geringer Raum fuͤr dieselben noͤthig ist.
                              Diese Cylinder haben beilaͤufig 7 Zoll im Durchmesser, und metallene
                              kegelfoͤrmige Patentkolben; die Stoͤße betragen 1,9 Fuß. Der Dampf
                              wird, so wie er aus den Cylindern kommt, in kleinen, kupfernen, mit Wasser
                              abgekuͤhlten Roͤhren verdichtet, und gelangt dann wieder in den
                              Kessel, so daß der Kessel bestaͤndig mit destillirtem, und daher reinem,
                              Wasser gespeist wird. Die Maschinen, die Gestelle, und der Kessel mit seinem Wasser,
                              die Ruderraͤder und der Rauchfang sollen zusammengenommen nicht mehr als 5
                              Tonnen wiegen.
                           
                        
                           Explosion eines Dampfkessels.
                           Am 22. Maͤrz zersprang in der Fabrik der HH. Goodier u. Comp. zu Manchester ein Dampfkessel, wobei nicht bloß ein
                              großer Theil des Gebaͤudes zerstoͤrt, sondern auch 5 Menschen
                              getoͤdtet und mehrere schwer verwundet wurden. Die Maschinen der Fabrik
                              wurden groͤßten Theils durch eine Dampfmaschine von 32 Pferdekraͤften
                              getrieben, und diese Maschine war keine Hochdruk-, sondern eine
                              Verdichtungs-Maschine der besten Art aus der Werkstaͤtte der HH. Bolton und Watt. Sie arbeitete
                              mit einem Druke, der nie uͤber 12 Pfund auf den Quadratzoll betrug, und wurde
                              von 2 Kesseln zu 20 Pferdekraͤften mit Dampf versehen. Die Sicherheitsklappe
                              hatte 5 Zoll im Durchmesser und war mit 224 Pfunden beladen, so daß
                              beilaͤufig 10 Pfunde auf den Quadratzoll kamen. Es scheint jedoch, daß sich
                              die Sicherheitsklappen nicht an den Kesseln selbst, sondern an der großen
                              Roͤhre befanden, welche den Dampf in den Cylinder fuͤhrte. Zwischen
                              dieser Roͤhre und den Kesseln befanden sich Sperrhaͤhne, so daß jeder
                              Kessel nach Belieben von der Roͤhre abgeschlossen werden konnte. Man
                              vermuthet, daß die schrekliche Explosion auf folgende Weise veranlaßt wurde. Den 22.
                              Morgens bemerkte der Maschinist, daß die excentrische Bewegung, welche die
                              Sicherheitsklappen in Thaͤtigkeit erhielt, etwas beeintraͤchtigt war;
                              er ließ daher eine Reparatur vornehmen, waͤhrend welcher man, da sie noch
                              denselben Nachmittag fertig werden sollte, das Feuer unter den Kesseln schwach
                              unterhielt, um nicht zu viel an Brennmaterial zu verlieren. Außer dieser
                              Unvorsichtigkeit wurden hoͤchst wahrscheinlich auch noch, um die Reparatur zu
                              erleichtern, der eine oder die beiden zwischen dem Kessel und der Sicherheitsklappe
                              befindlichen Haͤhne geschlossen, so daß der Dampf nicht mehr auf die Klappe
                              wirken, und der Kessel nothwendig zerspringen mußte. Der Grund dieses traurigen
                              Ereignisses scheint also in diesem Falle lediglich der großen Unvorsichtigkeit oder
                              Unwissenheit der Arbeiter zuzuschreiben zu seyn. Im J. 1828 ereignete sich in der
                              Fabrik des Hrn. Thomas Kearsley zu Tryldesley genau aus
                              derselben Ursache eine noch heftigste Explosion, bei welcher 10 Personen ihr Leben einbuͤßten, und
                              unter den Truͤmmern eines ganz neuen Gebaͤudes begraben wurden. (Aus
                              dem Mech. Magazine Nr. 451. S. 479.)
                           
                        
                           Seltenheit der Ungluͤksfaͤlle auf Eisenbahnen,
                              und Zwekmaͤßigkeit derselben zum Transporte von Truppen.
                           Man hat der Commission, die uͤber die Bill zur Errichtung einer Eisenbahn
                              zwischen London und Birmingham berathschlagt, bewiesen, daß in den 18 Monaten, seit
                              welchen die Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester besteht, 700,000 Menschen
                              auf derselben fuhren, und daß von dieser großen Zahl nur ein einziges Individuum
                              durch einen Ungluͤksfall sein Leben einbuͤßte. Vergleicht man hiermit
                              die Angaben der Manchester Blatter, nach welchen innerhalb 12 Monaten in der
                              Umgegend von Manchester nicht weniger als 15 gewoͤhnliche Kutschen umwarfen,
                              und nach welchen hierbei mehrere Personen umkamen und viele sehr bedeutend
                              beschaͤdigt wurden, so ergibt sich, daß die Eisenbahnen nicht nur die
                              Schnelligkeit des Verkehrs außerordentlich befoͤrdern, sondern auch die
                              Sicherheit des Lebens weniger gefaͤhrden, als die gewoͤhnlichen Wagen.
                              – Wie sehr groß der Einfluß der Eisenbahnen auf die Maßregeln der Regierungen
                              seyn kann, und wie sehr die ganze Taktik einst umgeaͤndert werden muß, wenn
                              die Eisenbahnen ein Mal weiter verbreitet seyn werden, ergibt sich aus folgendem
                              Beispiele. Bei den Unruhen, die in Irland drohten, wurde verflossenen Winter ein
                              Regiment Soldaten, welches 800 Mann stark war, mit all seiner Bagage in 2 Stunden
                              von Manchester nach Liverpool, 31 englische Meilen (beilaͤufig 15 deutsche
                              Post-Stunden) weit, geschafft, und eine Stunde nach seiner Ankunft in
                              Liverpool auch schon nach Irland uͤbergeschifft! Auf eine aͤhnliche
                              Weise benuzte man den bereits fertigen Theil der Baltimore- und
                              Ohio-Eisenbahn in America, um die Arbeiter, die nicht weiter an der Eisenbahn
                              fortarbeiten wollten, von Baltimore aus in wenigen Stunden durch eine Abtheilung
                              Soldaten uͤberrumpeln und baͤndigen zu lassen. (Aus dem Mechan. Magaz. Nr. 457. S. 96.)
                           
                        
                           Eine der schnellsten Fahrten zwischen Liverpool und
                              Dublin.
                           Das koͤnigl. Dampfboth Delphin, Capit. Smithett,
                              legte die Ueberfahrt von Liverpool zum Hafen von Kingstown, ungeachtet es starken
                              Gegenwind hatte, in weniger als 12 Stunden zuruͤk. Man haͤlt diese
                              Fahrt fuͤr die schnellste, die je zwischen diesen beiden Haͤfen
                              gemacht wurde. (Mechanics' Magazine Nr. 452. S. 15.)
                           
                        
                           Neue Art von Ruder.
                           Ein Hr. C. W., der sich beklagt, daß die Ruder der Kaͤhne und Bothe ungeachtet
                              aller vorgeschlagenen Verbesserungen noch immer in demselben Zustande sind, wie sie
                              zu Zeiten der Roͤmer waren, machte in dem Binnenhafen der
                              Dampfboth-Gesellschaft zu Bristol mehrere Versuche mit einer neuen Art von
                              Ruder, welche beinahe nach Art der Schwimmfuͤße verschiedener Thiere
                              eingerichtet seyn sollen. Diese Ruder bewegten sich an beiden Seiten des Bothes an
                              Achsen, und hatten mehrere Gelenke, welche beim Vorwaͤrtsziehen nachgaben, um
                              den Widerstand des Gegenwassers aufzuheben, und an diesen Gelenken war Cannevaß auf
                              eine solche Weise befestigt, daß eine Art von Schwimmfuß entstand. Der ganze Apparat
                              war uͤberdieß an einer Art von Wage angebracht, mit welcher derselbe gehoben
                              und gesenkt werden konnte, damit durch den Widerstand des Gegenwassers keine Kraft
                              verloren ging. Diese Ruder arbeiteten 9 Zoll tief im Wasser, und in Folge der
                              erwaͤhnten Einrichtung in sehr wenigem Gegenwasser. Das kleine Both, an
                              welchem Hr. C. W. seine Ruder anbrachte, wurde sehr schnell durch dieselben
                              fortgetrieben. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 453. S.
                              21.)
                           
                        
                           Moore's Maschine zum Treiben von Wagen, Schiffen und
                              anderen Dingen.
                           Hr. Joh. Moore von Broad Wier in Bristol, ließ sich am 30.
                              September 1829, wie unsere Leser aus den Patent-Verzeichnissen wissen, ein
                              Patent auf eine von ihm
                              erfundene Maschinerie geben, welche in zwei Haupttheile zerfaͤllt: Erstens in
                              einen Apparat zum Treiben und Leiten der Laufraͤder eines Dampfwagens, oder
                              der Ruderraͤder an Dampfbothen oder anderen schwimmenden Koͤrpern; und
                              zweitens in die Anwendung einer Klappe an der Ausfuͤhrungsroͤhre der
                              Dampfmaschine, um dadurch die Verdichtung zu befoͤrdern. Das London Journal of Arts 1832. N.
                                 I. S. 58 gibt einen Auszug aus der Erklaͤrung, die der
                              Patent-Traͤger von seiner Erfindung entwarf, allein bloß um seinen
                              Lesern zu beweisen, daß diese Erfindung so undeutlich beschrieben und abgebildet
                              ist, daß kein Erdensohn dieselbe zu verstehen im Stande ist. Die wenigen
                              verstaͤndlichen Theile dieser Maschine scheinen uͤbrigens auch noch so
                              eingerichtet, daß sie sich in der Praxis als unanwendbar und unnuͤz zeigen
                              muͤssen. Wir halten es daher fuͤr ungeeignet, bei dieser Erfindung,
                              die wahrscheinlich nur dem Staate einen Nuzen von 2000 fl. gebracht hat,
                              laͤnger zu verweilen.
                           
                        
                           Das astronomische Observatorium zu Kensington.
                           Der beruͤhmte Eigenthuͤmer dieses Observatoriums, Sir James South, kaufte vor einiger Zeit auf dem Continente
                              die groͤßte und schoͤnste Objectiv-Linse fuͤr einen
                              Refractor, die je angewendet worden. Sie hat naͤmlich 11 8/10 Zoll im
                              Durchmesser, waͤhrend jene des beruͤhmten Dorpater Instrumentes nur 9
                              Zoll im Durchmesser hat. Mit diesem Glase, welches 20 Fuß Brennweite hat, ließ Hr.
                              South ein großes Teleskop von 20 Fuß Laͤnge
                              verfertigen. Hr. Troughton stellte dieses Instrument nach
                              Art eines aͤquatorialen auf, so zwar, daß es ungeachtet seiner ungeheuren
                              Groͤße mit aller Leichtigkeit sowohl in der Rectascension als Declination von
                              dem Beobachter bewegt werden kann, ohne daß dieser das Aug von dem Glase weg zu
                              bringen braucht. An jeder Seite des großen Refractors befindet sich nach Art der
                              gewoͤhnlichen Finder ein kleineres Teleskop, dessen Achse mit dem
                              Haupt-Instrumente parallel laͤuft. Die Objectiv-Glaͤser
                              dieser beiden Seiten-Teleskope sind von den HH. William und Thomas Sulley; das eine dieser
                              Instrumente hat 5 1/2 Fuß Focallaͤnge und 4 1/2 Zoll Weite; das andere hat 42
                              Zoll Focallaͤnge und 2 3/4 Zoll Weite. Da diese beiden
                              Seiten-Instrumente schon fuͤr sich sehr kraͤftig sind, so
                              dienen sie nicht bloß zum Auffinden, sondern man kann mit denselben auch drei
                              correspondirende Beobachtungen uͤber denselben Gegenstand machen. –
                              Das Gebaͤude, in welchem nun dieses kostbare Instrument aufgestellt ist, ist
                              vor Kurzem fertig geworden, und ganz auf Kosten des Hrn. South erbaut. Es ist kreisfoͤrmig und hat innen einen Durchmesser
                              von 28 Fuß 10 Zoll; die kreisfoͤrmige Mauer hat 1 1/2 Ziegel Dike und 11 Fuß
                              3 Zoll Hoͤhe, von dem Boden des Gebaͤudes gerechnet. Auf dieser Mauer
                              ruht eine kreisrunde Eisenbahn, und auf dieser eine praͤchtige
                              halbkugelfoͤrmige Kuppel. Diese Kuppel dreht sich mit einer
                              Azimuth-Bewegung auf der Eisenbahn, indem sie mittelst 6 Rollen auf der
                              Eisenbahn ruht. Damit die Kuppel keine Seiten-Bewegung erhalten kann, sind an
                              dem aͤußeren Rande des Kreises, der die Basis der Kuppel bildet, 12
                              Leitungs-Raͤder angebracht, welche, so wie sich die Kuppel umdreht,
                              gegen den aͤußeren Rand der Eisenbahn druͤken. – Die Kuppel
                              selbst besteht aus aͤußerst leichten Rippen, die duͤnn mit Cederholz
                              bedekt, und außen mit Kupfer uͤberzogen sind; nach Innen ist sie mit
                              Tannen-Brettern ausgekleidet. – Damit das Instrument nicht von den
                              Erschuͤtterungen afficirt werden kann, welche der Mauer allenfalls durch
                              irgend eine Veranlassung mitgetheilt werden moͤchten, stehen die Pfeiler, auf
                              denen das Instrument ruht, in gar keiner Verbindung mit der Mauer des
                              Gebaͤudes. – Wer das Instrument nicht selbst gesehen, und damit
                              beobachtet hat, wird sich einen Begriff von dessen Kraft machen koͤnnen, wenn
                              er bedenkt, daß dasselbe unter guͤnstigen Umstaͤnden eine
                              vergroͤßernde Kraft von mehr als 1000, und bei unguͤnstigen
                              Naͤchten von mehr als 700 besizt. Der Stern erster Groͤße, welcher
                              unter dem Namen α Lyrae bekannt ist, kann mit
                              einer vergroͤßernden Kraft von 5000 beobachtet werden, ohne daß er auch nur
                              im Geringsten von seiner Rundung und seiner Deutlichkeit verliert. Die verborgenen
                              Sterne von δ Cygni und ζ Herculis sieht man unter guͤnstigen Umstaͤnden sehr
                              leicht und deutlich; der Stern ε Arietis wird
                              augenbliklich in zwei aufgeloͤst, und η
                                 Coronae, ζ Caveriae und das zweite μ
                                 Bootis sieht man damit so deutlich als Doppel-Sterne, als man den
                              Castor mit gewoͤhnlichen Fernroͤhren sieht. Eben so ist die Abtheilung
                              zwischen den beiden Ringen des Saturn sehr deutlich damit zu sehen. Sterne 5ter Groͤße lassen
                              sich am hellen Tage damit beobachten, und auch der kleine Stern, der den Polarstern
                              begleitet, konnte bei dem staͤrksten Sonnenscheine noch gesehen werden.
                              – Bei den mehr als 1000fachen Vergroͤßerungen ergibt sich der
                              Nachtheil, daß auch die taͤgliche Bewegung des Himmels vergroͤßert
                              wird, so daß die Sterne aus dem Felde der Beobachtung zu entlaufen scheinen, ehe sie
                              noch der Beobachter mit gehoͤriger Aufmerksamkeit betrachten konnte. Um nun
                              diesem Uebelstande abzuhelfen, will Hr. South das Gestell
                              des Instrumentes mit einem Uhrwerke in Verbindung bringen, durch welches das
                              Teleskop so bewegt wird, wie sich der Stern bewegt, so daß jeder Stern auf diese
                              Weise ungeachtet der großen Vergroͤßerung, und ungeachtet der Bewegung des
                              Himmels eine beliebige Zeit hindurch im Felde der Beobachtung erhalten werden kann.
                              (Aus dem Athenaeum im Mechan.
                                 Magazine Nr. 455. S. 59.)
                           
                        
                           Woollgar's Taschen-Rechenmeister.
                           Wir haben im Polyt. Journale
                              Bd. XLII. S. 159 eine kurze Notiz
                              uͤber Hrn. Woollgar's Taschen-Rechenmeister
                              (Pocket calculating rule) gegeben, und unser
                              Bedauern uͤber die Undeutlichkeit der Beschreibung dieses Instrumentes im Mechanics' Magazine geaͤußert. Wir koͤnnen
                              nun unseren Lesern ankuͤndigen, daß Hr. Woollgar
                              sein Instrument zum Verkaufe verfertigt, und daß sie sich dasselbe bei Hrn. Rooker, Little Queenstreet, Holborn, zugleich mit der 12
                              Seiten langen Anleitung zum Gebrauche desselben verschaffen koͤnnen. Hr. Woollgar macht sein Instrument gegenwaͤrtig 8
                              statt 6 Zoll lang; diese Verlaͤngerung thut nach seiner Meinung der
                              Leichtigkeit, mit welcher man dasselbe in der Tasche bei sich tragen kann, keinen
                              Eintrag, und machte in manchen Dingen eine ausgedehntere, und in anderen eine
                              deutlichere Eintheilung moͤglich. Das neue Instrument ist uͤberdieß
                              mit mehreren Scalen versehen, nach welchen die Berechnungen bei
                              Lebens-Assecuranzen mit groͤßerer Leichtigkeit und Sicherheit gemacht
                              werden koͤnnen, als nach irgend anderen Tabellen. Diese Scalen sind nicht
                              nach den Tabellen Milne's, die bisher fuͤr die
                              richtigsten gehalten wurden, graduirt, sondern nach neuen Berechnungen Woollgar's, die sich auf ein modificirtes
                              Mortalitaͤts-Gesez gruͤnden, und dieses Gesez soll nach Hrn.
                              Woollgar fuͤr die allgemeine Berechnung weit
                              passender, als alle diejenigen seyn, deren man sich bisher bediente. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 452. S. 10.)
                           
                        
                           Anstrich fuͤr Eisen, um es gegen den Rost zu
                              schuͤzen.
                           Ein Ungenannter gibt im Mechanics' Magazine Nr. 455. S.
                              61 folgende Mischung an, welche sowohl Eisenblech als Schmiedeisen von jeder Form
                              besser als irgend ein anderes Mittel gegen den Rost schuͤzen soll. Um sich
                              diese Mischung zu bereiten, soll, man 8 Theile Kohlen-Theer bis auf
                              220° F. erhizen, und dann 1 Theil Mennig damit vermischen. Alle Anstriche aus
                              Oehl oder aus Oehl in Verbindung mit Metalloxyden sollen nichts taugen, indem sie
                              das Eisen geneigt machen, sich bei erfolgendem Temperaturwechsel in großen
                              Stuͤken abzuschaͤlen. Der Erfinder obigen Anstriches bemerkt, daß bei
                              dem gegenwaͤrtigen Preise des Eisens das Deken der Daͤcher mit Eisen
                              wohlfeiler kommt, als irgend eine andere Methode Daͤcher zu deken; besonders
                              wenn man das Eisen durch obigen Anstrich schuͤzt. Dieses Anstreichen muß aber
                              bei trokenem Wetter geschehen; auch ist es gut, wenn man ganz feinen trokenen Sand
                              auf die angestrichene Stelle streut.
                           
                        
                           Fayrer's Vorrichtung um Rasirmessern, chirurgischen
                              Instrumenten u. dgl. eine feine Schneide zu geben.
                           Hoͤchst selten verstehen diejenigen, die sich sehr scharf schneidender
                              Instrumente bedienen, denselben auch jene Schaͤrfe zu geben, die ihnen die
                              Instrumentenmacher zu geben wissen. Dieß ruͤhrt theils von der Unkenntniß der
                              Eigenschaften eines guten oder schlechten Schleifsteines oder Riemens, theils aber
                              auch von einem Mangel an gehoͤriger Fertigkeit her. Hr. Fayrer von White-Lion-Street, Pentonville, hat nun, um
                              diesem Uebelstande abzuhelfen, folgende Erfindung vorgeschlagen. Der Streicher soll
                              aus einer Messingplatte von gehoͤriger Laͤnge und von 1 Zoll Breite bestehen,
                              welche an beiden Seiten, von denen die eine mit R, die
                              andere mit S bezeichnet wird, vollkommen glatt, und an
                              beiden Enden so zugeschnitten und abgefeilt ist, daß sie daselbst 2 Stifte oder
                              Zapfen bildet, um die sich der Streicher dreht oder schwingt. Diese Zapfen des
                              Streichers kommen in die Ausschnitte, die sich in den beiden aufrechten Pfosten
                              eines Rahmens befinden. Es sind ferner zwei Buͤchsen noͤthig, von
                              denen die eine ein groͤberes, die andere ein feineres Pulver aus einem
                              gemahlenen und geschlemmten Oehlsteine oder aus einem schottischen Wezsteine (Water-of-Air-stone)
                              enthaͤlt.
                           Will man sich dieses Streichers bedienen, so stelle man die Flaͤche R zu oberst, und bringe auf dieselbe ein Paar Tropfen
                              Oehl und etwas Weniges von dem groͤberen Pulver. Dann ziehe man die Schneide
                              des Rasirmessers oder sonstigen Instrumentes, welches geschaͤrft werden soll,
                              auf die gewoͤhnliche Weise uͤber dasselbe. So wie sich hierbei der
                              Streicher an den Zapfen schwingt, legt sich dessen Oberflaͤche nothwendig
                              vollkommen eben an den Rand der Klinge, in welcher Richtung man auch das Instrument
                              mit der Hand halten mag. So wie diese Operation nun fortgesezt wird, werden die
                              Theilchen bestaͤndig immer kleiner und kleiner, so daß mithin die Schneide
                              des Instrumentes immer feiner und feiner wird. Am Ende bringt man die mit S bezeichnete Oberflaͤche nach oben,
                              traͤgt etwas Oehl und etwas von dem feineren Pulver auf dieselbe auf, und
                              verfaͤhrt auf dieselbe Weise.
                           Platten aus Stahl und Zinn wurden bereits als Streicher angewendet; die Benuzung des
                              Messings zu diesem Zweke, so wie das Aufhaͤngen der Platte an Zapfen, damit
                              sich dieselbe nach dem verschiedenen Druke der Hand richte, scheint uns hingegen
                              neu. (Aus dem London Journal of Arts and Repertory of
                                 Patent-Inventions. Mai 1832, S. 40.)
                           
                        
                           Ueber den Zustand der Fabrikation von ausgeschlagenen und mit
                              Goldfirniß uͤberzogenen Messing-Waaren.
                           Vor 14 Jahren wurden in Frankreich noch alle Artikel aus Messing, die den vergoldeten
                              Gegenstaͤnden aͤhnlicher Art gleichkommen sollten, aus Messing
                              gegossen und ciselirt; sie waren daher nothwendig schwerer, theurer und plumper als
                              die englischen Quincaillerie-Waaren, die aus dem Messing ausgeschlagen
                              wurden. Ueberdieß war der franzoͤsische Firniß weit weniger dauerhaft, als
                              der englische. Die Vorzuͤge der englischen Fabrikate erregten die
                              franzoͤsischen Galanterie-Arbeiter zur Nacheiferung, und unter diesen
                              zeichnete sich besonders Hr. Lecocq aus. Es gelang ihm
                              naͤmlich nach langen Versuchen, dem Messinge die gehoͤrige
                              Geschmeidigkeit zu geben, und einen Firniß aus Gummi-Lak, Gummi-Gutt
                              und Drachenblut ausfindig zu machen, der nicht bloß dem Messinge ein sehr
                              schoͤnes und dauerhaftes, goldartiges Aussehen gibt, sondern der auch zur
                              Vergoldung von Holz mit großem Vortheil angewendet werden kann. Der guͤnstige
                              Erfolg des Hrn. Lecocq, uͤber dessen Anstalt Hr.
                              Mérimée im Bulletin de la Société d'encouragement, Februar 1832, S. 57
                              einen sehr vortheilhaften Bericht erstattete, bewirkte, daß in Kurzem mehrere
                              aͤhnliche Fabriken erstanden, unter denen sich besonders noch jene der HH.
                              Cordier-Lalande und Fugère auszeichnet. Alle diese Fabriken liefern nach Hrn. Mérimée gegenwaͤrtig Artikel, die
                              den englischen in keiner Hinsicht nachstehen, so daß nach seiner Meinung Frankreich,
                              nachdem es sich dieselbe Vollkommenheit in den Verfahrungsweisen zugeeignet, durch
                              den feineren Geschmak, und den groͤßeren Sinn fuͤr Eleganz, bald
                              seinen nachbarlichen Nebenbuhler uͤbertreffen wird. Wie weise
                              uͤbrigens auch die Regierung das Emporbluͤhen dieses
                              Fabrikationszweiges beguͤnstigte, ergibt sich aus folgendem Beispiele: Ein
                              Speculant kam bei derselben um die Erlaubniß ein, 60,000 Kilogr. messingene und
                              uͤberfirnißte Quincaillerie-Arbeiten einfuͤhren zu
                              duͤrfen, und fuͤhrte zur Unterstuͤzung seiner Bitte an, daß die
                              Fabrikation von derlei Waaren in Frankreich noch ganz unbekannt sey, und auf diese
                              Weise am besten verbreitet werden koͤnne. Die Regierung war so klug, nicht
                              nach eigenem, eingebildetem oder rein theoretischem Wissen zu handeln, sondern den
                              Rath der Gesellschaft einzuholen; und die Gesellschaft bewies der Regierung, daß man
                              diese Waaren in Frankreich eben so gut verfertigen koͤnne, und auch wirklich
                              verfertige, und daß die Einfuhr dieser 60,000 Kilogr. die Handels-Bilanz
                              Frankreichs um 1,200,000 Franken beeintraͤchtigen, und die arbeitende Classe
                              um nicht weniger als
                              eine Million Arbeitslohn bringen wuͤrde! Moͤchten unsere Regierungen
                              auch so zu Werke gehen, und bei ihren Mauth-Vertraͤgen nicht von der
                              Theorie allein ausgehen, sondern sie nur auf numerische Daten gruͤnden, und
                              sich nicht schaͤmen, bei Hauptsachen den Rath Sachverstaͤndiger, nicht
                              aber bei den nach ihrer jezigen Zusammensezung bestehenden, in
                              Industriegegenstaͤnden hoͤchst unwissenden polytechnischen
                              Ausschuͤssen einzuholen.
                           
                        
                           Paulin-Désormeaux's Model zum
                              Kugelgießen.
                           Hr. Paulin-Désormeaux zu Paris, rue Saint-Étienne des Grès Nr. 10,
                              hat einen neuen Model zum Kugelgießen erfunden, mit welchem man 10 bis 12 Kugeln auf
                              ein Mal gießen kann. Die Kugeln sollen mit diesem Model vollkommener rund werden,
                              als mit dem gewoͤhnlichen. Die Bleifortsaͤze, welche sich an jeder
                              Kugel befinden, werden durch eine einzige Bewegung abgeschnitten. Die Société d'encouragement ließ diesen Model
                              durch Hrn. de Lambél untersuchen, und bei seinem
                              Erfinder Versuche damit anstellen, bei welchen sich Anfangs einige
                              Unvollkommenheiten desselben zeigten, die aber spaͤter, nachdem Hr. Paulin-Désormeaux mit Hrn. Pirain, Capitaͤn der Artillerie zu Vincennes,
                              Ruͤksprache genommen, vollkommen gehoben wurden. Hr. Paulin-Désormeaux gibt an, daß ein einziger Arbeiter mit
                              seinem Model in einem Tage 12,000 Kugeln gießen und beschneiden kann. Die
                              Gesellschaft ließ einen solchen Model aus Eisen fuͤr ihre Sammlung
                              verfertigen, und empfiehlt denselben den protocollfabricirenden Maͤchten, da
                              ihre winkelzuͤgigen und Alles verwirrendenverwirrerden Verhandlungen eher zum allgemeinen Kriege als zur allgemeinen Pacification
                              fuͤhren duͤrften. (Aus dem Bulletin de la
                                 Société d'encouragement. Februar 1832, S. 56.)
                           
                        
                           Neues Werk uͤber die Schlosserkunst.
                           Hr. Hoyau, der sich schon durch mehrere der
                              ausgezeichnetsten, auf die Schlosserkunst Bezug habende, Arbeiten bekannt gemacht
                              hat, hat nun unter dem Titel l'Art du Serrurier ein Werk
                              in Folio herausgegeben, welches im Bulletin de la
                                 Société d'encouragement ganz besonders, und als das beste und
                              vollstaͤndigste Werk uͤber diese Kunst allgemein empfohlen wird. Es
                              ist nicht die Arbeit eines Gelehrten, sondern eines Mannes, der mit den
                              theoretischen und praktischen Kenntnissen, die sein Gewerbe erfordert, auf's
                              Vollkommenste ausgestattet ist. Der Styl desselben ist einfach und klar; der Text
                              ist durch 17 Kupferplatten erlaͤutert, und in vier Abschnitte getheilt. Im
                              ersten Abschnitte wird von den Materialien, die der Schlosser braucht, ihrer
                              Guͤte, ihrem Ursprunge und deren Wahl gehandelt; im zweiten von den
                              Werkzeugen, der Schmiede, der Drehebank, den Durchschlag-Maschinen etc.; im
                              dritten findet man die Anwendung der Werkzeuge, und die Beschreibung der
                              verschiedenen Verfahrungsarten der Kunst; im vierten endlich ist die Beschreibung
                              der Schloͤsser an Thuͤren, Fenstern etc. von allen Arten, jene der
                              Sicherheitsschloͤsser, der Vorhaͤngschloͤsser, der Bramah'schen
                              und aller anderen Arten von Schloͤssern enthalten. Da die Franzosen
                              bekanntlich uns Deutschen in der Schlosserkunst noch ziemlich weit voraus sind, so
                              wuͤrde eine deutsche Uebersezung dieses Werkes gewiß sehr nuͤzlich
                              werden; wir wuͤnschen daher, unseren Lesern bald eine solche anzeigen zu
                              koͤnnen. (Ein sehr schaͤzbares, praktisches Werk uͤber die
                              Schlosserkunst ist das von Zipper, Augsburg bei v.
                              Jenisch und Stage.)
                           
                        
                           Anwendung der Geblaͤse mit heißer Luft in den
                              Eisenwerken.
                           In der Versammlung, welche die Gesellschaft der Civil-Ingenieurs zu London am
                              1. Mai hielt, wurde die Frage aufgeworfen: in wiefern die Geblaͤse mit heißer
                              Luft die Verwandlung der Kohle, deren man sich beim Schmelzen des Eisens bedient, in
                              Kohks unnoͤthig macht? Es wurden bei dieser Gelegenheit die Resultate
                              mehrerer Versuche, die an verschiedenen Eisenwerken hieruͤber angestellt
                              wurden, angefuͤhrt; unter anderen auch jene, die man an den
                              Clyde-Eisenwerken erhielt, an welchen man sich dieser Methode seit 1829
                              bedient, und wo man in Folge derselben zur Erzeugung einer Tonne Roheisen 8 bis 5
                              Tonnen Kohlen braucht.
                              Es wurde bemerkt, daß das sogenannte Wassergeblaͤse, ungeachtet seiner
                              bequemen Einrichtung einen Fehler besize, der es ganz in Vergessenheit bringen
                              duͤrfte. Man hat naͤmlich gefunden, daß die verdichtete Luft,
                              waͤhrend sie in dem Regulator einer großen Wasserflaͤche ausgesezt
                              ist, eine bedeutende Menge Feuchtigkeit aufnimmt, und daß diese Feuchtigkeit dann
                              nicht nur dem Ofen, sondern auch der Guͤte des erzeugten Eisens bedeutenden
                              Nachtheil bringt. (Aus dem Athenaeum im Mechanics' Magazine Nr. 460. S. 143.)
                           
                        
                           Neues wohlfeiles Loͤthrohr.
                           Ein Ungenannter gibt im Mechanics' Magazine Nr. 453. S.
                              30 einen Vorschlag zu einem neuen Loͤthrohre, durch welches, wie er meint,
                              sehr viel an Brennmaterial gewonnen werden koͤnnte. Dieses Loͤthrohr
                              besteht ganz einfach aus einem Ballon, der auf einem Gestelle ruht, und der durch
                              eine Roͤhre mit einem Hahne mit Luft versehen wird. Unter diesem Ballon nun
                              befindet sich die Lampe, durch welche der Ballon und die darin enthaltene Luft
                              erhizt wird; diese Luft stroͤmt in Folge der Ausdehnung der Luft durch die
                              Hize bei einer Roͤhre aus, welche vom Scheitel des Ballons ausgeht, in einem
                              Halbkreise um denselben herumlaͤuft, und die sich mit ihrem Schnabel in der
                              Naͤhe des Dochtes der Lampe endigt, so daß auf diese Weise die
                              Loͤthrohrflamme gebildet wird. – Wir zweifeln sehr, daß diese Art von
                              Loͤthrohr gute Dienste leisten kann, und haben daher auch die rohe Zeichnung
                              davon, welche sich im Mechanics' Magazine befindet,
                              weggelassen.
                           
                        
                           Einiges uͤber die Leistungen der koͤnigl.
                              hollaͤndischen Teppich-Fabrik zu Baarn.
                           Die koͤnigl. hollaͤndische Teppich-Fabrik zu Baarn hat unter der
                              Leitung ihres gegenwaͤrtigen Directors, des verdienten Hrn. E. G. W. Cohen eine Hoͤhe und Vollkommenheit erreicht, die
                              sie wahrscheinlich zu einer der ersten auf unserer Erde erhebt. Man findet in
                              derselben alle neuen, und durch die Erfahrung gut befundenen Erfindungen, welche mit
                              diesem Fabrikationszweige in Verbindung stehen. Die Anstalt besizt außer ihren
                              zahlreichen Kardaͤtsch-, Kamm-, Vorspinn-,
                              Strek-, Spinn-, Dreh- und Dublir-Maschinen nicht nur ein
                              vortreffliches Faͤrbehaus mit allen noͤthigen Vorrichtungen, sondern
                              auch eine Gießerei, eine Schmiede, eine Zimmermanns-Werkstaͤtte u.
                              dgl. Eben so findet man in ihr die besten Drehebaͤnke,
                              Theilungs-Maschinen, Chronometer und Mikrometer, kurz Alles, was dieselbe in
                              irgend einer Hinsicht beduͤrfen koͤnnte, um ihre Leistungen auf den
                              hoͤchsten Grad von Vollkommenheit zu bringen. Ihr Waarenlager zu Amsterdam
                              enthaͤlt mehrere tausend Sorten von allen Qualitaͤten, so daß sich vom
                              Bauer bis zum Koͤnige Jedermann seinen Bedarf daselbst zu verschaffen und
                              auszuwaͤhlen im Stande ist. Zu den ausgezeichnetsten Arbeiten, die in neuerer
                              Zeit von dieser Fabrik geliefert wurden, gehoͤrt ein Teppich mit doppeltem
                              Grunde, der 45 verschiedene Farben enthaͤlt, und aus 243,000 Faden Wollengarn
                              bestand, von denen alle abwechselnd mit einander verbunden, und von einander
                              getrennt wurden. Dieser Teppich wurde von dem Koͤnige von Holland dem
                              Koͤnige von Preußen als Geschenk uͤbersendet. Ein anderes
                              Meisterstuͤk, welches fuͤr den Altar einer Kirche bestimmt ist, stellt
                              die Madonna de la Sedia von Raphaël vor, nach einem herrlichen Kupferstiche
                              von Raphaël Morghen ausgefuͤhrt. Dieses wahrhaft großartige
                              Kunststuͤk, welches nicht weniger als 130 verschiedene Farben
                              enthaͤlt, wurde auf einem kolossalen gewoͤhnlichen Weberstuhle
                              gearbeitet. Bemerkt zu werden verdient endlich noch, daß eine der schoͤnsten
                              Erfindungen, deren man sich in Frankreich zur Verfertigung von façonnirten
                              Seidenzeugen bedient, bereits auch schon bei der Teppich-Fabrikation mit dem
                              besten Erfolge benuzt wird. (Aus dem Briefe eines Belgiers im Mechanics' Magazine Nr. 452. S.
                              12.)
                           
                        
                           Benuzung des Gewebes der Spinnen.
                           Hr. D. B. Rolt zu London hat in neuerer Zeit die Versuche,
                              welche in fruͤheren Jahren gemacht wurden, um von den Spinnen eine Art von
                              Seide zu gewinnen, wieder aufgenommen, und erhielt von der Society of
                                 Arts die silberne Isis-Medaille fuͤr die Resultate, die er
                              derselben vorlegte. Er waͤhlte zu seinen Versuchen die gewoͤhnliche
                              Kreuzspinne (Aranea Diadema). Er fand, daß sich der
                              Faden, den diese Spinnen, wenn sie laufen, von sich geben, sehr gut aufwinden
                              laͤßt, und wand denselben anfaͤnglich mit der Hand, spaͤter
                              aber mit einem kleinen Haspel auf, den er mit einer Dampfmaschine seiner Factorei in
                              Verbindung brachte, und der sich mit einer Schnelligkeit von 150 Fuß in der Minute
                              umdrehte. Von einer Spinne kann man nach seinen Versuchen 3–5 Minuten lang
                              einen ununterbrochenen Faden auswinden. Hr. Rolt legte
                              der Gesellschaft ein Muster dieser Art von Seide vor, welches er von 24 Spinnen
                              erhielt, und dessen Laͤnge er auf 18,000 Fuß schaͤzt; die Farbe dieser
                              Seide ist weiß, ihr Glanz ist außerordentlich. Der Faden ist so fein, daß erst 5
                              Spinnenfaden zusammengenommen so stark sind, als ein Seidenfaden! Hr. Rolt hat eine Colonie von Kreuzspinnen anlegen wollen,
                              mußte sie aber wieder aufgeben, indem diese liebenswuͤrdigen Thiere die Sitte
                              einander aufzufressen durchaus nicht ablegen wollen, und daher in einzelnen
                              Kaͤfigen gehalten werden muͤssen. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 456. S. 73.)
                           
                        
                           Große Strohhut-Fabrik zu Alençon.
                           Die Stadt Alençon, die unter Ludwig dem XIV Venedig das Geheimniß seiner
                              Spizenfabrikation entriß, ist jezt auf dem Punkte, Italien auch um die
                              Strohhutfabrikation zu bringen. So unbedeutend dieser Fabrikationszweig auch Vielen
                              auf den ersten Blik scheinen mag, so werden sie sich doch eines Besseren belehren,
                              wenn sie bedenken, daß Frankreich allein 15 Millionen Franken fuͤr
                              Strohhuͤte an Italien zahlte. Hrn. Bouillon
                              verdankt Frankreich die Einfuͤhrung dieses schoͤnen Industriezweiges.
                              Hr. Bouillon begann seine Versuche im J. 1822; bis zum J.
                              1826 bezog er jedoch sein Stroh aus Florenz. Um diese Zeit ließ er sich Samen des
                              Getreides aus Florenz kommen, die ihm das schoͤnste Stroh gaben, und welche
                              seither auch nicht im Geringsten ausarteten, indem der aus Thon und Steinchen
                              bestehende Boden der Cultur desselben aͤußerst guͤnstig zu seyn
                              scheint. Nachdem sich Hr. Bouillon auf diese Weise das
                              rohe Material zu verschaffen gewußt hatte, zog er mehrere italienische Arbeiter an
                              sich, von denen eine große Menge Weiber und Kinder das Flechten auf das
                              Vollkommenste erlernten. – Diese Erfolge bewogen mehrere Capitalisten Hrn.
                              Bouillon zu unterstuͤzen, so daß sich die
                              Fabrik, die das Eigenthum einer anonymen Gesellschaft ist, gegenwaͤrtig schon
                              auf einem hohen Grade von Bluͤthe befindet, und in mehreren Orten Frankreichs
                              bedeutende Niederlagen haͤlt. Die Preise ihrer Fabrikate sind weit niedriger
                              als jene der italienischen, und in Hinsicht auf Guͤte stehen sie diesen
                              lezteren so wenig nach, daß sogar Reisende von Florentinerhaͤusern dieselben
                              fuͤr Florentinerwaare erklaͤrten. (Aus dem Recueil industriel. Mai 1832, S. 168.)
                           
                        
                           Huͤte aus einem neuen Materiale, die leichter und
                              kuͤhler seyn sollen, als irgend andere.
                           Das Mechanics' Magazine enthaͤlt in Nr. 452. S. 10 ein Schreiben aus Indien uͤber ein
                              Material, aus welchem in Indien die leichtesten und kuͤhlsten Huͤte
                              verfertigt werden sollen, die es gibt. Der anonyme Verfasser sagt, dieses Material
                              komme von einer Pflanze, die in Moraͤsten mehrere Fuß tief im Wasser
                              waͤchst, 3–4 Fuß hoch wird, etwas bruͤchig ist, und in Indien
                              unter dem Namen Kookkoree oder Solah bekannt ist. Er meint ferner diese Pflanze sey eine und dieselbe mit
                              jener, aus welcher das chinesische Reißpapier verfertigt wird. Die Staͤngel
                              dieser Pflanze, die mehrere Aeste abgeben, und in den niedrigeren Provinzen
                              Bengalens einige Zolle dik werden, werden im October, wenn die Suͤmpfe
                              beinahe ausgetroknet sind, gesammelt, und zu verschiedenen Zweken,
                              vorzuͤglich aber zu Huͤten verwendet. Man schneidet sie hiezu von
                              Außen nach Innen, indem man sie in der Hand dreht, mit einem großen breiten Messer
                              in Stuͤke. Dann macht man aus gespaltenen Bambusstuͤken oder besser
                              aus Draht ein Gestell fuͤr den Hut, welches man mit Papier uͤberzieht,
                              auf welches man dann, den Solah in Schichten von der Dike der Oblaten auftragt, bis
                              der Hut 1/2 oder 1 Zoll
                              dik geworden. Durch diese Huͤte, die federleicht sind, dringt kein Strahl
                              Sonne; sie sind kuͤhl, allein nicht wasserdicht, und werden daher mit
                              gruͤnem Wachstafft uͤberzogen. – (Wir bedauern, daß der
                              Schreiber dieses Briefes bei der Beschreibung der indischen Pflanze, die noch von
                              großem Nuzen werden koͤnnte, so wenig naturhistorische Kenntnisse entwikelte,
                              und sich auch nicht ein Mal die Muͤhe gab den wissenschaftlichen Namen
                              derselben zu erforschen.)
                           
                        
                           Neues Schminkmittel fuͤr Damen.
                           Da es bei uns noch immer junge und alte, große und einflußreiche Herren gibt, die
                              sich nicht schaͤmen, in jeder Hinsicht anders scheinen zu wollen, als sie
                              sind, und die bei ihrer Toilette taͤglich auch die Schminkbuͤchse
                              benuzen, so ist es unseren Damen um so eher zu verzeihen, wenn sie sich
                              bemuͤhen die verwelkten Rosen ihrer Wangen zu restauriren, oder auch das, was
                              sie nie hatten, so gut als moͤglich zu fingiren. Es ist bekannt, daß ein
                              Frauenzimmer sich nicht leicht von etwas abbringen laͤßt, was seiner
                              Eitelkeit schmeichelt; alle Vorstellungen uͤber die Schaͤdlichkeit der
                              Schminken werden daher nimmermehr etwas bewirken, so lang die Schminke als
                              Verschoͤnerungsmittel betrachtet wird. Es bleibt unter solchen
                              Umstaͤnden nichts Anderes uͤbrig, als Schminken ausfindig zu machen,
                              die nicht schaden, und die sich, wenn sie gute Aufnahme finden sollen, den Damen
                              nicht sowohl durch ihre Unschaͤdlichkeit, als durch ihre groͤßere
                              Schoͤnheit empfehlen. Ein solches Schminkmittel nun koͤnnen unsere
                              weißen Schoͤnheiten ihren lederfarbenen Nebenbuhlerinnen des tropischen
                              America's ablernen. Es besteht in den Beeren einer Art von Rivine, die Hr. Fanning, welcher einen schoͤnen botanischen Garten
                              zu Caraccas besizt, Rivina tinctoria nennt. Eine einzige
                              Beere reicht hin, um den Wangen einer Dame das liebenswuͤrdigste,
                              rosenaͤhnliche Teint zu geben. Die Haut leidet auf keine Weise durch diese
                              Schminke, die durch keine Art von Ausduͤnstung ihren Glanz verliert; nur wenn
                              die Sonne oder starkes Licht laͤnger auf sie einwirkt, bleicht sie ab. Das
                              vorzuͤglichste Empfehlungsmittel fuͤr dieselbe wird aber, wie gesagt,
                              bei unseren Damen darin bestehen, daß ihre Farbe wo moͤglich jene des
                              reinsten Carmines an Schoͤnheit und Glanz uͤbertrifft. (Aus dem Journal de Pharmacie. Mai 1832, S. 253.)
                           
                        
                           Vergleichung der Menge Brodes, welche zu London und zu Paris
                              verzehrt wird.
                           Nach officiellen Angaben wurden im J. 1830 auf der Getreide-Halle zu Paris
                              262,449 Saͤke Semmelmehl, der Sak zu 159 Kilogr., oder zu 356 1/6 engl.
                              Pfunden verkauft. Dabei schwankte der Preis von 2 Kilogr. oder 4 Pfd. 6 1/2 Unzen
                              englischen Gewichtes des besten Weizenbrodes zwischen 7 1/4 und 8 1/2 Den. Im J.
                              1831 wurden 194,596 Saͤke verkauft, und 2 Kilogr. Weizenbrod kosteten 7 1/4
                              bis 8 3/4 Den. Da der Verbrauch von ganz Paris des Tages auf 1800 und des Jahres auf
                              657,000 Saͤke Mehl geschaͤzt wird, so betraͤgt die in der
                              Kornhalle verkaufte Quantitaͤt nur den dritten Theil der
                              Gesammt-Menge, welche in Paris verzehrt wird. In London rechnet man bei einer
                              Bevoͤlkerung von 1,474,000 Seelen taͤglich 3500 englische Saͤke
                              Mehl. Da nun in Paris bei einer Einwohnerzahl von 730,000 Seelen taͤglich
                              1800 franzoͤsische, oder 2990 englische Saͤke verzehrt werden, so
                              folgt hieraus, daß in Paris verhaͤltnißmaͤßig taͤglich um 569
                              Saͤke mehr, als in London verbraucht werden. 4 Pfunde Brod kosteten in
                              England waͤhrend obiger Zeit 8 1/2 bis 10 1/2 Den.; waͤhrend in Paris
                              4 Pfunde 6 1/2 Unze 7 1/4 bis 8 3/4 Den. kosteten. Vergleicht man aber den Werth des
                              Geldes in Frankreich mit jenem in England, so wird man finden, daß das Brod in Paris
                              verhaͤltnißmaͤßig theurer war, als in London. (Aus dem Mechan. Magazine Nr. 456. S. 74.)
                           
                        
                           Ueber eine Verfaͤlschung des Staͤrkmehles mit
                              Kreide.
                           In einer der groͤßten Brauereien zu Paris, deren Director zuerst den
                              Staͤrkmehl-Syrup mit Vortheil zur Bier-Fabrikation verwendete,
                              ergab sich folgende sonderbare Erscheinung, welche Hr. Payen im Agriculteur manufacturier, Sept. 1831
                              (Mai 1832), S. 319 erzaͤhlt. Die ganze Operation wurde wie gewoͤhnlich
                              geleitet; das
                              Verhaͤltniß der Saͤure und des Staͤrkmehles, welches genommen
                              wurde, war dasselbe, und doch entstand kein zukeriger Geschmak; man erhielt bloß
                              eine truͤbe Aufloͤsung, die beim Erkalten gallertartig wurde. Man
                              befragte nun Hrn. Payen uͤber die Ursache des
                              Fehlschlagens der Operation, und dieser fand, daß dieselbe dadurch bewirkt wurde,
                              daß das Staͤrkmehl mit Kreide verfaͤlscht war, und daß folglich die
                              Kreide die zur Saccharification noͤthige Saͤure abgestumpft hatte! Da
                              der Staͤrkmehl-Syrup gegenwaͤrtig haͤufig in den
                              Brauereien und Branntweinbrennereien von Paris verwendet wird, und da man
                              wahrscheinlich auch bald Brod aus dem Staͤrkmehle baken wird, welches, wenn
                              es mit Kreide verfaͤlscht waͤre, der Gesundheit nachtheilig werden
                              muͤßte, so macht Hr. Payen auf diese
                              schaͤndliche Betruͤgerei aufmerksam. Sie ist zum Gluͤke sehr
                              leicht zu erkennen, und zwar auf folgende Weise: Betrachtet man solches
                              verfaͤlschtes Staͤrkmehl unter der Luppe, so sieht man die matten
                              Kreide-Theilchen neben den glaͤnzenden Theilchen des
                              Staͤrkmehles liegen; gießt man Schwefel-, Salz- oder
                              Salpeter-Saͤure darauf, so entsteht ein lebhaftes Aufbrausen, und
                              verbrennt man endlich solches Staͤrkmehl in einem Platinna-Tiegel oder
                              in einem eisernen Loͤffel, so erhaͤlt man einen Ruͤkstand, der
                              je nach der Menge der beigemischten Kreide schwer wiegt, waͤhrend das
                              gewoͤhnliche unverfaͤlschte Staͤrkmehl beim Verbrennen nur
                              einen Ruͤkstand von beilaͤufig 1/2 Procent gibt.
                           
                        
                           Wie viel Fleisch ein Londoner im Vergleiche mit einem Pariser
                              jaͤhrlich verzehrt.
                           Wenn man die Bevoͤlkerung Londons zu 1,400,000 Seelen annimmt, so ergibt sich,
                              daß jedes einzelne Individuum im Durchschnitte jaͤhrlich seine 155 Pfund
                              Fleisch verzehrt; in Paris hingegen treffen nach den genauen Berechnungen Chabrol's, und die Bevoͤlkerung von Paris zu
                              750,000 Seelen genommen, jaͤhrlich nur 86 Pfund auf eine Person! (Aus dem Mechan. Magaz. Nr. 456. S. 75.)
                           
                        
                           Mittel um verdorbenes Fleisch genießbar zu machen.
                           Eine Mad. Ursula Weinembach zu Lauterbourg hat, nach einer
                              Mittheilung im Bulletin de la Société
                                 d'encouragement, ein leichtes, sicheres und wohlfeiles Mittel ausfindig
                              gemacht, durch welches man dem Fleische, welches in Faͤulniß
                              uͤberzugehen anfing, seinen guten Geschmak wieder zu geben im Stande ist. Da
                              dieses Mittel noch nicht bekannt gemacht ist, so enthalten wir uns einstweilen aller
                              Bemerkungen uͤber dasselbe.
                           
                        
                           Pessarien aus Kautschuk.
                           Hr. Robiquet erstattete im Bulletin
                                 de la Société d'encouragement, Februar 1832, S. 59 Bericht
                              uͤber die Pessarien, welche Hr. Salmer, Fabrikant
                              chirurgischer Instrumente aus Kautschuk zu Paris, rue de la
                                 Sorbonne Nr. 4, aus diesem Haye verfertigte. Die Fabrikate des Hrn. Salmer haben nach diesem Berichte nicht nur in
                              chirurgischer Hinsicht einen großen Werth, sondern sie verdienen auch in technischer
                              alle Beruͤksichtigung, da Hr. Salmer eine neue
                              Methode den Kautschuk zusammenzuziehen oder zu schweißen erfunden hat. Diese Methode
                              ist noch nicht bekannt, indem sie der Erfinder geheim haͤlt; die Gesellschaft
                              hat denselben jedoch ersucht, dafuͤr zu sorgen, daß sein Verfahren nicht
                              verloren gehe. Was die Pessarien betrifft, so verfertigt Hr. Salmer dieselben nicht aus einer Aufloͤsung jener Art von
                              Kautschuk, die im Handel in Platten vorkommt, sondern aus dem Kautschuk in Flaschen,
                              den er nach seiner Methode auf eine bleibende Weise in die Form der Pessarien zu
                              bringen weiß.
                           
                        
                           Verbesserung an den Mahlmuͤhlen.
                           Hr. Reyre u. Sohn zu Montolon, Dpt.
                                 Lot et Garonne, zeigte der Société
                                 d'encouragement in einer ihrer neuesten Sizungen an, daß er einen
                              Mechanismus, mit welchem man vier Muͤhlsteine mittelst eines einzigen
                              Wasserstromes treiben kann, und außerdem einen Apparat erfunden habe, mit welchem
                              man das Wasser in dem Maße, in welchem es aus der Muͤhle stroͤmt,
                              wieder auf die Muͤhle zuruͤkbringen kann.
                           
                        
                           
                           Leistungen einer Sagemuͤhle in
                              Neu-Suͤd-Wallis.
                           Der Eigenthuͤmer der Cawan-Saͤgemuͤhle, der ersten
                              Muͤhle dieser Art, die in Neu-Suͤd-Wallis erbaut wurde,
                              hat seine Maschine den Sydney-Zeitungen zu Folge auf einen solchen Grad von
                              Vollkommenheit gebracht, daß sie in einer Stunde 450 Fuß Bodendielen oder 600 Fuß
                              Latten schneiden kann. Die Zaͤhne der Saͤge gehen in einer Minute
                              durch einen Raum von 8200 Fuß, was fuͤr die Stunde 96 Meilen gibt: eine
                              Geschwindigkeit, die bisher noch mit keiner thierischen Kraft erreicht wurde. Das
                              Flugrad der Maschine bewegt sich mit einer Schnelligkeit von 7000 Fuß in der Minute.
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun.
                              1832, S. 380.)
                           
                        
                           Ueber die indischen Steinkohlen.
                           Bei einer Untersuchung, welche die Asiatic Society zu
                              Calcutta mit mehreren Arten von indischen Steinkohlen anstellte, ergab sich, daß
                              dieselben eine groͤßere Menge Asche zuruͤklassen, als die besten
                              englischen Pechkohlen, die kaum 1–2 Procent Asche geben. Die chinesischen
                              Steinkohlen enthalten so wenig brennbare Stoffe, daß sie nur sehr langsam und ohne
                              Flamme brennen. Sie taugen daher nicht fuͤr Dampfmaschinen, obschon sie in
                              jenen Faͤllen, in denen man sich der Kohks bedient, gute Dienste leisten
                              duͤrften. (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Jun. 1832, S. 382.)
                           
                        
                           Recept zu einem Kitte, mit welchem man Porzellan und irdene
                              Geraͤthe kitten kann.
                           Man loͤse eine Unze Gummi Mastix in so viel rectificirtem Weingeist auf, als
                              zu dessen Aufloͤsung eben noͤthig ist. Ferner weiche man 1 Unze
                              Hausenblase so lang in Wasser, bis sie ganz weich geworden, worauf man sie in
                              starkem Branntwein oder Rum aufloͤst, so daß sie eine dike Gallerte bildet.
                              Dieser seze man dann noch eine halbe Unze gut gepulvertes Gummi Ammoniacum zu. Diese
                              beiden Gemenge seze man dann in einem irdenen Topfe einer gelinden Hize aus, und
                              wenn sie sich beide innig mit einander vermengt haben, so bringe man das Ganze in
                              eine Flasche, die man gut verstopft. – Will man nun von diesem Kitte Gebrauch
                              machen, so seze man die Flasche in heißes Wasser; eben so erwaͤrme man die
                              Porzellan- oder sonstigen irdenen Stuͤke, die gekittet werden sollen.
                              Dann trage man den Kitt auf die Bruchstellen auf, und vereinige dieselben genau. Gut
                              ist es, wenn man die auf diese Weise zusammengeleimten Stuͤke noch einige
                              Zeit, am besten 12 Stunden lang, an einander gepreßt erhaͤlt; bei dieser
                              Vorsicht sollen die Bruchstellen so fest an einander halten, als die uͤbrigen
                              nicht gebrochenen Stellen nur immer halten koͤnnen. (Aus dem London Journal and Repertory of
                                 Patent-Inventions. Mai 1832, S. 40.)
                           
                        
                           Poole's Apparat um den Zuker von der Melasse oder dem
                              Syrupe zu reinigen.
                           Der Apparat zum Reinigen des Zukers von der Melasse oder dem Syrupe, auf welchen sich
                              Moses Poole, Gentleman zu Lincoln's Inn, am 26.
                              Junius 1830 ein Patent geben ließ, besteht aus einem offenen Gefaͤße mit
                              falschem oder doppeltem Boden, von welchen Boͤden der innere mit vielen
                              Loͤchern versehen, concav und mit einem Roßhaarzeuge uͤberdekt ist,
                              damit der Zuker nicht durchfallen kann. Dieses Gefaͤß wird nun mit dem Zuker,
                              aus welchem der Faͤrbestoff ausgezogen werden soll, gefuͤllt, und wenn
                              dieß geschehen, so wird die Luft in dem, unter dem falschen Boden befindlichen Raume
                              verduͤnnt oder ausgepumpt. Dadurch wird die Fluͤssigkeit, die sich
                              uͤber dem Zuker befindet, in Folge des Drukes der Luft schnell durch den
                              Zuker getrieben werden, und hierbei den Faͤrbestoff mit sich fortreißen, der
                              dann bei einem an dem unteren Boden des Gefaͤßes angebrachten Sperrhahne
                              abgelassen werden kann. Die Verduͤnnung oder Auspumpung der Luft unter dem
                              falschen Boden soll durch Verdichtung von Dampf geschehen. Die Art und Weise, auf
                              welche dieß erfolgen soll, ist jedoch nicht klar, da der
                              Patent-Traͤger keine Abbildung seines Apparates gab. Aus der
                              Beschreibung erhellt nur
                              so viel, daß ein Strom kaltes Wasser oder vielmehr ein kalter Regen durch eine Art
                              von Sprizkopf in einen mit Dampf gefuͤllten Behaͤlter geleitet wird,
                              und daß auf diese Weise ohne Luftpumpe und durch die Verdichtung des Dampfes unter
                              dem falschen Boden ein luftleerer oder luftverduͤnnter Raum erzeugt wird.
                              (Aus dem London Journal of Arts. Mai 1832, S. 61.)
                           
                        
                           Tragbare Maschine zum Faͤllen der Baͤume.
                           Die erste Arbeit, die ein Auswanderer in America sowohl, als in Neu-Holland zu
                              verrichten hat, wenn er daselbst angelangt ist, und sich in Besiz eines
                              Stuͤkes Land gesezt hat, ist, daß er eine groͤßere oder kleinere
                              Streke Landes von den Baͤumen saͤubert. Da nun dieses Faͤllen
                              der Baͤume viele Zeit und Muͤhe und Haͤnde kostet, da es
                              uͤberdieß von dem groͤßten Theile der Auswanderer fruͤher nie
                              praktisch betrieben wurde, so waͤre es wirklich sehr wuͤnschenswerth,
                              wenn man eine leicht transportable Maschine besaͤße, mit welcher man das
                              Faͤllen schneller, und mit weniger Arbeit, vollbringen koͤnnte. Ein
                              Hr. J. Hounds fordert daher im Mechanics' Magazine Nr. 458. S. 98 die Mechaniker auf, sich mit der
                              Erfindung einer solchen Maschine zu beschaͤftigen, die sowohl ihnen selbst,
                              als vielen ihrer Mitmenschen hoͤchst nuͤzlich werden koͤnnte.
                              Hr. Hounds traut sich selbst zu wenige mechanische
                              Kenntnisse zu, als daß er es wagte, seinen Vorschlag selbst in Ausfuͤhrung zu
                              bringen; doch meint er, daß eine Maschine, die auf dem Principe des
                              gewoͤhnlichen Bratenwenders beruhte, und an welcher statt des Flugrades eine
                              kreisfoͤrmige Saͤge von 4 Fuß im Durchmesser angebracht wuͤrde,
                              gute Dienste leisten koͤnnte. Diese Maschine muͤßte in ein Gestell mit
                              2 Fugen oder Falzen gebracht werden, und koͤnnte durch eine Schraube, welche
                              von einem Kinde bewegt wuͤrde, getrieben werden. An diesem Gestelle
                              muͤßten auch Raͤder angebracht seyn, damit man die Maschine leicht von
                              einer Stelle auf die andere schaffen koͤnnte.
                           Das Mechanics' Magazine bemerkt bei dieser Gelegenheit,
                              daß der Herzog von Athol in seinen Waldungen eine Saͤgemuͤhle
                              errichtet hat, welche von einem Waldbache getrieben wird, und die in allen ihren
                              Theilen so einfach ist, daß sowohl das Gebaͤude, als die Maschinerie ohne
                              viele Muͤhe zerlegt, und an jene Orte geschafft werden kann, wo man der
                              Saͤgemuͤhle eben am nothwendigsten bedarf. Die ganze Maschine kostet
                              nicht uͤber 40 Pfund Sterl.
                           
                        
                           Landwirthschaft mit Elephanten getrieben.
                           Auf Ceylon faͤngt man jezt an, die Elephanten nicht bloß als Lastthiere,
                              sondern auch zur Bestellung der Reißfelder, zur Zurichtung der Laͤndereien,
                              welche zur Anpflanzung von Kaffee, Pfeffer und anderen Pflanzen bestimmt sind, zu
                              benuzen. Diese Thiere beweisen auch bei dieser Verwendung ihre große Gelehrigkeit,
                              und sind in ihrer Arbeit so fleißig und ergiebig, daß man mit einem Elephanten an
                              einem Tage so viel leisten koͤnnen soll, als mit 20 Ochsen. Ein Elephant
                              kostet in Ceylon 10 bis 15 Pfund Sterl. (Biblioteca
                                 italiana Febr. 1832, S. 266.)
                           
                        
                           Ueber eine neue Art von Seidenraupe, die sich im
                              suͤdlichen Europa ziehen ließe.
                           Hr. Lamarre-Piquot, welcher durch seine Reisen in
                              Indien, und durch die herrlichen naturhistorischen und mythologischen Sammlungen,
                              die er von da zuruͤkbrachte, bekannt ist, fand auf einigen Baͤumen
                              einer Terminalia und eines Zizyphus mehrere Cocons jener Art von Seidenraupe, die
                              von den Naturhistorikern den Namen Bombyx Paphia
                              erhielt, und welche in Bengalen unter dem Namen Tusseh,
                              bei den Bergbewohnern hingegen unter dem Namen Bughy
                              bekannt ist. Die Indier sammeln die Cocons dieser Raupen vom October bis zum
                              December, und gewinnen aus denselben eine gruͤnlich-gelbe Flokseide,
                              die weit festere Zeuge geben soll, als die Seide der gewoͤhnlichen
                              Seidenraupe. Die Weibchen der Schmetterlinge legen im Maͤrz und April nach
                              der Begattung eine Menge Eier, welche nach 25 Tagen ausfallen. Die Raupe macht,
                              nachdem sie sich im Mai und Junius von den Blaͤttern der Jujuba- oder
                              Brustbeer-Baͤume und von den Myrobalanen-Blaͤttern genaͤhrt, um
                              irgend einen Ast einen wulstfoͤrmigen Ring, von dem ein kurzer Stiel ausgeht,
                              an dem sie dann ihren ovalen Cocon spinnt. – Hr. Lamarre-Piquot hat diese Art von Raupen nach der Insel Bourbon
                              gebracht, wo sie sich sehr leicht acclimatisirte, und wo die Colonisten bereits
                              großen Nuzen von derselben ziehen. Er glaubt daher, daß sich dieses nuͤzliche
                              Insect, dessen Product dauerhafter, als die gewoͤhnliche Seide ist, sehr
                              leicht auf den Antillen, in Algier, Corsica, und selbst im suͤdlichen
                              Frankreich ziehen lassen koͤnnte, und bezieht sich auf den beruͤhmten
                              Roxburgh, dem die Welt so viel Nuͤzliches
                              verdankt, und der bereits vor vielen Jahren in den Abhandlungen der Linnean Society die Vortheile beleuchtete, die die
                              Cultur dieses Insectes fuͤr Europa haben wuͤrde. Hr. Roxburgh glaubte, daß dieselbe vorzuͤglich in der
                              Hutmacherei große Veraͤnderungen bewirken duͤrfte. – Die
                              Commission, welche das Institut zur Pruͤfung der Abhandlung, die Hr. Lamarre-Piquot hieruͤber mittheilte,
                              ernannt hatte, glaubte, daß die Einfuͤhrung der Zucht jener Raupe, die in
                              Indien unter dem Namen Larryndy, den Naturforschern aber
                              als Bombyx Buttua des Drury bekannt ist, noch
                              vortheilhafter seyn wuͤrde. Die Seide dieser Raupe ist naͤmlich, wie
                              man sagt, noch besser als jene der Bombyx Paphia;
                              uͤberdieß naͤhrt sich dieses Insect von den Blaͤttern des
                              Ricinus oder des gemeinen Wunderbaumes, der sich sehr leicht cultiviren
                              laͤßt, und dessen Samen auch noch zu Oehl benuzt werden koͤnnten. (Aus
                              dem Journal de Pharmacie. Mai 1832. S. 252.)
                           
                        
                           Mittel gegen die Verwuͤstungen, welche Moose, Flechten
                              und Insecten an den Obstbaͤumen anrichten.
                           Hr. J. Thomas von Devandon Green bei Chepstow sandte der
                              Society of Arts eine Notiz uͤber eine Methode
                              ein, nach welcher er aus seinem Obstgarten, der auf einem mageren, sandigen Boden
                              angelegt ist, die Flechten, Moose und Insecten vertrieb, die sich bestaͤndig
                              in großer Menge an den Baͤumen ansezten, und denselben bedeutenden Schaden
                              brachten. Diese Methode besteht nun darin, daß er die Baͤume zwei Mal des
                              Jahres, im Maͤrz und im October oder November, an einem nebeligen Tage, wenn
                              die Baͤume feucht, aber nicht naß sind, mit einer Mischung bestaͤubt,
                              die er auf folgende Weise bereitet: 5 Bushels guter und frisch gebrannter Kalk
                              werden mit heißem Wasser, in welchem vorher etwas Salz aufgeloͤst worden,
                              abgeloͤscht, und dann, wenn dieser Kalk zu einem feinen troknen Pulver
                              zerfallen ist, nach und nach in kleinen Quantitaͤten mit einem BushelEin Bushel ist gleich 0,5734 Wiener Mezen. Ruß vermengt, und so lang umgeruͤhrt, bis die Mischung vollkommen
                              innig und gleichmaͤßig geschehen ist. – Bei der Anwendung dieses
                              Mittels verschwanden nicht nur die Moose, die Flechten und die Insecten sehr
                              schnell, sondern die verkruͤppelten Baͤume trieben wieder gesunde,
                              starke Triebe. Auch auf dem Rasen um den Baͤumen, der voll Moos war,
                              verschwand das Moos an allen Stellen, auf welche beim Bestaͤuben der
                              Baͤume etwas von dem Pulver gefallen war. (Aus dem Register of Arts. Mai 1832, S. 115.)
                           
                        
                           Sonderbares Project eines Englaͤnders.
                           Derselbe Mann, der die Ausfuͤllung des Canales zwischen England und Irland in
                              Vorschlag gebracht hat, hat nun ein neues, eben so sonderbares, und des vorigen
                              wuͤrdiges Project ausgebruͤtet, und im United
                                 Service Journal zu Tage gefoͤrdert. Dieser neue Plan bezwekt nichts
                              weniger, als die Schiffe, so wie sie an der Kuͤste ankommen, aus der See zu
                              heben, und mit Ladung und Segel auf Eisenbahnen zu bringen, auf welchen sie dann,
                              gleich Dampfwagen, an den Ort ihrer Bestimmung gebracht werden koͤnnten, ohne
                              daß man des Umladens etc. beduͤrfte! Das Mechanics'
                                 Magazine theilt in Nr. 460 diesen Plan mit, und
                              wundert sich, wie zwei so großartige Ideen in einem und demselben Gehirne entstehen,
                              und in einem und demselben Journale in allem Ernste bekannt gemacht werden
                              konnten!
                           
                        
                           
                           Ueber den Zustand der Presse und verschiedener
                              oͤffentlicher Anstalten in Canada.
                           Die Erfahrung aller Zeiten hat bewiesen, daß die periodische Litteratur oder die
                              Presse im Allgemeinen eines der vorzuͤglichsten und besten Mittel ist, um den
                              Charakter und die Intelligenz der Einwohner eines Landes, so wie die Stufe der
                              Cultur in demselben zu ermessen. Wer die freie Presse unterdruͤkt, wird oder
                              will Andere uͤber den Zustand seines Landes taͤuschen; er wird aber am
                              Ende selbst getaͤuscht seyn, und den verdienten Lohn fuͤr den groben,
                              an der Menschheit begangenen Betrug und Frevel ernten! – Wie weit Canada in
                              der Cultur fortgeschritten ist, moͤgen unsere Leser aus folgenden Daten
                              abnehmen. In Quebec erscheinen vier Zeitungen, von denen 3 woͤchentlich 2
                              Mal, die officielle oder Staatszeitung aber die Woche nur 1 Mal ausgegeben werden.
                              Die litterarische Hauptstadt von Canada ist Montreal; hier werden 6 englische und 2
                              franzoͤsische Zeitungen gedrukt, die saͤmmtlich bis auf eine einzige
                              woͤchentlich 2 Mal erscheinen; ferner werden daselbst 3 monatliche Journale,
                              worunter 2 englische und 1 franzoͤsisches, herausgegeben, und endlich
                              erscheint noch von 2 zu 2 Monaten ein religioͤses Journal in englischer
                              Sprache. Im ganzen uͤbrigen Canada hat nur noch die bluͤhende Stadt
                              Stanstead ihr eigenes Blatt.
                           Die Zahl der Gesellschaften und Associationen, durch welche in England so
                              Erstaunliches geleistet wird, und welche in Deutschland, Dank sey es unserer
                              Demagogenschmekerei, keine festen Wurzeln fassen wollen, betraͤgt in Canada
                              schon uͤber 70, worunter sich nicht weniger als 19 Litteratur und
                              Wissenschaften zum Zweke gemacht haben, so daß man in Canada medicinische und
                              landwirthschaftliche Vereine findet, die mehr Gluͤk machen und mehr leisten,
                              als jene mancher Hauptstaͤdte Europa's. Außer diesen 70 Gesellschaften haben
                              sich noch 15 gebildet, die sich lediglich mit dem schoͤnsten, edelsten und am
                              tiefsten eingreifenden Gegenstande – mit der Erziehung der Kinder der
                              aͤrmeren Classen befassen; ihnen verdankt Canada bereits eine Sonntagsschule,
                              die sogenannte Nationalschule, und mehrere andere Schulen. Die Zahl der
                              Spitaͤler, Waisenhaͤuser und Versorgungshaͤuser belaͤuft
                              sich auf 15; eines der lezteren ist fuͤr ganz unbemittelte Auswanderer
                              bestimmt. Bibelgesellschaften haben sich 7 gebildet, und Freimaurer-Logen
                              bestehen dermalen 5. Da beinahe alle Haͤuser in Canada aus Holz gebaut sind,
                              so ergeben sich sehr haͤufig Feuersbruͤnste, und deßhalb sind auch
                              schon 4 große Loͤschanstalten entstanden. Sparkassen haben sich in Canada
                              bisher erst zwei gebildet, nicht weil es ihnen an Vertrauen, oder dem Volke an Geld
                              fehlt, sondern weil Jedermann selbst kleine Summen noch immer besser zu verwenden
                              weiß, als wenn er sie auf Interessen legt. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 460. S. 142)
                           
                        
                           Literatur.
                           
                              a) Englische.
                              
                                 Arcana of Science and Art: or an Annual Register of
                                       Useful Inventions and Improvements, abridged from the Transactions of
                                       Public Societies, and from the Scientific Journals, British and Foreign,
                                       of the past year. 8°. London
                                    1832, by John Limbin.
                                 The Domestic Chemist: comprising Instructions for the
                                       Detection of Adulterations and Poisons. London 1831. (Bildet den
                                    zweiten Band der Polytechnic Library.)
                                 An Encyclopaedia of Cottage, Farm and Villa
                                       Architecture, to appear quarterly, with numerous designs and analytical
                                       and critical remarks. London 1832.
                                 The juvenile Philosopher, exhibiting in a familiar
                                       manner the principles of the Steam Engine, Orrery and Tellurian, with
                                       illustrative woodcuts, adapted for Schools and Young Persons. By T.
                                    Keyworth, Author of the Scripture
                                       Chronology. 18°. London
                                    1832.
                                 Historical and practical Treatise on Elemental
                                       Locomotion, by Steam Carriages on common roads: showing the advantages
                                       to the Coachmaster, Trader, Labourer: the Agriculturist as a relief from
                                       Poor Laws and Substitute for Corn Laws: the Engineer, as superior to
                                       Rail-roads: the Humane: the Political Economist for extinguishing
                                       Pauperism, avoiding Emigration, and providing Food for 16 Millions of
                                       months. By Alex. GordonCivil Engineer. 8°. London 1832. With 14
                                    plates.
                                 A digested Series of Examples in the applications of
                                       the Differential Calculus. Designed for the use of Students in the
                                       University. ByJohn HindM. A. F. C. P. S. 8°. London 1832.
                                 Elements of Mechanics, comprehending the Theory of
                                       Equilibrium and of Motion, and the first Principles of Physical
                                       Astronomy: together with a variety of Statical and Dynamical Problems.
                                       By J. R. YoungEsq. 8°. London 1832. By J. Souter.
                                 A popular Sketch of Electro-Magnetism or
                                       Electro-Dynamics, with Outlines of Electricity and Magnetism.
                                       ByFrancis Watkins, Curator of Philosophical
                                       Apparatus in the University of London. 8°. London 1832. By John
                                       Taylor.
                                 
                              
                           
                              b) Franzoͤsische.
                              
                                 Rapport sur les produits de l'industrie, qui ont
                                       figuré à l'exposition de Douai. Par J. C. Chenou, Professeur du cours industriel
                                       à Douai.
                                 Traité de perspective simplifiée. Par
                                       Mad. Adèle Le Breton,
                                    née Le Breton, peintre et professeur de
                                       perspective. 8°. Paris, chez
                                       l'auteur, rue du Pot de fer Nr. 20 et chez
                                       Carilian Goeury. (Dem Recueil
                                       industriel zu Folge den Schuͤlern in Bauschulen, und allen,
                                    welche schnell und getreu zeichnen lernen wollen, sehr zu empfehlen.)
                                 Des chemins de fer considérés comme
                                       voies de communications commerciales et particulièrement du
                                       chemin de fer projété de Paris à Orleans, en
                                       concurrence avec le canal de l'Essonne. Octobre 1831. 8°.
                                    Paris, chez
                                       Gondelier-Morisset.
                                 Mémoire sur le chemin de fer de Roanne
                                       à Digoin, comparé avec un canal. 4°. Juillet 1831. Paris.
                                 Notice sur le chemin de fer de Roanne à
                                       Digoin, publiée par la Compagnie concessionnaire.
                                    12°. 1831, avec une carte
                                       générale de la communication de Paris à Lyon par
                                       les chemins de fer de la Loire au Rhône.
                                 Chemin de fer de Roanne à Digoin: de son
                                       influence locale comparée avec celle d'un canal. 12°.
                                    1831. Paris, chez Guiraudet.
                                 Notice sur le chemin de fer de Paris à
                                       Pontoise: par la commission concessionnaire. 12°. 1831. Paris.
                                 
                              
                           
                              c) Italienische.
                              
                                 Il Canal grande di Venezia descritto daAntonio Quadri, segretario dell' J. R.
                                       Governo di Venezia. 1828–1831. Venezia, in Fol., presso Andreola. 4
                                    Lir. austr. pr. Fascic.
                                 Frammenti di architettura gotica, opera interessante
                                       agli architetti ingegneri, pittori, scultori, decoratori di teatri etc.
                                       Venezia 1831, per PaoloLampatoeditore. Un Foglio piccolo. In Fascic. di 6 tavol.
                                 Memorie architettoniche sui principali edificj della
                                       città di Padova, di PietroChevalier. 12°. Padova 1831, presso i
                                       fratelli Gamba.
                                 Istituzioni di architettura statua e idraulica
                                       diNicola Cavalieri San-Bertolo,
                                       ingegnere superiore nel corpo di acque e strade, professore nell'
                                       Archiginnasio Romano della Sapienza. Nuova edizione in 4°.
                                    Mantova 1831, presso
                                       i fratelli Negretti. Con 67 tavole in
                                       rame. 2 Vol. in 14 fascicol. 3. 50 Lir.
                                       austr. per fascic.
                                 Dell' arte pratica del Carpentiere esposta dagli
                                       architettiFelice PizzagallieGiulio Alvisetti. 8°. Milano 1831. 5° fascicolo.
                                 Trattato teorico e pratico dell' arte di edificare,
                                       di G. Rondelet. Prima traduzione italiana per cura
                                       di BasilioSoresina. 4°. Mantova 1831, con tavole
                                       incise: a spese della Società editrice. 5 Tom. escendi per fascicoli. Presso: 20 Cent. ital. al foglio e cent. 40 per elascun rame.
                                 Il proprietario architetto, opera corredata di
                                    100 tavole, di
                                    Urbano Vitry. Prima versione italiana.
                                    4°. Venezia 1831, tipografia di Commercio per Paolo Lampato editore. 8 fascic. 30 lir.
                                       austr.
                                 Dizionario degli architetti, scultori, pittori,
                                       intagliatori in rame ed in pietra, coniatori di medaglie, musaicisti,
                                       niellatori, intarsiatori d'ogni età e d'ogni nazione, diStefano Ticozzi. 8°. Milano 1830, presso
                                       Gaetano Schiepati. Per fascicoli. 25 Cent.
                                       ital. al foglio.
                                 Nuovo Dizionario universale tecnologico o di arti e
                                       mestieri, e dell' economia industriale e commerciante. Prima traduzione
                                       italiana. 4° piccolo. Venezia
                                    1830–1831, presso Gius. Antonelli, con tavole. Per fascicoli.
                                       Prezzo 10 Cent. it. al foglio, 20 Cent. per ogni tavola.
                                 Esperienze intorno alle alterazioni della
                                       virtù magnetica per l'azione del calorico e di qualche altro
                                       fenomeno relativo. Memoria dei signori Francesco abateZantedeschieFrederico Mayer, 4°. Verona 1831, con una
                                       tavola.
                                 Rettificazione definita e indefinita del circolo e
                                       divisione dell' angolo in qualsivoglia rapporto a qualunque siasi
                                       approssimassione, unitamente ad altre osservazioni matematiche diGius. Recalcati. 8°. Milano 1831, per P. E. Giusti.
                                 Gazzetta eclettica di farmacia chimica-medica
                                       e industriale, ossia Repertorio delle meglio utili notizie pei
                                       farmacisti, medici, chirurghi e manifatturieri, compilato da G. B.
                                    Sembenini, farmacisto-chimico, sotto
                                       gli auspicj e la direzione del Sign. Giov. G. Orti, Direttore del Poligrafo.
                                    8°. Verona 1831. Ogni venti giorni un numero. Associazione annua di 8 lir. austr.
                                 Di varie cose all' idraulica scienza
                                       appartenentiTaddini, idraulico italiano scrivea.
                                    4°. Bergamo 1830, con due tavole in rame. 15. 66 Lir.
                                       ital.
                                 Memorie spettansi alla Storia della Calcografia, del
                                       Commendatore ConteLeopoldo Cicognara. 8°. Prato 1831, per i
                                       fratelli Giachetti, Con 16 tavole in foglio
                                       incise in rame. 12 Lir. ital.
                                 Storia e cura delle malattie piu famigliari de' buoi.
                                       Opera diFrancesco Toggia, Professore di Veterinaria.
                                       Parte secunda in 2 Tom. 8°. Torino 1831, presso
                                       J. Bomba.
                                 La scuola del Bigattiere ossia elementi
                                       teoretico-pratici per l'educazione dei bachi da seta, compilati
                                       ad uso della gioventù lombarda dal Dott. Ignazio Lomeni. 8°. Milano 1832. per
                                       Giov. Silvestri. 5 Lir. austr.
                                 Manuale di geometria per le arti e pei mestieri, con
                                       un discorso intorno allo studio delle scienze applicate all' industria,
                                       dell' ingegnere Gio. Alessandro Majocchi, Professore di
                                       Fisica. 12°. Milano 1832, con 10 tavole. Per Ant.
                                       Fontana. 7 Lir. ital.
                                 Corso di chimica elementare ed industriale adattato
                                       ad ogni classe di persone, ossia lezioni dilettevoli ed istruttive di
                                       Chimica applicata alla farmacia, alla medicina, alla pubblica igiene,
                                       all' agricoltura, all' economia domestica, alle arte industriali, alle
                                       arti belle etc., del Sign. Payen, manifattore-chemico. Traduzione
                                       italiana. 8°. Verona 1831. Per fascicoli di pag. 32. 40 Cent. Trattato di Chimica elementare teorico pratica
                                       applicata alla medicina, alla farmacia, all'agricoltura, all'
                                       orittognosia ed alle arti, di Filippo
                                    Cassola. Professore aggiunto alla cattedra di
                                       Chimica sperimentale etc. 8°. Napoli 1830. Tom. 1°.
                                 Dell' istituzione in Toscana di una scuola
                                       teorico-pratica d'agricoltura. 8°. Firenze 1831.