| Titel: | Bereitung von Verzierungs- oder sogenanntem Modebaumwollgarn, welches zum Weben, Nähen und Stiken von Baumwoll- oder anderen Zeugen verwendet werden kann, und worauf sich Pierrepoint Greaves, Gentleman zu Chorley in der Grafschaft Lancaster am 22. December 1831 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XXI., S. 98 | 
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                        XXI.
                        Bereitung von Verzierungs- oder
                           sogenanntem Modebaumwollgarn, welches zum Weben, Naͤhen und Stiken von
                           Baumwoll- oder anderen Zeugen verwendet werden kann, und worauf sich Pierrepoint Greaves,
                           Gentleman zu Chorley in der Grafschaft Lancaster am 22. December 1831 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Register of Arts. August 1832, S.
                              194.
                        Greaves, Bereitung des sogenannten Modebaumwollgarns.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung des Patent-Traͤgers besteht in nichts weiter, als in der
                              Faͤrbung der Baumwolle in der Wolle mit verschiedenen Farben von jeder
                              Schattirung, und in der Vermengung dieser gefaͤrbten Baumwolle mit
                              gebleichter weißer Baumwolle, so daß man auf diese Weise verschieden
                              gefaͤrbtes Garn oder verschiedene Zeuge erhalten kann, ohne daß man dieselben
                              spaͤter erst zu faͤrben braucht.
                           Der Patent-Traͤger faͤrbt nach seinem Operationsplane zuerst
                              einzelne und getrennte Parthien Baumwolle mit den sieben Grundfarben, und dann
                              andere Parthien mit den verschiedenen Schattirungen dieser Farben. Mit diesen nun
                              und mit weißem Garne erzeugt er nach jedem beliebigen Geschmake verschiedenes
                              Garn.
                           Sezen wir z.B., der Fabrikant wuͤnsche ein bestimmtes Gruͤn, so nimmt
                              er die beiden Grundfarben gelb und blau, und mengt sie in solchen
                              Verhaͤltnissen unter einander, daß er genau die verlangte Schattirung
                              erhaͤlt; soll die Farbe lichter werden, so sezt er mehr gelb, soll sie
                              hingegen dunkler werden, so sezt er mehr blau zu. Um Orange zu erhalten, wird Gelb
                              und Roth, und um Purpur zu bekommen, Blau und Roth mit einander vermengt. Jedermann
                              wird einsehen, daß man durch die gehoͤrige Vermengung der Grundfarben und
                              ihrer Schattirungen mit Leichtigkeit jede beliebige Farbe und Schattirung
                              hervorzubringen im Stande ist.
                           Wenn die Baumwolle im gehoͤrigen Verhaͤltnisse gemengt ist, so wird sie
                              auf dieselbe Weise, wie die weiße Baumwolle vorgesponnen, gesponnen, gedreht,
                              gewunden, doublirt, und zu Faden oder Garn verarbeitet, womit man naͤhen, striken
                              etc. kann, oder welches sich zu verschiedenen Zeugen weben laͤßt, welche
                              nicht mehr gefaͤrbt zu werden brauchen. Auch das Bleichen, welches die Farbe
                              verdirbt, und der Staͤrke des Zeuges schadet, kann auf diese Weise vermieden
                              werden; wenigstens hofft der Patent-Traͤger auf alle diese Vortheile
                              seiner Erfindung.