| Titel: | Ueber einen bequemen Apparat zur Erzeugung von Wasserstoffgas. Von Hrn. Carl Button. | 
| Fundstelle: | Band 46, Jahrgang 1832, Nr. XXXII., S. 136 | 
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                        XXXII.
                        Ueber einen bequemen Apparat zur Erzeugung von
                           Wasserstoffgas. Von Hrn. Carl
                              Button.
                        Aus dem Register of Arts. Julius 1832, S.
                              170.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Button, Apparat zur Erzeugung von Wasserstoffgas.
                        
                     
                        
                           Schon oft fuͤhlte ich den Mangel eines bequemen Verfahrens, durch welches man
                              sich schnell zu chemischen Zweken Wasserstoff zu verschaffen im Stande ist. Dieß
                              bewog mich dazu einen Apparat auszusinnen und zu verfertigen, mit welchem man in
                              jedem Augenblike eine Quantitaͤt Wasserstoffgas, die weniger als drei Gallons
                              betraͤgt, zu erzeugen im Stande ist, und der mir bei meinen Arbeiten so gute
                              Dienste leistete, daß ich keinen Anstand nehme denselben hiemit oͤffentlich
                              bekannt zu machen. Ich bin uͤberzeugt, daß es bald kein Laboratorium geben
                              wird, in welchem sich mein Apparat nicht vorfaͤnde, und zwar entweder in
                              groͤßerem oder in kleinerem Maßstabe.
                           Man sieht diesen Apparat in Fig. 19, an welcher aa das aͤußere Gefaͤß vorstellt,
                              welches ein Faß oder ein anderer Behaͤlter seyn kann, der 18 Gallons oder
                              eine sonstige Menge Fluͤssigkeit zu fassen vermag. In diesem Fasse oder
                              Behaͤlter befindet sich 3 bis 4 Zoll uͤber dessen Boden eine Oeffnung
                              von beilaͤufig 1/2 Zoll im Durchmesser, welcher mit einem Pfropfe
                              verschlossen wird. b ist der innere Behaͤlter
                              oder das innere Gefaͤß, welches beilaͤufig um 8 Zoll im Durchmesser
                              kleiner ist, als das Gefaͤß a, die Form eines
                              Bienenstokes hat, und aus Toͤpferwaare besteht, welche innen und außen
                              glasirt ist. In den oberen Theil oder in die Mitte der Kuppel wird eine
                              kreisfoͤrmige Oeffnung von beilaͤufig 1/2 Zoll im Durchmesser gebohrt,
                              welche zur Aufnahme einer 4 Zoll langen Gasroͤhre aus Zinn (pewter) dient. An den einen Ende dieser Roͤhre
                              ist eine weibliche Schraube aus Messing angeloͤthet, in die der Sperrhahn d paßt; an ihrem anderen Ende hingegen befinden sich
                              zwei Loͤcher, die genau einander gegenuͤberstehen, und die zur
                              Aufnahme des, bleiernen Dreiekes oder Ringes e dienen.
                              Wenn diese Roͤhre auf die angegebene Weise zubereitet worden, so wird sie mit
                              Gyps in der Kuppel des inneren Behaͤlters befestigt, und wenn dieser Gyps
                              getroknet ist, so wird das bleierne Dreiek oder der Ring e an der Roͤhre fest gemacht, indem man einen Bleidraht durch die
                              gemachten Oeffnungen e stekt, und dessen Enden
                              zusammendreht. Auf diese Weise erhaͤlt man einen Stuͤzpunkt, an
                              welchem man einen Bleistreifen von beilaͤufig 1/2 Zoll Breite in der Mitte
                              des Gefaͤßes so aufhaͤngen kann, daß man ein zusammengerolltes Zinkblech F in einer Hoͤhe von 2 bis 3 Zoll uͤber
                              dem Boden des Gefaͤßes daran zu befestigen im Stande ist. Ist dieß geschehen,
                              so wird der Behaͤlter an seiner Stelle eingeschraubt, indem der Scheitel des
                              aͤußeren Gefaͤßes auf denselben herabgeschraubt wird. Dieß kann
                              dadurch geschehen, daß man in der Mitte eine Oeffnung, durch welche der Sperrhahn
                              gehen kann, und an der Seite eine zweite Oeffnung anbringt, durch welche die
                              Saͤure und das Wasser in den aͤußeren Behaͤlter gegossen wird.
                              Ist der Apparat auf diese Art und Weise vollstaͤndig zusammengesezt, so wird
                              der Sperrhahn an dem Behaͤlter geoͤffnet, und in den aͤußeren
                              Behaͤlter so lang Saͤure und Wasser gegossen, bis sowohl dieser, als
                              der aͤußere Behaͤlter voll ist. Wenn dieß der Fall ist, so wird der
                              Sperrhahn geschlossen, und dafuͤr der Pfropf, mit welchem die Oeffnung am
                              unteren Theile des aͤußeren Behaͤlters verschlossen ist, ausgezogen,
                              und die Oeffnung so lang offen gelassen, bis alles uͤber ihr befindliche
                              Wasser ausgeflossen ist, worauf man sie dann durch den Pfropf wieder verschließt,
                              und so viel concentrirte Schwefelsaͤure eintraͤgt, daß dieselbe
                              beinahe den achten Theil des Wassers betraͤgt, so zwar daß man. Eine Pinte
                              Schwefelsaͤure auf 7 Pinten Wasser erhaͤlt. Die Saͤure wird
                              sich bald mit einem Theile des Wassers vermischen, dadurch mit dem Zinke in
                              Beruͤhrung kommen, und eine große Menge Wasserstoffgas entwikeln. Dieser
                              Wasserstoff wird in den oberen Theil des Behaͤlters emporsteigen, und das
                              Wasser aus der Stelle treiben, welches dann wieder von dem aͤußeren
                              Gefaͤße aufgenommen werden wird. Der Pfropf an dem aͤußeren
                              Gefaͤße muß sich tief unten befinden, damit so viel Wasser abgelassen werden
                              kann, daß die Saͤure und das Wasser nicht uͤber das aͤußere
                              Gefaͤß laufen, wenn der innere Behaͤlter mit Gas gefuͤllt
                              ist.
                           Braucht man nun Wasserstoffgas, so hat man weiter nichts zu thun, als auf den
                              Sperrhahn eine Blase aufzuschrauben, und den Hahn zu drehen. So wie dieß
                              naͤmlich geschieht, wird die verduͤnnte Saͤure in dem
                              aͤußeren Behaͤlter herabsteigen, so daß die Blase in wenigen Sekunden
                              mit Gas gefuͤllt seyn wird. So wie der Hahn geschlossen wird, entwikelt sich
                              dann neuerdings Gas, welches die verduͤnnte Saͤure in den
                              aͤußeren Behaͤlter treibt; und dieß geschieht so lange als noch Zink
                              und Saͤure vorhanden.Wir koͤnnen an dieser Methode des Hrn. Button nicht viel Neues finden;
                                    denn, einige leichte Modificationen abgerechnet, trifft man eine ganz
                                    aͤhnliche Vorrichtung an mehreren
                                    Wasserstoffgas-Zuͤndmaschinen.A. d. Ueb.
                              
                           
                        
                     
                  
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