| Titel: | Beschreibung einer Schraubenpresse, welche mittelst eines Hebels, der mit der Schraube einen Körper bildet, und der sich in einem höheren Stokwerke befindet, in Thätigkeit gesezt wird. Von Hrn. Lenglard, Zuker-Fabrikanten zu Hellemens bei Lille. | 
| Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. C., S. 407 | 
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                        C.
                        Beschreibung einer Schraubenpresse, welche
                           mittelst eines Hebels, der mit der Schraube einen Koͤrper bildet, und der sich in
                           einem hoͤheren Stokwerke befindet, in Thaͤtigkeit gesezt wird. Von Hrn.
                           Lenglard,
                           Zuker-Fabrikanten zu Hellemens bei Lille.
                        Aus dem Agricultur-Manufacturier. September
                              1831 (Mai 1832), S. 305.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Lenglard, Beschreibung einer Schraubenpresse.
                        
                     
                        
                           An dieser Presse, welche man in Fig. 23, 24 und 25 abgebildet sieht, ist
                              P die untere oder Bodenplatte, auf welcher sich ein
                              kupferner oder bleierner Behaͤlter befindet, von welchem die beiden
                              Roͤhren TT die ausgepreßte
                              Fluͤssigkeit ableiten.
                           P' ist die obere oder Dekplatte.
                           MM sind Pfeiler, die die Bodenplatte mit dem
                              Querholze, in welchem sich die Mutterschraube E
                              befindet, verbinden.
                           S, ein Tragebalken, an welchem die Pfeiler MM und das Querholz der Schraubenmutter mittelst
                              der Bolzen BB befestigt sind.
                           V, die Schraube.
                           L, L, ein Hebel, welcher vom Mittelpunkte der Umdrehung
                              aus 2–3 Meter lang ist. M'M', Pfeiler,
                              durch welche die Saͤke, die ausgepreßt werden sollen, von der Seite her
                              eingeschlossen sind.
                           Beim Beginne des Auspressens ist der Hebel 1 Meter 80 Cent. von dem Boden entfernt,
                              auf welchem die beiden Menschen, die denselben in Bewegung sezen, herumgehen. Bei
                              dieser Hoͤhe brauchen die Arbeiter nicht viel Kraft zu entwikeln; ja sie
                              konnten es nicht ein Mal, wenn sie auch wollten. Am Ende des Auspressens sieht der
                              Hebel einen Meter uͤber dem Boden, und bei dieser Stellung koͤnnen die
                              Arbeiter die groͤßte Kraft anwenden. Der Boden, auf welchem sie gehen, ist
                              mit hoͤlzernen Staͤben besezt, welche gegen den Mittelpunkt hin
                              zusammenlaufen, und welche das Ausgleiten der Fuͤße verhindern.
                           Die zum Auspressen noͤthige Zeit betraͤgt 10 Minuten. Nach dem Pressen
                              laͤßt man 5 Minuten Ruhe, und in den naͤchstfolgenden 5 Minuten
                              schraubt man die Presse auf. Zum Herausnehmen der Saͤke und zum Einsezen
                              neuer Saͤke braucht man 10 Minuten. Im Ganzen ist also zu einem einmaligen
                              Auspressen nur eine halbe Stunde noͤthig, wobei man jedes Mal 150 Liter und
                              in Einer Stunde also 3 Hectoliter Saft erhaͤlt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
