| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LXXXI., S. 305 | 
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                        LXXXI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 22. Junius bis 19. Julius in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Edward Garsed, Gentleman zu Homerton, in der
                                 Pfarrei St. John, Hackney, in der Grafschaft Middlesex und Alfred Robinson, Kaufmann zu Mute End, in der Pfarrei St.
                                 Dunstan, Stepney, in derselben Grafschaft: auf gewisse Verbesserungen an
                                 den Apparaten zum Heizen, Erwaͤrmen und Ventiliren der
                                 Trokenhaͤuser, Zimmer, Gebaͤude, Schiffe etc. Dd. 22. Junius 1832.
                              
                           
                              Der Kaufmannswittwe Harriet Grant Gillet zu
                                 Birmingham: auf einen neuen ihr von einem Auslaͤnder mitgetheilten
                                 Tactmesser zum Unterricht in der Musik. Dd. 28.
                                    Junius 1832.
                              
                           
                              Dem Frederick William Isaac, Beindrechsler in
                                 Charlotte Street, Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
                                 Verbesserungen im Verzieren der Fingertasten und anderer Theile der Klaviere,
                                 Orgeln und anderer musikalischen Instrumente. Dd.
                                 28. Junius 1832.
                              
                           
                              Dem James Macdonald, Gentleman in University Club
                                 House, Pall Mall East, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an den
                                 Eisenbahnen, die ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurde. Dd. 29. Junius 1832.
                              
                           
                              Dem Alexander Beattie Shankland, Esq. in Liverpool
                                 Street, in der City von London: auf ein neues Verfahren Wolle zu spinnen. Von
                                 einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Julius
                                    1832.
                              
                           
                              Dem William Daubney Holmers, mechanischem Ingenieur,
                                 Nr. 55, St. John Square, in der Grafschaft
                                 Middlesex: auf eine neue Methode Haͤuser und andere Gebaͤude zu
                                 heizen und die Hize in verschiedenen Industriezweigen anzuwenden. Dd. 19. Julius 1832.
                              
                           
                              Dem Thomas Wedlake und Robert Wedlake, Verfertiger von
                                 landwirthschaftlichen Instrumenten: auf Verbesserungen an den Pfluͤgen,
                                 besonders an den Schaaren derselben. Dd. 19. Julius
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Robert Hicks, Esq. in Wimpole Street, in der
                                 Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum Brodbaken. Dd. 19. Julius 1832.
                              
                           
                              Dem William Hodge, Hutfaͤrber in Margaret
                                 Place, Dover Road, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den
                                 Apparaten zum Faͤrben der Huͤte. Dd.
                                 19. Julius 1832.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. August 1832, S. 126.)
                              
                           
                        
                           Verzeichniß der vom 3. bis 31. August 1848 in England
                              ertheilten und jezt verfallenen Patente.
                           
                              Des Joseph Manton, Flintenfabrikant in Davies Street,
                                 Berkley Square: auf gewisse Druͤker fuͤr Feuergewehre und
                                 Verbesserungen an gewissen anderen Theilen der Feuergewehre. Dd. 3. August 1818. (Beschrieben im Repertory Z. R. Bd. XXXIV. S. 338.)
                              
                           
                              Des John Malam, mechanischen Ingenieurs in Marsham Street, Westminster: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 5. August 1818.
                              
                           
                              Des James Hollingrake, Mechaniker in Manchester,
                                 Lancashire: auf ein Verfahren kupferne und messingene Walzen fuͤr den
                                 Kattundruk zu verfertigen, Dd. 7. August 1818.
                              
                           
                              Des Thomas Machell, Chirurg in Great Ryder Street, in
                                 der Pfarrei St. James, Westminster: auf sein verbessertes Verfahren zu
                                 aͤrztlichen Zweken die Wirkung von atmosphaͤrischer Luft,
                                 fluͤssigen oder gasfoͤrmigen Substanzen auf die Haut und einige
                                 innere Theile des menschlichen Koͤrpers anzuwenden, ferner auf eine
                                 bequemere und nuͤzlichere Methode Oehl und Weingeist nach
                                 aͤhnlichen Principien (!) in Lampen zu brennen. Dd. 24. August 1818.
                              
                           
                              Des John Bennet, Kaufmanns in Manchester, Lancashire:
                                 auf gewisse Verbesserungen an Filtrirgefaͤßen und ihrem Filtrirmedium.
                                 Dd. 31. Aug. 1818.
                              
                           
                              Des Joseph Bowyer, Teppichfabrikant in Kidderminster,
                                 Worcester: auf eine verbesserte Maschine zur Verfertigung der Teppiche, welche
                                 man gewoͤhnlich Wilton carpeting nennt (sie
                                 sind wie Sammet geschoren oder aufgeschnitten), so wie der sogenannten Rugs (kleinen rauhen Teppiche) mit Figuren. Dd. 31. Aug. 1818.
                              
                           
                              Des Richard Green, zu Lisle Street, Leicester Square:
                                 auf Verbesserungen an Pferdegeschirren. Dd. 31. Aug.
                                    1818.
                              
                           
                              Des William Salisbury, Botanikers in Brompton,
                                 Middlesex: auf eine Maschine zum Vorbereiten des Hanfes, Flachses und anderer
                                 Faserstoffe, welche ihm zum Theil von einem russischen Beamten mitgetheilt
                                 wurde. Dd. 31. Aug. 1818.
                              
                           
                           
                              Des Frederick Dizi, in Crabtree Street, Fulham,
                                 Middlesex: auf eine Verbesserung an gewissen musikalischen Blaseinstrumenten.
                                 Dd. 31. Aug. 1818.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1832,
                                 S. 125.)
                              
                           
                        
                           Preise, welche die Société royale et centrale d'agriculture zu Paris im J. 1833
                              ertheilen wird.Die Preise bestehen im Allgemeinen aus einer goldenen oder silbernen Medaille
                                    oder aus landwirtschaftlichen Werken. Da wo eine Geldsumme als Preis
                                    ausgeschrieben ist, ist dieß besonders angemerkt. A. d. O.
                              
                           1) Fuͤr Einfuͤhrung von Duͤngerarten in irgend einer Gegend
                              Frankreichs, in welcher dieselben bisher nicht gebraͤuchlich waren.
                           2) Fuͤr vollkommene oder auszugsweise Uebersezung von Werken und Abhandlungen,
                              die sich auf Land- und Hauswirthschaft beziehen, und in denen neue und
                              nuͤtzliche Beobachtungen oder Methoden enthalten sind, aus fremden
                              Sprachen.
                           3) Fuͤr biographische Notizen uͤber Oekonomen oder Schriftsteller,
                              welche wegen ihrer Leistungen in der Landwirthschaft allgemeiner und besser gekannt
                              zu seyn verdienen.
                           4) Fuͤr Werke, Abhandlungen und praktische Beobachtungen in der
                              Thierheilkunde.
                           5) Fuͤr die Anwendung der Waͤsserungen.
                           6) Fuͤr Nachweisungen uͤber die Statistik der Waͤsserungen in
                              Frankreich, oder uͤber die in anderen Laͤndern bestehenden Geseze und
                              Verordnungen uͤber die Waͤsserungen.
                           7) Fuͤr ein praktisches Handbuch, welches den Landbewohnern und Arbeitern bei
                              ihren laͤndlichen Arbeiten gruͤndliche Anleitung gibt. 1ster Preis
                              1000 Fr. 2ter Preis 500 Fr.
                           8) Fuͤr die Cultur der Most-, Aepfel- und Birnbaͤume in
                              Gegenden, in welchen dieselben bisher noch nicht gezogen wurden.
                           9) Fuͤr populaͤre Instructionen, aus welchen die Landleute lernen
                              koͤnnten, welcher Nuzen sich aus den Thieren ziehen laͤßt, die an
                              Krankheiten, wegen Alter oder verschiedener Unfaͤlle zu Grunde gehen; so wie
                              fuͤr Instructionen uͤber die vortheilhafte Anwendung der hiezu
                              angegebenen Mittel, besonders jener, die in der gekroͤnten Preisschrift des
                              Hrn. Payen enthalten sind; und endlich fuͤr
                              Instructionen zur Errichtung von Fabriken, in denen die verschiedenen Theile dieser
                              Thiere benuzt werden koͤnnten.Polytechnisches Journal Bd. XL. S.
                                       270. 363. A. d. R.
                              
                           10) Fuͤr die beste Maschine mit Armen, mit welcher die Getreidearten am
                              wohlfeilsten ausgedroschen und geschwungen werden koͤnnen, so zwar, daß man
                              bei gleichen Kosten wenigstens um den vierten Theil mehr ausdreschen kann, als man
                              durch das Dreschen mit dem Dreschflegel erhaͤlt, wobei fuͤr Lezteres
                              150 Kilogr. geschwungenen Getreides als die Tagarbeit eines Dreschers angenommen
                              sind. 1ster Preis 2000 Fr. 2ter Preis 1500 Fr.
                           11) Fuͤr das Bohren von artesischen Brunnen um dadurch Wasser zu erhalten,
                              welches zur Landwirthschaft verwendet wird. 1500 Fr.
                           Anmerkung. Um Anspruch auf diesen Preis zu haben,
                              muͤssen die Brunnenbohrer, durch Brunnen, deren Wasser sich uͤber den
                              Boden erhebt, beweisen, daß sie die Schwierigkeiten, die der Jurakalk, der thonige
                              Mergel, die Kreide und der laufende Sand bisher dem Bohren entgegensezten,
                              uͤberwunden haben, und daß die gebohrten Brunnen auch wirklich in einer
                              landwirtschaftlichen Anstalt verwendet werden.
                           Außerdem werden jenen Brunnenbohrern, die zwar diese Schwierigkeiten nicht
                              uͤberwunden, die aber doch unter merkwuͤrdigen Umstaͤnden und
                              mit besonderen Resultaten Brunnen gebohrt haben, goldene und silberne Medaillen
                              ertheilt werden.
                           12) Fuͤr eine Erdaͤpfelreibe zum Gebrauche der Landleute, um damit
                              Staͤrkmehl zu bereiten.
                           
                           Die Abhandlungen etc. muͤssen vor dem 1. Januar 1833 an die Gesellschaft, und
                              zwar unter dem Couvert des Ministers eingesendet werden. (Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S. 207.)
                           
                        
                           Neue Dampfwagen-Compagnie zwischen London und
                              Birmingham.
                           Zwischen London und Birmingham sollen nun auch auf der gewoͤhnlichen Straße,
                              nicht auf der Eisenbahn, regelmaͤßig Dampfwagen fahren. Die Maschinen sollen
                              eine Kraft von 60 Pferden erhalten, und eine Last von 15 Tonnen mit einer
                              Geschwindigkeit von 15 engl. Meilen in der Stunde fortschaffen. Die Unternehmer
                              glauben, daß ihre Wagen ohne alle Schwierigkeit uͤber alle die Huͤgel
                              sezen werden, die sich auf der Fahrstraße von London nach Birmingham befinden. (Mechan. Magazine Nr. 463, S. 192.)
                           
                        
                           Verlaͤumdung der Dampfwagen.
                           Es hat in einer fruͤheren Nummer des Mechanics'
                                 Magazine und in einigen andern englischen Journalen geheißen, daß die
                              Liverpool-Manchester-Eisenbahn-Compagnie im Sinne habe, die
                              Dampfwagen aufzugeben, und statt derselben auf ihrer Eisenbahn solche Wagen
                              anzuwenden, die von Pferden gezogen werden. Als Grund hievon gab man an, daß die
                              Compagnie gefunden habe, daß sich die Maschinerie der Dampfwagen in Folge der
                              Geschwindigkeit der einzelnen. Bewegungen so schnell abnuͤze, daß dadurch
                              alle Vortheile der Dampfwagen aufgehoben werden. Die neueste Nummer des Mech. Mag. enthaͤlt nun eine Widerlegung dieser
                              Behauptung, die, wenn sie begruͤndet gewesen waͤre, nur einen
                              traurigen Ruͤkschritt in der Mechanik beurkundet haben wuͤrde.
                              Allerdings ist es wahr, daß die Abnuͤzung der Maschinen und mithin die Kosten
                              der ganzen Unternehmung groͤßer sind, als man Anfangs glaubte. Allein diesem
                              Uebelstande wird durch weitere Verbesserungen gewiß abgeholfen werden, und die
                              Compagnie hat daher um so weniger im Sinne die Dampfwagen aufzugeben, als sie selbst
                              unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden bisher schon zwischen 9 und 10
                              Procent Dividende an die Actionnaͤre bezahlen konnte, obschon sie die Fracht
                              so niedrig stellte, daß die Canalschifffahrt unmoͤglich mit ihr Concurrenz
                              halten kann.
                           
                        
                           Bewaffnete Dampfbothe.
                           Die großen Dampfbothe, welche gegenwaͤrtig zu Sheerness, Chatham und Woolwich
                              fuͤr die Regierung erbaut werden, sollen mit zwei Bomben-Kesseln
                              ausgeruͤstet werden, die so an Zapfen aufgehaͤngt sind, daß sie sich
                              drehen lassen, und daß man eine ausgedehnte Streke mit denselben bestreichen kann,
                              ohne daß man den Lauf des Schiffes zu andern braucht. Bei dieser Einrichtung kann
                              man naͤmlich das Dampfboth leicht in die guͤnstigste Stellung gegen
                              den Feind bringen, so zwar, daß die Ruderraͤder mehr oder weniger gegen die
                              Schuͤsse geschuͤzt sind. Eine der Kanonen befindet sich
                              naͤmlich am Hintertheile des Schiffes, und bestreicht einen Bogen
                              uͤber demselben, der sich so weit nach Vorwaͤrts zu erstrekt, als es
                              die Ruderkasten gestatten. Die andere Kanone befindet sich vor den Raͤdern,
                              und bestreicht an jeder Seite einen Bogen, der sich von der Nase bis zu dem
                              Vordertheile des Ruderkastens erstrekt. Das Kaliber der Kanonen betraͤgt 10
                              Zoll; ihr Gewicht betraͤgt uͤber 84 Centner! (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius 1832, S.
                              382.)
                           
                        
                           Fortschritte der Dampfschifffahrt in Amerika.
                           Ans Unglaubliche graͤnzen die Fortschritte, welche die Dampfschifffahrt seit
                              20 Jahren in Nordamerika gemacht hat, waͤhrend bei uns in Deutschland alle
                              aͤhnlichen Unternehmungen nur mit großer Muͤhe erstanden, und zum
                              Theil auch wieder untergegangen sind. Ohne uns hier auf die Untersuchung der
                              Ursachen dieses maͤchtigen Unterschiedes einlassen zu wollen, wollen wir
                              unseren Lesern bloß jene Daten vorlegen, aus denen sie sich ein klares Bild von dem
                              gegenwaͤrtigen Stande der Dampfschifffahrt in Nordamerika machen
                              koͤnnen.
                           
                           Zahl der Dampfbothe, welche auf den westlichen
                                 Gewaͤssern (am Ohio) erbaut wurden.
                           
                              
                                 Jahr der Erbauung.
                                 Gesammtzahl:
                                 Gegenwaͤrtigfahren davon:
                                 Verungluͤkt oderabgenuͤzt
                                    sind:
                                 
                              
                                 1811
                                     1
                                 
                                     1
                                 
                              
                                 1814
                                     4
                                 
                                     4
                                 
                              
                                 1815
                                     3
                                 
                                     3
                                 
                              
                                 1816
                                     2
                                 
                                     2
                                 
                              
                                 1817
                                     9
                                 
                                     9
                                 
                              
                                 1818
                                   23
                                 
                                   23
                                 
                              
                                 1819
                                   27
                                 
                                   27
                                 
                              
                                 1820
                                     7
                                     1
                                     6
                                 
                              
                                 1821
                                     6
                                     1
                                     3
                                 
                              
                                 1822
                                     7
                                 
                                     7
                                 
                              
                                 1823
                                   13
                                     1
                                   12
                                 
                              
                                 1824
                                   13
                                     1
                                   12
                                 
                              
                                 1825
                                   31
                                   19
                                   12
                                 
                              
                                 1826
                                   52
                                   36
                                   16
                                 
                              
                                 1827
                                   25
                                   19
                                     6
                                 
                              
                                 1828
                                   31
                                   28
                                     3
                                 
                              
                                 1829
                                   53
                                   53
                                 
                                 
                              
                                 1830
                                   30
                                   30
                                 
                                 
                              
                                 1831
                                     9
                                     9
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 348
                                 198
                                 150
                                 
                              
                           Von den gegenwaͤrtig fahrenden Dampfbothen wurden erbaut:
                           
                              
                                   68 zu
                                 Cincinnati
                                 
                              
                                   68 –
                                 Pittsburgh
                                 
                              
                                     2 –
                                 Louisville
                                 
                              
                                   12 –
                                 New Albany
                                 
                              
                                     7 –
                                 Marietta
                                 
                              
                                     2 –
                                 Zanesville
                                 
                              
                                     1 –
                                 Fredericksburgh
                                 
                              
                                     1 –
                                 Westporth
                                 
                              
                                     1 –
                                 Silver Creek
                                 
                              
                                     1 –
                                 Brush Creek
                                 
                              
                                     2 –
                                 Wheeling
                                 
                              
                                     1 –
                                 Nasheville
                                 
                              
                                     2 –
                                 Frankfort
                                 
                              
                                     1 –
                                 Smithland
                                 
                              
                                     1 –
                                 Economy
                                 
                              
                                     6 –
                                 Brownsville
                                 
                              
                                     3 –
                                 Portsmouth
                                 
                              
                                     2 –
                                 Steubenville
                                 
                              
                                     2 –
                                 Beaver
                                 
                              
                                     1 –
                                 St. Louis
                                 
                              
                                     3 –
                                 New York
                                 
                              
                                     1 –
                                 Philadelphia
                                 
                              
                                   10 an
                                 unbekannten Orten
                                 
                              
                                 –––––––
                                 
                                 
                              
                                 198.
                                 
                                 
                              
                           Von der Gesammtzahl von 348 wurden 111 zu Cincinnati erbaut, von denen im J. 1831
                              noch 68 fuhren.
                           Von den 150 zu Grunde gegangen oder unbrauchbar gewordenen sind:
                           
                              
                                   63
                                 abgenuͤzt,
                                 
                              
                                   36
                                 durch die Wasserschneken zu Grunde gerichtet,
                                 
                              
                                   14
                                 verbrannt,
                                 
                              
                                     3
                                 durch Zusammenstoßen, und
                                 
                              
                                   34
                                 durch andere nicht genau ausgemittelte Unfaͤlle
                                    verungluͤkt.
                                 
                              
                                 –––––
                                 
                                 
                              
                                 150.
                                 
                                 
                              
                           
                        
                           
                           Eisenbahn von Panama nach Portobello.
                           Im J. 1828 bildete sich in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika
                              bekanntlich eine Gesellschaft, welche uͤber die Landenge, die die beiden
                              großen Oceane trennt, von Panama nach Portobello eine Eisenbahn legen wollte. Die
                              Errichtung dieser Eisenbahn, die die Stelle des so oft besprochenen Canales ersezen
                              sollte, wurde jedoch bald nach dem Tode Bolivar's
                              aufgegeben, und zwar wegen einiger Hindernisse, auf die man gestoßen war. Diese
                              Hindernisse scheinen nun beseitigt zu seyn; denn die Compagnie hat ihre Arbeiten
                              wieder aufgenommen, und bereits beschaͤftigen sich zwei englische Mechaniker
                              mit der Untersuchung und Ausmessung des Terrains, uͤber welches die Bahn
                              fuͤhren soll. (Repertory of
                                 Patent-Inventions. Julius 1832, Supplement S. 402.)
                           
                        
                           Eisenbahnen-Zeitschrift in Amerika.
                           Seit dem Anfange gegenwaͤrtigen Jahres erscheint in New-York, Nr. 35.
                              Wall-Street, ein sehr interessantes Journal unter dem Titel: American Railroad Journal, in klein Folio, mir einer
                              vorgedrukten Vignette in Holzschnitt, einen Dampfwagen mit einigen beladenen Wagen
                              auf einer Eisenbahn vorstellend; monatlich mit drei Bogen, worin uͤber alle
                              in den nordamerikanischen Freistaaten bereits ausgefuͤhrten, im Baue
                              begriffenen und vorgeschlagenen Eisenbahnunternehmungen die genauesten Nachrichten,
                              Berechnungen und Beurtheilungen gegeben werden.
                           
                        
                           Bilanz der Cromford-Eisenbahn-Compagnie.
                           Die Einnahmen der Cromford-Eisenbahn-Gesellschaft betrugen am 15.
                              Junius 1831:
                           
                              
                                 
                                 Pf. Sterl.
                                 Shill.
                                 Den.
                                 
                              
                                 An Actien
                                 127,136
                                   0
                                 0
                                 
                              
                                  –  aufgenommenem Capitale
                                   31,910
                                   0
                                 0
                                 
                              
                                  –  an
                                    gewonnenem Frachtlohne
                                       
                                    959
                                 11
                                 0
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 160,005
                                 11
                                 0
                                 
                              
                                 
                                        Die Ausgaben hingegen betrugen:
                                 
                              
                                 Fuͤr die
                                    Bau-Contrahenten oder Lieferanten
                                   87,540
                                 16
                                   3
                                 
                              
                                  –   die
                                    Maschinenhaͤuser, Brunnen etc.
                                     7,246
                                 10
                                   2
                                 
                              
                                  –   Eisen, Holz und andere
                                    Materiale
                                   21,014
                                 18
                                   8
                                 
                              
                                  –   das
                                    Legen der Schienen, sammt den Pfosten und Pfloͤken
                                     6,634
                                 15
                                 11
                                 
                              
                                  –   die
                                    Ladeplaͤze und Magazine
                                     2,711
                                   6
                                 10
                                 
                              
                                  –   Maschinerien verschiedener
                                    Art
                                   13,240
                                 18
                                   3
                                 
                              
                                  –   das
                                    Land, oder der Grund und Boden
                                     4,378
                                 17
                                   4
                                 
                              
                                  –   Entschaͤdigung verschiedener
                                    Paͤchter
                                       
                                    449
                                   6
                                   5
                                 
                              
                                  –   die
                                    Ausgaben bei den Generalversammlungen und bei dem Comité
                                       
                                    843
                                 12
                                 11
                                 
                              
                                  –   die
                                    Kosten der Bill etc.
                                       
                                    499
                                   6
                                   9
                                 
                              
                                  –   Lohn der Maschinisten und ihrer
                                    Gehuͤlfen
                                     5,359
                                 19
                                   0
                                 
                              
                                  –   außerordentliche Arbeiten
                                     1,174
                                 10
                                   4
                                 
                              
                                  –   gemischte Ausgaben
                                     1,784
                                   8
                                   6
                                 
                              
                                  –   Ausbesserungen an der Bahn und
                                    Handelsausgaben
                                     1,130
                                 15
                                   6
                                 
                              
                                  –   Interessen
                                       
                                    817
                                   2
                                   1
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 159,327
                                   4
                                 11.
                                 
                              
                           Die ganze Laͤnge dieser Eisenbahn betraͤgt 32 3/4 Meilen; sie
                              laͤuft vom Cromford-Canal zur Whaley-Bruͤke uͤber
                              den Peak-Forest-Canal, und verbindet so beide Canaͤle mit
                              einander, wodurch die Verbindung von Manchester mir den oͤstlichen und
                              suͤdlichen, akerbautreibenden Gegenden um 56 Meilen abgekuͤrzt wird.
                              Ihr hoͤchster Punkt ist 977 Fuß uͤber den Cromford-Canal
                              erhaben; auf den ebenen Streken laufen Dampfwagen, an den schiefen Flaͤchen
                              hingegen sind stationaͤre Maschinen angebracht, die die Wagen hinaufziehen
                              und herablassen. Dergleichen stationaͤre Maschinen befinden sich an der
                              ganzen Bahn 17. – Wir geben diese Notiz hauptsaͤchlich, um ein neues Beispiel von den
                              Kosten einer Eisenbahn in England zu geben, woraus man sehen mag, daß auch in
                              England bei dergleichen Bauten manches Geld verschleudert wird, welches besser dem
                              Baue selbst zu Gute gekommen waͤre. – Hr. Gordon sagt in seinem Werke uͤber die Dampfwagen, daß auf dieser
                              Eisenbahn beinahe gar kein Verkehr Statt hat, und daß nur eine geringe Menge
                              Steinkohlen auf dem suͤdlichen Ende derselben fortgeschafft wird. Dieß
                              widerlegt jedoch der Oberaufseher uͤber dieselbe, H. John Leonard, im Mechanics Magazine
                                 Nr. 460, indem er zeigt, daß die Producte mehrerer ausgedehnter
                              Baumwollwaarenfabriken zu Cromford und Belper, die Producte der Bergwerke von High
                              Peak, das Eisen der Huͤttenwerke von Derbyshire, und eine große
                              Quantitaͤt Bau- und Pflastersteine auf derselben verfahren werden, und
                              daß endlich auch der Getreidehandel zwischen London und Lancashire seinen Zug
                              uͤber diese Eisenbahn nimmt.
                           
                        
                           Proceß gegen die Eisenbahnen.
                           Vor der Kings-Bench wurde kuͤrzlich eine Klage gegen die
                              Stockton- und Darlington-Eisenbahn-Compagnie, die ihre Bahn
                              neben der gewoͤhnlichen Fahrstraße gelegt hatte, vorgebracht. Die
                              Klaͤger behaupteten, daß durch das Geraͤusch und das schnelle Fahren
                              der Dampfwagen die Pferde auf der Fahrstraße scheu gemacht wuͤrden, und daß
                              auf diese Weise viel Ungluͤk geschehe. Der Gerichtshof entschied noch nicht,
                              sondern befahl erst auszumitteln, wie weit die Eisenbahn von der Fahrstraße entfernt
                              ist, und ob das Geraͤusch den Schaden bringe, oder ob dieser Schaden dadurch
                              entstuͤnde. daß die Bahn gegen die Fahrstraße hin nicht eingeplankt ist. (Mechanics' Magazine Nr. 462, S. 173.)
                           
                        
                           Ueber die Guͤte der Eisen-Arbeiten der
                              Diaken.
                           Das Eisen, welches man an der ganzen Kuͤste von Borneo findet, ist bekanntlich
                              von ganz vorzuͤglicher Guͤte; ganz besonders zeichnet sich jenes von
                              Bangermassing aus, wo man das Eisen nach einer Methode bearbeitet, die den
                              europaͤischen Stahl beinahe ganz entbehrlich macht. Dessen ungeachtet steht
                              aber das beste Eisen von Bangermassing noch bei weitem jenem nach, welches die rohen
                              und uncivilisirten Diaken erzeugen, so daß die besten Klingen der Rajahs und
                              Anfuͤhrer der Bugis Fabrikate der Diaken sind. Sehr merkwuͤrdig ist
                              es, daß die Guͤte saͤmmtlicher eiserner Instrumente und
                              Geraͤthe in dem Maße zunimmt, in welchem man weiter in das Innere eindringt.
                              So ist die Gegend von Seljie so beruͤhmt, daß die Speere, Schwerte etc., die
                              von daher kommen, aͤußerst gesucht sind. In dem Campong von Marpow befinden
                              sich nicht weniger als 49 Schmieden, und doch bezieht man auch daselbst die besten
                              Waffen noch weiter aus dem Norden, von einem Volke, welches keine bestimmten
                              Wohnsize hat, keine Haͤuser baut, keinen Feldbau und Viehzucht treibt,
                              sondern bloß von Fruͤchten, Affen, Schlangen und anderen wilden Thieren lebt!
                              Instrumente, die aus diesem Eisen verfertigt wurden, schneiden mit ziemlicher
                              Leichtigkeit durch Schmiedeisen, und selbst durch gewoͤhnlichen Stahl. Hr.
                              Dalton, welcher diese Notizen im Singapore Chronicle mittheilte, schnitt selbst mit einem
                              Diakenmesser zur Probe mehrere Federmesserklingen in Stuͤke. Ein Einwohner
                              von Seljie wettete mit ihm, daß er mit seinem Schwerte einen alten Flintenlauf
                              abzuhauen im Stande sey, und gewann die Wette, und zwar ohne daß bei diesem Streiche
                              die Schneide des Schwertes im Geringsten gelitten haͤtte. Bei dem Sultane von
                              Coti sah Hr. Dalton drei Musketen, die einst dem
                              ungluͤklichen Detachement des Majors Mullen abgenommen wurden, und die an
                              mehreren Stellen bis uͤber die Haͤlfte durchgehauen waren. Hr. Dalton erzaͤhlt dieß und noch Mehreres von der
                              Guͤte der Diakenschwerter, gibt aber leider gar keine Aufschluͤsse
                              uͤber die Art der Fabrikation derselben, und uͤber das Eisenerz, aus
                              welchem diese Voͤlker ihr vortreffliches Material erzeugen. Es waͤre
                              sehr der Muͤhe werth den ganzen Proceß, den man in Seljie befolgt, durch
                              Techniker an Ort und Stelle studiren zu lassen. Wie Vieles Nuͤzliche
                              koͤnnten wir von unseren Expeditionen in fremde Gegenden erwarten, wenn
                              dieselben mehr aus Technikern, und nicht bloß aus Kaufleuten, trokenen Gelehrten
                              oder Curiositaͤtensammlern bestuͤnden! (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 460, S. 143.)
                           
                        
                           
                           Nachtheile der eisernen Daͤcher.
                           In der Naͤhe von Birmingham wurden mehrere Viehstaͤlle und Schuppen, in
                              denen Rindvieh und Pferde sonst gegen Hize und Wetter Schuz suchen, einfach mit
                              Eisenblech gedekt. Es fand sich aber seither, daß das Wich in denselben sehr oft
                              krank wurde, und nicht selten ganz zu Grunde ging. Man schreibt dieß der großen Hize
                              zu, welche diese Daͤcher in der Sonne annehmen, und die so groß ist, daß man
                              beim Beruͤhren derselben Brandblasen bekommen kann. (Mechanics' Magazine Nr. 458, S. 111.)
                           
                        
                           Ueber die amerikanischen gezogenen Rohre.
                           Das Mechanics' Magazine Nr. 463. S. 179 enthaͤlt
                              eine, von dem schon oͤfter erwaͤhnten Junius Redivivus verfaßte,
                              Beschreibung der beruͤchtigten, amerikanischen, gezogenen Rohre oder Stuzen,
                              aus welcher wir Folgendes, als das Wesentlichste, ausziehen. Die Amerikaner
                              verfertigen ihre Laͤufe aus dem weichsten Eisen, weil dieses das
                              zaͤhste ist, und am wenigsten Schwingungen verursacht. Zuweilen besteht die
                              Kammer aus gehaͤrtetem Patenteisen, weil dieses weniger leicht rostet; allein
                              man haͤlt diese Einrichtung nicht fuͤr so gut, indem dieses Material
                              wegen seiner groͤßeren Elasticitaͤt groͤßere Schwingungen
                              erzeugt, und mithin der Genauigkeit beim Zielen schadet. Die Laͤufe sind 3
                              Fuß 1 Zoll bis 3 Fuß 8 Zoll lang; das Caliber ist der Groͤße der Kugeln, von
                              denen 60 bis 100 auf das Pfund gehen, angepaßt. Meistens haben sie 7 Spirallinien,
                              die 1/16 Zoll weit und 1/32 Zoll tief sind, und die in der ganzen Laͤnge des
                              Laufes Eine Windung beschreiben. Sie sind bedeutend schwerer als die Musketen, und
                              als die englischen gezogenen Rohre, die zu leicht sind, als daß man sicher damit
                              zielen koͤnnte. Diese groͤßere Schwere wird uͤbrigens dadurch
                              ausgeglichen, das; 60 amerikanische Kugeln nur 1 Pfund wiegen, waͤhrend von
                              den englischen 20 auf 1 Pfund gehen. Die Schloͤsser etc. sind verschieden;
                              doch liebt man in jenen Faͤllen, in welchen man sehr genau zielen will, die
                              Percussionsschloͤsser nicht, weil durch den starken Schlag der Feder leicht
                              eine Abweichung hervorgebracht werden soll. Damit man nicht die ganze vordere Seite
                              des Koͤrpers dem Feinde auszusezen braucht, und damit man leichter von einem
                              Baume oder von einer Eke hervor schießen kann, ist der Kolben meistens ganz eigen
                              eingerichtet. Die Schaftung ist naͤmlich duͤnn und an dem Kolben in
                              einem Bogen ausgehoͤhlt, der in das Ellbogengelenk des rechten Armes paßt.
                              Der Lauf wird unter die linke Achselgrube gebracht, so daß man auf diese Weise
                              parallel, und nicht unter einem rechten Winkel mit der Brust zielen und losschießen
                              kann. Die Ladung Pulver ist sehr klein; auf das Pulver wird ein
                              kreisfoͤrmiges befettetes Stuͤk Calico und die Kugel gesezt. Nie wird
                              die Kugel hineingeschlagen, wie dieß an den englischen Buͤchsen geschieht.
                              Man kann mit den amerikanischen Buͤchsen 50 Schuͤsse in einer Stunde
                              thun, ohne daß man, wenn man nur etwas gutes Pulver genommen hat, den Lauf
                              auszuwischen braucht. Die einfachsten und wohlfeilsten dieser gezogenen Rohre kosten
                              in Amerika 10 bis 15 Dollars; es gibt deren aber auch, die auf 100 Dollars kommen,
                              und diese sind von ganz vorzuͤglicher Schoͤnheit. – Die
                              Buͤchse ist die Hauptwaffe des Amerikaners, so wie der Englaͤnder auf
                              seinen Jagden gewoͤhnlich mit Schroten schießt, so schießt der Amerikaner
                              fast immer mit Kugeln, und haͤlt jeden Jaͤger, der ein schwarzes
                              Eichhorn an einem anderen Theile als am Kopfe trifft, fuͤr einen
                              Stuͤmper im Waidwerke. Hr. Jun. Red. zeigt bei dieser Gelegenheit, welche
                              Ueberlegenheit ein Volk, das mit der Buͤchse gut umzugehen weiß, gegen jede
                              feindliche, eindringende Armee zeigen kann und haben muß, wenn es ihm mit seinem
                              Widerstande Ernst ist. Die Schlacht bei Neu-Orleans wurde bloß durch die
                              amerikanischen Jaͤger, von denen mancher aus seinem Versteke mehr als 100
                              Feinde niederstrekte, gewonnen. Wir Bayern haben in Tyrol erfahren, was ein guter
                              und entschlossener Schuͤze vermag, und zum Gluͤke weiß man dieß bei
                              uns an vielen Orten auch so gut, daß wir anderen im Falle der Roth ebenfalls zeigen
                              koͤnnen, was wir koͤnnen, wenn wir ernstlich wollen.
                           
                        
                           
                           Verfahren beim Verzinnen von Naͤgeln und dgl.
                           Man reinige die Gegenstaͤnde, welche verzinnt werden sollen, zuerst durch
                              Eintauchen in verduͤnnte Schwefel-, Salz- oder
                              Salpetersaͤure von allem Roste oder Oxyde, wasche sie dann gut ab, und bringe
                              sie in eine irdene, ein Gallon haltende Flasche, in welche man zugleich auch eine
                              angemessene Menge Stangen-Zinn oder gekoͤrntes Zinn und Salmiak
                              bringt. Dann lege man die Flasche mit der Seite auf ein Kohlenfeuer, drehe sie
                              bestaͤndig um, und schuͤttle sie oͤfter, damit das Zinn
                              gleichmaͤßig auf allen den Oberflaͤchen, die verzinnt werden sollen,
                              vertheilt wird. Zulezt bringe man die Gegenstaͤnde in Wasser, um den
                              anhaͤngenden Salmiak wegzuschaffen, worauf man sie in warmen
                              Saͤgespaͤnen abtroknet. Der Vortheil dieser Methode liegt in der
                              Anwendung der irdenen Flasche, welche die Verbreitung der Salmiakdaͤmpfe
                              hindert, und bei welcher nichts von dem Zinne verloren geht, wie dieß der Fall ist,
                              wenn das Verzinnen in einem metallenen Gefaͤße geschieht. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 458, S. 112.)
                           
                        
                           Watt's Maschine zum Heften von gedrukten
                              Gegenstaͤnden.
                           Da das Heften der Journale, der Flugschriften und der verschiedenen groͤßeren
                              oder kleineren Werke noch groͤßten Theils von Weibern mit einer eigenen Ahle
                              vollbracht wird, so hat Hr. Philip Watt zu Lambeth, Fore
                              Street, um diese muͤhsame und langweilige Arbeit zu erleichtern und
                              abzukuͤrzen, eine Maschine ausgedacht, mit welcher man eine große Anzahl von
                              Drukbogen mit einem sehr geringen Kraftaufwands und mit einem Male an dem Hinteren
                              Rande an drei Stellen durchbohren kann. Hr. Watt erhielt
                              fuͤr diese Maschine von der Society of Arts eine
                              Belohnung von 5 Pfund Sterl. Das Register of Arts
                              haͤlt es jedoch nicht der Muͤhe werth, eine ausfuͤhrlichere
                              Beschreibung derselben mitzutheilen, da es bereits mehrere aͤhnliche
                              Maschinen gibt, und da an der Watt'schen nur wenig Neues
                              seyn soll.
                           
                        
                           Neues elastisches Bruchband.
                           Hr. Gershom Twitchell zu Leominster, Worcester County,
                              Massachusetts, ließ sich am 20. December 1830 ein Patent auf ein von ihm erfundenes
                              elastisches Bruchband geben. An diesem Bruchbande besteht nun der Guͤrtel
                              oder der Retractor, der um den Koͤrper laͤuft, aus Kautschuk. Sollte
                              man keine Stuͤke von hiezu hinreichender Laͤnge haben koͤnnen,
                              so werden mehrere kleinere Stuͤke zusammengekittet, und zwar mittelst eines
                              Kittes, den man durch Aufloͤsung von 1 Theil Kautschuk in 5 Theilen
                              Terpenthingeist erhaͤlt, und die Honig-Consistenz hat. Um die
                              Stuͤke zusammenzukitten, reinigt man deren Enden, bestreicht sie dann mit
                              einer duͤnnen Schichte Kitt, und legt sie hierauf einige Stunden lang unter
                              eine Presse. Die Streifen, die man auf diese Weise erhaͤlt, werden doppelt so
                              breit geschnitten, als man sie braucht, dann in der Mitte zusammengelegt, mit dem
                              Kitte zusammengeleimt, und zulezt mit weichem Leder uͤberzogen. Aus diesen
                              Streifen, den gehoͤrigen Schnallen und Metallplatten mit einem
                              Poͤlsterchen aus Kautschuk, so wie aus den noͤthigen Federn wird das
                              Bruchband auf die gewoͤhnliche Weise zusammengesezt. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1832, S.
                              275.)
                           
                        
                           Reilly's neuer Pak-Sattel.
                           Hr. Reilly von Finsbury-Place erfand einen neuen
                              Pak-Sattel, dessen Baum am Ruͤken an drei Stellen gegliedert ist, und
                              daher genauer als irgend ein anderer Sattel an dem Ruͤken der Pferde anliegt.
                              Die Society of Arts ertheilte Hrn. Reilly die silberne Isis-Medaille fuͤr seine Erfindung. (Transactions of the Society of Arts. Vol. XLVIII. S.
                              92.)
                           
                        
                           Damast aus Seide und Wolle.
                           Zu Halifax verfertigt man gegenwaͤrtig eine eigene Art von Damast, der eine so
                              guͤnstige Aufnahme fand, daß man eine bedeutende Ausdehnung dieser
                              Fabrikation erwarten darf. Der Grund dieses Damastes besteht aus Seide, die Figuren
                              hingegen aus Wolle.
                              Der Effect, den dieses Fabrikat macht, kommt zwar jenem, den der ganz aus Seide
                              gewirkte Damast hervorbringt, nicht gleich, allein es ist doch immer ein sehr
                              schoͤnes Product und kommt um die Haͤlfte wohlfeiler zu stehen, als
                              der Seiden-Damast. (Aus dem Mechanics' Magazine
                                 Nr. 463, S. 192.)
                           
                        
                           Maschine um Wolle an dem Felle zu kaͤmmen.
                           Hr. Lewis L. Miller zu
                              Rochester, New-York erhielt am 31. Januar 1831 ein Patent auf eine Maschine,
                              mit welcher man die Wolle mittelst staͤhlerner Kaͤmme von Kletten und
                              Unrath reinigen kann, wenn sich die Wolle noch an der Haut oder dem Felle befindet.
                              Diese Maschine, die uns eben nicht sehr gluͤklich ausgedacht zu seyn scheint,
                              besteht aus einem Cylinder, der dem großen Cylinder einer Kardaͤtschmaschine
                              aͤhnlich ist, und an welchem sich mehrere Reihen staͤhlerner
                              Zaͤhne von 5/8 Zoll Laͤnge befinden. Dieser Cylinder wird in eine
                              drehende Bewegung gesezt; parallel mit ihm laͤuft ein zweiter Cylinder von 1
                              Fuß im Durchmesser, der auf einem Wagen dem ersten genaͤhert und wieder davon
                              entfernt wird. Das Fell, welches gereinigt werden soll, wird auf diesen kleineren
                              Cylinder gebracht, und mittelst eines beweglichen Riemens auf der einen Seite an
                              demselben befestigt. Der kleinere oder Speise-Cylinder wird mittelst einer
                              Kurbel mit der Hand gedreht, wobei der Arbeiter die Bewegung nach Beduͤrfniß
                              regulirt. Das Register of Arts, Mai 1832, S. 122 gibt
                              keine weitere Beschreibung dieser Maschine, sondern bemerkt bloß noch, daß nach des
                              Patent-Traͤgers Versicherung die Felle auf diese Weise weit
                              vollkommener, und um 1/4 wohlfeiler gereinigt werden koͤnnen, als nach den
                              gewoͤhnlichen Methoden.
                           
                        
                           Ueber Hygrometrie und Meteorologie.
                           Hr. James P. Espy von
                              Philadelphia hat im Journal of the Franklin Institute
                              einen sehr interessanten Aufsaz uͤber die Wichtigkeit der hygrometrischen
                              Beobachtungen in der Meteorologie, und uͤber die Mittel, mit welchen man
                              solche Beobachtungen mit Genauigkeit machen kann, niedergelegt. Da wir denselben
                              wegen seiner groͤßeren Ausdehnung hier nicht liefern koͤnnen, und er
                              nicht wohl eines Auszuges faͤhig ist, so verweisen wir alle Meteorologen,
                              denen hieran gelegen ist, auf das Repertory of
                                 Patent-Inventions, Junius 1832, S. 365 und Julius, Supplement S.
                              391, wo sie denselben in seiner ganzen Laͤnge nachlesen koͤnnen.
                           
                        
                           Einwirkung des Grubenwassers in Kupferbergwerken auf das
                              Holz.
                           Es wurde in den Kupferbergwerken in Cornwallis seit vielen Jahren beobachtet, daß die
                              Pumpenstangen, die groͤßten Theils aus norwegischen Bohlen bestehen, so wie
                              auch anderes Zimmerholz, an jenen Stellen, an welchen es mit dem
                              gewoͤhnlichen Wasser in Beruͤhrung kommt, bald mit Schwaͤmmen
                              uͤberzogen wird, und in Faͤulniß uͤbergeht; waͤhrend
                              jene Theile, die bloß dem Grubenwasser ausgesezt sind, vollkommen gesund und gut und
                              rein bleiben. Man glaubt daher, daß das Grubenwasser dieser Bergwerke ein sehr gutes
                              Schuzmittel gegen die Faͤulniß und den trokenen Moder des Holzes abgebe. Um
                              einen Versuch hieruͤber zu machen, wurde eine große Menge Schiffbauholz von
                              Plymouth in diese Kupferwerke gesendet, und daselbst in das Grubenwasser versenkt.
                              Die Resultate dieses Versuches sind jedoch noch nicht bekannt. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 458, S. 112.)
                           
                        
                           Mineralwasser-Fabrik zu Caen.
                           Hr. Decourdemanche, ein sehr gewandter Apotheker zu Caen,
                              verfertigt gegenwaͤrtig mit einem eigenen Apparate taͤglich 100, und
                              des Jahres 18 bis 20,000 Bouteillen Kohlensaͤure haltiges Wasser, wovon er
                              die Bouteille fuͤr 75 Cent, verkauft, waͤhrend er sie fruͤher
                              fuͤr 1 Fr. von Paris beziehen mußte. Sein Wasser enthaͤlt in Einem
                              Raumtheile gereinigten Wassers 5 Raumtheile Gas. Durch Zusaz verschiedener Salze
                              in gehoͤrigem Verhaͤltnisse verfertigt er hieraus kuͤnstliches
                              Selterser-Wasser, kuͤnstliches Wasser von Vichy, Mont d'or und dgl. (Aus dem Recueil
                                 industriel. April 1832, S. 80.)
                           
                        
                           Artesische Brunnen in Aegypten.
                           Der Pascha von Aegypten hat durch Hrn. Briggs, welcher
                              einst Consul in Cairo war, und der mehrere Bohr-Arbeiter aus England kommen
                              ließ, Bohr-Versuche in den trokenen und ausgebrannten Wuͤsten
                              Aegyptens anstellen lassen, die von dem guͤnstigsten Erfolge waren, und die,
                              wenn sie gehoͤrig gewuͤrdigt, und weiter ausgedehnt werden, gewiß bald
                              maͤchtige Veraͤnderungen in der Cultur jener Laͤnder und der
                              Civilisation seiner Einwohner hervorbringen muͤssen. Bei den
                              Bohr-Versuchen in Aegypten kann man in einer Tiefe von 30 Fuß auf ein
                              Sandsteinlager, nach dessen Durchbrechung das beste Wasser emporstieg,
                              waͤhrend das Wasser, welches man bisher hie und da in geringerer Tiefe traf,
                              schlecht ist. Ueberall, wo man die Versuche wiederholte, erhielt man gleiche
                              Resultate. In der Wuͤste von Suez wurde bereits ein Wasserbehaͤlter,
                              der 2000 Kubikfuß Wasser zu fassen vermag, angelegt, und mehrere andere Brunnen
                              waren in der Arbeit. (Aus dem Examiner.)
                           
                        
                           Ueber die Gaͤhrung der
                              Runkelruͤben-Melasse.
                           Es ist bekannt, daß eine bestimmte Menge Runkelruͤben-Melasse bei der
                              Gaͤhrung auch eine bestimmte Menge trefflichen Weingeistes geben muß. Es ist
                              aber auch eben so bekannt, daß die Gaͤhrung verschiedenen
                              Zufaͤlligkeiten ausgesezt ist, die den Fabrikanten unerwartet kommen, und
                              denen er auch nicht abzuhelfen weiß. Es geschieht naͤmlich sehr oft, daß
                              sich, wenn Alles gut zu gehen scheint, eine bedeutende Menge salpeteriges Gas
                              entwikelt, in Folge dessen die Gaͤhrung ploͤzlich aufhoͤrt und
                              nicht mehr hergestellt werden kann. – Mehrere Branntweinbrennereien, in denen
                              die Runkelruͤben-Melasse verwendet wurde, mußten wegen dieser
                              Unfaͤlle aufgegeben werden, und dieser Ungewißheit in den Resultaten allein
                              ist es beizumessen, daß die Melasse in mehreren Fabriken durchaus nicht angewendet
                              wird. – Hr. Tilloy empfiehlt nun den Fabrikanten
                              folgendes Verfahren, nach welchem sie jedes Mal Branntwein aus ihren Melassen
                              erhalten werden.
                           Man schlage in einem Kessel von gehoͤriger Groͤße 500 Pfund Melasse mit
                              zwei Mal so viel Wasser ab; seze dann nach und nach beilaͤufig 15 Pfund
                              gehoͤrig verduͤnnte Schwefelsaͤure zu, ruͤhre das Gemeng
                              gut durch einander und lasse es beilaͤufig eine halbe Stunde lang kochen.
                              Dann lasse man die Fluͤssigkeit in einen Bottich laufen, verseze sie mit 5
                              bis 6 Mal so viel Wasser, als man Melasse anwendete, und zerruͤhre in ihr
                              eine gehoͤrige Menge Hefen. Bei diesem Verfahren wird bald die
                              Gaͤhrung eintreten, und nicht durch Entwikelung von salpeterigem Gase
                              unterbrochen werden. Da jedoch die Zusammensezung der Melasse selbst sehr
                              verschieden ist, so kann man sich nicht jedes Mal ganz genau an die angegebene Menge
                              Schwefelsaͤure halten; manch Mal kann man bis an 4 Theile auf 100 Theile
                              Melasse davon zusezen muͤssen. Man muß das Gemeng kosten, denn es darf nur
                              leicht gesaͤuert seyn. (Aus dem Journal des
                                 connaissances usuelles im Agriculteur
                                 manufacturier. Mai 1832, S. 335.)
                           
                        
                           Bemerkung bei der Cider-Fabrikation.
                           Hr. Payen machte in der Sizung der Société royale d'agriculture vom August 1831 die Bemerkung,
                              daß man, wenn man die Aepfel gehoͤrig reif nimmt, sie nicht in Haufen sich
                              erhizen laͤßt, und sie schnell mit der Runkelruͤben-Reibe, in
                              der Cylinderpresse und in den Saͤken behandelt, eine groͤßere Menge
                              eines staͤrkeren oder schwereren Saftes von angenehmerem Geschmake
                              erhaͤlt, und daß dieser Saft mehr weinig und nicht so leicht sauer wird, als
                              es geschieht, wenn man die Aepfel in Haufen reifen und sich erhizen laͤßt:
                              vorausgesezt, daß die Menge des zugesezten Wassers und alle uͤbrigen
                              Umstaͤnde dieselben sind. – Wenn der Saft, den man beim Auspressen
                              erhaͤlt, am Beaumé'schen Araͤometer
                              unter 6° zeigt, so ist es besser noch vor irgend eine Gaͤhrung
                              eintritt, demselben so viel von irgend einer zukerhaltigen Substanz zuzusezen, daß er diesen Grad
                              von Schwere erhaͤlt. Man kann hiezu Honig, Melasse oder besser noch mit
                              thierischer Kohle geklaͤrten Zukerrohr-Syrup von 30° verwenden.
                              Noch besser wird der Cider-Most aber, wenn man ihm, um ihm die nothwendige
                              Schwere am Araͤometer zu geben, eine gehoͤrige Menge eines Syrupes
                              zusezt, den man durch schnelles Eindampfen des Aepfel-Mostes auf 30°
                              erhielt. (Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S.
                              242.)
                           
                        
                           Entdekung der Verfaͤlschung des Mandeloͤhls mit
                              Mohnoͤhl.
                           Das Mandeloͤhl wird sehr haͤufig mit Mohnoͤhl
                              verfaͤlscht. Um eine solche Verfaͤlschung zu entdeken, braucht man
                              bloß etwas von dem fraglichen Oehle in eine Flasche zu bringen, und es darin zu
                              schuͤtteln. Ist das Oehl verfaͤlscht, so werden sich an den Wanden des
                              Flaͤschchens Blaͤschen anhaͤngen, die man nie bemerkt, wenn das
                              Mandeloͤhl rein und unverfaͤlscht ist. (Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S. 247.)
                           
                        
                           Wie man ausradirte Schriftzuͤge entdeken kann.
                           Betruͤgereien durch Ausradiren von Schriftzuͤgen in Documenten kommen
                              nicht selten vor, und sind oft mit so großer Geschiklichkeit angestellt, daß man
                              denselben nicht leicht auf die Spur kommt. Man hat bereits die Optik zur Entdekung
                              solchen Betruges zu Huͤlfe genommen; man hat versucht, ob sich nicht beim
                              Eintauchen in Wasser eine ungleiche Einsaugung des Wassers zeigen wuͤrde u.
                              dgl.; allein vergebens. Hr. Professor Gazzari zu Florenz
                              hat gesunden, daß die Verkohlung das beste und sicherste Entdekungsmittel ist. Wenn
                              man naͤmlich das verdaͤchtige Papier einer maͤßigen Hize
                              aussezt, so wird die Verkohlung ungleich eintreten: jene Theile des Papieres, welche
                              durch die Tinte fruͤher in ihrer Natur veraͤndert wurden, werden
                              naͤmlich bei dieser langsamen Verkohlung wieder mehr oder weniger deutlich
                              sichtbar werden. – Wenn sich diese Methode auch bewahren sollte, so
                              wuͤrde sie aber doch immer nur eine sehr beschraͤnkte Anwendung
                              erhalten koͤnnen, da bei ihr der ganze fragliche Gegenstand so
                              zerstoͤrt wird, daß keine weitere Untersuchung desselben Statt finden kann,
                              im Falle die Methoden des Hrn. Gazzari nicht die
                              genuͤgende Auskunft gegeben hat. (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Mai 1832, S. 279.)
                           
                        
                           Typophonie, eine neue Methode schnell zu schreiben.
                           Hr. Painparé hat eine neue Art von Tachygraphie
                              erfunden, die hauptsaͤchlich in einer eigenen Methode die Vocale an den
                              Consonanten anzuhaͤngen besteht, und der er den Namen Typophonie beilegte.
                              Wer an der Schnellschreibkunst besonderes Interesse hat, findet im Bulletin de la Société d'Encouragement,
                              Maͤrz 1832, S. 103 einen ausfuͤhrlichen, von Hrn. Jomard erstatteten Bericht uͤber diese
                              Methode.
                           
                        
                           Schulen in den Fabriken.
                           Die Kinder, welche in den Fabriken arbeiten, und welche auf diese Weise schon in
                              fruͤhen Jahren mit ihrer Handarbeit ihren Unterhalt verdienen muͤssen,
                              werden durch diese Arbeit meistens von dem Schul-Unterrichte abgehalten, und
                              in Folge dieses Mangels an der Erlernung des Noͤthigsten fuͤr immer
                              zur Unwissenheit und deren zahllosen und unberechenbaren Folgen, zu einer mehr oder
                              weniger untergeordneten Stellung, und meistens zu lebenslaͤnglichen
                              maschinenartigen Handarbeiten verdammt. Mehrere der groͤßeren
                              Fabriks-Unternehmer zu Leeds hatten die Menschlichkeit diesen Umstand zu
                              erwaͤgen, und auf Mittel zu denken, wie sie diesem großen Nachtheile einer
                              Classe, die sie doch zu ihrem Vortheile benuzen, abhelfen koͤnnten. Das
                              Resultat dieser Beruͤcksichtigung der Rechte und Pflichten der Menschen gegen
                              einander war, daß sich mehrere der groͤßeren und edler gesinnten Fabrikanten
                              entschlossen, in ihren Fabriken selbst Schulen zu errichten, und den Kindern, welche
                              sie beschaͤftigen, taͤglich einige Zeit zum Besuche dieser Schulen zu
                              gestatten. So besteht in der Fabrik der HH. Marshall und
                              Comp. eine Schule, an welcher 120 Knaben und 70 Maͤdchen Antheil nehmen; aͤhnliche
                              Schulen, die zum Theil von den Fabrik-Unternehmern, zum Theil durch die
                              Geld-Beitraͤge der Aeltern und der Kinder unterhalten werden,
                              errichteten die HH. Hirst u. Comp., Hinde u. Comp., und mehrere andere werden diesem schoͤnen Beispiele
                              folgen. Ehre diesen edlen Foͤrderern der geistigen und moralischen Veredlung
                              der arbeitenden Classe, deren Fruͤchte nicht ausbleiben, und nur zum
                              allgemeinen Vortheile gereichen koͤnnen! (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 455.)
                           
                        
                           Wie die Bauten der Regierungen betrieben werden.
                           Das Mechanics' Magazine Nr. 463, S. 188 enthaͤlt
                              eine Klage uͤber den gegenwaͤrtigen schlechten Zustand des Schiffbaues
                              auf den koͤniglichen englischen Schiffswerften. Es aͤußert geradezu,
                              daß es schwer ist zu sagen, ob das Eisenwerk, das Holzwerk, oder die Arbeit an den
                              Bauten derselben das Schlechteste ist, und erwaͤhnt eines neuen Schiffes, an
                              welchem Collinge's Rudergehaͤnge angebracht wurden, und welches so roh
                              gearbeitet seyn soll, daß es sich bloß mit einer spanischen Trapichimuͤhle
                              vergleichen laͤßt. Und dessen ungeachtet kommt in den koͤniglichen
                              Werften auf 50 Arbeiter ein Vormann, waͤhrend in den Privatwerften, die weit
                              besser und wohlfeiler arbeiten, auf 75 Einer kommt. Das Mechan. Magazine macht vorzuͤglich auch auf den uͤblen
                              Zustand der Post-Paket-Bothe aufmerksam. Nie gingen so viele dieser
                              Bothe mit Mann und Gut verloren, als seitdem die Regierung sie nicht mehr von
                              Privaten, die durch genaue Contracte gebunden sind, unterhalten laͤßt,
                              sondern selbst fuͤr sie sorgt, und zwar, wie es scheint,
                              hauptsaͤchlich, um einige ihrer Lieutenants unterzubringen, und sie zu Herren
                              von schwimmenden, schlechten Gasthaͤusern zu machen. Das Mechanics' Magazine findet den Grund dieses deplorablen
                              Zustandes in der Unverantwortlichkeit, die im ganzen Regierungs-Haushalte
                              herrscht, und die die Corruption der Bediensteten, vom Tagwerker bis zum Minister,
                              auf einen seltenen Grad von Vollkommenheit gebracht hat. Es hofft daher, daß alle
                              diese Maͤngel durch die Reform wesentlich verbessert werden
                              wuͤrden.
                           
                        
                           Ryan's Methode die Steinkohlenbergwerke zu
                              ventiliren.
                           Das Mechanics' Magazine Nr. 457, S. 85 enthaͤlt
                              ein langes Schreiben des Hrn. Bergwerksdirectors Ryan an
                              den Lord Dudley and Ward, worin er ihm zu beweisen sucht,
                              wie wenig das in den Bergwerken des Lords angewendete Verduͤnnungssystem des
                              sich entwikelnden Wasserstoffgases seinem Zweke entspricht, und wie wenig selbst die
                              Sicherheitslampe leistet. Nach seinen Angaben erfolgten in einigen wenigen
                              Bergwerken des Nordens vom J. 1805 bis zum J. 1816, d.h. vor der Annahme der
                              Sicherheitslampen 9 Explosionen, bei welchen 284 Menschen ihr Leben verloren; vom J.
                              1817 hingegen bis zum J. 1828, seit der Einfuͤhrung der Sicherheitslampen,
                              erfolgten deren 19, welche 360 Menschen ums Leben brachten! Die lezte Explosion,
                              welche sich zu Wigan ereignete, erzeugte allein 11 Wittwen und 40 Waisen! Hr. Ryan erzaͤhlt und beweist durch Zeugnisse, daß er
                              durch seine Methode (die er schon vor vielen Jahren angab) die
                              gefaͤhrlichsten Steinkohlen-Bergwerke, in denen sich in 8 Stunden
                              20,000 Fuß Wasserstoffgas anzusammeln pflegten, vollkommen gesund machte, und zwar
                              mit geringeren Kosten, als sie irgend eine andere Methode veranlaßt. Er fordert den
                              Hrn. Grafen auf, seine Methode neuerdings untersuchen zu lassen, und sie dann in
                              seinen Bergwerken anzuwenden, um auf diese Weise einer großen Menge von Menschen,
                              welche jaͤhrlich zu Grunde gehen, und deren Wittwen und Waisen den Gemeinden
                              zur Last fallen, das Leben zu erhalten. Wir werden sehen, ob der Hr. Graf Sinn genug
                              fuͤr die Foͤrderung des Wohles so vieler Menschen hat, oder ob auch er
                              zu jenen Tories gehoͤrt, die mit so namenloser Geringschaͤzung auf
                              ihre armen Unterthanen herabsehen.
                           
                        
                           Ueber das englische Bauholz.
                           Die Highland Society von Schottland machte in der lezten
                              Nummer ihrer Preisaufgaben und Abhandlungen einen sehr schaͤzenswerthen
                              Aufsaz des koͤnigl. Foͤrsters, Hrn. Robert Monteith unter folgendem Titel bekannt: „uͤber die Cultur und den Nuzen
                                 einiger inlaͤndischer Holzarten, die als Bauholz vor verschiedenen
                                 auslaͤndischen den Vorzug verdienen.“ Hr. Monteith sucht in seiner Abhandlung (nachdem er
                              geschichtlich nachwies, daß das englische Holz sich in vielen Gebaͤuden 500
                              Jahre und laͤnger vollkommen gut erhielt) zu beweisen, daß das
                              inlaͤndische Holz im Ganzen genommen dauerhafter sey, als jene Arten des
                              auslaͤndischen, die am haͤufigsten eingefuͤhrt werden. Er
                              verbreitet sich dann uͤber die Benuzung der einzelnen Holzarten zu
                              verschiedenen Zweken, wobei er das Eschen- und Ulmenholz besonders zu
                              Dachstuͤhlen, das Birkenholz zu Querbalken, Fußboden und Stiegen, und das
                              Linden- und Pappelholz zu Fensterladen, Thuͤren und Tischlerarbeiten
                              empfiehlt. Zulezt widerlegt er die Gruͤnde, aus welchen die englischen
                              Arbeiter das auslaͤndische Holz dem einheimischen vorziehen. Als diese
                              Gruͤnde werden naͤmlich angegeben: die Ersparniß am Saͤgen, die
                              leichtere Bearbeitung, das schoͤnere Aussehen und die geringeren Kosten. Sehr
                              interessant sind die Berechnungen, durch welche Hr. Monteith alle diese Gruͤnde nichtig macht. Eben so verdient auch
                              die Einfuͤhrung der kreisfoͤrmigen Saͤge, auf die er besonders
                              dringt, alle Beruͤksichtigung. (Aus dem Mechanics'
                                 Magazine Nr. 462, S. 164.)
                           
                        
                           Wie genau die Englaͤnder in der Geschichte der
                              Oekonomie des Continentes eingeweiht sind.
                           Das Mechanics' Magazine gibt in Nr. 462. S. 176 nach Dr. Howison die russische Methode, gruͤne Bohnen, Spinat und
                              andere Gemuͤse aufzubewahren. Diese Methode, welche die Englaͤnder
                              russisch zu nennen belieben, ist weiter nichts, als das in Deutschland seit
                              undenklichen Zeiten bekannte und uͤbliche Einsalzen und Schweren
                              verschiedener Gemuͤse!
                           
                        
                           Verhaͤltniß des cultivirten zum unbebauten Boden in
                              Großbritannien.
                           Wir entnehmen aus dem Mechanics' Magazine Nr. 456, S. 74
                              folgende Tabelle, aus welcher der Zustand des Akerbaues in England, Schottland und
                              Irland, und die Ausdehnung, deren er daselbst noch faͤhig ist, deutlich
                              hervorgehen.
                           
                              
                                 
                                 Cultiv. Acres Landes.
                                 Uncult. Gruͤnde, dieculturfaͤhig
                                    sind: Acres
                                 Unfruchtb. und nichtcultivirb. Gruͤnde:
                                    Acres
                                 Summa
                                 
                              
                                 England hat
                                 25,632,000
                                   3,454,000
                                   3,256,400
                                 32,342,400
                                 
                              
                                 Wallis
                                   3,117,000
                                      530,000
                                   1,105,000
                                   4,752,000
                                 
                              
                                 Schottland
                                   5,265,000
                                   5,950,000
                                   8,523,930
                                 19,738,930
                                 
                              
                                 Irland
                                 12,325,280
                                   4,500,000
                                   2,416,664
                                 19,441,944
                                 
                              
                                 Britische Inseln
                                      383,360
                                      166,000
                                      569,469
                                   1,119,159
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 ––––––––––––
                                 ––––––––––––
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 46,922,970
                                 14,600,000
                                 15,871,463
                                 77,394,433
                                 
                              
                           
                              
                                 In England und Wallisrechnet man,
                                    daß
                                   3,250,000 AcresEin englischer Acre betraͤgt 1125 Wiener
                                          Quadrat-Klafter.
                                    
                                 zum Weizenbau;
                                 
                              
                                 
                                   1,250,000 –
                                 zum Gersten- und Roggenbaue;
                                 
                              
                                 
                                   3,200,000 –
                                 zum Anbaue von Hafer, Bohnen u. Erbsen;
                                 
                              
                                 
                                   1,200,000 –
                                 zum Anbaue von Klee, Raygras u. dgl.;
                                 
                              
                                 
                                   1,200,000 –
                                 zum Anbaue verschiedener Wurzeln
                                    undGemuͤse, die mit dem Pflug gebaut werden;
                                 
                              
                                 
                                   2,100,000 –
                                 zur Brache;
                                 
                              
                                 
                                        47,000
                                    –
                                 zum Hopfenbaue;
                                 
                              
                                 
                                        18,000
                                    –
                                 zu Gaͤrten;
                                 
                              
                                 
                                 17,300,000 –
                                 zu Viehweiden;
                                 
                              
                                 
                                   1,200,000 –
                                 zu Heken, Gebuͤschen und Waͤldern;
                                 
                              
                                 
                                   1,300,000 –
                                 zu Straßen, Canaͤlen etc. verwendet werden; und
                                    daß
                                 
                              
                                 
                                   5,029,400 –
                                 Gemeinde- und wuͤste Gruͤnde
                                    sind.
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                                 
                              
                                 Summa
                                 37,094,400 –
                                 
                                 
                              
                           
                           Die Zahl der Pachtguͤter in ganz Großbritannien wird auf 2,000,000 angegeben,
                              und der Werth der Producte, die jaͤhrlich durch den Akerbau in England und
                              Irland erzeugt werden, auf 216,817,624 Pf. Sterl.! –
                           
                        
                           Ueber einen neuen Pflug des Hrn. Roré.
                           Hr. Roré hat einen neuen Pflug erfunden, an welchem
                              man das eine der Raͤder mittelst eines eigenen Mechanismus nach Belieben
                              hoͤher oder niedriger stellen kann. Der Zwek dieser Erfindung ist
                              Erleichterung des Pfluͤgens auf abhaͤngigen Gruͤnden; mit
                              dieser Vorrichtung laͤßt sich naͤmlich der Pflug immer in horizontaler
                              Stellung erhalten. (Aus dem Recueil industriel. Junius
                              1832, S. 244.)
                           
                        
                           Eine neue Art von Weizen.
                           Hr. Gorrie erwaͤhnt in den Transactions der Highland Society einer neuen
                              Art von Weizen, die von der Weizenfliege nicht angegriffen werden soll, und die
                              zugleich sehr ergiebig und um einen Fuß hoͤher als der gewoͤhnliche
                              Weizen ist. Die Aehren dieses Weizens sind gegrannt, und jenen des
                              aͤgyptischen Weizens aͤhnlich; allein blasser. Ueber den Ursprung
                              dieser Getreideart ist im Mechanics' Magazine Nr. 462,
                              S. 176 nichts erwaͤhnt.
                           
                        
                           Wie tief die Wurzeln des Weizens in den Boden dringen.
                           Der Hr. Graf von Macclesfield zeigte der Society of Arts an mehreren Exemplaren vor, daß die
                              Wurzeln des Weizens oft 5 bis 6 Fuß tief in den Boden eindringen, und
                              erklaͤrte daraus sehr richtig den großen Einfluß, welchen die Natur der
                              Unterlage des Bodens, auf welchem Weizen gebaut wird, auf den Wachsthum und den
                              Ertrag dieses Getreides haben muß. (Transactions of the
                                 Society of Arts. Vol. XLVIII. S. 218.)
                           
                        
                           Mittel gegen Rost und Mehlthau am Getreide, und gegen den
                              Trokenmoder des Holzes.
                           Da neulich im Mechanics' Magazine das Wasser der
                              Kupfer-Bergwerke gegen die Faͤulniß des Holzes empfohlen wurde, so
                              bringt nun ein Hr. C. im Mechanics' Magazine Nr. 460, S.
                              138 neuerlich auch wieder das Einweichen des Samenweizens in einer Aufloͤsung
                              von schwefelsaurem Kupfer in Anregung, dessen man sich in Flandern beinahe allgemein
                              bediente und noch bedient, um den Weizen gegen den Rost und den Mehlthau zu
                              schuͤzen. Hr. C. will dieses Mittel auch in seiner und eines seiner Nachbarn
                              Wirthschaft durch 15jaͤhrige Erfahrung erprobt gesehen haben, und empfiehlt
                              es daher neuerdings allgemein. Wenn wir nun auch dieses Mittel noch dulden
                              koͤnnen, und es nicht fuͤr durchaus schaͤdlich erklaͤren
                              muͤssen, so gilt dieß doch keineswegs von einem anderen Mittel, welches Hr.
                              C. zur Zerstoͤrung der schwammigen Gebilde, die an dem Holze entstehen, und
                              die dasselbe zu Grunde richten, anraͤth. Hr. C. meint naͤmlich, daß
                              ein oder das andere, mit noch einem anderen Materiale verbundene, Kupfer-Oxyd
                              den Trokenmoder und die Faͤulniß des Holzes verhindern koͤnnte, und
                              daß dieses andere Material wahrscheinlich der Arsenik seyn duͤrfte! Wir
                              brauchen unsere Landsleute wohl nicht gegen ein solches Mittel, welches wir bloß als
                              Beweis der englischen Unwissenheit oder Sorglosigkeit anfuͤhren, zu warnen.
                              Sonderbar ist es, daß selbst das Mechanics' Magazine mit
                              keiner Sylbe auf die Gefahren aufmerksam macht, die dergleichen Giftmischereien so
                              leicht und so oft hervorbringen koͤnnen.
                           
                        
                           Bevoͤlkerung der Vereinigten Staaten von
                              Nord-Amerika.
                           Nach einer Angabe des Hrn. Warden in einer Sizung der
                              Akademie der Wissenschaften zu Paris, belief sich die Bevoͤlkerung der
                              Vereinigten Staaten im J. 1830 auf 12,793,697 Einwohner, worunter 339,360 freie
                              Farbige und 2,014,320 Sclaven. Die Bevoͤlkerung hat daher in den lezten 40
                              Jahren um 3,155,453 Seelen, d.h. beinahe um den vierten Theil zugenommen. (Biblioteca italiana. Mai 1832, S. 404.)
                           
                        
                           
                           Notiz fuͤr Auswanderer nach Nord-Amerika.
                           Die Auswanderungen nach Nordamerika werden in England, so wie in einigen Gegenden
                              Deutschlands von Jahr zu Jahr haͤufiger, und es wird daher immer dringender
                              nothwendig, daß diesen von ihrem Schiksale zum Gluͤke oder Ungluͤke
                              Angetriebenen gute Schriften an die Hand gegeben werden, aus denen sie sich
                              uͤber das, was sie zu erwarten haben, so wie uͤber die Mittel und
                              Wege, die sie eingeschlagen haben, gruͤndlich belehren koͤnnen. Es
                              wurde zwar sowohl in England, als in Deutschland schon Vieles hieruͤber
                              geschrieben; allein nur in wenigen dieser Werke ist Alles, was hierauf Bezug hat,
                              mit solcher Unparteilichkeit, Umsicht und Sachkenntniß abgehandelt, als in dem Werke
                              des Hrn. Robert Mudie, welches vor Kurzem bei Whittaker
                              und Comp. zu London unter folgendem Titel erschien: The
                                 Emigrant's Pocket Compagnion: containing what Emigration is, who should be
                                 Emigrants, where Emigrants should go, a Description of British
                                 North-America, especially the Canadas and full instructions to intenting
                                 Emigrants. By
                              Robert Mudie. 12°. Es waͤre sehr
                              zu wuͤnschen, daß sine deutsche Bearbeitung dieses Werkchens erschiene.
                           
                        
                           Haͤuser als Meilenzeiger.
                           Hr. Loudon und mehrere andere haben in den neueren
                              Blaͤttern des Mechanics' Magazine vorgeschlagen,
                              an der Stelle der Meilenzeiger kleine Haͤuser zu erbauen, in denen diejenigen
                              oder derjenige wohnen koͤnnte, der die Aufsicht uͤber die Straße in
                              polizeilicher und anderer Hinsicht von Meile zu Meile zu fuͤhren hat. Die
                              Vortheile dieser Einrichtung waͤren, daß die Straßen leichter in gutem
                              Zustande erhalten werden koͤnnten, daß aller Unfug und alle Verbrechen auf
                              denselben leichter zu verhindern waren, daß man im Falle irgend eines
                              Ungluͤkes leichter Unterkunft finden koͤnnte, und dergl. mehr. Wie die
                              Kosten dieser Haͤuser bestritten werden sollen, daruͤber sind die
                              Ansichten getheilt; mehrere wollen sie aus dem
                              Militaͤr-Pensions-Fonde aufgefuͤhrt wissen, und
                              dafuͤr den Pensionisten diese mit einem Gaͤrtchen versehene
                              Haͤuschen als Wohnung einraͤumen! – Wenn man die Idee solcher
                              bewohnter Meilenzeiger auch in Laͤndern, die so bevoͤlkert sind, wie
                              England, fuͤr werthlos haͤlt, so scheint sie uns doch in jenen
                              Staaten, die noch weiter in der Cultur zuruͤk sind, und in solchen Gegenden,
                              wo man halbe und ganze Tage gehen und fahren kann, ohne ein Haus oder eine
                              menschliche Seele zu treffen, aller Beruͤksichtigung zu verdienen. Je manchen
                              Gegenden Ungarns, Galiziens, Polens und Rußlands waͤren solche
                              Meilenhaͤuser gewiß eine wahre Wohlthat; sie wuͤrden gewiß die Punkte
                              bilden, von denen aus sich eine bessere Colonisation und Cultur jener Laͤnder
                              bilden koͤnnte. – Das Mechanics' Magazine
                                 Nr. 457 und 460 enthaͤlt Plane fuͤr solche Haͤuser
                              nach englischem Geschmake, der aber natuͤrlich nicht uͤberall
                              angemessen waͤre.
                           
                        
                           Sir John Soane's Sammlung von
                              Alterthuͤmern den Kuͤnstlern geoͤffnet.
                           Sir John Soane, Professor der Architektur an der Royal Academy, welcher erst vor Kurzem zum Ritter
                              erhoben wurde, hat neuerlich einen schoͤnen Beweis seiner Liberalitaͤt
                              und seines Eifers zur Foͤrderung der Kunst gegeben. Er wird naͤmlich
                              in Zukunft jedes Fruͤhjahr drei Monate hindurch allen Kuͤnstlern und
                              Liebhabern seine herrliche Sammlung von Alterthuͤmern oͤffnen, und
                              ihnen deren Studium gestatten. Die Sammlung des Sir John wird fuͤr die
                              reichste und groͤßte gehalten, die England in diesem Fache aufzuweisen hat;
                              in ihr soll sich auch das aͤgyptische Grabmahl befinden, welches Belzoni aus Aegypten mitbrachte. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 453, S. 32.)