| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XIV., S. 74 | 
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                        XIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 26. Julius bis zum 15. August 1832 in
                              England ertheilten Patente.
                           
                              Dem Joshua
                                    Wordsworth, Maschinenfabrikant zu Leeds, in
                                 der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Zubereiten,
                                 Hecheln und Spinnen des Flachses, Hanfes, der Wolle und anderer Faserstoffe, Dd. 26. Julius
                                    1853.
                              
                           
                              Dem John Jacob
                                    Parker, Gentleman, ehemals zu Sheffield, jezt
                                 aber in Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Pumpfedern (Quellfedern). Dd. 26. Julius 1832.
                              
                           
                              Dem Miles Berry,
                                 mechanischem Ingenieur in Chancery Lane, in der Pfarrei St. Andrew Holborn, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen
                                 an Pressen zu mannigfaltigen Zweken. Ihm von einem Auslaͤnder
                                 mitgetheilt. Dd. 26. Julius 1832.
                              
                           
                              Dem Pierre Nicolas
                                    Hainsselin, Architect und mechanischem Ingenieur in Duke Street,
                                 St. James, in der Grafschaft Middlesex: auf seine
                                 Maschine die als Triebkraft dient. Dd. 26. Julius 1832.
                              
                           
                              Dem William Evatt
                                    Wright, Gentleman in Regent Street, in der Pfarrei St. George,
                                 Hanover Square, in der City von Westminster: auf gewisse
                                 Verbesserungen an Thee- und Kaffee-Urnen und anderen
                                 Geraͤthen dieser Art. Dd. 4. August 1832.
                              
                           
                              Dem John
                                    Christophers, Kaufmann in New Broad Street, in der City von
                                 London: auf seine
                                 Verbesserungen an Kleiderknoͤpfen. Dd. 4. August 1832.
                              
                           
                              Dem Benjamin Cowle
                                    Tyzach, Thomas Storer Dobinson und
                                 John Robinson,
                                 alle in North Shields: auf gewisse Verbesserungen an
                                 Schiffshaspeln. Dd. 4. August 1832.
                              
                           
                              Dem Joseph Crawhall,
                                 Seilfabrikant in der Stadt und Grafschaft
                                 New-castle-upon-Tyne: auf seine
                                 Verbesserungen in der Fabrikation von Flaͤchen Seilen, wie man sie in den
                                 Bergwerken gebraucht. Dd. 8. August 1832.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 mechanischem Ingenieur in der Patentoffice, Chancerylane,
                                 in der Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat, um augenbliklich
                                 Licht hervorzubringen. Ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 10. August
                                    1832.
                              
                           
                              Dem Thomas Wells
                                    Ingram zu Birmingham: auf ein verbessertes
                                 Verfahren gewisse Arten von Knoͤpfen zu fabriciren durch Anwendung von
                                 Maschinerien, die bisher noch nicht zu diesem Zwek gebraucht wurden. Dd. 15. August
                                    1832.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    James, mechanischem Ingenieur in Thavies Inn, Holborn, in der
                                 City von London: auf gewisse
                                 Verbesserungen in der Einrichtung von Dampfwagen und dem Apparat, wodurch man
                                 sie forttreibt, welche Verbesserungen zum Theil auch zu anderen Zweken anwendbar
                                 sind. Dd. 15.
                                    August 1822.
                              
                           
                        
                           
                           Maybury's Verbesserungen in
                              der Fabrikation zinnerner und verzinnter Kuͤchen- und
                              Haus-Geraͤthe.
                           Die Verbesserungen in der Fabrikation und im Poliren der Schaufeln, Loͤffel
                              und anderer, aus Zinn oder verzinntem Eisenbleche verfertigten
                              Kuͤchen-Hausgeraͤthe, auf welche sich Joseph sen., Johann und Joseph jun.
                                 Maydury, Eisenmeister zu Belton in der Grafschaft Stafford am 24. Januar
                              1832 ein Patent ertheilen ließen, bestehen hauptsaͤchlich in der Anwendung
                              von ein Paar sehr vollkommen polirten Strekwalzen, welche nach Art der
                              gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Streb walzen aufgezogen sind. Die
                              Zinnplatten werden, noch ehe sie zu Loͤffeln, Schaufeln oder dergleichen
                              Geraͤthen geformt werden, dadurch polirt, daß man sie zwischen den Walzen
                              durchlaufen laͤßt. Zum Ausschlagen der Gegenstaͤnde, welche fabricirt
                              werden sollen, bedienen sich die Patent-Traͤger Staͤmpel von
                              gewoͤhnlicher Form, aber von viel groͤßerer Feinheit, damit die
                              Politur der Platten nicht leidet. Ist das Ausschlagen vollbracht, so werden die
                              Gegenstaͤnde auf die uͤbliche Weise noch ganz vollendet. (Aus dem Register of Arts Junius 1832, S. 137.)
                           
                        
                           Ueber Gonord's Verfahren Kupferstiche in vergroͤßertem oder
                              verjuͤngtem Maßstabe abzudruken, ohne die Kupferplatte selbst zu
                              aͤndern.
                           Hr. Gonord hat bekanntlich schon im J. 1806 (vergl. polyt.
                              Journ. Bd. III. S. 244) ein Verfahren
                              erfunden, nach welchem er im Stande war Kupferstiche in vergroͤßertem oder
                              verjuͤngtem Maßstabe in kurzer Zeit auf Fayence, Porzellan oder andere Dinge
                              uͤberzutragen, ohne die Kupferplatte selbst zu aͤndern. Das Geheimniß
                              des Hrn. Gonord ging nach dessen Tod in die Haͤnde
                              seiner Frau uͤber, und soll sich auch in den Haͤnden dieser, obwohl
                              sie wirklich eine Tochter Eva's ist, bisher als Geheimniß bewahrt haben. Hr. Babbage erwaͤhnt nun dieses Verfahrens gleichfalls
                              in seiner Economy of Machinery S. 83, und sagt, man habe
                              versucht, es auf folgende Weise zu erklaͤren. „Man sezte voraus,
                                 daß der Kuͤnstler irgend eine Methode besize, nach welcher er die
                                 Schwarze von den Strichen der Kupferplatte auf die Oberflaͤche irgend
                                 einer Fluͤssigkeit, und von dieser wieder auf Papier zu
                                 uͤbertragen im Stande ist. Auf diese Weise erhielt er einen Abdruk, der
                                 genau dieselbe Groͤße hat, wie die Zeichnung auf der Kupferplatte.
                                 Befaͤnde sich aber die Fluͤssigkeit in einem Gefaͤße,
                                 welches die Form eines umgekehrten Kegels haͤtte, und an dessen Grunde
                                 sich eine kleine Oeffnung befaͤnde, so koͤnnte man die
                                 Fluͤssigkeit in diesem Gefaͤße leicht auf einen hoͤheren
                                 oder niedrigeren Stand bringen, und auf diese Weise die Oberflaͤche, auf
                                 welcher sich die Drukschwaͤrze befindet, leicht nach Belieben
                                 vergroͤßern oder verkleinern.“ Hr. Babbage gesteht zwar, daß sich gegen diese Erklaͤrung mancherlei
                              Einwendungen machen lassen; er sagt aber auch, daß man in der Fabrikation des
                              marmorirten Papieres eine Parallele dafuͤr findet. Warum hat man nicht durch
                              Versuche zu bewaͤhren gesucht, ob diese Erklaͤrungsart richtig ist,
                              und ob man auf diese Weise wirklich zu dem geheimnißvollen, und doch so
                              hoͤchst wichtigen Verfahren Gonord's gelangen
                              koͤnne? (Aus dem Mechan. Magaz. N. 464. S.
                              217.)
                           
                        
                           Creuzburgs Spiritus zur Abhaltung der schaͤdlichen
                              Insecten von Kleidern und besonders von kostbaren Meubles.
                           Der oft kostbare Ueberzug an solchen Meublen, welche wenig benuzt werden, wird nicht
                              selten von Insecten verschiedener Art heimgesucht, und dieß oft erst dann entdekt,
                              wenn die Zeuge schon bereits bedeutend von denselben verlezt worden sind. Um diesem
                              Unheil vorzubeugen, ist es nothwendig, solche Meubles von Zeit zu Zeit mit einem
                              Mittel gegen diese Insecten zu behandeln. Es muß dieß eine Fluͤssigkeit seyn,
                              welche weder den Farben schadet, noch selbst farbig seyn darf. Eine solche
                              Fluͤssigkeit erhaͤlt man, wenn man
                           Kampher
                           Lorbeeroͤhl
                           Terpenthinoͤhl
                           
                           Bergamottenoͤhl
                           Nelkenoͤhl von jedem 1/2 Quint
                           geschnittenen spanischen Pfeffer 3 Quint
                           Weingeist 1 Schoppen
                           zusammen in einer verstopften Flasche 8 Tage lang an einem
                              warmen Ort digerirt, dann abseiht und filtrirt. Man erhaͤlt eine
                              Fluͤssigkeit, welche fast farblos ist, und welche weder den Farben
                              schaͤdlich ist, noch Schmuzfleken zuruͤklaͤßt. Man besprengt
                              die gegen Motten etc. geschuͤzt werden sollenden Gegenstaͤnde alle 8
                              bis 14 Tage ganz leicht mit dieser Fluͤssigkeit, und es wird sich dann nie
                              ein Insect darauf einfinden. Der Geruch dieser Fluͤssigkeit ist nicht
                              unangenehm. Auch zu Pelzwerk ist diese Fluͤssigkeit sehr wohl anwendbar.
                              –
                           
                        
                           Einfluß der Cholera auf den Preis des
                              Cajeput-Oehles.
                           Im Julius 1831 kostete die Unze Cajeput-Oehl zu London, unverzollt, 7 Den. (21
                              kr.); im September stieg ihr Preis, da dieses Oehl als Mittel gegen die Cholera
                              ausgeschrien wurde, bereits auf 2–4 Schill. (1 fl. 48 bis 2 fl. 24 kr.). In
                              der Mitte Novembers hatte es seinen hoͤchsten Preis erreicht, indem man
                              fuͤr die Unze die enorme Summe von 14 Schill. (6 fl. 36 kr.) verlangte und
                              bezahlte; im December war es bereits wieder auf 4 Schill. (2 fl. 24 kr.) gesunken,
                              und im April 1832 stand der Preis desselben schon unter jenem, den es im Julius 1834
                              hatte! Die Gewinnste und Verluste bei diesem Handelsartikel sollen daher sehr
                              bedeutend gewesen seyn. (Mechanics' Magazine No. 464. S.
                              217.
                           
                        
                           Chemische Analyse des irlaͤndischen
                              Cholerablutes.
                           Wir haben unseren Lesern im Bande XLIV. S. 464 unseres Journales die Resultate der
                              Analysen des Cholerablutes, welche Prof. Thomson in
                              Glasgow anstellte, mitgetheilt; und bemerken als Nachtrag zu jenem Aufsaze, daß nun
                              auch Hr. O'Shaughnessy im Doublin
                                 Journal of Medical and Chemical Science N. II. S. 213 eine sehr ausgedehnte
                              Untersuchung des Blutes und der Excremente der Cholerakranken gab, welche mit den in
                              Warschau und Berlin angestellten Beobachtungen so ziemlich uͤbereinstimmen.
                              Er fand gleichfalls, daß die Veraͤnderung, welche das Blut Waͤhrend
                              der Cholera erleidet, hauptsaͤchlich in einer großen Verminderung des
                              Gehaltes an Wasser besteht; daß das Serum daher in geringer Menge vorhanden ist,
                              sich unvollkommen oder gar nicht abscheidet, und eine groͤßere specifische
                              Schwere, gewoͤhnlich von 1,040, besizt. Er will aber auch, worin er von Hrn.
                              Thomson abweicht, eine bedeutende Verminderung der
                              salzigen Bestandtheile, und besonders der kohlensauren Soda entdekt haben, so daß
                              das Choleraserum weniger alkalisch reagirt, als das gesunde Blutwasser. Diesen
                              chemischen Untersuchungen zu Folge behandelt nun der Herr Doctor die Cholerakranken
                              mit großen Quantitaͤten verduͤnnender Getraͤnke, und mit
                              waͤsserigen Einsprizungen in die Blutadern, denen er auch allenfalls so viele
                              Salze zusezt, als dem Blute fehlen. Diese Einsprizungen wurden nun auch in lezterer
                              Zeit oͤfter angewendet; man hat es, hoͤret und staunet!, sogar dahin
                              gebracht, einem einzigen Kranken innerhalb 36 Stunden mehr als 24 Pfunde Wasser in
                              die Blutadern einzusprizen! Ohne uns jedoch in weitere Betrachtungen
                              hieruͤber einzulassen, wollen wir bloß noch aus Dr. O'Shaughnessy's Abhandlung die
                              vergleichende Analyse des Blutwassers von Gesunden, Cholerakranken und solchen
                              Kranken beifuͤgen, die an bilioͤsem Durchfalle litten.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 46, S. 76
                              Bestandtheile; Serum des gesunden
                                 Menschen nach Lecanu; Serum der Cholerakranken nach Barras; Serum von Kranken,
                                 die an bilioͤser Diarhoe leiden, nach Hawthorn; Bemerkungen; Wasser;
                                 Eiweiß; Harnstoff; Organische Substanz; in Alkohol und Wasser
                                 aufloͤsliche Eiweiß in Verbindung mit Soda; Fette Substanz; a)
                                 krystallinische; b) oͤhlige; Salzaure Potasche; Salzsaure Soda;
                                 Kohlensaͤure Soda; Phosphorsaure Soda; Schwefelsaure Soda;
                                 Kohlensaͤure Kalkerde; Kohlens. Bittererde; Phosphors. Kalkerde;
                                 Phosphors. Bittererde; Phosphorsaures Eisen; Verlust; Diese 5,20 begreifen
                                 sowohl die organische Substanz als das Eiweiß und die Soda in sich; Unter diesen
                                 5,00 sind sowohl die salzsaure Potasche und Soda, als auch die kohlensaure,
                                 phosphorsaure und schwefelsaure Soda begriffen; Diese 2,30 bestehen aus
                                 kohlensaurer, phosphorsaurer u. schwefelsaurer Soda.
                              
                           
                        
                           Analyse des Harmotomes oder Kreuzsteines.
                           Hr. Arthur Connell Esq. trug am 2. April 1832 vor der Royal Society of Edinburgh eine Abhandlung uͤber
                              die chemische Constitution des Harmotomes oder Kreuzsteines vor, die sich auch im
                              Edinburgh New Philosophical Journal,
                              April-Julius 1832. S. 33 befindet, und aus der wir Folgendes ausheben. Hr.
                              Connell fand unter dem Kreuzsteine von Strontian
                              einige kleinere Krystalle von groͤßerer Durchsichtigkeit, welche ein sehr
                              spizwinkeliges, an dem spizen Winkel mehr oder weniger abgestumpftes, und mit einer
                              Pyramide geendigtes, rhombisches Prisma bildeten. Hr. Connell hielt diese Krystalle, die auf Kalkspath aufsaßen, anfangs wegen
                              ihrer Form fuͤr ein eigenes Mineral, bis er fand, daß dieselben bloß eine
                              merkwuͤrdige Modification der Krystalle des Baryt-Harmotomes bildeten.
                              In seiner Abhandlung stellt er folgende Analysen verschiedener Harmotome
                              zusammen.
                           Kalk-Harmotom.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 46, S. 77
                              Bestandtheile; Von Marburg nach L.
                                 Gmelin; Von Annaroͤde bei Gießen nach Wernekinck; Kieselerde; Thonerde;
                                 Kalkerde; Masche; Baryt; Summe der Alkalien und alkalischen Erden; Eisenperoxyd;
                                 Wasser.
                              
                           Baryt-Harmotom.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 46, S. 77
                              Bestandtheile; Vom Harz nach
                                 Klaproth; Von Oberstein nach Tassaert; Von Scheffenberg nach Wernekinck; Von
                                 Strontian nach Connell; Formel; Kieselerde; Thonerde; Baryterde; Kalkerde;
                                 Potasche; Soda; Summe der Alkalien und alkal. Erden; Eisenperoxyd; Wasser;
                                 Summa.
                              
                           Hr. Connell bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß der
                              Phillipsit wahrscheinlich auch zum Harmotom gehoͤre, indem dessen
                              Krystallform beinahe jener des Baryt-Harmotomes gleich ist. Er bemerkt
                              ferner, daß er bei einer neuen sorgfaͤltigen Analyse des Brewsterit's auch in
                              diesem eine geringe Quantitaͤt Soda entdekt habe.
                           
                        
                           Analyse der Schalen des Steinsamens.
                           Die Schalen oder Samenhuͤllen unseres gewoͤhnlichen Steinsamens (Lithospermum officinale L.), gehoͤren wegen ihrer
                              außerordentlichen Harte und wegen der geringen Menge vegetabilischer Stoffe, die in
                              ihnen enthalten ist, zu den merkwuͤrdigeren Erzeugnissen des Pflanzenreiches.
                              Hr. Capitaͤn Carl le Hunte hat dieselben daher
                              neuerdings einer chemischen Analyse unterworfen, und gefunden, daß sie in 100
                              Theilen aus:
                           
                              
                                 Kohlensaurem Kalke
                                   43,70
                                 
                              
                                 Kieselerde
                                   16,5
                                 
                              
                                 Vegetabilischer Substanz, einer geringen
                                    Menge    phosphorsauren Kalkes, Eisenoxydes,
                                    mit    Spuren von Potasche und Bittererde
                                   39,8
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 100
                                 
                              
                           bestehen.
                           
                           Beim Erhizen werden diese Schalen zuerst schwarz, ohne jedoch dabei
                              zusammenzuschrumpfen; selbst in der Weißgluͤhhize veraͤndern sie ihre
                              Form nicht im Geringsten; sie werden in dieser bloß weißer als sie vorher waren, und
                              verlieren ihren Glanz. Vor dem Loͤthrohre lassen sich kleine spizige Splitter
                              bei starker Hize schmelzen. Die aͤußere glatte oder polirte
                              Oberflaͤche scheint Hrn. le Hunte
                              vorzuͤglich aus Kieselerde zu bestehen. (Aus dem Edinburgh New Philosophical Journal. April-Julius 1832, S. 24.)
                           
                        
                           Analyse des schottischen Labradorsteines.
                           Der Labradorstein oder Labrador-Feldspath von Campsie in Schottland, dessen
                              specifische Schwere 2,689 betraͤgt, und der in langen, schmalen, beinahe
                              durchsichtigen und farblosen Krystallen von blaͤttrigem Gefuͤge und
                              glasartigem Glanze in porphyrartigem Gruͤnsteine vorkommt, enthaͤlt
                              nach Capitaͤn le Hunte:
                           
                              
                                 Kieselerde
                                 54,674
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 27,889
                                 
                              
                                 Kalkerde
                                 10,600
                                 
                              
                                 Soda
                                   5,050
                                 
                              
                                 Potasche
                                   0,490
                                 
                              
                                 Bittererde
                                   0,181
                                 
                              
                                 Eisen-Protoxyd
                                   0,309
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 99,193
                                 
                              
                           Zwei Meilen westlich von Milngavie kommt schoͤner, brauner, porphyrartiger
                              Trapp vor, in welchem schoͤne, große Krystalle von gelbem Labradorstein
                              enthalten sind. Diese Krystalle sind jedoch voll Spruͤnge, und zeigen, wenn
                              sie erhizt werden, viele braune Fleken. Sie enthalten in 100 Theilen:
                           
                              
                                 Kieselerde
                                 52,341
                                 
                              
                                 Thonerde
                                 29,968
                                 
                              
                                 Kalkerde
                                 12,103
                                 
                              
                                 Soda
                                   3,974
                                 
                              
                                 Potasche
                                   0,301
                                 
                              
                                 Eisen-Peroxyd
                                   0,866
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 99,553.
                                 
                              
                           Hr. le Hunte glaubt, daß Thomson's Mornit nicht wesentlich vom Labradorit verschieden sey.
                           
                        
                           Roͤsten des Flachses und Hanfes durch Schnee.
                           Hr. v. Schaumburg zu Geudertheim im Elsaß macht im Courier du Bas-Rhin vom 8. August 1832 folgende
                              Methode bekannt, nach welcher in seiner Gegend der Flachs nun allgemein
                              geroͤstet wird, und die er selbst mit Vortheil anwendet. Der Flachs und Hanf
                              wird naͤmlich im Spaͤtherbste, wenn die Felder gepfluͤgt sind,
                              und bevor noch Schnee faͤllt, auf die Felder gelegt, und zwar so, daß er quer
                              uͤber die Furchen zu liegen kommt. In diesem Zustande laͤßt man ihn
                              den ganzen Winter uͤber liegen, damit er durch die Einwirkung des Schnees,
                              und durch das Thauwetter, welches gewoͤhnlich jeden Winter einige Male
                              eintritt, geroͤstet werde. Das Roͤsten soll auf diese Weise sehr
                              vollkommen, und ohne alle Entwikelung schaͤdlicher Ausduͤnstungen
                              geschehen; zugleich soll der Hanf und der Flachs bei dieser Methode eine anfangende
                              Bleichung erleiden, die das Ausbleichen desselben spaͤter vollkommner und
                              schneller moͤglich macht. Es ist zu wundern, daß nicht schon laͤngst
                              mit dieser Methode Versuche angestellt wurden, da sich gewiß schon Jedermann
                              uͤberzeugt haben wird, wie vollkommen die Staͤngel verschiedener
                              Gewaͤchse, die den Winter dem Schnee und Regen ausgesezt waren, im
                              Fruͤhlinge auf den Feldern geroͤstet gefunden werden.
                           
                        
                           
                           Concurs fuͤr Pfluͤge und Pfluͤger.
                           Hr. Camille Beauvais eroͤffnete im J. 1831 auf den
                              Schaͤfereien zu Sénart bei Villeneuve Saint-Georges zwei
                              Concurse: einen, bei welchem jeder Oekonom oder Techniker mit seinem Pfluge als
                              Mitbewerber auftreten konnte, und einen fuͤr die Arbeiter, um zu sehen,
                              welcher am besten und schnellsten zu pfluͤgen versteht. Bei dem ersten
                              Concurse wurden die Pfluͤge der HH. Mathieu de
                                 Dombasle und Roré als die besten
                              befunden, indem sie eine bessere Arbeit lieferten, als alle Pfluͤge mit
                              Vordergestell, welche bei dem Concurse vorgestellt wurden. Bei dem zweiten Concurse
                              zeichnete sich ein Arbeiter des landwirthschaftlichen Institutes zu Grignon aus: er
                              leitete naͤmlich einen mit zwei Ochsen bespannten Pflug mit solcher
                              Geschiklichkeit, daß seine Arbeit sowohl an Menge, als an Schnelligkeit der Arbeit
                              des besten Pferdegespannes gleichkam. – Der Recueil
                                 industriel sagt nicht welche der Auszeichnungen den vorzuͤglichsten
                              der Concurrenten zu Theil wurden. – Man machte der Société royale d'agriculture den Vorschlag, dergleichen
                              Concurse durch Belohnungen aufzumuntern; sie lehnte es jedoch ab, weil es ihr bloß
                              zustehe, fuͤr solche Concurse, bei welchen ganz Frankreich Theil nehmen
                              koͤnne, Preise zu bestimmen. Die Gesellschaft wuͤnscht aber
                              uͤbrigens sehr, daß diese Concurse aller Orten unter den Arbeitern
                              eingefuͤhrt wuͤrden, indem sie uͤberzeugt ist, daß durch die
                              Auszeichnung, die den gewandteren und geschikteren derselben zu Theil wuͤrde,
                              mehr Nacheiferung unter dieser Classe von Leuten bewirkt werden koͤnnte. Wenn
                              unser Landadel Sinn fuͤr dergleichen Zweke hatte, so koͤnnte er auch
                              auf diesem Wege gewiß manches Gute stiften. Ein solcher Concurs wuͤrde gewiß
                              nicht mehr kosten, als manches Treibjagen.
                           
                        
                           Amerikanische Methode Erdaͤpfel zu pflanzen.
                           Hr. Robert Sainsbury zu West Lavington pflanzte
                              vergangenes Jahr seine Erdaͤpfel nach der in Amerika gebraͤuchlichen
                              Methode, und versichert, daß er hiebei einen weit groͤßeren Ertrag erhielt,
                              als bei der englischen: 3 Sezlinge gaben ihm naͤmlich 76 Erdapfel, die
                              groͤßten Theils eine bedeutende Groͤße hatten. Er machte in einer
                              Entfernung von 3 Fuß von einander Gruben, auf deren Grund er die gewoͤhnliche
                              Menge Duͤnger brachte, und in die er 3 bis 4 Sezlinge legte. Waͤhrend
                              des Wachsthumes der Erdaͤpfel muß der Boden oͤfter aufgelokert und
                              angehaͤufelt werden. Hr. Sainsbury glaubt, daß die
                              Englaͤnder hauptsaͤchlich darin fehlen, daß sie die Kartoffel zu dicht
                              pflanzen, und daß sie auf diese Weise deren Ertrag bedeutend vermindern. (Repertory of Patent-Inventions. August 1832, S.
                              120.)
                           
                        
                           Ueber das Beschneiden der Blaͤtter der Pfirsich-
                              und Nectarinenbaͤume.
                           In mehreren Buͤchern wurde das Einkuͤrzen der Blaͤtter der
                              Pfirsich- und Nectarinenbaͤume um die Haͤlfte ihrer
                              Laͤnge im Herbste dringend empfohlen, um auf diese Weise den Sonnenstrahlen
                              Zutritt zu dem Holze zu verschaffen, und dasselbe zur Reife zu bringen. Auch in
                              unseren Gaͤrten, in denen freilich wenige genießbare Pfirsiche wachsen,
                              findet man diese Methode nicht selten practicirt, und es ist daher der Muͤhe
                              werth, auf die Controverse aufmerksam zu machen, welche hieruͤber in dem Horticultural Register und in dem Domestic Gardener's Manual durchgefuͤhrt wird. Ersteres vertheidigt
                              das Einkuͤrzen der Blaͤtter, lezteres scheint uns aber dasselbe mit
                              Recht zu beschranken. Es sagt im Wesentlichen Folgendes: Wenn das vollkommene Blatt
                              des Baumes fuͤr den Wachsthum des Holzes von Nuzen ist, so wird es gewiß auch
                              zum Reifen desselben beitragen. Eine ganz andere Frage ist es aber, ob die
                              Blaͤtter auch zum Reifen der Frucht beitragen. Diese Frage muß
                              naͤmlich der Erfuͤhrung gemaͤß, und nach den Beobachtungen Couverchel's (Annalog de Chimie et
                                 de Physique, Februar 1831) dahin beantwortet werden, daß die
                              Blaͤtter waͤhrend der Bluͤthezeit, und bis die Frucht
                              vollkommen ausgewachsen ist, von wesentlichem und unentbehrlichem Einflusse und
                              Nuzen sind) daß aber, wenn es sich nicht mehr um das Wachsen, sondern um das bloße Reifen der
                              Frucht handelt, welches nach Couverchel mehr in einem
                              chemischen, als in einem vitalen Processe besteht, der Einfluß des Lichtes beinahe
                              von groͤßerem Belange ist, als jener der Blaͤtter. Hiernach
                              waͤre also, wenn es bloß um das Reifen des Holzes zu thun ist, das
                              Einkuͤrzen der Blaͤtter an allen jenen Zweigen, deren Tragholz man
                              verstaͤrken will, sorgfaͤltig zu vermeiden, und im Falle es den
                              Trieben an dem zum Reifen des Holzes noͤthigen Grade von Licht und Luft
                              fehlen sollte, waͤre das Ausschneiden der uͤberfluͤssigen und
                              schlecht gestellten Triebe dem Einkuͤrzen der Blaͤtter weit
                              vorzuziehen. Handelt es sich aber hauptsaͤchlich um das Reifen ausgewachsener
                              Fruͤchte, so soll jedes Blatt, welches die Fruͤchte beschattet,
                              entfernt werden. (Aus dem Repertory of
                                 Patent-Inventions. Julius 1832, S. 57.)
                           
                        
                           Ueber die Zucht der Widder und Schafe aus Dongola.
                           Der Hr. Marquis Ridolfi hatte in einem der lezten Hefte
                              des Jahrganges 1831 des Giornale agrario di Toscana eine
                              Abhandlung uͤber die Zucht der Schafe aus Dongola bekannt gemacht, aus
                              welcher die Biblioteca italiana, Mai 1832, S. 264
                              Folgendes aushebt. Die Schafe von Dongola werden viel groͤßer als die
                              gewoͤhnlichen, und fressen dabei nicht nur weniger, sondern sie
                              begnuͤgen sich auch mit den Ueberbleibseln von der Nahrung der
                              uͤbrigen Hausthiere, und mit solchen Pflanzen, die das Rindvieh und die
                              Schafe nur wenig lieben. Ihre Wolle ist dafuͤr aber auch grob und
                              bruͤchig. Der Hr. Marquis hat nun versucht diese Schafe von Dongola mit den
                              gewoͤhnlichen Schafen zu kreuzen, um auf diese Weise eine Race zu erhalten,
                              deren Wolle besser waͤre, die groͤßer wuͤrde, mehr Milch und
                              groͤßere und schmakhaftere Laͤmmer gaͤbe, und die doch weniger
                              zart und maͤßiger waͤre, und dabei den Einfluͤssen ungesunder
                              Weiden besser widerstuͤnde, als unsere gewoͤhnliche Race. Die
                              Resultate der ersten Versuche, die der Hr. Marquis in seiner Abhandlung bekannt
                              machte, beweisen, daß er sich in seinen Erwartungen nicht getauscht habe. Er macht
                              nun aͤhnliche Versuche mit den tibetanischen Ziegen, von denen er sich einige
                              zu verschaffen gewußt hat, und wird auch diese Versuche in Baͤlde
                              mittheilen.
                           
                        
                           Strombon's
                              Patent-Arzneimittel oder Patent-Einreibung.
                           Wir haben uns bei der unglaublichen Frechheit, mit welcher in England Quaksalberei
                              getrieben wird und getrieben werden darf, schon lang gewundert, daß die Cholera
                              nicht mehrere Patent-Mittel zu Tage gefoͤrdert hat. Hr. Isaac Strombon, Kaufmann in der City zu London, ist der erste,
                              der sich um 105 Pfd. Sterl. (1260 fl.) ein Patent auf ein solches Mittel von seiner
                              Regierung erkaufte, und der dadurch einen neuen Beweis gab, daß man von den
                              Regierungen um Geld so ziemlich Alles haben kann, was den Absolutismus
                              unberuͤhrt laͤßt. – Hrn. Strombon's
                              Mittel, welches, wie es scheint, aͤußerlich und innerlich gebraucht werden
                              soll oder kann, besteht aus Weingeist, Laudanum, Gewuͤrznelkenoͤhl,
                              Cajeputoͤhl, Hirschhorngeist, Kamphergeist und Terpenthingeist, welche er in
                              bestimmten, geheim gehaltenen Verhaͤltnissen unter einander mischt. Er preist
                              diese schoͤne Mischung in seinem Patente nicht geradezu gegen die Cholera,
                              sondern gegen verschiedene Krankheiten, die er aber doch so ehrlich war, nicht
                              oͤffentlich anzugeben! Wir wollen uͤber die Schaͤdlichkeit
                              solcher Compositionen und den Unfug, der mit ihnen getrieben wird, kein Wort
                              verlieren; die zahlreichen Arcana, die man in allen unseren Kramerlaͤden
                              findet, oder welche Hausirer, Schinder und alte Weiber uͤberall feilbieten,
                              beweisen, daß auch deutsche Medicinalbehoͤrden in dieser Hinsicht oft blind
                              und taub sind. Allein fragen wollen wir, wie eine Regierung um Geld ein Patent auf
                              ein Arzeneimittel verkaufen kann, welches jeder Arzt, wenn er es gut faͤnde,
                              nicht nur taͤglich ordiniren duͤrfte, sondern pflichtgemaͤß
                              ordiniren muͤßte, und welches jeder Apotheker troz aller Patente machen
                              muͤßte? Ist dieß nicht ein Betrug, der noch schmaͤhlicher ist, als
                              jener, den der Quaksalber mit seinem Arcanum treibt?