| Titel: | Beschreibung des Dreiekmessers des Hrn. Baron Carl de Drais. | 
| Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. CII., S. 408 | 
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                        CII.
                        Beschreibung des Dreiekmessers des Hrn. Baron Carl de Drais.
                        Aus dem Mechanics' Magazine N. 463. S.
                              187.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Drais, Beschreibung des Dreiekmessers.
                        
                     
                        
                           Der Grundsaz, nach welchem dieses Instrument gebaut ist, ist folgender:
                              „Das Quadrat der senkrechten Linie, die von dem Scheitel des Winkels
                                 eines rechtwinkeligen Dreiekes gefaͤllt wird, ist dem Producte der beiden
                                 Segmente der Hypothenuse gleich.“
                              
                           Das Instrument besteht bloß aus drei hoͤlzernen oder metallenen
                              Stuͤken.
                           Fig. 12 ist
                              ein rechtwinkeliges, gleichschenkeliges Dreiek mit einer Fuge oder Rinne AB, welche senkrecht auf der Hypothenuse steht. An
                              diesem Dreieke laͤuft die Linie RS parallel
                              mit der Hypothenuse. An den Eken befinden sich Raͤnder, mit welchen das
                              Dreiek an dem Tische befestigt werden kann.
                           
                           Fig. 13 ist
                              ein Dreiek von derselben Form; es besteht aus drei Linealen, deren scharfe Seiten
                              nach Innen gekehrt sind. Die Seiten DC und CE haben die kleine Oeffnung C als Scheitel.
                           Fig. 14 ist
                              ein Schieber, welcher genau in die Fuge AB paßt.
                              Die Oberflaͤche dieses Schiebers bildet, wenn derselbe in die Fuge gebracht
                              ist, mit der Oberflaͤche des ersten Dreiekes eine! und dieselbe
                              Flaͤche. In seiner Mitte lauft eine gerade Linie FG, an der sich in F ein Loch, in G hingegen ein Band befindet.
                           Fig. 15 zeigt
                              das ganze Instrument. Das zweite Dreiek ist durch einen, durch die Loͤcher
                              C und F gehenden Zapfen
                              mit dem Schieber verbunden, und um diesen Zapfen dreht sich auch das Dreiek.
                           Die Art und Weise, auf welche man sich dieses Instrumentes bedient, ist folgende:
                           Die Hoͤhe und die Basis des Dreiekes, welches in ein anderes Dreiek von einer
                              gegebenen Basis umgewandelt werden soll, werden mit zwei Zirkeln abgenommen. Dann
                              sezt man den einen Schenkel des einen Zirkels in I, Fig. 15 und
                              16, den
                              anderen hingegen z.B. in M; ferner sezt man den einen
                              Schenkel des zweiten Zirkels gleichfalls in I, den
                              anderen hingegen z.B. in N. Hierauf werden die beiden
                              Spizen in I fest gehalten, und der Schieber mit dem
                              zweiten Dreieke so weit nach Abwarts bewegt, bis die beiden Seiten CD und CE die
                              Punkte M und N der Zirkel
                              beruͤhren. Das Instrument zeigt nun in Fig. 16, daß C
                              I² = MI, IN Wenn nun IK
                              die gegebene Basis ist, und das zweite Dreiek so weit umgedreht wird, bis die innere
                              Seite CD durch den Punkt K geht, so wird die andere Seite CE
                              durch einen Punkt der Linie RS, z.B. durch O, gehen, und OI muß
                              dann die verlangte Linie seyn, indem OI, IK
                              =
                              CI
                              ² =
                              MI, NI.
                           Um die Haͤnde frei zu haben, wird das erste Dreiek an einem Tische befestigt;
                              an dem Schieber und an dem Koͤrper wird ein Band fest gemacht, mit
                              Huͤlfe dessen man den Schieber bewegen kann, ohne daß man die Zirkel
                              wegzulegen braucht.
                           Die Linie IK kann z. V. 32 Ruthen betragen; und
                              andere Linien von 100 Ruthen kann man auf das Papier verzeichnen. Die Linien werden
                              wie IO, eine nach der anderen aufgetragen. Wenn
                              nun eine derselben abgemessen ist, so wird die gemessene Oberflaͤche (32
                              × 100)/2 Quadratruthen = 10 Acre betragen.
                           Wenn die Seiten des Dreiekes zu groß sind, so koͤnnen dieselben in mehrere
                              kleinere getheilt werden.
                           Das Mechanics' Magazine findet dieses Instrument sehr
                              zwekmaͤßig, und
                              empfiehlt es allgemein. Es ist bei Hrn. Cary zu
                              bekommen.
                           
                        
                     
                  
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